Die Punkte auf des Grafen Liste

Es war nun einige Zeit vergangen, seid der Junker sich dem elitären Kreis angeschlossen hatte und doch konnte die Mitgliederzahl nicht erhöht werden. Das Lyssafest hatte für zu viel Aufregung gesorgt und die Familie Forbes in ein schlechtes Licht gerückt. Es waren etliche Gespräche nötig und doch schien das Thema bis heute noch hartnäckig im Adel zu kreisen. Natürlich war es so. Es gab keine anderen Skandale und den Edelleuten schien die Kreativität für neue Gesprächsstoffe zu fehlen. Dabei war es selbst bei den Ermittlungen zum Stillstand gekommen, sofern es wirklich welche gegeben haben sollte. Trotzdem hatte die Fürstin Cunningham dafür gesorgt, dass im Zuge dieses Lyssa-Skandals auch der elitäre Kreis bereits erwähnt wurde. Er hatte nicht mal Bestand und schon musste die erste Lästertante ihre fürstliche Schnute öffnen.


Natürlich sorgte es dafür, dass die Bemühungen dieses erlesenen Kreises zum Stillstand kam. Es schloss die Fürstin ganz klar nun aus, wie auch ihr Anhängsel. Wie praktisch das Geschehen doch war, um die Charakter der Leute auf die Probe zu stellen. Zwar versuchte die Fürstin im Nachhinein alles daran zu setzen, um ihren Fehler wieder gut zu machen, aber das Vertrauen war zerstört. Was ein Jammer. Er hatte so gerne mit ihr über Anwesende gelästert. Da hätte er es schon wissen müssen, dass sie bei ihm keine Ausnahme machen würde. Trotzdem wurde auch sie zum Duell zwischen dem Junker und dem Graf geladen. Böse Zungen behaupten sicher, gerade weil die Fürstin ein Duell für barbarisch erachtete und man ihr dieses nun aufzwang. Sie hätte wohl nicht ablehnen können, da ihr Ansehen sonst weiteren Schaden hätte nehmen können.


Nun gab es andere Punkte, die auf der Liste hinauf gerückt waren. Die Rurikhalle war so ein Punkt. Es gab bereits Pläne, die aber noch weiter ausgebaut und verfeinert werden mussten, bevor er sie richtig in Angriff nehmen konnte. Gewiss war der Junker in diesen Plänen involviert. Der elitäre Kreis war nun eher ein elitäres Duo. Aber das hinderte die beiden Edelmänner nicht daran ihre Spinnennetze auszuwerfen und die Fäden an dem ein oder anderen Adligen anzuheften. Auch hierzu wurden wohl gezielt einige Personen zu dem kleinen Picknick mit dem Freundschaftsduell geladen. Ein wohl schönes kleines Event bei dem die Fürsprecher des Junkers wohl denen des Grafen unterlegen waren. Doch es war kein Gram zu erkennen, nachdem Mister Forbes das Duell tatsächlich verloren hatte. Der Graf hatte ihn mit einem Klon ausgetrickst und damit seinen Sieg errungen. Ein Schuft!


Ein anderer Punkt war gewesen den Deal mit seinem Spion einzuhalten. Er nannte ihn den "Knappen". Es war nicht sein Einfall gewesen, klang aber herrlich geheimnisvoll. Seinen Teil des Handels einzuhalten war schwerer gewesen als gedacht, doch Desmor war ein Meister auf dem Gebiet der Gedankenmanipulation durch Chaosmagie. Nun musste er nur abwarten, wie die Manipulation für sich arbeitete und hatte im Gegenzug ein Ohr in gewissen Kreisen erworben.


Sein Widersacher Sibian Wolkenweg stand natürlich mit auf der Liste. Er hatte ihn stets auf dem Schirm, auch wenn er es tatsächlich genoss, wie man sich versuchte gegenseitig zu denunzieren. Nun aber hatte der Hofmagier die angeblichen Drogen im Tee völlig ausgeschöpft und es war nicht mal mehr ein müdes Lächeln wert, wenn man erneut davon hörte. Langweilig. Nicht, dass Desmor lächeln würde. Irgendwann würde die Zeit kommen, sich für dieses hartnäckige, wie ermüdende, Gerücht zu revanchieren.


Im Augenblick hatten der Junker und der Graf von Halkor sich aus der Patronschaft der edlen Halle zurück gezogen und man hatte interessiert gewartet, ob ein anderer Patron hervortreten würde. Dies war bisher nicht der Fall. Nur die adligen Damen hatten es sich im Palas gemütlich gemacht. Ein Herrensalon zu eröffnen wurde ihm bereits vor einiger Zeit Nahe gelegt, aber der Graf hatte kein Interesse an einem solchen Club. Viel zu öffentlich und offensichtlich. Lieber würde man sich nur mit denen verbinden, die zielgerichteter daran interessiert waren an Macht und Einfluss in der adligen Gesellschaft zu gelangen. Die Geschicke zu lenken und nach eigener Moral und Etikette umzusetzen. Kein leichtes Unterfangen. Es würde Zeit und die richtigen Leute benötigen. Nicht viele, aber jene, die geschickt darin waren die Gesellschaft zu prägen und zu leiten. Die Stecknadel im Heuhaufen.


Solange die Stecknadeln verborgen blieben, würde es wohl erstmal das elitäre Duo bleiben.

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