Riten und Gebräuche

Treibjagd



Laut sind die Klänge der Trommeln, die uns begrüßen, noch ehe wir den Platz der Macht erreichen. Tief und hell dringt durch die Luft und mischt sich mit den stetigen Rufen, die kraftvoll durch Hoelbrak hallen. Es lässt die Schritte gleichmäßig werden, zieht uns in seinen Bann, dem man sich gar nicht mehr entziehen will. Die Klänge jagen Schauer über den Rücken und sorgen dafür, dass sich die Haare an den Armen leicht aufstellen. Und erst leise, dann immer lauter, reißt es uns mit. Lässt die Stimmen gewaltig erschallen durch den Schnee und den kalten Nordwind, der unsere Rufe weiter trägt. Eine grenzenlose Vorfreude brennt sich in dein Herz, zieht von dort aus weiter, bis sie den ganzen Körper erfüllt mit einer unglaublichen Wärme und einem wilden Drang.
Wir bemalen uns mit Farbe, die in einem langen Ritual schon Monde früher vorbereitet wird. Erde von den vier Geisterschreinen - abgetragen unter der ersten Schicht - wird fein verrieben und unter schwarze wie braune Farbe gemischt. Geweihter Boden und ein segnendes Gebet, das uns Mut, Kraft, Schläue und Herz schenkt für diese glorreiche Nacht. Zierden und Schutzzeichen, die ein oder andere Rune - doch auch alte Schriften finden Platz auf unseren blanken Körpern, die mit den eigenen Zeichen und den Rituellen ein Zusammenspiel bilden. Aufgemalt werden sie mit den Fingern oder feinen Pinseln.
Unsere Kleidung dient weniger zum Schutz. Wir tragen Felle nicht, um uns zu wärmen. Haben Trophäen nicht nur, um uns mit unseren Taten zu brüsten. Wir ehren die Geister mit eben diesen und gedenken an sie. Doch sind unsere Rüstungen auch eine Prahlerei. Ebenso der Schmuck, mit welchem sich so mancher behängt und seine Waffen ziert. Willst du wahren Ruhm erlangen, dann ziehst du mit der traditionellen Rüstung und Kleidung in den Kampf. Verziert mit den Knotenzeichen, die überall in unserer Gemeinschaft zu finden sind. Die uns an unsere Herkunft erinnern.
Dann erbitten wir den Segen der Geister. Wir wollen in ihrem Namen jagen. Wir wollen ihnen gefallen und sie, wie uns auch, erinnern woher wir stammen. Jagen nach den Wurzeln, wie es schon die Vorfahren taten, damit es nicht in Vergessenheit gerät. Wir jagen ohne Pfeil und Bogen. Lediglich ein Messer oder ein Dolch. Mehr brauchen wir bei dieser Jagd nicht. Vielmehr unseren Körper, die Sinne und unsere Umgebung. Denn nur wenn wir unsere Traditionen und Legenden weiter leben und an unsere Nachkommen weiter geben, bestehen unsere Ahnen fort. In uns. Mit uns. Seite an Seite mit den Geistern.


Wir sind Norn. Geboren in den wilden und rauen Zittergipfeln. Wir leben für unsere Überzeugung, die Jagd, den Kampf und die Geister.





Inspiration:
miracleofsound
Aaron Chen Music Danke, Lel <3

„The Norn will not change simply because the Dwarves do not understand our ways.
I'd rather be hated for who I am than loved for who I am not.“

Jora

Kommentare 2