Riten und Gebräuche

Jorasjagd


Einmal im tiefen Winter ist es soweit. Die Rufe schallen mit dem Wind, sie dringen in unsere Ohren, wenn es heißt "Jo-Ra! Jo-Ra! Jo-Ra!". Wie schon die Trommelklänge, ziehen die Rufe dich mit, sodass du ihnen einfach folgen musst. Es ist ein Zwang, besonders als Weib. Denn der Weg in den Norden der Wanderer-Hügel ist von besonderer Bedeutung für uns Frauen der Zittergipfel. Jora die Bärin, eine Heldin für uns und Trägerin einer der größten Legenden. Dem Drachen ins Auge gesehen und seiner Macht widerstanden. Jedes Kind kennt ihre Taten und die Schande, die sie reingewaschen hat. Blut wäscht Blut, auch heute noch. Jora steht für Mut und Kraft, für Ehre und einen starken Willen. Zusammen gedenken wir ihrer Taten, indem wir uns treffen zur Jorasjagd!


Gemeinsam stehen wir um das lodernde Feuer, starren in die Flammen, die sich in den Augen von Kerl und Weib spiegeln und wilde Abbilder auf unsere Körper werfen. Kaum Stoff oder Leder bedeckt unsere Körper, kein Stück von Platte ist zu sehen, wenn wir unsere Haut mit Farbe schmücken. Zierden und Zeichen, die unsere Jagd begleiten und sie zum Erfolg führen. Und in dieser Nacht werden unsere Taten von Erfolg gekrönt sein.
Und nun stehen wir hier, erbitten den Segen der großen Bärin. Doch wir müssen uns melden, müssen mutig und stark sein und über unseren Schatten springen, um uns als würdig zu erweisen. Denn Schwache Seelen würden an der Kraft der Bärin zerspringen, wie ein gefrorener See, auf welchen ein Stein fällt. Ein Loch würde sich bilden und die Risse würden sich durch den Körper ziehen, bis er bersten würde. Nur wer an sich glaubt und sich stellt, der verdient die Gaben des Segens der Bärin.
Heiß brennt sich die Hand der Schamanin auf unsere Haut, bedeckt sie mit einem Handabdruck aus frischer Kohle, direkt aus dem Feuerkreis. Doch es ist nicht die Hand, die zu sehen ist, wenn die Schamanin sich zurückzieht. In einer Bärentatze ist das warme Prickeln zu spüren, das sich im gesamten Körper ausbreitet, bis man den unendlichen Drang nur noch hinausbrüllen kann: "Für die BÄRIN!"


Zusammen stimmen wir die Rufe an und greifen nach unseren Waffen. Jedem die Liebste, die Teuerste und Beste, die man hat. Voller Blutgier wandern wir gemeinsam gen Norden, dorthin wo die verdorbenen Bastarde schon auf uns warten. Schimmernd ragt das Eis auf, das uns schon von weitem zeigt, was wir bereits wissen und kennen. Doch wir kennen keine Gnade. Nicht heute und nicht hier. Wir werden siegreich sein! Wir werden wieder einige von ihnen ausmerzen und ohne Verluste und Angst vorrücken. Wilde Norn, bewaffnet bis an den Haaransatz stürzen sich in den Kampf, der Blutrünstiger nicht sein könnte. Und jeder Anhänger... jeder, der sich uns in den Weg stellt auf unserem Weg für Jora und die große Bärin... jeder lernt unsere Klingen kennen.
"Drachenlecker! Kommt und findet euren Tod!"


"FÜR DIE GROSSE BÄRIN!"


Wir sind Norn. Geboren in den wilden und rauen Zittergipfeln. Wir leben für unsere Überzeugung, die Jagd, den Kampf und die Geister.

„The Norn will not change simply because the Dwarves do not understand our ways.
I'd rather be hated for who I am than loved for who I am not.“

Jora