Es war Morgens, das zarte Licht der langsam aufgehenden Sonne schien durch die Baumkronen und beleuchtete die kleinen Zimmer der Waldhütte. Es war ein wirklich kleines Haus, mitten im Wald umgeben von Beeten und Waldtieren, welche sich ohne scheu auf dem Grundstück bewegten. Es war das Haus der Familie Marf, eine recht angesehende Familie welche es in die freie Natur gezogen hat. Talie Marf, die Mutter der drei Kinder welche schon früh Morgens draußen im Wald spielten, bereitete bereits das Frühstück zu. Sie war eine wirklich wunderbare Mutter, immer für die Kinder und ihren Mann Mortimer Marf da wenn man sie brauchte. Dieser stand neben ihr, die Hände um die Hüften der Frau geschlungen und ihr leicht in den Nacken hauchend. Guten Morgen mein Schatz'' flüsterte er ihr ins Ohr, wie er es doch jeden Morgen tat, wenn er noch nicht in den Beeten stand. Doch heute war etwas anders, Talie wusste nicht genau was, doch es war nicht wie immer, nicht so zärtlich und lieblich. Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihm in die Augen. Deine Hände sind ja ganz kalt Morti'', sagte sie zu ihm, während sie seine Hände genauer unter die Lupe nahm. Er jedoch wendete sich sofortig ab und griffelte sich seine Werkzeuge und ging hinaus, wie er es doch immer tat. Talie dachte sich nichts weiter dabei, schließlich würde er ihr schon sagen wenn etwas nicht stimmen würde. Sie sah in die Speisekammer um, wie jeden Morgen, Speck für das Rührei heraus zu holen welches ihre Kinder so liebten. Es war jedoch keiner mehr da, weshalb sie sich ebenfalls ihre Sachen nahm und hinausging. Ihr Ziel war die Stadt Löwenstein, nichteinmal eine Meile von ihrem Haus entfernt. Sie verabschiedete sich von ihren Kindern, sagte ihnen das sie nicht lange brauchen würde und gab Mortimer noch einen Zarten Kuss in den Nacken, da dieser nicht zu ihr aufblickte, wie jeden tag. Sie war zügig unterwegs, schließlich war der Brotteig schon fertig, doch Mortimer würde sich sicherlich darum kümmern, wie er es immer tat. Sie ging auf das Stadttor zu, die Wachen kannten sie wohl schon und ließen sie mit einem leichten Lächeln in die Stadt. Es war recht kühl an diesem Tag, was der starke Wind nicht besser machte. Viele Leute waren heute auf den Straßen unterwegs, doch konnte keiner Ahnen was noch kommen würde. Nachdem Talie ihren Speck und noch einige Äpfel besorgt hatte, ging sie wieder nach Hause um ihrer Familie ein köstliches Frühstück zuzubereiten, wie jeden tag. Sie betrat das Grundstück, es war bis auf ein Reh welches sie verängstigt anstarrte völlig leer, die Kinder schienen wohl schon hinein gegangen zu sein. Der Himmel hatte sich verdunkelt, der Wind bließ wie riesige Peitschen durch die Baumkronen und wirbelte Laub durch den Vorgarten. Talie hatte ihren Leinenbeutel in der rechten Hand als sie den Türknauf umdrehte, was für ein Anblick sich ihr bot als sie die Tür öffnete, kann man nur schlecht in Worte fassen. Es war ihr Mann, welcher mit ihrem jüngsten Sohn Hans, ein kleiner gerade mal Fünf jähriger Knabe, auf dem Schoß in einer Ecke des Raumes saß, in der Hand ein Blutverschmiertes Messer. Auf dem Küchentisch lagen ihre anderen Beiden Söhne, mit entstellten angstverzerrten Gesichtern und aufgeschlitzten Kehlen. Sie ließ den Beutel fallen, konnte nicht so recht realisieren was passierte, doch sah sie ihren Mann Mortimer mit einem verzerrtem Tunnelblick an. Sie kommen... Sie kommen'' Flüsterte er ihr entgegen und schlitzte auch seinem eigenen Sohn Hans die Kehle durch. Dieser schrie auf, ein sowohl angsterfüllter als auch erlösender Schrei drang Talie in die Ohren, der Schrei ihren Kindes, getötet von dem Mann den sie liebte. Mortimer stand auf, das Kind warf er leblos zu Boden. Er stapfte auf sie zu, den Dolch erhoben bereit auch seine eigene Frau zu erstechen. Doch diese rannte. Mit Tränen in den Augen rannte sie schreiend bis an die Stadtmauern Löwensteins, doch vergebens. Es gab keine Mauern mehr, auch die Wachen waren nirgends zu erblicken. Das einzige was man sah waren auf dem Boden liegende Leichen und brennende Häuser. In der Luft flogen Schiffe, welche alles zerstörten was noch von der Stadt übrig war. Sie sackte zu Boden, den mit Asche überzogenen Boden welcher ihr so oft halt bot. Sie konnte mit verzerrtem Blick noch einige Löwengardisten erkennen, welche auf sie zurannten, doch dann schlossen sich ihre Augen....