Als ihre Welt zerbrach hatte sie gerade Opium genommen. Nicht gerade eben, vor wenigen Stunden, aber der Schleier der Stimulanzien konnte nichts von der Wucht nehmen, mit der Seine Worte in sie einschlugen, als Er ihr sagte, was verloren war, ohne dass sie gewusst hatte, was hätte gewesen sein können. Als also derart ihre Welt zerbrach ging sie und schloss das wichtigste zeitgemäße Geschäft für ihre Familie. Erst danach, erst, als dies getan und erledigt war, ging sie nach Hause und ihr Blick verlor sich an der Decke. Als sie wieder erwachte wusste sie nicht, was wirklich gewesen und was Teil ihres Opiumtraums war. In ihrer Erinnerung war ein Seraph, doch konnte es sein, dass er mit ihr sein gesamtes Verhör abgehalten hatte, ohne auch nur eine einzige Frage zu stellen? Da waren zwei Fratzen. Die eine das verzerrte Antlitz dessen, was sie für Realität hielt, die andere das Narbensammelsurium dessen, der sie fraglos ohne Frage befragt hatte. Ihr war etwas aus der Hand geglitten und Er hatte es aufgehoben. Da war jemand, der sie retten wollte und jemand, vor dem sie sich selbst gerettet hatte, ein freundlicher Arm, der sie fortzog, zersprungene Keramik, Starre. Opium. Eine Orange. Als ihr die Wahrheit wieder einfiel, schloss sie die Augen wieder.
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