Kaptiel 3: Heiße Spur
Dronon und ich kamen wieder aus dem Wohnhaus, zurück in die kühle Nacht.Die frische Luft tat gut...klärte die Gedanken.
Armer Craig, er war ein guter Mann gewesen, hatte so ein Ende nicht verdient...Ein schwermütiges Seufzen entglitt mir. Dronon starrte die Umgebung an, die Visage zu einer stählernen Maske verzogen. Was auch er immer dachte, er behielt es für sich. Er ließ mir wohl Zeit das Ganze hier zu verdauen. Ich hatte einen guten Kameraden aus alten Tagen so plötzlich verloren, von dem ich nicht mal gewusst hatte, dass er am Leben gewesen war. Sentenzar deutete dann auf den Rettungswagen, wo sich Miss Falenas befinden sollte. Wir machten uns auf den Weg, ich konnte später genug Trübsal blasen, wenn dieser Fall zu Ende war. Die Hintertüren des Krankenwagens waren geöffnet und drinnen saß ein Sanitäter und eine junge Frau. Miss Fhlenas war eine schöne Frau, dass konnte man aus dem ersten Blick erkennen. Ihre weißen Haare, die weder lang noch zu kurz waren, ließen etwas erhabenes auf sie wirken. So wie eine unschuldige Blüte in einem dreckigem Moloch, dass allen Widrigkeiten trotz wuchs und gedeihte. Solche Blüten fand man in dieser Stadt nur noch selten. Sie würde noch schöner aussehen, wäre da nicht dieser leere Blick in ihren Augen. Aber wer konnte es ihr auch verübeln ? Dronon wechselte ein paar Worte mit dem Sanitäter, dann stieg er aus dem Wagen und wir setzten uns neben die weißhaarige Frau. Sie schien uns nicht zu beachten, es schien so als sie immer noch in ihrer eignen Welt. Ein peinliches Schweigen erfüllte den inneren des Krankenwagens, weder Dronon noch ich wussten, wie wir das Eis lösen sollten. „Sie...sie haben bestimmt Fragen an mich ?“, es war am Ende Miss Fahlenas selbst, die das Schweigen durchbrach. Sie schaute zu uns auf, ihr Augen hatten immer noch eine gewisse Leere in sich, wirkte aber nicht so zerrüttet wie vor ein paar Minuten. Ihre Stime klang etwas zittrig, aber ansonsten war sie fest. Ich war es, der das Wort als nächstes ergriff: „Ja, Miss Fahlenas. Es tut mir leid, dass wir Sie nach so kurzer Zeit, nachdem sie jemanden wichtigen verloren haben. Aber ihre Schilderungen könnten uns immens weiterhelfen.“ Sie nickte knapp darauf. Dronon derweilen zückte wieder sein Notizblock und schlug eine leere Seite auf. „Nun gut, Miss Falenas.Könnten sie uns sagen, wann sie Herr Rovere's Leichnahm gefunden haben ?“
Sie verzerrte leicht das Gesicht, es gefiel ihr wohl nicht, dass sie an diese schmerzlichen Erinnerungen im Geiste durchlaufen lassen musste, die noch so frisch waren.
„Ich k-kam erst vor zwei Stunde nach Hause. Ich hatte nach dem gemeinsamen Frühstück mit Craig das Haus verlassen um mit einigen Freundinnen einkaufen zu gehen...“ Ich nickte ein paar mal, um so signalisieren, dass ich ihr meine vollste Aufmerksamkeit zuwieß und ihrer Geschichte zuhörte. Sie holte kurz Luft und das einzige Geräusch was für einen Moment herrschte, war das Bleistift mit dem Dronon in sein Block schrieb. „Und wann kamen sie wieder ?“ „Vor...ungefähr einer Stunde. Das Haus war so wie immer...als ich dann in sein Arbeitszimmer ging, um nach ihm nachzuschauen...“, sie unterbrach sich und legte ihre Hände auf ihr Gesicht. Wir ließen ihr etwas Zeit um sich zu erholen, dann begann ich weiter zu fragen: „Ich weiß es ist schwer für sie....aber hatte Mr. Rovere Feinde oder ähnliches ?“ Sie nahm die Hände von ihrem Gesicht und schaute mich für einen Moment entgeistert an, bevor sie verneinend den Kopf schüttelte.“Nein, Craig hatte keine Feinde...obwohl in letzter Zeit hatte er einige Probleme.“ „Wie meinen sie das mit Problemen ?“, fragte ich. „Nunja...“, fing sie an und begann dabei an einem Finger zu knabbern. Sie schien nachzudenken. „Craig versuchte es vor mir zu verheimlichen...aber es gab diesen Typ...C...Cird heißt er, der Craig wohl Probleme machte.“, sagte sie dann anschließend.Ich und Dronon wechselten einen kurzen Blick miteinander ab. Ein erster Anhaltspunkt. „Und welche Art von Probleme hat er Mr. Rovere verursacht ?“ „Ich weiß es nicht...aber sie wollten sich morgen treffen. Irgendeine Bar...Leza's Bar.“ Wieder ein Blickwechsel mit dem Kollegen. Der genannte Laden war uns beiden nicht unbekannt.
„Vielen Dank für die Informationen, Miss Falenas. Das wäre für den Moment alles.“, sagte ich, mich dabei langsam erhebend, das gleiche tat auch Dronon, sein Notizblock wieder verstauend. „Wenn ihnen noch was einfallen sollte, zögern sie nicht uns zu kontaktieren.“, fügte ich hinzu. Die weißhaarige Frau nickte. „Bitte...bitte schnappen sie diesen Kerl...der das Craig angetan hat.“, sie schaute uns bittend entgegen. „Das werden wir...machen sie sich keine Sorgen.“, versicherte ich ihr zu. Ja, das würde ich und wenn es das letzte sein würde um Craigs Mörder zu schnappen. Wir beiden stiegen aus dem Krankenwagen und gingen auf mein Auto zu.
„Was ist deine Meinung bisjetzt zum ganzen ?“ , dröhnte Dronons Stimme in meinen Ohr, als wir im Wagen drin waren. „Ich weiß es nicht, Sent. Erstmal sollten wir uns morgen diesen Cird-Typen schnappen und ihn ausfragen.“Dronon nickte zustimmend.
Ich startete den Motor und fuhr los...hinaus in die dunkle Stadt.
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