Lautes Geplapper von den Straßen durchdringen die Wände ihres Hauses.
Das dunkle Zimmer wird durch einen einzigen Sonnenschein
erhellt, der durch das einzige nicht zugezogene Fenster kommt.
Genervt brummt die blauhaarige Frau und drückt ihren Kopf fester
in das Kissen. ''Urgh'', seufzt sie und drückt sich hoch. ''Warum ist der
Verdammte Vorhang nich zugezogen?!'', zischt sie und setzt sich auf ihr
Bett im Schneidersitz. Sie fährt sich mit den vernarbten Fingern durch
das verwuschelte offene Haar und reibt sich dann die Schläfe. Ihr
verkateter Kopf schmerzt.
Mal wieder zu viel gesoffen? Oh Mann ey.
Sie schüttelt sacht den Kopf und schnappt sich ein Leinenhemd,
das auf dem Boden liegt. Mit müder Miene erhebt sie sich vom Bett und
stapft leicht bekleidet die Trepper runter in das Ergeschoss ihres Heimes.
Leise summt sie eine Melodie und achtet nicht auf den Boden, denn
ehe sie es merkt rutscht sie auf einer leeren Schnapsflasche aus und
landet mit dem Gesicht vorraus auf dem Boden. Vor Schmerzen
stöhnt sie kurz auf und drückt die Augen zusammen.
''So'n Dreck ey'', flucht sie und weitet die Augen. Vor ihren Glubschern
liegt eine geschlossene Whisky Flasche. Auf dem weißen Etikett
stehen einige Buchstaben. Nach kurzem entziffern der Buchstaben
lest sie laut die Aufschrift vor:''Zentauren Tritt?''
Langsam rappelt sie sich wieder auf und schnappt sich die Flasche.
''Zentauren Tritt!'', wiederholt sie lachend und setzt sich mit angezogenen Knien
auf den Boden. Mit dem Rücken lehnt sie sich an einen Schrank.
Schnell schraubt sie die Flasche auf und trinkt vorsichtig einen
Schluck. Die Miene wird kurz verzogen, wird aber dann schlagartig
zu einem breiten, zufriedenen Grinsen.
Verdammt, es ist der Whisky aus'm Harathi Hinterland.
Denkt sie sich und legt die Flasche auf dem Boden ab.
''Achja ... da kommen Erinnerungen hoch'', grinst sie schief und fährt
sich mit den Fingern über die quer unter ihrem Auge verlaufende Narbe.
Es kommt ihr wie gestern vor, der Mord an ihrem ehemaligen Vorgesetzten
Letho.
Vor einigen Wochen ...
Aus dem Gebüsch heraus beobachtet Dakouter ihr Ziel. Das Haar zu einem
Zopf gemacht. Ihr Mundtuch ist bis über die Nase hochgezogen.
Aus der Ferne kann man das Geräusch hören, wie jemand mit einer
Axt Holz hackt. Es ist Letho.
Aus ihrem Versteck heraus kann sie ihn problemlos dabei beobachten. Seinen
Köcher trägt er auf dem Rücken, sein Kurzborgen liegt nur einen Schritt von
ihm entfernt. Er hat sich die letzen Jahre ziemlich fitt gehalten. Bloß sein
schwarzes Haar ist länger geworden aber er ist noch genauso ein Monster auf
zwei Beinen wie damals.
''Dann mal los'', murmelt die blau Haarige Frau und schleicht los.
Wie eine Wildkatze die sich an ihre Beute anpirscht.
Vorsichtig weicht sie einem kleinen zerbrechlichen Zwei aus.
Ganz langsam zieht sie ein Wurfmesser und holt schonmal zum Wurf aus.
Plötzlich ein Rascheln im Gebüsch neben Dak. Ehe sie sich versieht landet
Lethos Axt in diesem. Beide Blicke treffen sich.
''So, du lebst also noch immer, was?'', hebt er die Braue und verharrt in einer
angespannten Haltung.
Mit dem Messer in der Hand steht sie noch immer da, nichtstuend.
''Aye'', kommt es knapp von ihr in einer gleichgültigen Stimmlage.
''Willst mich umbringen hm?'', brummt er und formt die Augen zu Schlitzen.
Er linst in die Richtung seines Bogens.
''Aye'', sagt sie erneut und zieht die Vermummung runter. Zum Vorschein
kommt ihr Gesicht, das zu diesem Zeitpunkt noch keine Narbe hatte.
Blitzschnell wirft sie das Messer in Lethos Richtung, doch dieser weicht
gekonnt aus und schappt sich seinen Bogen. Im selben Atemzug zückt
er einen Pfeil aus seinem Köcher und spannt diesen.
Dak aber rennt schon mit zwei gezückten Dolchen in seine Richtung.
Der Pfeil wird abgeschossen und zischt mit einem lauten Pfeifen an ihrem
Ohr vorbei. Um eine Haaresbreite hätte es sie fast erwischt. Als Ablenkung
wirft sie ihren Dolch vor Letho in die Luft, ihr Ziel ist sein Oberschenkel um
seine Bewegung zu beeinträchtigen.
Ehe sie aber regieren kann, wird sie von Letho mit seinem Eisenbogen
weggeschlagen. Unsanft landet sie auf dem Boden und rollt sich dann
nochmal zur Seite ehe sie sich aufrappelt und den Dolch fest umklammert.
Zufrieden lacht ihr Ziel und fängt das Messer auf.
''Soso, umbringen willst du mich?'', hebt er die Braue und wirbelt den ihren
Dolch etwas in seiner herum. Die Legionärs-Dolche der Charr,
sie ähneln eher einem Schlachtwerkzeug statt einer Klinge für einen
leisen Mord.
Sie verharrt in ihrer Ausgansposition und denkt scharf nach.
Verdammt ... ich hab wohl keine andere Wahl.
''Weißt du Dak, ich bin Ehemann und Vater geworden, also warum lässt du
nich einfach ab?'', schaut er etwas ernster und mustert die Attentäterin.
''Ich sehe keinen Grund dazu!'', brüllt sie wutentbrannt und sprintet zum Busch
wo sich Lethos Axt befindet. Mit einer Rolle verschwindet sie im Strauch und es
kommt das Beil angeflogen. Es gibt ein lautes Klirren weil Letho das angeflogene
Hackbeil mit dem Dolch abwehrt. Zeitgleich sprintet die Frau in seine Richtung.
Ihre Klinge rast in seinen Oberschenkel. Vor Schmerzen schreit er laut auf, doch
niemand kann es hören. Er ballt die Fäuste und schlägt dem Blauschopf ins Gesicht.
Mit ihrem blutverschmierten Messer taumelt sie leicht zurück und kann das Geräusch
der sich nähernden Klinge schon hören.
Das Monster hatte mit dem Charr-Dolch bereits weit ausgeholt und raste mit einer
unglaublichen Geschwindigkeit in ihre Richtung. Sie verlagert ihr Gewicht auf das rechte
Bein und dreht sich um auszuweichen.
Die Spitze der Klinge schafft es aber noch gerade so sich einige Milimeter tief in der
Wange zu vergraben und zischt dann weiter.
Sie drückt sich mit dem Bein vom Boden ab und springt hoch. Anmutig landet sie dann
auf beiden Füßen und hält sich das Gesicht.
''Wie gesagt, lass einfach ab Dak!'', brüllt Letho wütend und tut es der Frau gleich mit
der Wunde. Beide stehen verletzt da und versorgen ihre Wunden.
''Jetz reicht's mir ...'', zischt sie und zieht ein Wurfmesser, das sie sofort in
seine Richtung wirft. Wieder blockt er den versuchten Angriff ab. Doch was er nicht
wusste war, dass es schon wieder eine Finte war. Denn ehe er sich umsehen konnte,
verschwand Dak von ihrer Stelle und materialistierte sich mit ihrer Klinge hinter ihm.
''Grüß Rinnek von mir wenn du ihn triffst'', flüstert sie leise in sein Ohr.
Er weitet die Augen und schon wird ihm der Dolch in seinen Nacken gerammt.
Leise stottert er und greift mit seiner Hand vergebens ins Nichts. Mit einem dumpfen
Wums fällt er tot auf den Boden.
Zufrieden lächelt die Attentäterin und fällt erschöpft um. Schwer atmend liegt sie im
Dreck auf ihrem Rücken. Der Blick gen Himmel gerichtet. Ihre Wange noch immer blutend.
Endlich ... endlich ist er tot.
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Uff hat das gedauert
Wenn ihr irgendwelche Rechtschreibfehler oder derartiges entdeckt bitte mich direkt
anschreiben, ich kümmer mich dann so schnell wie's geht darum!
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