Suche 3 (Glyzavo)

Es war dieser Moment...
Dieser eine Moment in dem man aufhört zu sein, was man ist. In dem man aufhört zu existieren.


In dem man stirbt


Dunkel. Es wird dunkel und kalt. So kalt das die Lunge sich weigert zu atmen. Sogar ein letztes Schnappen wird einem verboten. Der Körper macht nicht mehr was er soll. Der Körper hört einfach auf zu sein und nichts bleibt einem selbst überalles. Nichts. Als wäre das was uns nach außen hin ausmacht, unser Körper einfach nie uns gewesen. Als hätten wir ihn tatsächlich nur gebort bekommen. Als hätte Mutter uns dieses Stück ihrer selbst geschenkt, nur damit wir am Ende doch allein sind. Das sie nicht da ist ärgert mich. Warum ist sie nicht da? Warum hallt ihre liebliche Stimme nicht in meinem Kopf, wärmt mich, schützt mich vor der Kälte die jede Faser gefriert? Warum schützt sie mich nicht vor der Dunkelheit die nach meinen Gedanken greift?
Warum nicht? Weil.. ja weil... alles eine Lüge ist. Sie gauckeln uns vor die Welt wäre gemein und nur im Hain sei man die ersten Tage sicher. Die Hüter würden schon alles regeln. Wir werden bevormundet! Wir wachsen mit den Lehren Ventaris auf und denken wir doch selbstständig, werden wir vertrieben und - sterben allein.
Denn so muss es sich anfühlen. Wenn man stirbt. Wenn man aufhört zu existieren. Oder?
Man wird leer, wird verdrängt von einem Gefühl das nicht das eigene ist.
Denn alle eigenen Gefühle sind weg, verkriechen sich in einem und verblassen in ewiger Dunkelheit. Sie gehen einfach aus. Wie ein Licht. Das man auspustet und man nichts mehr dabei hat um es erneut zu entfachen. Man fühlt einfach gar nichts. Ich hätte vorher niemals geglaubt nichts zu fühlen, man fühlt doch immer etwas.. doch nun...nichts.
Ich gebe auf. Ich gebe mich auf. Ich gebe mein Sein, meinen Platz in der Welt auf und werde einfach vergehen. Ich bin soweit. Ich nehme es an.. ich werde zum Nichts.


Schmerz


Was ist das?! Warum tut es nun so weh, wo doch gerade alles ruhig wurde. Dunkel. Als alles vorbei war.
Doch nun schmerzt es. Meine Schulter brennt! Meine Fasern zereißen, brechen auf! Es brennt!
Harz.. ich fühle wie er versucht die Wunde zu verschließen, die Fasern zu halten, zu verkleben... doch es brennt weiter.
Aber - ich fühle. Ich bin nicht gestorben. Ich lebe noch. Mich hält etwas hier.. Schmerz hält mich hier? Ist es das was Mutter verheimlicht? Das nur Schmerz es ist der uns einen Platz in der Welt sicher? Das nur Schmerz uns zeigt das wir leben? Das nur Schmerz uns daran erinnert das wir noch nicht gestorben sind?
doch woher kommt dann dieser Stolz. Er ist nicht von mir... Ich bin nicht stolz auf mich.. das ich niedersank.


[i]

Das ich brach,
das ich nicht stand halten konnte,
das ich nieder sank,
das ich knie.

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