Lore-Grauzonen im Rollenspiel - Wie reagiert ihr?

  • Stimme ich mit dir soweit überein, das in die Guild Wars Welt weder glitzerne, regenbogenartige Fürze hintersich herziehende Einhörner gehören noch Drachen in Menschengestalt usw. Es ist weder logisch noch tut es dem allgemeinen Rollenflair einen Gefallen.


    Doch kann man anstatt nein zu sagen, auch einen logischen Hintergrund für die Geschichte suchen, solange es im Rahmen bleibt.


    Zum Thema Grauzuone habe ich mal zwei Beispiele zum diskutieren (beides aus der Luft gegriffen):


    Viele Anfänger nehmen sich gern Charactere aus Filmen oder Büchern, hierzu nehmen wir einmal Jack Sparrow aus Fluch der Karibik. Im ersten Moment eine harmlose Sache, ein schlichter Pirat auf der Suche nach einem Schatz, etwas verrückt, ein wenig anzügliches Verhalten in mancherlei hinsicht alles nicht so schlimm... wird im öffentlichen Rp nicht weiter auffallen... bis: Kompass der immer zu dem zeigt, nach dem man sich am meisten sehnt, Seele einem Gesanten des Todesgottes versproche? Da fängt es dann an unlogisch zu werden, bzw. ins "Power Play" reinzugehen.


    Zweites Beispiel:


    Ein Meuchelmörder von der Straße, als kleines Kind in den Gassen aufgewachsen und hat sich im laufe der Zeit allerlei Waffen und Arsenal zusammen gesucht. Nach Jahren des Trainungs im Beutelschneiden, wie auch einigen kleineren Aufträgen jemanden auf freundliche Art und weise den Mund zu verbieten in dem man ihn um die nächste Ecke bringt, spielt er nun mit dem Gedanken sich auch noch zusätzlich magische Fähigkeiten anzueignen und geht bei einem Nekromanten in die Lehre. Als bald merk der Schüler das seine Fähigkeiten anderer Natur sind, statt sich in Insekten aufzulösen wird dieser zu einem dichten dunklen Rauch und statt Dinge um sich herrum zum schweben zu bringen verlangsamt sich die Welt für ihn.


    - Meuchelmörder beziehe ich deswegen mit ein, weil es sehr schnell dazu kommen kann einen Char mit einem gezeilten Stich zu töten. Es ist legales "Power Play". Dazu meine Frage: Wann zieht man eine Grenze in der Rollenspielwelt? Wann ist ein Char zu stark oder zu mächtig?


    Zusatz:
    Was die Nekros angeht frage ich mich eines, es ist zwar eine Grauzonenvermutung aber: Wenn Nekromanten aus totem Fleisch Golems und kleinere Wesen formen können, können sie dann nicht villeicht auch das Lebende Fleisch manipulieren. So Im Sinne von Heilung - aus einer tiefen Wunde, mehrere kleine Schnitte machen etc?

  • Zitat

    Was die Nekros angeht frage ich mich eines, es ist zwar eine Grauzonenvermutung aber: Wenn Nekromanten aus totem Fleisch Golems und kleinere Wesen formen können, können sie dann nicht villeicht auch das Lebende Fleisch manipulieren. So Im Sinne von Heilung - aus einer tiefen Wunde, mehrere kleine Schnitte machen etc?


    Viele Nekromantenzauber funktionieren nicht ohne ein gewisses "Opfer". Das sieht man auch in der LS, an Fähigkeiten in GW2 und GW1 (Blut ist Kraft, Blutritual ...)


    Also ist die Frage auch relativ selbsterklärend.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Was die Nekros angeht frage ich mich eines, es ist zwar eine Grauzonenvermutung aber: Wenn Nekromanten aus totem Fleisch Golems und kleinere Wesen formen können, können sie dann nicht villeicht auch das Lebende Fleisch manipulieren. So Im Sinne von Heilung - aus einer tiefen Wunde, mehrere kleine Schnitte machen etc?

    So in der Art kann man sich eine Methode nekromantischer Heilung vielleicht vorstellen, wobei für Nekromanten der grobe Grundsatz gilt: es wird mit dem gearbeitet, was da ist, sei es nun die eher metaphysische "Lebensenergie" oder ganz banal das organische Material. An den untoten Dienern sieht man, dass Nekromanten mit eben jenem vorhandenen Material durchaus auch kreative Dinge anstellen können (Wirbelsäulen als Gliedmaßen, Torsos als Köpfe etc.), aber bei lebenden Wesen stoßen sie dabei recht schnell an die Grenzen dessen, was man als tödliches körperliches Trauma bezeichnen muss. Lebewesen benötigen doch rund um die Uhr Körper, die ihren lebenserhaltenden Funktionen nachkommen können, weswegen die Möglichkeiten der Rekombination durchaus stark eingeschränkt sind. Die nicht-schädliche Beeinflussung lebender Körper dürfte also eher in die Richtung "grobe chirurgische Assistenz" gehen als in die Richtung "Meister der kosmetischen Chirurgie und Fleischformen".

    Zitat

    Wann zieht man eine Grenze in der Rollenspielwelt? Wann ist ein Char zu stark oder zu mächtig?

    Wofür? Es gibt kein "ideales Powerniveau", wo sich alle zu tummeln haben. Ich kann einen Dorftrottel spielen, der schon über seine eigenen Füße stolpert, wenn er nur von dem Baumstumpf, auf dem er den lieben langen Tag sitzt, zu seinem nächtlichen Strohlager geht. Ich kann aber auch den mächtigen Kriegsveteranen mit unterstützenden magischen Fähigkeiten spielen, der seine Freizeit am liebsten damit verbringt nach Gefahren zu suchen und diese in Grund und Boden zu kloppen.
    Die entscheidende Frage ist doch: Welche Geschichte will ich mit meinem Charakter erzählen? Soll er den "Endboss" in einem Gruppenplot darstellen? Dann sollte er stark genug sein um dieser Gruppe einen spannenden Kampf zu liefern. Will ich einen Schurken spielen, der sich regelmäßig mit anderen Schurken und Ordnungshütern anlegt? Dann gibt es die spannendsten Auseinandersetzungen, wenn ich mich am Powerniveau meiner potentiellen Gegner orientiere. Wichtig ist nur, dass der Charakter in sich plausibel ist. Den 18jährigen Herrn Doktor, Meisterassassinen und Erzmagier findet wohl niemand wirklich glaubwürdig.

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