(NornRP // Klan) IC Das Klanshaus im Herzen des Viertels


  • Eingang
    Nur wenige Meter von der Taverne entfernt befindet sich ein weiterer Weg, ebenfalls von Fackeln ausgeleuchtet , um Wandernde durch die Nacht zu einem weiteren sehr großen Haus zu führen. Von dort drinnen dringt keine Musik, kein Gelächter, nur schwaches Licht scheint durch manches Fenster nach draußen. Als man die Tür unter einem knarzenden Geräusch öffnet, gibt sie den Blick auf die Haupthalle frei. Im Inneren brennen einige Öllampen, außerdem Fackeln die an den Stützpfeilern des Dachs angebracht sind, was den Raum in ein angenehmes Licht taucht. Wandteppiche des Hochgipfel-Klans und Bilder, die ein weitläufiges, verschneites Tal darstellen, schmücken die Wände der Halle.




    Aufenthaltsbereich


    Der Blick des Betrachters wandert nach links, wo die Haupthalle sich beinahe nahtlos in eine Art Aufenthaltsbereich verwandelt. Dort befinden sich einige Tische und Stühle, an denen man so manchen Norn sitzen sehen kann, ins Gespräch vertieft, Karten spielend, oder Schriften und Bücher lesend. An der linken vorderen Ecke befindet sich eine sehr spärlich eingerichtete Küche, aus der der Geruch von Kaffee und Tee dringt. Neben der Küche stehen ein Bier- und ein Metfass, wohl ist dieser Bereich gedacht um sich selbst oder Besuchern etwas zu trinken bieten zu können, während man sich in dem Gebäude aufhält. In der hinteren Ecke dieses Aufenthaltsbereichs befinden sich Regale an der Wand, in denen sich manche mehr, manche weniger angestaubte Schriftrollen und Bücher befinden, wohl die Bibliothek des Klans. Von alten Aufzeichnungen aus der Geschichte des Tals am Hochgipfel, bis hin zu Fachbüchern über die Jagd oder die Schneiderei findet sich dort alles Mögliche an Lesestoff wieder, um den Wissensdurst zu befriedigen. Sogar der eine oder andere Roman und auch ein Buch für Kinder hat es in diese Sammlung geschafft, so dass es für jeden Leser etwas gibt.




    Wohn/Schlafbereich


    Auf der rechten Seite des Raumes vom Eingang aus gesehen, gelangt man in einen großen Schlafsaal. Dort sind einige Betten aufgestellt. Wo kein Bett steht liegen ein paar Felle, Webdecken und Kissen auf dem Boden. Neben den Betten befindet sich jeweils ein kleiner Schrank oder eine Truhe, wohl um Kleidung und persönliche Habe darin aufbewahren und verschließen zu können. An den Betträndern hängen lange Vorhänge von der Decke, um Schlafenden auch etwas Privatsphäre zu gönnen, die man nach Belieben hoch oder runterlassen kann. Anscheinend ist dies der Bereich in dem die Mitglieder des Klans nächtigen, die sich noch kein eigenes Heim bei der Gemeinschaft errichtet haben. Zudem werden hier wohl auch die Gäste des Klans untergebracht, auch wenn dem Betrachter schnell klar wird, dass dies sicher keine dauerhafte Bleibe darstellt. Ansonsten ist der Raum recht spärlich eingerichtet. An den Wänden befinden sich außer ähnlichen Bildern wie in der Haupthalle und den Wandteppichen des Klans, noch ein paar wenige Fackelhalterungen, die den Raum in ein ausreichendes Licht tauchen um zu sehen, aber dennoch dunkel genug lassen um ruhig schlafen zu können. Weiter hinten im Saal befindet sich noch eine Tür die zu einem Waschbereich führt, welcher mit Waschzubern, einem Heizkessel, Tüchern, Seifen, Bürsten und dergleichen ausgestattet ist.

  • Unter dem Fenster


    Ganz rechts in der Ecke des Schlafsaales, direkt unter dem Fenster, scheint ein Lager schon bezogen worden zu sein. Die dort befindlichen Felle wurden um ein paar weitere ergänzt und sind mal mehr mal weniger ordentlich zusammen gelegt. Aus der kleinen, dem Lager beistehenden Truhe hängen immer mal wieder Stoff- und Lederzipfel heraus, die offenbar zu der Kleidung der dort nächtigenden Person gehören. Ansonsten liegt der ein oder andere Beutel recht offen und vertrauensselig auf dem Lager herum. Neugierige Blicke können bei genauer Betrachtung scheinbar unzählige feine, weiße Härchen ausmachen, die sich überall auf dem Lager verteilen.

  • Und übt sich ein Medium zur Meisterschaft.


    Es gab kein Gefühl dafür, wann das Ende gekommen war. Es gab immer nur einen Zeitpunkt, von dem er meinte, dass er der Beste aller Möglichen sei. Thoran war nie fertig. Er hatte sich über dem aufgekeilten Tisch gebeugt und schraubte mit dem weichen Lappen Glanz in die liebevoll geschnitzten Windungen des Zierrahmens. Es hatte ihn Wochen und Nächte feinsinniger Schnitzkunst gekostet und der Blick lange darüber gebrannt, als er sich dem Projekt des neuen Tors gewidmet hatte, nur um damit eine Leidenschaft zu entfachen, die ihn übermannt hatte. Nichts wollte gut genug sein. Nichts beschrieb die Gefühle des Schnitzers so ungenau, wie die Absicht die er in sich trug, und über die er sich verschlossen hatte.
    Sollte dieses Tor zum Prunkstück werden! Er wollte, dass die Leute sich daran erinnerten, was es heißen kann aus zerstörtem Grund Neues zu erschaffen. So, wie er es schon einmal tat.
    Er löste sich im flackernden Fackelschein von der Werkbank, und rieb sich mit dem Lappen die Hände ab, während der Blick über seine Arbeit strich.
    Zwei massive, in dunklem Walnuss gehaltene Torflügel lagen übereinander an der Wand, auf denen der Schmied in schwarz verrußtem Eisen das Symbol des Klans geplättet hatte. Weit hinaus würde man das sehen können, überzog es doch die gesamte Torspanne und endete mit dem Dreiblatt jeweils eine Handbreit vor den äußeren drei Kanten des Tors. Er hatte eine kleine Klappluke eingesetzt, die mit einem Stahlgitter versehen war und auf Augenhöhe aufgeschoben werden konnte. Die stilisierten Metallgriffe waren mit fein gemeißelter, knotiger Gravur versehen.

    Er lächelte dünn. Rieb sich mit den Knöcheln die Stirn, als die Iriden die beiden Pilaster betrachteten, die neben dem Tor selbst angebracht werden sollten. Es waren schmale, lange Rundhölzer aus Roteiche, die in ihrem Wesen aussahen, wie es Torpfeiler eben tun. Sie besaßen einen festen, wenig verzierten Fuß und eine lang gestreckte Basis, mit starker, nervöser Schraubverzierung. Das Kapitell wurde durch eine geflochtene Bordüre eingeleitet und zeigte jeweils einen stilisierten Raben auf dem verzierten Sockel, die gerade im Begriff waren die Flügel anzuheben. Beide sahen sich ähnlich, waren aber doch verschieden in Blickrichtung und Neigung des Kopfes. Es war, als sähen die milchigen Rabenaugen auf die Eintretenden hinab, als läge darin das Versprechen nach Weisheit, die hinter den Toren walten sollte.


    Der Brustkorb spannte sich, als er durchatmete. Er trat einen Schritt nach vorn, strich mit den Kuppen über die Knoten und Schnörkel des Zierrahmens. Ein gut drei handspannenweiter Abschnitt war das geworden, die er in Teilen geschnitzt hatte, weil er sonst darum fürchten musste, dass sie zerbrachen. Zwei Teile für die linke Wand, zwei für die rechte, zwei Teile für den Bereich oberhalb des Tores. Er hatte sie heute probehalber zusammengesteckt und die letzten Spalten, und Ungereimtheiten ausgemerzt, sodass man die Steckkanten nicht sah. Es war später, als würde das Tor in einem Guss aus Schnitzkunst stecken, eine Sinfonie aus ineinanderfließenden Knoten, sich wieder teilenden Enden, die sich in jungen Trieben verloren und wiederfanden.
    Thorans Herz schlug stärker.
    Je näher man dem Kunstwerk kam, desto feiner wurde die Sicht darauf. Man erkannte Gesichter, Strukturen, Läufe und Lefzen. Verstand eine ineinander greifende Wildheit von Bestie und Norn, Werden und Vergehen. Wolfsschädel zeigten Zähne, die pantherhafte Schönheit verschlungener Leopardentatzen, der mächtige Bärenschädel thronte, ein gekrümmter Rabenschnabel sprach mit Klugheit – all das verwob sich in einem Konglomerat aus einem ewig andauernden, immer wiederkehrenden Kreis. Es gab keinen Stillstand, und wenn, dann war man sofort an einer anderen Stelle, ein nie endender, spiritueller Prozess. Jeder wirbelnde Knoten war in sich von weiteren, zarten Windungen zersetzt und der Blick wollte nicht still stehen, sondern wurde tiefer getrieben.
    Ein überladendes, fließendes Monument, in dessen leicht geschwungener Spitze zur Tormitte hin das feinsinnig gekerbte Klanszeichen geschnitzt worden war – und in dessen Mitte war ein kleines Loch. Eines, das nicht auffallen würde, wenn einer nicht die Geduld und den langen Atem besaß, bewusst danach zu suchen.
    Thorans Kopf dröhnte.
    Er umrandete den Tisch mit langem Schritt und zog aus den Falten seiner Kluft einen kleinen Rosenquarz hervor. Sein Mund trocknete aus. Mit einem letzten Handgriff fasste er den Quarz ins Herz des Klanssymbols ein. Dann wich er einen Schritt zurück. Öffnete und schloss die Fäuste. Und atmete aus.


    Es gab kein Gefühl dafür, wann das Ende gekommen war. Den bestmöglichsten Zeiptunkt aber, um aufzuhören, den hatte er erreicht.

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