Zaubersprüche: Ja oder Nein?

  • Mit dem Überpauert sein, sehe ich erst mal kein Problem, da Rollenspiel ja ein Zusammenspiel sein sollte und kein Gegeneinander bis einer Gewinnt.
    Meine Tari spricht auch keine Zaubersprüche, noch ist sie nach einem Feuerball direkt out of Mana. Sie konzentriert sich und dann wird es heiß.


    So allgemein gesehen konnte es schon in WoW nicht nachvollziehen, wie einige RPler am liebsten aus jedem Charakter einen Bauernlümmel machen wollten. Wenn man in dieser Welt mit Plattenrüstung einen Angriffssprung machen kann, Feuerbälle um sich wirft oder eben einen schützenden BH trägt, dann ist das für diese Welt stimmig. Das sähe in Herr der Ringe oder im Mittelalter natürlich wieder anders aus. Aber dafür gibt es ja entsprechende Welten und Spiele. Speziell für Tyria, wären dann auch Pistolen und Gewehre überpauert, wenn man es genau nimmt.


    Letztendlich bleibt es ja Geschmackssache, wie man es für sich und seinen Charakter ausspielen mag. Solange man mit der Intention spielt, nicht nur sich, sondern auch anderen mit dem Spiel Spaß zu bringen.

  • Ich kann mir einen längeren Kommentar an dieser Stelle nicht verkneifen, auch wenn es eigentlich nicht direkt zum Thema gehört.


    Alles hat seine Verhältnismäßigkeit. Es ist weder falsch, hier für recht unbeschwerte Magie im HighFantasy-Stil zu argumentieren, noch ist es falsch, auf Hürden hinzuweisen, die ins RP eingebaut werden sollten. Es ist die differenzierte Wahrnehmung zwischen den beiden Polen, die RP mit Magie 'gut' macht.
    Wir dürfen nicht vergessen: Die Welt von Tyria bietet mehr magisches Potenzial als viele andere Fantasy-Szenarien. Aber - nur weil es etwas gibt, heißt das nicht, dass es auch jeder kann.


    Und bevor das berühmt-berüchtigte Zitat von Angel McCoy als mutmaßliche Gegenargumentation kommt - ja, Magie kann an sich jeder erlernen. Ja, nicht selten zeigen sich schon bei Kindern Anzeichen einer magischen Begabung irgendeiner Art.


    Wenn wir uns aber umschauen in der Welt von Tyria, sind die potenten Magier meist nur heroische Charaktere, die in irgendeiner Art im Rampenlicht stehen. Mal mehr, mal weniger mächtig. Die breite Masse der Kämpfer besteht aus stinknormalen Soldaten, die sich auf Waffen verlassen. Und diejenigen wirklich gängigen Magier-NPCs, die wir sehen, werfen oft nur mit vergleichsweise 'moderaten' und standardmäßigen Zaubern um sich.
    Dazu könnte man sagen, dass es Engine-Sache ist. Dasselbe kann man aber auch von besagten physikalisch absurden Angriffssprüngen in Plattenrüstung sagen.


    Fakt ist, Magie ist Gang und Gebe in Tyria. Viele Leute sind sie nahezu alltäglich gewohnt. Es gibt aber auch Beispiele von Personen (und nein, ich spreche nicht von RP-Charakteren), die magischen Erscheinungen weiterhin misstrauisch gegenüber stehen oder gewisse Dinge zum ersten Mal sehen, weil sie eben nunmal nicht überall und jederzeit passieren. Auch in den GW2-Büchern sind die meisten Charaktere keine Magier. Dafür gibt es Gründe - beispielsweise, dass ein Studium der Magie in der Regel zeitaufwändig ist (auch etwas, das wir aus alten Loreinterviews wissen - ein voll ausgebildeter Elementarmagier ließe sich vom Lernaufwand her etwa vergleichen mit einem Akademiker, der es an der Universität zum Professoren geschafft hat).
    Die häufig gepriesene Ansicht, dass Magie per se OP sei, halte ich für kompletten Bulls***. Es gibt Castzeiten, es gibt Schwächen und Anfälligkeiten bestimmter Zauber, und, und, und. Das kann man problemlos einbauen, und meiner Meinung nach hat ein gerissener und erfahrener Kämpfer, der flexibel denken und mit seinen Waffen umgehen kann, durchaus eine Chance gegen einen Magier, der sich rein auf seine Zauber verlässt.


    Fakt ist damit auch - es ist in GW2 sowohl sinnvoll, mächtige magische Charaktere zu spielen, als auch seinen Charakteren Schwächen zu verpassen, die für den Magiegebrauch kompensieren. Das Problem ist nur, dass in beiderlei Hinsicht oftmals einfach.. nicht 'intelligent', bzw. umsichtig dargestellt wird. Spieler mächtiger Magier denken häufig, sie haben einen Freibrief, mit ihrer Magie total abgedrehte Sachen zu machen, statt sich an den Bereich zu halten, der uns gegeben ist, und die Feinde der allzu mächtigen Magier suchen sich häufig total deplatzierte Restriktionen magischer Kraft, die sie aus irgendwelchen fremden Settings entlehnen. Da liegt in meinen Augen der Hund begraben.


    Mein Rat: Orientiert euch in Sachen Magie grob am Stil der Engine, ohne ihn brühwarm zu übernehmen und damit unverhältnismäßig und unkreativ zu spielen, und tastet keine Zauber oder 'magische Gesetzmäßigkeiten' an, die in GW2 keine fundierte Grundlage haben. Leicht gesagt, schwer umgesetzt. Aber es ist machbar.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

    2 Mal editiert, zuletzt von Agroman () aus folgendem Grund: Tippkorrektur

  • Alle meine Charaktere benutzen Hilfsmittel um ihre Magie, die über intuitives hinaus geht, zu wirken. Das können Drogen sein,Formeln, Sprüche, irgendwelche Gesten oder ritualisierte Handlungen, Foki, Meditation, Kerzenschein, Gebete. Es ist individuell verschieden aber auch von der Art des Zaubers abhängig.
    In jedem Fall ist das, was man da tut, aber nur eben eine Handlung. Nicht das Zeichen oder der Spruch ist magisch, es hilft nur sich darauf zu konzentrieren, jetzt gleich zu zaubern.


    So wird Snezha ihre Magie immer mit komplizierten, akademischen Formeln, Gleichungen und Zeichen verbinden, manchmal schon übertrieben kompliziert und höchst wissenschaftlich. Anna hingegen wird niemals Formeln aufschreiben können oder auch wollen, wohl aber ritualisierte Sprüche und Mantren im Kopf wiederholen und ggf. Symbole verwenden. Vor allem aber benutzt sie Gegenstände wie Kerzen, Münzen und Edelsteine, aber auch besondere Materialien. Ein und der selbe Zauber, wird dabei immer mit den gleichen Objekten/Manten/Symbolen verbunden. Daher trägt sie nicht umsonst immer diesen Fächer mit sich herum.


    Selbstverständlich braucht keiner von beiden irgend etwas von diesen Zeugs um Magie zu wirken, viele Sprüche müssen auch einfach so aus dem FF kommen können. Aber es hilft einfach runter zu kommen, sich zu sammeln, zu entspannen, zu konzentrieren. Dadurch werden die Zauber besser, halten länger, sind effektiver.... es hat halt Vorteile.
    Für Selbstverteidigung/Angriff gibt es dann andere Zauber, Mittel und Wege.


    Von dem OP-Gedanken habe ich mich dabei weitestgehend entfernt. Mir ist mittlerweile echt Rille ob jemand Anna OP findet oder nicht. In einer Welt wo man faktisch an jeder Straßenecke über Magier stolpert, ist das, was Anna kann echt nicht die Wucht. Sie ist gut. Jap, andere sind aber auch gut. Dafür hat sie einen großen Teil ihres Lebens geopfert. Sie hat verdammt nochmal verdient gut zu sein und gut dafür bezahlt zu werden.


    Der Vergleich mit akademischen Titel finde ich daher sehr gut, wobei"Professor" als Seltenheitsgrad für einen umfangreich gebildeten Magier ein bisschen zu hochgestochen halte. Ein Prof ist sicher mehr als ein gut ausgebildeter, fähiger Kerl, er sollte dem Stereotyp entsprechend, ein über sein Fachgebiet hinaus bewanderter Mensch sein.
    Aber auch das ist nur ein Stereotyp. Mein Prof für Zoologie war ein 35 Jähriger Mann, der seine wissenschaftliche Arbeit mit "Mein Hobby, die Heuschreckenzucht" umschrieben hat. Kein Überflieger sondern ein normaler Typ der eben die Fähigkeiten und den Wissenstand eines Typen hat, der fertig studiert und 8 Jahre praktische Arbeitserfahrung hat. Das ist nicht so astronomisch abgehoben.


    Das Problem mit Op-Magiern ist vermutlich, das sie sich nicht auf ein Fachgebiet beschränken. Auf einen akademische Vergleich gemünzt: jemand der nicht auf Meeresbiologie spezialisiert, sondern jemand, der Meeresbiologie, Biochemie und vergleichende Anatomie nicht nur in Grundzügen, sondern komplett intus haben will. Aber das selbe Problem gibt es bei allen anderen Fachleuten auch. Krieger die jede noch so exotische Waffe perfekt beherrschen und gleichzeitig noch die strategisch besten Hauptmänner sind, Hausärzte die plötzlich zu Herzchirurgen werden, Forscher von allem eine Ahnung haben...


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."


    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Der Vergleich gilt nicht dem Titel, nur der Qualifikation! Natürlich sollte ein voll ausgebildeter Magier nicht als Professor bezeichnet werden, außer er lehrt an einer Akademie.


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  • Der Vergleich gilt nicht dem Titel, nur der Qualifikation! Natürlich sollte ein voll ausgebildeter Magier nicht als Professor bezeichnet werden, außer er lehrt an einer Akademie.



    Ja eben, aber die Qualifikation eines voll ausgebildeten Magiers mit der eines Professor gleich zu setzen ist imo zu hoch angesetzt. Man ist auch nach einem normalen Studium ein voll ausgebildete Fachkraft seines Faches und Professoren sind nicht zwangsläufig noch mal eine Evolutionsstufe weiter.
    Es ist völlig ausreichend, für eine normal gut ausgebildeten Magier das selbe Niveau anzusetzen, wie für einen der fertig studiert hat. Ein Magier der von der Akademie kommt, oder eine vergleichbar lange Zeit anderswo sich Wissen angeeignet hat, ist eben fertig ausgebildet.
    Der Rest ist schlicht (Berufs)erfahrung. Aber das schmälert ja nicht, das man bereits x Jahre Zeit investiert hat um zu können, was man kann.


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  • Ein 'normal' ausgebildeter Magier ist für mich nicht dasselbe wie ein 'voll' ausgebildeter Magier. Schwammige Begrifflichkeit, granted. Aber unter einem wirklich vollständig ausgebildeten Magier verstehe ich einen, der seine jeweilige Magieschule wirklich umfassend gemeistert hat. Und diese dürften durchaus Raritäten sein, weswegen ich entsprechend den Vergleich zum Professoren richtig finde. (Edit: Ich sage damit wohlgemerkt nicht, dass man das Ganze zwingend mit einem akademischen Werdegang vergleichen sollte. Ich glaube da hängt das gegenseitige Verständnis gerade)


    Merke: Dieser Vergleich kommt nicht von mir, sondern von den Loreschreibern ArenaNets selbst, auch wenn das Interview schon älter ist. Here you go: TowerTalk LoreSpecial: Die Geschichte der Klassen (ist etwas länger, die genaue Stelle hab ich jetzt nicht rausgesucht, meine aber es war in der zweiten Hälfte)


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  • Nungut ich gehe halt auch davon aus, das ein spezialisierter Magier völlig fürs Play ausreicht und voll ausgebildet ist. Fachpersonal eben.
    Wenn sie mit dem Vergleich einen umfangreich in allen Sachen ausgebildeten Magier meinen, gehe ich damit völlig d'accord.


    Diese eierlegende Wollmilchsau sehe ich weder als sinnvoll, noch im Rp als anstrebswertes Ziel an. Allein schon, weil man anderen Spielern der selben Magieschiene dann einfach die Aufgaben wegnimmt.


    Aber da sind wie wieder bei diesem Absatz:


    Zitat

    Das Problem mit Op-Magiern ist vermutlich, das sie sich nicht auf ein Fachgebiet beschränken. Auf einen akademische Vergleich gemünzt: jemand der nicht auf Meeresbiologie spezialisiert, sondern jemand, der Meeresbiologie, Biochemie und vergleichende Anatomie nicht nur in Grundzügen, sondern komplett intus haben will. Aber das selbe Problem gibt es bei allen anderen Fachleuten auch. Krieger die jede noch so exotische Waffe perfekt beherrschen und gleichzeitig noch die strategisch besten Hauptmänner sind, Hausärzte die plötzlich zu Herzchirurgen werden, Forscher von allem eine Ahnung haben...


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