Blog Articles Tagged with “Söldner”
Das Leben davor
Gespräch unter Männern
„Trauerst du immer noch den Murmelspielen nach?“, fragte eine schroffe Stimme, den mittlerweile zwölfjährigen, rothaarigen Jungen, welcher auf einer Mauer saß und sich den Kopf verrenkte, um einem jungen Mädchen nachzusehen. Das Mädel hatte rabenschwarzes Haar und war im eleganten Reiterdress gekleidet. Sie übte gerade im Damensitz ihr Pferd rund um die Koppel traben zu lassen. Schon mit derart jungen Jahren mühte sie sich dabei um eine anmutige, ihrem Stand…
„Trauerst du immer noch den Murmelspielen nach?“, fragte eine schroffe Stimme, den mittlerweile zwölfjährigen, rothaarigen Jungen, welcher auf einer Mauer saß und sich den Kopf verrenkte, um einem jungen Mädchen nachzusehen. Das Mädel hatte rabenschwarzes Haar und war im eleganten Reiterdress gekleidet. Sie übte gerade im Damensitz ihr Pferd rund um die Koppel traben zu lassen. Schon mit derart jungen Jahren mühte sie sich dabei um eine anmutige, ihrem Stand…
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Das Leben davor
Gottvertrauen
„Jared, ich will nicht, dass Jas mit einem Fremden mitgeht“, klang die Stimme einer gereizten Frau aus einem von Kerzenschein erleuchteten Fenster. „Bis zur Siedlung Ascalon ist es keine zwei Tage, Liebling. Wir können ihn besuchen. Mehr als genug. Wir würden sogar ein Zimmer bekommen und die Kinder könnten in seiner Kammer schlafen.“ Die Stimme des Mannes war ruhig. Vernunft und Wärme sprachen aus ihr. „Er ist noch ein Kind. Er. Ist. Mein. Kind! Ein Kind sollte nicht…
„Jared, ich will nicht, dass Jas mit einem Fremden mitgeht“, klang die Stimme einer gereizten Frau aus einem von Kerzenschein erleuchteten Fenster. „Bis zur Siedlung Ascalon ist es keine zwei Tage, Liebling. Wir können ihn besuchen. Mehr als genug. Wir würden sogar ein Zimmer bekommen und die Kinder könnten in seiner Kammer schlafen.“ Die Stimme des Mannes war ruhig. Vernunft und Wärme sprachen aus ihr. „Er ist noch ein Kind. Er. Ist. Mein. Kind! Ein Kind sollte nicht…
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Das Leben davor
Licht aus
Schwere Infanterie ohne Rüstung, sollten sie den Narbengesichtigen nennen statt Bluthund, dachte der junge Mann verbissen bei sich, während er den nächsten wuchtigen Schlag seines Kontrahenten auswich. Aber das war wohl etwas zu lang für einen Spitznamen. Er hatte nun weitaus mehr getroffen, als der Hüne. Im Gegensatz zu ihm sogar mehrfach im Gesicht. Doch Blackwood war schlicht und ergreifend vom Typ: mein Gesicht ist das Schild und warte nur ab, bis du vom ganzen Fresse polieren…
Schwere Infanterie ohne Rüstung, sollten sie den Narbengesichtigen nennen statt Bluthund, dachte der junge Mann verbissen bei sich, während er den nächsten wuchtigen Schlag seines Kontrahenten auswich. Aber das war wohl etwas zu lang für einen Spitznamen. Er hatte nun weitaus mehr getroffen, als der Hüne. Im Gegensatz zu ihm sogar mehrfach im Gesicht. Doch Blackwood war schlicht und ergreifend vom Typ: mein Gesicht ist das Schild und warte nur ab, bis du vom ganzen Fresse polieren…
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Das Leben davor
Ende der Jagd
In die Ecke gedrängt wie ein Tier hatten sie ihn. Eine steile Felswand im Rücken, näherten sie sich von allen Seiten. Mordlust glaubte er in ihren Augen aufblitzen zu sehen, die nichts mit ihren eigentlichen Auftrag zu tun hatte. Sie genossen es einfach zu töten und brannten dementsprechend auf Befehle dieser Art. Und für Verräter gab es nur diese eine Bestrafung. Denn Verräter plauderten. Sie plauderten immer.
„Hast es weit geschafft, Kleiner. Aber das wars jetzt“, tönte es…
In die Ecke gedrängt wie ein Tier hatten sie ihn. Eine steile Felswand im Rücken, näherten sie sich von allen Seiten. Mordlust glaubte er in ihren Augen aufblitzen zu sehen, die nichts mit ihren eigentlichen Auftrag zu tun hatte. Sie genossen es einfach zu töten und brannten dementsprechend auf Befehle dieser Art. Und für Verräter gab es nur diese eine Bestrafung. Denn Verräter plauderten. Sie plauderten immer.
„Hast es weit geschafft, Kleiner. Aber das wars jetzt“, tönte es…
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Mayos Geschreibsel
"Und w-womit verdiene ich diese Ehre?"
Lionel war überrascht, dass er die Worte überhaupt über die Lippen bekam. In Situationen wie jener, in der er sich gerade befand, neigte seine Stimme dazu, ihm den Dienst zu verweigern, und im Angesicht der riesenhaften Gestalt, die in diesem Moment vor ihm aufragte, hätte er es ihr nicht einmal übel nehmen können. Sein Blick huschte umher. Von den Holzdielen der schäbigen Tavernenwände wanderte er über seine eigenen Handschuhe, deren…
Lionel war überrascht, dass er die Worte überhaupt über die Lippen bekam. In Situationen wie jener, in der er sich gerade befand, neigte seine Stimme dazu, ihm den Dienst zu verweigern, und im Angesicht der riesenhaften Gestalt, die in diesem Moment vor ihm aufragte, hätte er es ihr nicht einmal übel nehmen können. Sein Blick huschte umher. Von den Holzdielen der schäbigen Tavernenwände wanderte er über seine eigenen Handschuhe, deren…
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Mayos Geschreibsel
Katla spürte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Sie kannte das Gefühl nur zu gut: Ihr Körper bereitete sich auf die bevorstehende Konfrontation vor. Ihr Mund fühlte sich trocken an. Die Geräuschkulisse des Königintals schwand dahin. Das Gezwitscher der Vögel, das Plätschern des nahegelegenen Bächleins, all dies schien wie gedämpft und aus weiter Ferne an sie heranzudringen, während sich ihr Sichtfeld verengte. Ihre Sinne rückten etwas ganz bestimmtes in den Fokus; die sich…
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Metamorphosen einer Narzisse

31. Phönix des Jahres 1333 n.E. - Borealnacht
Ein mörderischer Windstoß begrüßte ihn, kaum hatte…
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Memoiren des größten Schützen Tyrias
Anzumerken ist, dass die Menschen entweder geködert oder vernichtet werden müssen. Für geringfügige Beleidigungen rächen sie sich; bei schwerwiegenden sind sie dazu nicht in der Lage. Jede Verletzung muss also so zugefügt werden, dass die Angst vor Rache gleichzeitig eliminiert ist.
–– Machiavelli ––
†

(Hidden Content)–– Machiavelli ––
†

1324 n.E.
†
Carcair sah sich um. Diese Position war nicht direkt schlecht – er konnte die Straße überblicken, über die sich die anderen bewegten. Felsen, Bäume, regennasse…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Mit einem Seufzen, dass sowohl Missbilligung als auch Resignation zu gleichen Teilen ausdrückt, nimmt der Soldmann seinen Mantel zur Hand, um damit die schlafende Frau auf dem Sofa zu seiner Rechten zu zudecken. Sie haben bis tief in die Nacht geredet und man hört bereits die ersten Vögel, die zwitschernd den baldigen Sonnenaufgang ankündigen. Wie immer hat sie ihn mit Fragen gelöchert, hat jedoch gleichzeitig aufmerksam zugehört. Und wie immer hat sie versucht bis zum Morgengrauen…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Langsam hob sich die rechte, raue Soldatenpranke zum Kopf des Söldners und fuhr über die neue Narbe, die seine Stirn seit dem Duell zierte. Blass ist sie, kaum von den normalen Furchen zu unterscheiden, wenn er die Stirn runzelte. Aber dennoch sichtbar und eine Kerbe im Kantholz. Mit einem dezenten Murren ließ der Mann die Hand sinken, kurz an dem rechten Ohr reibend, bevor man schließlich den Federkiel zur Hand nahm und auf die leere Seite zum Schreiben ansetzte.
Wir schreiben den 36. Tag im…
Wir schreiben den 36. Tag im…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Ein warmer, kräftiger Luftzug ließ den Stoff am Zelteingang zur Seite flattern und gab somit die Sicht auf das Lager frei, auf das geschäftige Treiben, die Soldaten, Ärzte und Priester sowie gelegentlich auch auf einen Toten, der davon getragen wurde. All das wurde ertränkt in den Geräuschen des Kanonendonners, die Schreie der Kämpfenden sowie der Verwundeten und das leichte summen der Luftschiffe. Aber der Söldner befand sich nicht in dem Treiben, draußen vor dem Zelt, unter der…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Wie auch schon beim letzten Eintrag ist das Zimmer beinahe leer, in dem sich der Söldner befindet. Mehr als nur spartanisch eingerichtet fehlt jegliche persönliche Note, um nicht zu sagen, dass sie nie vorhanden waren. Aber vielleicht mag es auch daran liegen, dass die Mietklinge erneut auszieht, aus der Taverne, weshalb auch immer.
Wir schreiben den 21. Tag im Jahre 1328 NE, Zeit des Phönix und dies ist mein 50. Eintrag in diesem Buch. Dein Bruder, Calliope, hat offenbar ein Talent entwickelt,…
Wir schreiben den 21. Tag im Jahre 1328 NE, Zeit des Phönix und dies ist mein 50. Eintrag in diesem Buch. Dein Bruder, Calliope, hat offenbar ein Talent entwickelt,…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Wie schon unzählige Male in den letzten Jahren war es wieder an der Zeit für den Soldmann die Feder zu schwingen. Mit Tinte, Federkiel, Buch und Kerze bewaffnet, wurde der Schreibtisch an der Wand in Beschlag genommen, die kostbare Ruhe, die er gerade hatte, ausnutzend.
Wir schreiben den 3. Tag im Jahre 1328 NE, Zeit des Phönix und dies ist mein 49. Eintrag in diesem Buch. Wieder einmal finde ich mich in Götterfels wieder. Wieder einmal auf der Suche nach einem potentiellen Dienstherren. Und…
Wir schreiben den 3. Tag im Jahre 1328 NE, Zeit des Phönix und dies ist mein 49. Eintrag in diesem Buch. Wieder einmal finde ich mich in Götterfels wieder. Wieder einmal auf der Suche nach einem potentiellen Dienstherren. Und…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Die Handbewegung, welche das gebundene Buch von der dünnen Staubschicht befreite, war beschwingt und ungeduldig zugleich. Es schien fast, als sei der Besitzer eben jener Hand entweder deutlich Ungehalten oder aber – sehr erfreut. Was es auch war, das Buch landete zielsicher auf dem Schreibtisch und eine leere Seite wurde aufgeschlagen. Eine Weile betrachtete der Hauptmann die Seite nachdenklich bevor er den Federkiel zur Hand nahm, in das Tintenfäßchen tunkte und ansetzte zu Schreiben.
Wir…
Wir…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Mit Schritten, die sowohl von Resgination, als auch gewisser Wut zeugten, bewegte sich Cenedor von seinem Rüstständer, an welchem er zuvor seine Brigantine aufgehangen hatte, zu dem Stuhl, welcher vor dem kleinen Beistelltisch stand. Wie auch zuvor lag auf jenem Beistelltisch ein lederndes Buch, wieder mit einer leeren Seite, die dem Söldner entgegen starrte. Mit einem leisen Schnauben hob der Mann die rechte Hand und fuhr mit Daumen sowie Zeigefinger über seine Nasenwurzel ehe er kurz mit…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Als sich Cenedor auf den Stuhl nieder ließ, der vor dem kleinen Beistelltisch stand, ertönte ein bedrohliches Knarzen, so, als würde das Holz lautstark gegen die plötzliche Last protestieren. Mit einem missbilligendem Zug um die Lippen hielt der Mann einen Moment inne bevor er das Buch mit dem dunklen, ledernden Einband aufschlug. Die erste Seite, dessen Leere im entgegen schlug, bedachte der Söldner mit einem stoischen Blick. Beinahe könnte man gar den Verdacht hegen, dass all die Worte,…
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Geschichten, Tagebücher und Diverses
Der Wind, welches das Lager heimsuchte, tat das weder leise, noch schwach. Es war ein stetiges Heulen, dass im Zelt zu hören war, während die unsichtbaren Klauen an den Fellen und Stoffen der Zeltbahn rissen. Es war ein unwirtliches Wetter. Unwirtlich, unfreundlich und allen voran kalt. Nichts desto trotz saß Cenedor lediglich in seinem ledernden Gambeson gekleidet auf einen kleinen Schemel, vor sich die leere Seite eines Buches. Neben diesem Buch stand eine kleine Kerze deren Flamme eine…
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