Drago's Wut war nur zu gut erkennbar als er mit festen Schritt an Feral herantrat. Zwei Meter blieb er allerdings vor ihm stehen. Die beiden anderen Gestalten bewegen sich nicht in den Schatten und blickten nur zu den beiden. Sie wirkten dennoch wie Katzen auf der Lauer, die nur darauf warteten das man ihnen den Befehl gab, ihn anzugreifen. "Was hast du eigentlich mit meiner Schülerin gemacht? Ist sie Tot?" fragt er Drago nachdem er seine Contenance wieder zurückerlangt hatte. Er bekam zuerst nur ein lächeln als Antwort ehe das Narbengesicht antwortete. "Sie lebt... noch." das letzte Worte wurde eindeutig bedeutsamer ausgesprochen und jeder wusste was für eine unterschwellige Drohung damit unausgesprochen blieb. Auf die Antwort konnte er nur den Kopf schütteln. "Ich habe es schon abgelehnt euch zu helfen obwohl ihr meine Frau in eurer Gewalt hattet und nun nehmt ihr eine Frau die mir nichts bedeutet, ihr müsst wirklich verzweifelt sein."
Die Worte zeigten scheinbar die Wirkung die sie erzielen sollten, _Provokation_ und das Gesicht des Mannes verwandelte sich in eine hasserfüllte Fratze, doch er wagte es nicht näher zu kommen. Sie umschlichen sich beide wie zwei Katzen die darauf warteten das jemand seine Deckung vernachlässigte. Er hatte den Nullfeldgenerator immer noch in seiner rechten Hand welche sich um das kleine Artefakt schloss. "Halt dein verdammtes Maul, du wirst heute Abend eine Entscheidung treffen, entweder bist du für uns, oder du bist gegen uns." Eine Antwort in Form eines leisen belustigten Lachens war es was dieser Mann vor ihm bekam. "Du hast es nicht begriffen. Der Orden der Gerüchte hat eure Leute getötet, ihr habt nichts mehr, ihr seid nichts mehr." - "Genauso wie du, du bist ebenso nichts" versucht er Feral sogleich aus seiner erhabenen Position zu stoßen. "Genau und es ist gut so, unsere Zeit ist vorbei, doch das hast du nicht begriffen. Du bist so dumm wie dein Sohn es war, zumindest weiß ich nun woher diese Unbesonnenheit von ihm stammte."
Immer noch umschlichen sich die beiden, keiner schenkte dem anderen Raum, oder eine Möglichkeit einen Angriff zu vollziehen. Es sah nicht gut aus. Wären es drei normale Schläger gewesen, dann hätte er noch eine sehr gut Chance gehabt das hier ohne jegliche Wunden zu überleben, aber nun waren es drei Gegner die ihm Ebenbürtig waren und das einzige worum er sich noch Sorgen macht war, wie es Elaine ohne ihn gehen würde. Er könnte das Angebot annehmen und hoffen das sie ihn dafür nicht töteten, oder er würde sich weiter gegen sie stellen und einen Kampf provozieren der unabkömmlich ist. Es waren keine gute Zwischenlösung und so kreisten seine Gedanken weiter um die Situation, gingen die Möglichkeiten durch die er hatte um hier wieder herauszukommen. Früher oder später würden sie ihn angreifen, je mehr er sich sträubte sie zu unterstützen und je länger es hier dauert umso größer war die Wahrscheinlichkeit und er konnte am Ende nur noch hoffen auf ihre Vernunft zu appellieren, in der Hoffnung das sie einen Funken Restverstand hatten.
"Deine Tochter wird ohne Vater aufwachsen, ist es das was du willst?" Er schüttelt nur den Kopf und antwortet darauf "Nein und deswegen lehne ich euer Angebot ab, es ist vorbei Drago, unsere Zeit ist vorbei. Gib dein Wissen weiter, aber hör auf zu Träumen das wir noch einmal eine so große Gemeinschaft werden wie wir einst waren." Er zog das Schwert und Feral konnte ihn nur mit einem mahnenden Blick ansehen. Die Spitze der verzierten KLinge zeigte auf Feral. "Letzte Chance." Die Angst hielt nun Einzug, nicht Angst darum das er stirbt, keine Angst vor den Schmerzen. Wenn es nach ihm ginge würde er einfach einen Schritt nach vorne gehen und es beenden, oder einfach nur warten bis er den Streich vollführte und ihn niederstreckte. Doch die Angst davor das er Elaine nicht aufwachsen sah war nur zu allgegenwärtig. Seine einzige Tochter, Aria's Vermächtnis und das einzige was ihm wichtig war. Er konnte sie nicht in dieser Welt zurücklassen und wenn es nötig war würde er wie ein Löwe darum kämpfen. Es war nicht seine Art, doch gerade hatte er keine Wahl, er musste auch die letzten Reste von dem Töten was einst seine Geschwister waren, Brüder wie Schwestern. Sie haben ihre Entscheidung getroffen und er die seine. Seine linke Hand legte sich unter den Mantel an seine Pistole während der kleine Nullfeldgenerator in seiner rechten Hand noch leicht glomm. Sekunden kamen ihn wie Tage vor und alles in ihm spannte sich an, machte sich für den Moment bereit sich endgültig von allem loszusagen und das unsägliche Leben was er schon seit langem Leid hatte, endlich hinter sich zu lassen.
Er zog die Pistole binnen Zwei Herzschlägen, richtete sie nach hinten und zielte auf eine der vermummten Personen die sich bislang noch nicht eingemischt hatten und nur dort standen und warteten. Es war Dunkel sehr dunkel, doch der Schnuss knatterte aus seiner Pistole und hallte durch die Nacht hindurch, die Entscheidung war getroffen.
~~Fortsetzung folgt~~