Athes' Tagebuch: Schweine

Tagebucheintrag vom 261ten Tag, Suzhen, 1325 NE


Meine Fresse. Also ich meine: Meine Fresse! Ich hab das Gefühl es dauert nicht lange und das ganze Nest fliegt in die Luft. Angedroht wurde es uns ja immerhin vorgestern! Aber der Reihe nach. Ich muss meine Gedanken ordnen und sollte halbwegs die richtige Zeit einhalten, schließlich führe ich das verdammte Buch nur deswegen. Also... kommen wir zu dem ersten Schwein in dem Misthaufen der sich mein Leben nennt: Laranell. Wenigstens sie benimmt sich die letzten Tage wieder besser. Liegt vielleicht daran, dass wir sie gut füttern. Gestern Abend ist sie mit dem Knirps aus dem Waisenhaus ausgegangen. Also keinem Kind, er arbeitet da wohl. Ich hab darauf vertraut, dass sie auf sich aufpassen kann. Zumindest das hat funktioniert. Wir haben danach sogar noch ein nettes Gespräch geführt. Trotzdem weiß ich nicht genau, wie ich mit ihr umgehen soll. Manchmal denke ich, ich muss ihr mehr freie Hand lassen. Aber würde das nicht dem widersprechen, was ich Shane versprochen habe? Vielleicht sollte ich mich einfach auf mein Gefühl verlassen.

Auf dem Pergament zeigen sich nach dem Absatz über Laranell ein paar braune Flecken, wie von Schokoladenkrümeln, die auf das Blatt gefallen und nachlässig weggewischt worden waren.


Schwein Nummer zwei: Derick Tender. Von ihm ist keine Spur mehr zu finden, egal wie oft wir das Ossa-Viertel durchstreifen. Das ist sehr eigenartig. Es könnte sein, dass er doch die Wahrheit gesprochen hat und er wirklich die Seiten wechseln wollte. Ein Versuch, der ihm durchaus Probleme bereitet haben könnte, vorausgesetzt Ketan ist nicht der Idiot, für den das Geflüster auf der Straße ihn hält. Wir werden sehen, ob wir ihn noch finden, tot oder lebendig.


Als nächstes gäbe es nur eine ganze Reihe von Schweinen, die uns Oberschwein Kadal auf den Haufen gelockt hat. Nun, das wäre vielleicht nicht ganz gerecht. Es ist eher so, dass der Rabe aufmerksamkeit auf sich zu ziehen scheint. Wir wollten gerade mit ein paar Leuten einen Überfall im Marktviertel durchführen, als Aredit - verrückter Hund der er nunmal ist - in die Gasse gestürmt kam und irgendwas von Eindringlingen im Nest gemurmelt hat. Natürlich konnten wir die ganze Aktion dann abblasen! Wir ließen Erzulie zusammen mit Aredit zurück, damit er nicht zufälligerweise noch etwas in die Luft springt, und machten uns auf dem Weg. Im Eck warteten sie dann auch schon auf uns. Vier Leute, bewaffnet und wartend. Gab 'en paar Minuten ordentliches Säbelrasseln, bis man endlich mal vernünftig miteinander gesprochen hat. Merkwürdiger Kerl, meinte irgendwas davon, dass er für Leute arbeitet, die ein Interesse daran haben in Götterfels das richtige Gleichgewicht zu wahren, was auch immer das bedeuten mag. Er hat einiges Angeboten, eine Hand wäscht die andere und so weiter. Ich muss das ganze an Kadal weiterleiten, wir werden ja dann sehen, was er davon hält.


Eines ist klar: In Götterfels wird es nicht langweilig!