Die drei Broschen

(Eines von den vielen Erlebnissen die Tev und Vil hinter sich gebracht haben)



Sein Auftrag bestand darin eine Familie auseinander zu nehmen die ihre Schulden nicht bezahlen konnte und er hasste solche Aufträge, am liebsten hätte er ihnen die Schulden erlassen, aber er selbst war der, der nur von dem Geld was in die Kassen seines Vorgesetzten floss überleben konnte und auch bezahlt wurde.
Tervelan stand neben ihn, die Haare perfekt gekämmt und die Schwarze Kutte ohne eine Falte und wirkte in dem Dämmerlicht gerade zu sympatisch.
Die Grünen Augen musterten ihn und er wusste, dass er wieder getestet wurde, nach über zehn Jahre immer noch den Blick auf sich fühlend sah Vil an der massiven Holztür hoch.
Die Wände waren aus massivem Backstein und er hasste sich dafür, das er gleich an der Tür klopfen musste und die Schulden mit Blutopfern einfordern musste.
"Können wir?", die Stimme von Tervelan klang wie immer belustigt, wenn auch ein wenig angespannt und Vil nickte, ehe er daraufhin klopfte.


Als ein kleines Kind die Tür öffnete erstarrte Vil augenblicklich, sah auf das Kind hinab und sah dann zu Tervelan, der sich zu dem Kind herunter bückte:"Hallo Kleines, sind deine Eltern da?"
Kurz wurde ihm kalt, ehe er den Kopf schüttelte und sich von dem Kind los riss, einen Blick in das Innere der Wohnung gleiten ließ, die im Halbdunkeln lag.
"Mama ist nicht da, aber Papa ist da, warum?"
Tervelan zog seine Handschuhe aus und Vil wusste was jetzt kam, der Nekromant packte währenddessen die Hand des Kindes und zeichnete in dessen Handfläche eine kleine Rune die sich sofort in die Haut brannte, das Kind schreiend zurückweichen ließ und Vil dazu zwang nach dem Kind zu treten um das Geschrei zu beenden.
Tervelan trat ein, knackte mit dem Genick und schloss dann die Tür nachdem VIl eingetreten war, während das Kind seine Hand betrachtete und kreidebleich wurde, als es dann auf dem Boden kauerte.
"Herr Kalen!", Vils Stimme klang schneidend, während sie im halbdunklen durch den Raum schallte:"Wir wissen das sie da sind, soll ich ihrem Kind erst eine Kugel durch'n Kopf jagen oder stellen sie sich freiwillig?"
Das Kind beginn zu schreien, worauf Vil nochmal auf es eintrat:"Halt endlich dein Maul, Kind!"
Jemand eilte die Treppe herunter mit einem Abendlicht, das bei dem Anblick des Kindes auf dem Boden landete, ehe der Vater sich zu seinem Kind hinwarf, es hochhob und in den Armen wiegte.
"Sie haben genau drei Minuten Zeit, dann löst das nette kleine Zeichen einen Blutstau aus, der dazu führt das sie verreckt"; das Tervelan dabei belustigt klang hatte Vil am Anfang regelrecht verstört, aber er wusste das es seine Art war mit den Morden umzugehen.
"Haben sie das Geld Herr Kalen, zwei Gold, oder haben sie es nicht?", die Stimme von Vil war noch eisiger als sonst.
Der Mann Mitte vierzig sah auf, begann zu zittern und zu fluchen, hilflos wie er war, packte Vil seine Waffe entsicherte sie und hielt sie auf den braunhaarigen Mann gerichtet:"Haben sie das Gold?"
Daraufhin ließ er sein Kind los:"J-ja ich hole es!"
Tervelan nickte Vil zu, worauf der seine Waffe kurz auf das Kind richtete:"Hopp Hopp wir haben nicht den ganzen Abend Zeit!"
Der Mann eilte die Treppen wieder hinauf und plötzlich hörte man Hilfeschreie, die er wohl vom Balkon aus an die Gefallen Engel schickte.
"Die werden immer dümmer die Falkner.. mutieren zu einer zweiten Generation von Felsnern", murrte Tev, ehe er Vil zunickte, der einen Schalldämpfer auf seine Pistole zu drehen begann und den oberen Stock anstrebte.
Als er oben im Schlafzimmer der Familie stand seufzte er nur, schüttelte den Kopf und trat hinter den Mann. "Deine Tochter is am Verrecken...keine gute Idee hier rum zu brüllen."
Die Knarre wurde auf den Kopf des Mannes gerichtet und geseufzt:"Ich hasse es..", damit wurde Herr Kalen zurück gerissen ehe Vil ihn zu Boden schleuderte.
"I-ich habe das Geld nicht!"
Das war sein Todesurteil, Vil trat ihm mit den Absatz in den Bauch worauf der Mann aufstöhnte und Vil seine Waffe neu richtete, auf die Stirn zielte und abdrückte, worauf ein stumpfes knallendes Geräusch ertönte.
Sofort verteilte sich der dickflüssige Lebenssaft auf den Dielen, während Vil den letzten Atemzügen des Mannes zusah:"Erledigt!"
Tervelan sah auf und meinte dann zu dem Kind:"Ich nehme es dir runter- entschuldige kleine Miss für diese Umstände", daraufhin winkte er sie zu sich, doch sie kam nicht freiwillig. Der dumpfe Schuss hatte sie verschreckt und so rutschte sie nur von Tev weg, der nun in ihr Haar griff und sie hochzog:"Dummes Gör!"
Seine Hand griff nach ihrer und schmierte eine weitere Rune darauf, worauf sie nochmal aufschrie ehe ihr Schrei verstunmte und ihr Körper leblos zusammen sackte.
"Wir sollten uns beeilen der hat die Gefallenen alarmiert, der Drecksarsch...!", rief Vil hinunter und durchwühlte die Schubladen in denen er drei riesige Broschen fand, vergoldet und richtig schön teuer.
"Oh Gott ist das ein Trottel!", murrte er nur und steckte die Broschen ein, ehe er zurück zu Tev kehrte und ihm half Feuer zu legen.
"Der hat sein Kind geopfert... ist das ein Trottel...", maulte Vil und schüttelte den Kopf, worauf Tev nur lachte:"Manche Menschen wissen ihren Reichtum kurzfristig mehr zu schätzen als ihre Kinder- gut das du ihn gerichtet hast..."
Kaum war das Feuer groß genug zogen die zwei ihre Kapuzen über und flüchteten durch den Garten, zwischenzeitlich hatte Vil ein schlechtes Gewissen, ob die Frau nicht an Herzversagen sterben würde wenn sie das brennende Haus und die Leichen erkannte.


"Was hast du mitgenommen?"
"Drei Broschen.... die definitiv gereicht hätten!", er klang dabei fast verärgert.
"Echt?", Tev gluckste vergnügt:" Möge Grenth ihm beistehen".
Daraufhin flüchteten sie aus Ebonfalke, hier sah und hörte sowieso nie jemand irgendwas.
Warum auch?
Jeder verschanzte sich vor Charr und den ganzen Monstern vor den Toren, denn man traute weder der Vorhut noch den Seraphen.