Ein Ende ist immer auch ein Anfang

"Mama, da sind Männer vor der Tür!"
"Ich weiß mein Schatz. Geh rauf auf dein Zimmer."
"Aber..."
"Jetzt, Lili."
"Ja, Mama."


Das Mädchen mit dem langen, platinblonden Haar wandte sich der Treppe zu und trat die abgelaufenen, knarzenden Holzstufen hinauf, ohne dabei die Hand auf den Handlauf aufzulegen. Oben angekommen öffnete sie die Türe zu ihrem Zimmer - statt aber einzutreten blieb sie im Türrahmen stehen und lauschte.
Lauschte, wie der Stock den ihre Mutter benutzen musste um auch nur wenige Schritte voranzukommen, auf den Boden tockte, bis sie endlich die Türe öffnen konnte. Die Türe, hinter der der gruselige Mann stand. Sein Haar war lang gewesen, und so platinblond wie ihres. Er hatte teure Kleidung angehabt, war bestimmt ein Adeliger. Aber das gruselige an ihm, das waren seine Augen. Hellgraue, eiskalte Iriden die sie angeblickt, und abschätzend betrachtet hatten. In ihnen hatte ein seltsamer Ausdruck gelegen, den zu deuten sie mit ihren gerade mal Vierzehn Jahren nicht in der Lage gewesen war.


"Seid willkommen, euer Hochwohlgeboren. Darf ich euch in unser bescheidenes Heim bitten?" hörte sie ihre Mutter sprechen. Hochwohlgeboren? Lebte er auf einem Hügel?
Auf Zehenspitzen wandte sie sich herum, und trat an das windschiefe Geländer, wo sie sich hinhockte, und nach unten spähte. Dort sah sie, wie der Mann eintrat, während ihre Mutter sich aus einer seltsam kauernden Haltung nahe des Bodens wieder aufrichtete.
Die Stille die herrschte war unangenehm - warum antwortete der Mann nicht? Wusste er nicht dass das unhöflich war?


"Die Versprechungen entsprechen offenbar der Wahrheit. Wir sind im Geschäft." - das war seine Stimme. Geschäft? Was denn für ein Geschäft?
"Ich habe bereits alles zusammengepackt."
"Das wird nicht nötig sein. Sie erhält alles was sie benötigt von mir."
Packen? Wollten sie wegfahren? Das Mädchen verstand nicht worum es ging, aber sie ahnte, dass es nichts Gutes war.
"Gut. Ich hole sie." Damit stockte ihre Mutter zur Treppe, und die junge Liliane stand hastig auf um in ihr Zimmer zu huschen.
"Liliane! Komm herunter, es ist Zeit!" das Rufen ihrer Mutter weckte einen unangenehmen Kloß der sich schwer in ihrem Bauch festsetzte. Zeit? Zeit wofür denn?
Das blonde Mädchen trat wieder aus der Türe, und zur Treppe hinüber. Das Lächeln das ihre Mutter ihr entgegenbrachte, machte sie stutzig und verstärkte das unangenehme Gefühl in ihrem Bauchbereich. Das eingefallene Gesicht ihrer Mutter, die einst eine schöne Frau mit vollen Wangen und gesundem Haar gewesen war, erfüllte sie jeden Tag aufs Neue mit Wehmut. Die Krankheit zehrte an ihr, schon lange konnte sie nicht mehr Arbeiten, immer häufiger hatten sie nichts zu Essen.
Etwas steif stakste das junge Mädchen die Stufen hinunter - der Blick zu dem Fremden an der Tür bestätigte das ungute Gefühl das sie gehabt hatte, denn er starrte ihr entgegen, sah sie an.
Unten angekommen hob ihre Mutter die Hände und schloss ihre Wangen in die Handflächen, ehe sie sich vorneigte und dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn gab.
"Liliane, das ist der Graf von Hohenheim. Er wird dich mitnehmen, und dafür sorgen dass es dir gut geht."


Die Worte ihrer Mutter trafen sie wir Ohrfeigen ins Gesicht. Nicht, dass sie jemals geschlagen worden war - es war eher das, was sie sich unter einer Ohrfeige vorstellte. Sprachlos war sie.
"Aber..."
"Nicht aber, Liliane. Er wird sich um dich kümmern, weil ich es nicht mehr kann. Sei ein gutes Mädchen, und geh brav mit ihm mit."
Damit schob ihre Mutter sie vor, und zwang sie, mit stotternden Schritten näher auf den Fremden mit den unheimlichen Augen zuzutreten.
"Mama...!"
"Ich habe dich lieb, mein Schatz."
Sie wollte sich umdrehen, wollte ihre Mutter drücken, und nahm sich vor sie einfach nie wieder loszulassen. Doch der Mann mit dem dunklen Kutschermantel der den blonden begleitete, legte ihr die schwere Hand auf die Schulter und lenkte ihre Schritte zur Türe und nach draußen. Sie blickte über die Schulter, und sah doch nur die Tür, die sich hinter dem Blonden schwer ins Schloss drückte. "Mama!" protestierte sie, und der Griff um ihre Schulter wurde fester. "Sh." machte der Kutscher bestimmt, und schob sie ins Innere der Kutsche. Als der Blonde zustieg, und auch diese Türe sich schloss, fühlte es sich an, als schlüge eine Kerkertür ins Schloss.
Das Gefühl des Verlassenseins brandete heiß über das junge Mädchen, das von jetzt auf gleich das Vertrauen in die geliebte Mutter verloren hatte - und sich ungeliebt fühlte. Wie sollte sie auch begreifen, dass das ausgehandelte Geschäft nur mit dem Besten Wissen und Gewissen ihrer Mutter abgeschlossen worden war, und Lilianes Zukunft mit Ausbildung, Unterkunft und Versorgung sichern sollte. Weit weg von ihrer Mutter, die monatlich ein Brieflein mit Münzen erhalten würde.

"Give a man a gun and he can rob a bank.
Give a man a bank and he can rob the world."


Sneshana Iorga: 'Liz-mit-dem-Pferdearsch Lis? DIE Liz? Das Heck von Götterfels? Big Booty Liz? Twerkthatbutt-Liz? Der Arsch Lyssas? DAT BUTTLIZ?'


[align=center]"Das geht mir so am Arsch vorbei - und bei meinem Arsch will das was heißen."

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