ein Eimer voll Huhn

"Das war ziemlich dumm von dir." betonte Ainfean das Offensichtliche, während sie einen der handlichen Felsbrocken aufsammelte und mit blick auf Verucas geschiente Hand, das Gestein auf den Haufen warf. Die Sylvari wirkte so genügsam wie immer, mit ihrem kleinen Lächeln auf den Lippen und der sofortigen Umsetzung der Arbeit, wann immer sie anfiel. Am liebsten hätte Vera ihr das Lächeln aus dem holzigen Gesicht geboxt, stattdessen fischte sie mit der unversehrten Hand eine blutige Hühnerfeder vom Boden auf und knurrte das nächste Geflügel das noch zum gackern im Stande war an. "wie schön das du es noch mal betonst. Hätte ich fast vergessen das es dumm war." Natürlich hätte sie das nicht. Wie auch, pochte und brannte Veras Hand noch immer von dem Schlag auf die Wand. Nicht mal ein Schlag wäre klug gewesen, aber Vera hatte den gesamten Heimweg von Götterfels nach Löwenstein natürlich jeden harten Grund mit einem Faustschlag versehen, wann immer sie sich unbeobachtet fühlte und der Ärger wieder hoch kochte. Und jetzt, jetzt ärgerte sie sich noch mehr über ihren Ärger!
"Ich bin nicht mehr der Setzling von einst, damit ich deinen Sarkasmus nicht verstehe Veruca Iorga. Das nächste mal wenn du verärgert bist, dann trainieren wir. Da ist die Energie besser aufgehoben, statt damit 'wieder einmal' den Hühnerstall in seine Bestandteile zu zerlegen. zumal es Kunigunde auch erwischt hat. Sie hat die besten Eier gelegt." Mit dem nächsten Fels beschäftigt, gewährte Fio ihrer Freundin und Arbeitgeberin nicht mal einen Blick.
die Kriegerin stemmte unermüdlich weiter das Geröll beiseite, während die Schuldige wie ein Tropf dabei stand, vor sich den Eimer mit den Resten Kunigundes und einer verzogenen Grimasse. Der Ärger dominierte zwar, doch irgendwo tat es ihr auch leid. Das arme Huhn hatte bisher gute Dienste geleistet und hatte es wirklich nicht verdient gehabt als Opfer ihres Ärgers, tot im Eimer zu landen. "Meinst du, wir könnten die Reste von ihr einkochen? Für ne dünne Hühnersuppe könnte es reichen." Wenigstens noch etwas retten an diesem miserablen Tag! Entsprechend kritisch ging der blaue Blick Verucas wieder runter in den Eimer und dem Häufchen...etwas...das vor wenigen Stunden noch ein Huhn war. "Das ist echt eklig." Gab es als Fazit, was der Sylvari ein Lachen entlockte und auch Verucas Mundwinkel das erste mal seit Stunden wieder zucken lies. "Das ist es wirklich. Aber als Kompromiss kann ich auf dem Rückweg vom Anwesen Garnelenspieße von Harold holen. Vielleicht isst Tommy sie ja auch, dass wäre ein Fortschritt mit dem Jungen." Lange überlegen musste Veruca nicht, um mit dem Vorschlag einverstanden zu sein und ihn mit einem Nicken abzusegnen. "Ist gut, machen wir das so.Ach und Fio?" Der letzte Stein hatte seinen Platz auf dem Haufen gefunden und so schlich die volle Aufmerksamkeit der Sylvari wieder zur Iorga. Einmal mehr fasziniert von der Regung der unnatürlichen Augen, zögerte Vera ihr Anliegen einige Herzschläge lang hinaus und verfolgte das Schauspiel darin. "Solltest du _ihm_ über den Weg laufen, hefte dich an seine Fersen und finde heraus mit wem er sich sonst noch so trifft. Ansonsten komm einfach heile wieder und pass auf das du keinem dieser Scarletthasser in die Arme läufst. Ich brauche dich in einem Stück." Ainfeans Lächeln gewann an Tiefe zu den Worten Veras, obgleich die Pupillen sich zu dünnen Schlitzen verzogen. "Sollte ich einem begegnen, weise ich ihn darauf hin nicht Scarlett zu sein und auch nicht ihre Interessen zu teilen. Sollte ihm das egal sein, gibt es dieser Tage einen Feind weniger für mich. Bis später Frau Iorga." Das Haupt noch einmal geneigt, machte Fio sich auch schon auf den Weg zum Portal, damit die Antwort für Adrian endlich überbracht werden konnte. Einige Zeit sah Vera ihr noch nach, ließ den Tag Revue passieren und ganz zum Schluss, da wagte sie noch mal einen Blick in den Eimer. "Das ist echt eklig Kunigunde..."

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