Lage und Gebäude

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    Von der einstmals gut situierten Wirtschaft, deren Gebäude das Katzengold nun bezogen hat, ist heute wohl nicht einmal mehr ein Name geblieben. Früher eine gern genutzte Anlaufstelle für reisendes Volk und fahrende Händler, hat das alte Gebäude heute viel von seinem einstigen Charme verloren. Die Fassade des mehrstöckigen Fachwerkhauses ist rissig, die Balken von der Last der Zeit teils fragwürdig verbogen und die Fensterscheiben unter anderem derart verwaschen, dass es nicht einmal mehr Vorhänge bräuchte, um den Raum dahinter vor neugierigen Blicken zu verbergen. An dem beschindelten Dach hat der Zahn der Zeit ebenso genagt wie an den schiefen und zum Teil bereits in sich zusammengefallenen Schornsteinen. Und doch: Das Haus steht und wo es gestern noch stand, da scheint es von einem derartigen Trotz zu sein, dass es auch morgen noch nicht vergangen sein wird!


    Die Feldgrauer-Gasse liegt in einem der weniger gut betuchten Teilen des Salmaviertels, fernab des Herrenhaushügels. Sie verläuft parallel zur Spitalstraße und liegt nur zwei Häuserblöcke vom Marktplatz entfernt. Es bedarf keiner guten Ortskenntnis, die breite Straße zu finden, auf der ansonsten nur ein Schuster und ein Krämerladen angesiedelt sind.




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    Das Katzengold erstreckt sich über drei Etagen und verfügt außerdem noch über einen Kellerraum, zu dem die Besucher (für gewöhnlich) keinen Zutritt haben.


    Hinter der Eingangstür im Erdgeschoss befindet sich ein großer Gastraum samt Tresen, der einstmals sicherlich prunkvoll hergerichtet war, heute nur mehr durch rustikale Alternativlosigkeit besticht. Das Mobiliar ist von anno dazumal und tut seinen Dienst. Viel mehr darf man von den alten Schemeln und Stühlen nun aber auch wirklich nicht erwarten. Deutlich beeindruckender ist da der gemauerte Kamin aus Granit, dessen Wärme sogar noch bis in die erste Etage reicht, befeuert man ihn nur gescheit. An seinem Rauchfang hängt der Kopf eines träge dreinblickenden Elchs, dessen Geweih von alten Spinnweben und Staubflocken geschmückt und vermutlich niemanden mehr beeindruckt. Zwei ausgesessene Altherrensessel stehen in seinem Schatten. Der einzige Anflug von Luxus, den man hier unten finden kann. Und der einzige Bereich der unteren Etage, auf den der Wachmann offenbar ein gesondertes Auge legt.


    Die erste Etage setzt sich gleich aus mehreren Gästezimmern zusammen. Ein Bett, ein Tisch, zwei Stühle und manches mal auch noch ein Schrank, eine Truhe oder gar eine Kommode bilden hier den Standard. Zweckdienlich und praktikabel, aber nichts darüber hinaus. Die Vorhänge für die Fenster sind aus alten Jute-und Leinenstücken zusammen geflickt, während selbiges Material auch zur Wärmedämmung von innen vor die Türen genagelt wurde.


    Auf dem langen Flur befindet sich ein einziges Bad, das über zwei Toiletten und zwei Waschbecken verfügt. Eine fest installierte Badewanne gibt es hier nicht, wenigstens aber fließend Wasser...kalt jedenfalls.


    Der zweite Stock ist, ähnlich wie der Keller, für Besucher (offiziell) nicht zugänglich.


    Wer ins Katzengold kommt (und dort bleibt) wird schnell erkennen, dass dieses Etablissement nicht dafür gemacht ist, sich hier häuslich niederzulassen. Es bedient niedere Ansprüche und ist eher zweckmäßig, als in irgendeiner Weise ansprechend dekoriert. Es benötigt weder einen doppelten Boden, noch ein zweites Gesicht, um seinen Gästen sehr deutlich zu sagen: Tu wozu du gekommen bist, trink dir dann noch ein Bier und geh uns danach nicht noch länger auf die Nerven...außer du hast das nötige Kleingeld in der Tasche, um es dir zu leisten.

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