Als Magier Leder oder Plattenrüstung

  • Wenn ich aber von "Fußvolk" rede, dann meine ich das im rein militärischen Sinne: Truppen die zu Fuß kämpften und die trugen sehr wohl auch Plattenrüstung. So übertrieben teuer waren die nämlich nicht, vor allem da man sie ab Beginn des 16. Jahrhunderts in Manufakturen in Massen herstellen konnte. Zugegeben, das ist nicht mehr wirklich Mittelalter, aber die Schwerter in dem Video sind auch ganz deutlich Landsknechtsschwerter.


    Mit dem 16. Jahrhundert ging das Spätmittelalter zusehends zuende und Feuerwaffen kamen auf, die den Masseneinsatz von Vollplattenrüstungen bald wieder obsolet gemacht hatten.


    Und ja, Fußtruppen in Platte gab es quer durchs gesamte Spätmittelalter, aber sie stellten stets nur einen Prozentsatz der insgesamt verfügbaren Truppen. Das meiste Fußvolk, und damit der Anteil, der seltener in Berichten über Schlachten erwähnt wird (weil Pöbel) musste mit weit billigerem Schutz leben.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • Leicht oder gar nicht gepanzerte Truppen waren eigentlich fast immer die deutliche Mehrheit, vielleicht mit Ausnahme der römischen Berufsheere. Aus dem einfachen Grund dass Menschen leichter zu beschaffen und ersetzen waren als Rüstungen.
    Übrigens ist es auch ein Trugschluss zu denken dass nach dem Verschwinden der Ritterrüstung, Körperpanzerung generell sinnlos geworden wäre. Mehr Panzerung ist immer besser, es war eigentlich zu allen Zeiten eine Kosten-Nutzen-Frage. Wobei in der Gegenwart der Trend wieder zu mehr Rüstung geht.

  • Übrigens ist es auch ein Trugschluss zu denken dass nach dem Verschwinden der Ritterrüstung, Körperpanzerung generell sinnlos geworden wäre. Mehr Panzerung ist immer besser, es war eigentlich zu allen Zeiten eine Kosten-Nutzen-Frage. Wobei in der Gegenwart der Trend wieder zu mehr Rüstung geht.


    Ersteres habe ich auch nicht behauptet. Selbst zu Hochzeiten der Arkebuse, als Feuerwaffen das Schlachtfeld zu dominieren begannen, trug man noch Rüstung, die dann allerdings meist nur aus einem Helm und einem Harnisch bestand, beide recht dick ausgeführt, um gegen Kugeln Schutz zu bieten. Aber die Vollplattenrüstung kam eben nach und nach außer Mode, während die Kombination aus Spießträgern und Arkebusieren immer effektiver wurde.


    Dass mehr Panzerung immer besser war, kann man so pauschal also nicht unbedingt sagen.


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  • Zitat

    Dass sieht irgendwie aus als wären dass Alurüstungen. Die Teile bei den
    Beinen die wackeln immens viel. Würden Eisenplatten echt so locker rum
    wackeln bei dem Gewicht? In Video eins.

    Ich muss dich entäuschen, es ist Eisen... Stahl (ist auch Eisen). Schlimmer noch: der Typ der drinsteckt ist der Historiker Daniel Jaquet der an der Universität von Geneve arbeitet und sich mit der Rekonstruktion von Kampf und Rüstungen des Mittelalters beschäftigt.
    Und diese Tatsache schließt "leider" eine Sache aus: nämlich das der sich die "Freiheit" nehmen kann, in einem Video, das zeigen soll was mit einer Rüstung möglich ist, plötzlich auf viel leichteres und biegsameres Aluminium wechselt. Das würde seine ganze Forschung, mit der er seine Sonntagsbrötchen vedient, ad absurdum führen und den Wert und Sinn des Videos auf 0 senken.


    Sogar das viel unwissenschaftlichere Wikipedia weis dazu:

    Zitat

    Entgegen weit verbreiteter Vorstellungen war es möglich, in einem für die Schlacht geeigneten Vollharnisch (Feldharnisch) zu laufen, sich hinzulegen, wieder aufzustehen und sogar ohne Hilfe auf ein Pferd zu steigen. Ein spätmittelalterlicher/frühneuzeitlicher
    Vollharnisch wog durchschnittlich 20 bis 30 Kilogramm. Das Gewicht der
    maßangefertigten Rüstung war dabei sehr gleichmäßig über den Körper
    verteilt. Ein heutiger Soldat mit voller Ausrüstung trägt oftmals ein
    größeres Gewicht am Körper. Zudem wurden die Adligen seit ihrer Kindheit
    an das Tragen von Rüstungen gewöhnt.

    Wichtig: das Gewicht ist gleichmäßig am Körper verteilt, das belasstet viel weniger, als würde man wie heutige Soldaten einen riesigen Rucksack tragen. Entsprechend gleichmäßig wird auch alles trainiert.


    Wichtig I: 1-1,5mm Dicke, das ist tatsächlich nicht sonderlich viel und dadurch bleibt natürlichd as Material auch recht flexibel. Das die Rüstung wackelt liegt entweder daran, dass sie nicht richtig fest gemacht wurde, oder dieser Bewegungsspielraum benötigt wird um die entsprechende Beweglichkeit zu erreichen.


    WIchtig II: Hiebe und Schnitte sind wie im Video gezeigt, wirklungslos.


    WIchtig III: Die Rüstung hat Löcher (Schaniere) und schützt nicht gut gegen Schlag und Stich. DESWEGEN sind Bolzen und spezielle Pfeile, aber auch Kolben und ganz besonders Morgensterne gegen Plattenrüstungen effektiv, denn deren Krafteinwirkung ist die eines Schlags/Stichs: große Kratfeinwirkung auf möglichst kleinen Raum. Selbst wenn die Rüstung dabei nicht einbeult oder reizt (was sie bei Morgensternen durchaus tat), die Kraft wird nicht komplett von der Gambeson absorbiert und kann im Fleisch immernoch großen Schaden anrichten.

    Zitat

    Solid metal maces and war hammers
    proved able to inflict damage on well armoured knights, as the force of
    a blow from a mace is large enough to cause damage without penetrating
    the armour.
    One example of a mace capable of penetrating armour is the flanged mace. The flanges (protruding edges of metal) allow it to dent or penetrate even the thickest armour.

    Flanged Mace ist das hier:
    Mit den Spitzen der Kämme hat man besagte hohe Krafteinwirkung auf sehr kleinen Raum erreicht. Was dann eben auch durch die Rüstung ging.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."


    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Stahl ist eine Eisenlegierung. *nörgel* D:


    Dazu sei zu sagen, dass auch Stiche nur eingeschränkte Möglichkeiten bieten, eine gute Plattenrüstung zu durchdringen. Man muss schon die richtigen Schwachstellen treffen. Zum Thema Pfeile und der Ambivalenz ihrer Möglichkeit, Platte zu durchdringen, sagte ich ja bereits im alten Forum etwas (und bin gerade zu faul, es wieder aufzurollen ~.~). Die mit Abstand effektivsten Waffen gegen Plattenträger sind wie schon gesagt Streitkolben und -hämmer sowie Morgensterne, aber auch Hellebarden, wenn man sie zu führen weiß.


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  • Mit "Stich" meine ich tatsächlich Stiche mit festen und Spitzen Waffen/Waffenendungen, weniger Schwert- und Dolchstiche. Mit dem Haken einer Helebarde sticht man eben auch zu. Ein Meißel könnte das aber auch sein.


    Pfeile und Bolzen sind unter bestimmten Umständen nützlich, aber das heißt eben auch - nicht immer. Es sind eben bestimtme Umstände, für beide Waffensorten müssen einige Parameter erfüllt sein, damit sie effektiv sein können. Das sind deutlich mehr als beim Streitkolben/Hellebarde aber weniger als beim Schwert oder gar Dolch.


    Ein Dolch ist natürlich auch gegen einen Ritter gut - wenn der nackt im Bett liegt.


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  • Die effektivsten Waffen gegen Plattenträger sind Streitkolben? Mein lieber Freund. Du scheinst getrunken zu haben, Agroman. :D


    Gegen Plattenträger sind vor allem Magier effektiv. Schonmal gegen einen Erdmagier gekämpft? Der einen mit 'nem einfachen Magnetfeld in die Luft schleudert oder die Knochen bricht in dem er die Rüstung unnatürlich verrenkt? Gegen einen Feuermagier der den Stahl einfach schmilzt und die gesamte Rüstung in einen wahren Alptraum für einen verwandelt? Ich wäre ja neugierig was mit einem Menschen in voller Plattenrüstung passiert, wenn in diese ein Blitz einschlägt.


    Man sollte nicht vergessen, dass Guild Wars immernoch ein Fantasyuniversum ist. Jegliche Schusswaffen, Dolche, Messer und Klingen, jede Rüstung, jeder Helm und jeder Schild fällt vor der arkanen Macht so ziemlich auf die Schnauze. Ich persönlich stelle es mir als wahren Alptraum vor (Ich bin mal ein Ritter) gegen einen Feuermagier kämpfen zu müssen. Doch genau so furchtbar wäre es für mich (ich bin mal ein Attentäter) mit meinem Dolch und Kurzschwert gegen einen Eisenkoloss wie Dronon kämpfen zu müssen.


    Wat Rüstungen und deren Breite/Härte/whatever angeht so sollte man sich nicht an genauen, durchschnittlichen Vorgaben versteifen. Wir sind in einem Fantasyuniversum und wenn es Asuraiphones gibt, dann gibt es auch Dolche die Rüstungen durchstoßen können und Kettensägenschwerter. Aber was laber ich überhaupt, ich weiß gar nicht worum's in dem Thread hier geht!


    Cheerio, die Damen!



    EDIT: Ach... äh. Zum Topic oder der TopicÜberschrift: Lua trägt auch gern mal Leder! Schwarzes natürlich. Mit Peitsche. Warum sollte sie kein Leder tragen dürfen?

  • Trixxa trägt gern mal nen Golemanzug variabler Schwere (Asuraelite, Alpha, Omega), wird aber bei letzeren beiden auch gern mal angeschissen, sie soll das gefälligst lassen und die schweren Dinger lieber durch die gegend Porten, wozu sie allgemein meist eher keine Lust hat. Ansonsten bleibt sie bei Stoff, aber primär, weil ihr als Asura Kettenbikinis eh nicht stehen ;)


    Hello! Here I am! Here we are, we are one ...


    ... END OF LINE.

  • @Uhrmacher:
    In Anbetracht der Tatsache, dass es abschnittsweise um historische Waffen ging, ist deine Argumentation recht obsolet, findest du nicht?


    Übrigens bin ich mir nicht sicher, wie weit die Macht der Magnetfelder bei Erdmagiern defacto geht. Und Feuer.. Metall muss ersteinmal heiß werden! Da müssen wenn dann schon mächtigere Zauber aufgefahren werden, denke ich.


    Luftmagie, ergo Blitze, finde ich da wesentlich verheerender.


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  • Vieles was wir aus der Spielwelt wissen, deutet doch darauf hin dass sich magische und nicht-magische Kämpfer in Tyria relativ die Waage halten. Zumal "nicht-magisch" sowieso relativ ist. Ein magischer Dolch mag eine normale Stahlrüstung einfach so durchdringen, die besten Rüstungen in Tyria sind aber aus Orichalcum. Und da wir die physikalischen Eigenschaften von Orichalcum nicht kennen, können wir auch kaum darüber spekulieren wie gut Rüstungen im Vergleich zu Magie wirklich sind.

  • Ich stells mir so vor:


    Die bestmögliche Rüstung/Waffe in Tyria wird meisterhafte Handwerkskunst und Materialien (Physisch) und meisterhafte Verzauberungen (Magisch) aufweisen.
    Bei Waren mit absteigender Qualität variieren sowohl die physische als auch die magische Seite.
    Fehlt Magie ganz, dann greift der Magiebanause halt auf handelsübliche Waffen zurück. (Krieger)
    Fehlt eine Waffe, dann zaubert der Magier eben oldsqoolmäßig seine Zauber per Hand. (Magier)


    Ich schätze 'moderne'/'ausgewogene' Kampf- und Handwerkskunst in Tyria wäre eine Mischung aus beidem. Aber man kann eines der beiden Parameter eben auf 180 drehen und hat trotzdem eine Mordswaffe, selbst wenn der andere Aspekt hinkt. (Etwa eine Orichalcumwaffe ohne Verzauberung oder eine Kupferwaffe mit meisterhaften Elementarrunen/siegeln.)


    Edit: Zur eigentlichen Frage "Ist Magie besser als Physische Waffen?" die Antwort: "Die Frage verfehlt die Situation, weil sie sich nicht ausschließen." Würde mich also Saturnus anschließen.

  • Magnetismus, Induktion, Wärmeentwicklung.


    Ritter + Blitzmager/Erdmagier mit Magnetfeld (also Magneto reloaded) = Induktionsherd.
    Die sind ziemlich schnell.


    Mag seinb das Eisen erstmal heiß werden muss - aber dann ist es das auch sehr sehr lange und sooo langsam geht das auch nicht.


    Aber selbst wenn ich Magier wäre, ich würde dem Ritter einfach einen Stein auf den Kopf fallen lassen. Das ist weder ein riesiger Zauber noch voll imba. Es ist einfach, effektiv und kreativ. Man muss nur zielen können.
    Das können vermutlich selbst Mesmer und Nekros problemlos bewerkstelligen.


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