Marsch in die Silberwüste (22.01.)

  • Wer & Was: Aufbruch der Truppe aus Seraphen, Söldnern und Balthasar-Anhängern in Richtung Silberwüste


    Wo: Terrasse der Trainer, Shaemoor (Treffpunkt)


    Wann: Donnerstag, 22. Januar um 20 Uhr



    Der angekündigte Aufbruch wurde auf kommende Woche festgelegt. IC wird die Gruppe natürlich zu vernünftigen Tageszeiten marschieren, OOC geht's stets um 20 Uhr los, am Wochenende eventuell etwas früher. Inklusive Startpunkt und Ziel gibt es insgesamt sechs Stationen abzuklappern, es ist aber noch nicht sicher, ob auch an allen genächtigt wird. Die Reise wird, je nach IC-Vorankommen, zwischen vier und sechs Tagen dauern. Folgende auf der Karte markierte Stationen sind anberaumt:


    1.) Der Startpunkt. Los geht es natürlich in Götterfels, bzw. Shaemoor. Von dort aus führt uns die erste Etappe über den Pass beim Pumpenhaus und das Altarbachtal.
    2.) Tonteich ist die erste Zwischenstation. Die Reisegruppe wird die Tonteicher Stallungen und die umliegenden Felder für das Nachtlager nutzen. Am nächsten Tag geht es über den nächsten Bergpass weiter nach Süden.
    3.) Fort Salma! In der Engine ist es immer noch verlassen, bzw. unverändert verwahrlost. IC sind allerdings noch Seraphen vor Ort. Hier wird natürlich eine größere und wichtigere Zwischenstation sein, um nach dem Rechten zu sehen, auch in Rückblende auf die zwei vergangenen Plots dort. Je nach dem wie lange wir dafür brauchen, wird dort entweder genächtigt oder noch am selben Tag weitergezogen.
    4.) Die nächste Station, an der das Nachtlager aufgeschlagen wird, ist der Standpunkt 'Seraphen-Beschützer'. Wie der Name schon schlussfolgern lässt, handelt es sich um einen Außenposten der Seraphen. Gleichzeitig befindet sich ein kleines Händerlager vor Ort. Die Truppe wird dort mit einer Gulaschkanone zum deftigen Abendessen nach dem Marsch empfangen. Ausgehend von dort führt der Marsch bereits in den Dschungel hinein.
    5.) An der Brilitin-Schneise gibt es keinen Außenposten, aber ein natürliches Hochplateau, das sich strategisch zum lagern anbietet. Dort wird vor der letzten Etappe am Folgetag komplett in der Wildnis gelagert.
    6.) Fort Vandale / Lager der Standhaftigkeit. Die Endstation. Das Geschehen vor Ort wird sich vor allem darum drehen, beim Sichern von Fort Vandale mitzuarbeiten und die Truppen des Paktes im Kampf gegen die Mordrem zu unterstützen. Genaueres lassen wir noch auf uns zukommen, da der nächste Patch und auch die Informationen von der PAX dahingehend eine zu feste Planung über den Haufen werfen könnten.



    Es ist im Gespräch, sich eventuell mit einer anderen Reisegruppe zusammen zu tun, die in Richtung Silberwüste unterwegs ist, oder zumindest etappenweise den Marsch überschneidend zu gestalten. Die SL für die einzelnen Tage wird verschiedenen Personen zufallen, da ich wegen einiger familiärer Schwierigkeiten eventuell zwischendrin ein, zwei Tage weg muss.


    Bei Fragen kann sich gerne hier im Thread oder einfach via PN / ingamewhisper bei mir gemeldet werden.



    Bis dann!


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • So, ihr Lieben! Es wurde sich bis auf Weiteres entschieden, wie wir marschieren wollen. Eventuelle Änderungen und Anpassungen werden noch mit der Marschgruppe der Abtei Durmand abgeklärt, die zeitgleich denselben Weg einschlägt. Hier für alle nochmal der explizite Plan für die Tage unterwegs, wie er aktuell steht:



    22.01. Marsch von Shaemoor nach Tonteich


    23.01. Marsch von Tonteich nach Fort Salma


    24.01. Rast & Inspektion der Lage in Fort Salma (an diesem Tag kommen die neuen Infos von der PAX, außerdem bin ich abends nicht da, weswegen es mit der SL chaotisch werden würde)


    25.01. Marsch von Fort Salma nach Seraphen-Beschützer


    26.01. Marsch von Seraphen-Beschützer nach Brilitin-Schneise


    27.01. Marsch von Brilitin-Schneise nach Fort Vandale / Lager der Standhaftigkeit (Beginn des Front-RPs)



    Marschiert wird OOC immer um 20 Uhr, IC gesehen aber natürlich wesentlich früher. Davor und danach wird stets Zeit für Lager-RP sein.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


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  • Tag 1 - Von Shaemoor nach Tonteich - Leutnant v. Weißenstein



    Albert seufzt erleichtert, als er sich endlich langmachen kann und der Schmerz in den Beinen nachlässt. Das Stroh knirscht, die Wolldecken kratzen und das friedliche Schnarchen seiner Kameraden schläfert ihn ein, während er vor seinem geistigen Auge den 1. Tag des Westfeldzugs in die Silberwüste noch einmal Revue passieren lässt.


    Scheißwetter. Kurz nach dem Abmarsch setzte der Regen ein. Der Weg war lang und nass, zu allem Übel auch noch so matschig, dass sie zeitweise nur rutschend vorankamen. Zum Glück hat sich niemand die Beine gebrochen. Das Ziel: Tonteich. Die Marschordnung: Seraphen, Wolsey, Söldner, Sonstige. Nach einer kurzer Ansprache des Feldwebels Ahlefeldts waren sie aufgebrochen, nicht gerade in Reih und Glied, aber in geordneter Kolonne. Ahlefeldt war von der Heeresintendantur offenbar beauftragt worden, sie sicher in die Silberwüste zu führen.


    Über die Brücke von Shaemoor, an Gehöften und Feldern vorbei, hoch zum Pumphaus und auf der anderen Seite der großen Hügelkette wieder hinunter, eine einzige schlammige Rutschpartie, vorbei an den morschen Knochen eines gewaltigen Trolls, dessen riesiges Skelett noch zu bestaunen war. Sie hatten das Altarbachtal durchquert und das Dorf Tonteich von Westen her genommen. Aus der Bewegung heraus im Sturm, könnte man sagen, hätten die Tore nicht offen gestanden und der Verbündete Trupp der Abtei Durmand sie nicht freudig begrüßt.


    Unterwegs drückte Albert die Blase. Aufgrund der schweren Rüstungen konnte man sich nicht erleichtern. Er könnte schwören, er hätte gerochen, wie es doch jemand getan hat. Jemand in seiner unmittelbaren Nähe.


    100 Männer und Frauen sind in Tonteich zusammengekommen, um gemeinsam ins Feld zu ziehen, den Trupp der Abtei mitgezählt. Haben im ganzen Ort - und im Fall der Seraphen davor - ihr Nachtlager aufgeschlagen. Es mag verwundern dass ein nicht geringer Teil von ihnen augenscheinlich Zivilisten, keine Soldaten sind. Was es damit wohl auf sich hat?


    Schnarch. Fünf Stunden.


    Gefallene: 0 Verwundete: 0 Vermisste: 0

  • Mit saftigem Knacken biss Vectus in den saisonal bedingt kaum angemessenen Apfel. Er lehnte an der Wehr der Ostflanke von Fort Salma und verfolgte den furiosen Kampf außerhalb mit wachem Adlerblick. Neben ihm lehnte sein treuer Langbogen auf dem Wehrgang. Während ihm der Saft aus den Mundwinkeln troff und er gut unterhalten darauf wartete, wer gewinnen würde, ließ er den vergangenen Tag doch nocheinmal Revue passieren.


    Der Marschtag war vergleichsweise ruhig vonstatten gegangen. Einige neue Gesichter waren hinzugestoßen, und man hatte sich erfolgreich mit der Truppe der Abtei Durmand zusammen getan, um den Rest der Strecke gemeinsam zu bewandern. Der Pfad durch die Hügel war mal wieder voller Geröll gewesen, aber immerhin hatte das Wetter im Gegensatz zum Vortag mitgespielt. Leider tat das der Tatsache keinen Abspruch, dass ein fast einhundert Köpfe starker Tross ein paar Stunden für die Strecke brauchte.


    Für viele der Soldaten, ihn selbst eingeschlossen, war es ein mulmiges Gefühl gewesen, Fort Salma wiederzusehen. So viele Jahre des Dienstes in dieser Feste, und nun war sie nicht mehr als eine verfluchte, gottverlassene Ruine, die kaum noch an das erinnerte, was sie bis vor gut einem Dreivierteljahr noch gewesen war. Auch der seitdem zweite Aufenthalt vor Ort machte das alles nicht erträglicher. Immerhin hatten die Kameraden hier Fortschritte gemacht, wenn auch eher moderater Natur.


    Angeblich war es hier mittlerweile sicher vor herumstromernden Geistern, da die hiesige Kompanie schon wieder Leute im Fort hatte, aber Vectus hatte sich dennoch einen Grenth-geweihten Talisman für genau diese Station mitgenommen, um ihn unter der Rüstung zu tragen. Sicher konnte man ja nie sein, wenn es um wandelnde Tote ging, gerade diese hier, und viele seiner Männer hatten sich im Verlaufe des Abends schon darüber beschwert, hier würde es spuken.


    Immerhin hatte man erfolgreich die Zelte aufgeschlagen und die meisten Bäuche hinreichend gefüllt, und beides innerhalb der Mauern des zerstörten Forts. Nach dem Schlafen wartete ein Tag der Inspektion und des Berichteschreibens auf ihn, Ahlefeldt und die anderen durchreisenden Seraphen, eh es den Tag darauf weitergehen konnte.


    Ein flüchtiger Wisch des rechten Handrückens fuhr über den Mund. Von dem nächsten Bissen kaute Vectus ausgiebig und wusste noch immer nicht, ob er seinen imaginären Wetteinsatz auf den Priester oder die Arkanistin setzen sollte.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


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  • Tag 3 - Fort Salma - Feldwebel Ahlefeldt

    Zu später Abendstunde verlässt ein Bote der Seraphen die Festungsanlagen von Fort Salma. Das Ziel ist Götterfels. Per Pferd geht es in die Hauptstadt, um dem Quartier Nachricht von der Front zu überbringen. Jung ist der Soldat, der ohne Umwege direkt zum Hauptquartier geht, um den Bericht dort abzuliefern. Das Siegelwappen der fünften Seraphen-Kompanie 'Silberschwinge' - eine römische Fünf mit stilisierter Schwinge - pragt auf dem Wachssiegel des Schriftguts. Sauber angefertigte und mit akribischer Genauigkeit gesetzte Buchstaben sind auf das hochwertige Papier geschrieben worden.


    Marsch- und Lagebericht von Feldwebel Marcus Ahlefeldt, 24. Tag 1328 n.E., Jahreszeit des Zephyrs


    Der Marsch der Nachschubkolonne und der Austauschtruppen zu den Grenzgebieten von Kryta in der Silberwüste, verlief bis zum jetzigen Zeitpunkt ruhig. Bis auf einige Probleme während des ersten Marschtages, sind keine Beschwerden zu vermelden. Und diese sind schlicht auf das ungünstige Wetter zurück zu führen.


    Zwar mussten die Soldaten Ihrer Majestät Königin Jennah etwas länger warten, da sich durch das teils späte Erscheinen der zivilen Freiwilligen sowie Söldner, der Abreisetermin etwas verschob. Allerdings ist letztlich keine Verspätung im Zeitplan zustande gekommen und so konnte Tonteich noch vor Einbruch der Nacht erreicht werden. Aufgrund der starken Regenfälle konnte die Brücke an der Altarbachkreuzung zwar überquert, aber der Weg nicht fortgesetzt werden. So wurde von meiner Seite aus der Befehl zur Kehr gegeben, um schließlich den Altarbach einige Meilen weiter westlich zu überqueren. Dies war wegen der nun günstigeren Wetterbedingungen durch eine Furt möglich.


    In Tonteich traf die Kolonne auf eine Gruppierung von Seiten der Abtei. Durch ein kurzes Gespräch am Abend des ersten Reisetages mit Arkanistin Bell von der Abtei Durmand wurde klar, dass sie sich auf dem gleichen Weg befinden. Weitere Aussprache am nächsten Morgen sorgte für eine Zusammenlegung der Kolonnen.


    Das Wetter war uns am zweiten Tage wesentlich wohler gesonnen, und so war es uns möglich Fort Salma zeitnah und am hellichten Tage zu erreichen. Die Soldaten vor Ort haben die Lagerstätten zum Teil bereits vorbereitet.


    Fort Salma befindet sich in einem noch immer instabilen Zustand. Der Großteil der Festungsgarnison hat ein provisorisches Lager östlich der Mauern aufgeschlagen. Ein kleinerer Teil der Besatzung lagert innerhalb der Festungsmauern. Die Aufräumarbeiten gehen schleppend voran. Noch immer liegen Großteile der Gebäudetrümmer in den inneren Aufwerfungen und ebenso im entstandenen Krater. Aufgrund der Verschiebung des Bodens, sind große Teile der Festungsmauern vom Umsturz gefährdet. Gerade die südliche und südöstliche Mauer sind davon betroffen. Der westliche Teil ist noch in der Lage, belagerungsbrechende Waffen zu tragen.
    Die Lage der Festung schlägt sich allerdings stark auf die Moral der Soldaten nieder. Mit dem Verlust unserer größten Grenzbefestigung schwindet nach meiner Auffassung nach auch der Mut der Garnison. Das Fort ist nicht nur aufgrund des Namens, sondern auch wegen dessen Lage ein wichtiges Symbol innerhalb der Streitkräfte.


    Marcus Ahlefeldt
    Feldwebel
    Stellv. Komapniechef, 5. Kompanie 'Silberschwinge'

  • Sogolon sitzt auf einer Grünfläche etwas abseits vom Lager der Seraphen, Söldner und Abtei-Angehörigen, die den Marsch in Richtung Silberwüste begleiten. Das weiß, rot, gold-farbende Gewand des einäugigen, farbigen Bruder unter Kormir ist bereits seit dem ersten Tage dreckig und scheint sich damit abzufinden, dass es weiterhin beschmutzt wird. In seinen Händen hält der Gelehrte, Pergament und Füllfederhalter, die Werkzeuge des Gelehrtentums. Wo der Krieger Schwert und Schild führt, wo der Magier Zepter und Fokus trägt, so trägt Sogolon Pergament und Stift bei sich. Er schreibt folgende Wort in Neu-Krytanisch nieder.


    Es ist der frühe Morgen des 25. Tag in der Jahreszeit des Zephyrs als die Signalhörner der Seraphen zum Abmarsch geblasen wurden. Der trübende Nebel über Fort Salma hat sich auch während der Nacht nicht um einen Zentimeter gelegt. Ein schlechtes Omen, die Klimabedingungen oder doch ein eigenes Hirngespenst meinerseits, was meinen Geist durcheinander bringt?


    Fort Salma. Dieser Ort bringt meine innere Ruhe gänzlich aus dem Gleichgewicht. Das bis vor wenigen Monate, unangetaste Fort mit diesem starken Symbolcharakter ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Boden ist durchsetzt von Ruinen. Splitter, die sich in das Fleisch der Erde schneiden. Auf der einen Seite ist dies ein Bild für die Geschichte. Eine Geschichte, die bewahrt werden muss, damit auch noch Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte später, man davon hören und lesen kann. Aber auf der anderen Seite spüre ich immer noch im Lager, den Hauch des Eisigen Prinzen über meinen Bart streicheln. Der Tod ist hier all gegenwärtig und innerhalb dieser Mauern mussten viele gute Männer und Frauen ihr Leben lassen und den Weg in die Nebel antreten. Möge der eisige Herr des Todes, diese ruhelosen Seelen in seine Arme schließen.


    Trotz einiger Spannungen, die sich unterhalb der Anwesenden abzeichneten, hauptsächlich aus dem Bereich der Adeligen, gelang es der gut-organisierten Seraphen-Truppen, innerhalb kürzester Zeit, die Zelte zusammenzubauen, sowie die Karren und Lasttiere bereit zu machen. Innerhalb kürzester Zeit waren auch die Angehörigen der Abtei soweit und auch meine Wenigkeit war ausnahmsweise mal pünktlich mit dem Zusammenpacken der Habseligkeiten frühzeitig fertig.


    Nur eine halbe Stunde später, stand der Zug an Seraphen, Klerikern, Söldnern, Adeligen und Abtei-Gelehrten abmarschbereit vor den Toren des zerstörten Forts und auf Befehl des Feldwebels Ahlefeldt marschierte der Zug weiter in Richtung des Maguuma-Dschungels, wo unser nächster Haltepunkt auf uns wartete.


    Die ersten Kilometer des Marsches waren schnell hinter uns und mich überkam das Gefühl, dass die Seraphen und anderen Angehörigen des Schlachtzugs mit größerem Elan fortmarschierten. Etwas scheint uns zu diesem Zeitpunkt beflügelt zu haben, vielleicht waren dies die Götter selbst? Aber dies sollte nicht von langer Dauer sein. Der Zug musste auf seiner Marschroute, die Lager der Zentauren durchstreifen. In weiter Ferne konnte jeder die hohen, mit Pflöcken-gespickten Erdhügel besehen, die von den Zentauren als Befestigungen verwendet werden. Bedrohlich-wirkend erheben sich diese Erdhügel aus dem Boden.


    Schlussendlich kam es zu etwas, was viele innerhalb des Schlachtzuges bereits vermuteten. Es kam zu einem größeren Scharmützel mit einer Gruppe heranreitender Zentauren. Durch die gemeinsamen Kräfte der unterschiedlichen Gruppierungen und der sehr guten Koordinierung innerhalb der Seraphen konnte unser Schlachtzug einen ersten Sieg einfahren. Allerdings war dieser Sieg nicht ohne Verluste zu verzeichnen. So wurden dutzende Soldaten verletzt und drei Seraphen sind gefallen und auch einige Lasttiere sind Opfer dieses Angriffes geworden. Nachdem man sich schnell wieder geordnet hat, die Toten und Verletzten geborgen hat, hat man den Weg ohne weitere Probleme weitergeführt. Man erreichte nach einigen weiteren Stunden, endlich den Maguuma-Dschungel, dessen Klima, durchaus den literarischen Wiedergaben entspricht. Eine ungezähmte Wärme ließ einen großen Teil der Angehörigen, vorallem die Soldaten in dicker Plattentracht schwitzen. Doch glücklicherweise erreichte der Schlachtzug letztendlich das Seraphen-Lager, wo uns die stationierten Soldaten bereits empfingen. Sentenzar, die anwesenden Grenth-Priester und ich erwiesen den drei Gefallenen nochmals die letzte Ehre und bestatteten sie.


    Für morgen früh ist der erneute Abmarsch geplant und ich muss erstmal wieder meine innere Ruhe finden. Etwas zu essen und ein bisschen Schlaf werden dies sicherlich unterstützen.

  • Er schwitzte. Er fühlte sich widerlich schlaff. Er fand kaum eine Stunde Schlaf, übler noch als sonst schon. Auch wenn es genügend andere gab, denen das höllische Klima zusetzte, war ihm nicht entgangen, dass er selbst in einem besonderen Maße darunter litt. Vielleicht hatte die Truppe nur einen besonders schwülen Tag erwischt, aber er war sich sicher, dass Melandru hiermit ihre Rache an ihm nahm. Kiefermahlend schloss der Priester Balthasars seine Augen und kämpfte gegen das Gefühl der Erschöpfung an, das ganz ohne Anstrengung daher kam.
    Es war inzwischen erträglicher geworden, aber Eines ahnte er bereits - wenn das Klima im wirklich tiefen Maguuma-Dschungel noch schlimmer wurde, konnte er es vergessen, den alten Balthasar-Tempel an den Magus-Fällen aufzuspüren.


    Der aufkeimende Zorn ließ einen kurzen, aber spürbaren Anfall durch ihn zucken, weit eher als gewohnt. Ob des stechenden, brennenden Schmerzes in der Herz- und Brustgegend spannten und krampften die Muskelberge vor sich hin. Schließlich sackte Sentenzar wieder aufs Laken zurück, wischte sich mit der Hand über die Stirn und wusste, dass er einen anderen Fokus finden musste, um sich beisammen zu halten. Er ließ die Gedanken zurück über den vergangenen Tag schweifen.


    Nach dem Frühsport gemeinsam mit Flanagan und einem Rundgang durch die Reihen der Soldaten mit der einen oder anderen Waffensegnung hatte der Priester zur siebten Morgenstunde wieder seinen Platz an Ahlefeldts Seite eingenommen. Einige Trödler hatte es mal wieder gegeben, und das Bilden der Kolonne hatte sich ein merkliches Stück verzögert. Vor dem Aufbruch und der Mahnung gegenüber eventuellen Hinterhalten in der Gegend war Doktor Moyles noch eine Ansprache eingeräumt worden, in der sie die Kolonne auf die gesundheitlichen Risiken beim Vordringen in den Dschungel aufmerksam machte.


    Unterwegs hatte man trotz abschnittsweise noch halbwegs befestigten Wegen große Probleme mit dem Weg gehabt, ob des Dickichts, teilweise mühsamem Anstieg und eben dem götterverdammten Klima. Schwergerüstete waren die größten Leidtragenden in dieser Umgebung. Die Gelehrten von Durmand waren auf die Idee gekommen, ihren Golem an die Spitze zu setzen, um die Vegetation beiseite zu fegen - dies zumindest hatte hervorragend funktioniert.


    In einer Schlucht war man auf eine Straßensperre gestoßen, welche der Golem prompt fortgeräumt hatte, allerdings nicht ohne die Marschgruppe dabei mit allerhand umherfliegenden Stücken zu beschleudern. Ein toter Bandit war von den Hängen gefallen - vermutlich das Werk der beiden Gerüchteagenten, deren Aufgabe es von Beginn an gewesen war, voraus zu spähen und Gefahren entlang des Weges zu beseitigen.
    Fast hatte man die Schlucht schließlich gänzlich durchqueren können, als ein größerer Dschungelwurm die Gruppe angriff und ob der Gefahr aus dem Untergrund zum Auffächern zwang. Mit vereinten Kräften der Kämpfer und Magier sowie koordinierten Salven der Seraphen-Bogenschützen war das Biest allerdings ohne Verluste erlegt worden.


    Eine der Asura aus der Durmandtruppe hatte es beim Siegesschrei gewagt, seinen Glauben an den Herrn des Krieges zu beleidigen. Er hatte sich bereits vorgenommen, die gotteslästerliche Kreatur auszuweiden, würde sie später im Seraphen-Lager weiter Ärger machen. Doch Trigal war geistesgegenwärtig genug gewesen, seine Leute in die Schranken zu weisen.


    Einige Stunden Marsch hatten von da an noch vor ihnen gelegen, welche klimatisch bedingt immer unerträglicher wurden, doch schließlich hatte man die Brilitin-Schneise erreicht. Auf einem natürlichen Hochplateau am Hang einer größeren, trockenen Hügelformation lagerten sie nun, Tross im Zentrum, Lagerstätten darum herum. In dieser Wildnis war große Wachsamkeit angesagt, und so sahen sich die Bogenschützen der Seraphen veranlasst, einen Ring aus Spitzpfählen um die Zugänge zur Hochplattform zu ziehen.


    Bevor er endlich einmal die Augen schließen und noch ein wenig Kraft für den kommenden Weitermarsch schöpfen konnte, erinnerte sich Sentenzar daran, dass er den Novizen auftragen musste, Gustaf das dicke Fell zu scheren. Wenn der Dolyak ihnen in der Wüste einen Hitzetod starb, würde sich der mitgereiste Nornkrieger ganz sicher nicht als neues Packtier anbieten.


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  • Tag 6 - Endlich mal was los hier




    Hitze, Schwüle, viele Gespräche und unterdrückte miese Laune waren jetzt seit einigen Tagen die Begleiter Vish's, wenn gleich sie einen dankbaren Kameraden für all das gefunden hatte in Form ihres zugeteilten Kollegen.


    Heute sollte es allerdings endlich zur Endstation gehen und das war auch gut so. Das dauernde Warten machte sie zwar nicht nervös, aber zusehends aggressiver und auch der Punkt, dass sie nicht ganz so agieren konnte, wie sie es normalerweise gewohnt war. Bisher konnte sie sich allerdings im Grunde genommen nur wenig beschweren. Neue Türen hatten sich geöffnet, andere erweitert. Kurzum: Es lief klassisch gut.


    Shé und Vish spähten bereits noch als es Dunkel war zumindest ein Stück des Weges aus, der gegangen werden sollte. Schnell jedoch musste festgestellt werden, dass sich dieser nicht anbot. Banditen hatten es sich zur Aufgabe gemacht den Hauptweg, der sich aufgrund der wesentlich besseren Verhältnisse einfach angeboten hätte, weiträumig zu verminen und mit Fallen anderer Art auszustatten. Nicht dumm, wenn man bedachte, wie viele Personen in letzter Zeit hier durch gekommen sein mochten. Lohnende Beute wurde sicherlich gemacht.


    Eine alternativ Route musste also her und wurde auch gefunden. Wesentlich beschwerlicher, da sie den Tross durch das Dickicht bewegt bekommen mussten, dafür würde man aber nicht zwangsweise Arme, Beine oder das eigene Leben verlieren. Einzig für die beiden Gerüchtler würde es anstrengend werden. Fremde Route. Unbekannte Gefahren. Neues Terrain. Aber es musste sein.


    Die Entdeckung wurde natürlich postwendend bei Rückkehr in den richtigen Kreisen publik gemacht, weshalb sich dann seitens der Führung tatsächlich für eine Umdisponierung entschieden wurde. Eine weise Entscheidung.


    Nach dem man endlich nach einiger Verspätung den Tross soweit flott gemacht hatte, dass man los reisen konnte, begann die eigentliche Arbeit der beiden Agenten. Hurtig ging es durch das Gelände, aufmerksam und bereit zwischenzeitlich Pausen zu machen, wenn man ohnehin genau abschätzen konnten, dass die anderen länger brauchen würden. Natürlich waren diese Pausen allesamt verdient! Immerhin räumte man tatsächlich einiges aus dem Weg an gefährlichem Getier oder auch dem ein oder anderem kleinen Überfallkommando. Dinge, von denen die Trossherrschaften natürlich nichts bemerkten und auch nicht unbedingt bemerken sollten. Die Reise an sich war anstrengend und fordernd genug.


    In der Abenddämmerung kam dann endlich Fort Vandale in Sicht. Der Zustand dessen war nicht sonderlich erbaulich, wenn man die vereinzelt aktiven kleinen Ranken genauer betrachtete. Es war ein Kampf durch zu kommen, der beiden angemessen zusetzte und Vish war sich sicher, dass sie nur Glück hatten, dass sie zu zweit waren und unterstützung seitens der anwesenden Seraphen erfuhren.


    Sie waren am Ziel. Nur noch ein Portal trennte die beiden Gerüchtler von der einen zur anderen Hölle und als das Begrüßungkomitee endlich auch den Rest des Trosses in Empfang genommen hatte, war es faktisch vorbei. Nur wenige Zeit später durchquerte man das Portal und prompt teilte sich die Gruppe auf.


    Ab jetzt wurde gekämpft.

    "The blade is the answer to disrespect."



    Wort des Jahres 2017: "Gängeln, das"
    Bedeutung: Ein Vorgang bei dem Rollenspiel erwartet wird, damit auch innerhalb des Spieles eine Reaktion erfolgen kann.

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