Ereignisse und Gerüchte aus dem Dorf

  • Hier wird jeder posten können, was im Dorf passiert. Der Fortschritt ist wichtig für die, die am jeweiligen Abend nicht mitspielen konnten.

  • Noch einige Tage später unterhält man sich hier und dort in Götterfels über den Tross der sich da zu Wochenbeginn an dem Tor versammelt hatte. Mindestens zwanzig Männer wie Frauen jeden Alters sollen sich da aufgereiht haben. Manche hatten ihre Kinder dabei, andere Hunde und wieder einige sollen sogar gleich auch einige Schafe dabei gehabt haben. Jeder war bepackt mit Taschen oder Rucksäcken, manch einer hatte sogar einen eigenen Karren dabei. Das was aber am meisten zu beeindrucken gewusst hat, war wohl ein beachtlicher Ochsenkarren, vollbeladen mit unterschiedlichsten Gütern die das Ministerium diesen versammelten Menschen zur Verfügung gestellt haben soll. Das nötigste das helfen würde einen Neuanfang zu wagen, denn um nichts anderes ging es ja wohl wie man recht schnell spitz bekommen konnte.

    Die Reise selber verlief wohl auch recht ordentlich, auch wenn stellenweise harte Arbeit bevorstand damit die vollen Wagen die Kurven gut schafften oder bergab nicht zu schnell wurden und ausbrachen. Wem es zu schwer wurde, dem wurde geholfen. Die kleine Gruppe Flüchtlinge die aufbrach um eine neue Heimat zu finden wusste, es würde nicht gehen würden sie einander nicht eine helfende Hand anbieten. Der ein oder andere kannte sich ja schon, kam aus demselben Gebiet, hatte seine Heimat aus demselben Grund verloren.

    Und so erreichte man nach wenigen Stunden bereits den verlassenen Hof, der bis auf ein heruntergekommenes Gebäude und viel Erde noch nicht durch sehr viel zu beeindrucken wusste. Immerhin Platz, den hatte man hier zu Genüge. Schnell teilten sich die Leute auf, man wusste das wichtigste würde sein ein Dach über dem Kopf zu bekommen und den Magen zu füllen. Während die einen also begannen die Zelte zu errichten, wurde anderswo an einem nahe gelegenem Fluss geangelt, während wieder andere später aus genau diesem Fisch eine einfache aber kräftigende und vor allem wärmende Suppe kochten.

    Die wenige Gespräche am Abend waren geprägt von der Erschöpfung des Tages und dem verrichteten Werk. Zumindest hatte man nun eine provisorische Bleibe, ein einfaches Dach über dem Kopf und jede Menge guten Willen sich etwas neues zu schaffen. Es war ein schwieriger Anfang, aber es WAR ein Anfang. Was diese kleine Truppe tapferer Leute nun schaffen würde, würde wohl nur die Zeit zeigen.

    "Fire must respect you before it will serve with you. "

    Einmal editiert, zuletzt von Kaydis (29. Januar 2016 um 22:03)

  • Wie sich noch am Abend der Ankunft entschlossen wurde, ist die erste Amtshandlung der folgenden Tage vor allem das Sammeln von Material. Die neuen Siedler des verwahrlosten Landes haben die Erlaubnis, die Gegend zu bewirftschaften, und so werden Äxte und Sensen geschwungen, um die ersten Schritte zu tun. Wilde Wiesen werden gejätet, um Heu trocknen zu können, und Bäume gefällt, um Baumaterial zu organisieren.

    Die kräftigen Männer müssen die Ärmel hochkrempeln, um die gehauenen und von Ästen befreiten Baumstämme auf die brach liegende Fläche zu tragen, die eines Tages vielleicht ein Dorfplatz werden mag. Mehr und mehr Stämme sollen sich in den kommenden Tagen ansammeln, während die Äste und Zweige jeden Abend aufs Neue für Feuerholz kleingehackt werden müssen. So sammelt sich also nach und nach das Baumaterial, das bald schon nötig sein wird.

    Eine eingehendere Inspektion des alten Gutshauses ergibt jedes Mal aufs Neue dieselbe Prognose - das Teil lässt sich unmöglich mehr renovieren. Es taugt noch als Notunterschlupf, um sich zu verbarrikadieren, doch der Mörtel bröckelt an allen Ecken und Enden, die Tragebalken sind morsch und das Ungeziefer in jeder Nische. Man wird es abreißen müssen, bevor die eigentliche Arbeit beginnen kann, vielleicht lassen sich noch einige Steine neu verwenden.

    Bis auf Weiteres muss man also noch immer in Zelten wohnen. Allabendlich streift aus diesem Grunde nach wie vor immer eine Seraphen-Patrouille von zwei Mann in der Gegend vorbei, um vor Ort nach dem Rechten zu sehen. Hieß es nicht, die hätten die dreckigen Banditen endgültig aus der Gegend vertrieben? Wer weiß...

    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."

    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • Er ist Holzfäller und ihm gehts gut...

    ...und scheinbar verfügt Emmet auch über einen gesunden Schlaf, was man von den unmittelbaren Zeltnachbarn der Fleets vermutlich nicht umfassend behaupten kann. Ein großer Kerl braucht viel Luft, die Glieder anzutreiben. So scheint seine Lunge mit dem Blasebalg einer Schmiede konkurrieren zu können und das flatternde Gaumensegel bequem einen Dreimaster voran treiben. Allnächtlich dröhnt der gleichmäßige Bariton nahezu ungedämpft aus der dünnen Zeltleinwand und gibt jedem zu verstehen, dass hier einer mit Leib und Seele, bei Tag und auch bei Nacht mit seinem Beruf verwurzelt ist - ein Zimmermann.

    Obschon auch Sägen als wertvolles Gut aus der alten Heimat gerettet werden konnten, sieht man den großen Mann allertags bereits im frühen Morgengrauen (sehr zur Freude der um den Schlaf gebrachten Zeltnachbarn) in den nahen Forst aufbrechen. Das gewachste Lederzeug ebenso am Mann, wie die geschärfte Axt und kleinere Hauwerkzeuge am Gürtel verstaut. Erstaunlich leise sieht man ihn seiner Wege in den noch dunstverhangenen Wald aufbrechen und das zu schlagende Holz mit kundigem Blick und so manchem prüfenden Griff der schwieligen Hände auswählen. Einem Grizzlybären gleich, der fast lautlos bei Tagesanbruch den taufeuchten Niederwuchs durchstreift, um Wurzeln und Heidebeeren zu suchen.

    Vergeudung von Resourcen - ein Fremdwort. Hier fällt kein Baum unnütz, der noch zu wachsen hat, bis er kräftiges Holz abgibt. Keine Baumschösslinge werden unnötig zertreten, wenn es vermeidbar ist und einige Zeit nach seinem Aufbruch erklingt das gleichmäßig dumpfe Pock der scharfen Schneide auf Holz, die sich Schlag um Schlag weiter voran treibt. Harte Arbeit ist nötig, bis das splitternde Krachen des fallenden Waldwesens die morgendliche Ruhe durchschneidet und einige Waldvögel raschelnd aufflattern läßt. Vielleicht hat Ludwig den gutmütigen Ochsen einschirren lassen, dass dieser das Rückepferd ersetzen mag, vielleicht muss der frische Schlag auch mit Muskelkraft der Männer mühsam aus dem Wald gezogen werden. Nach und nach wächst der Haufen aus abgeschälter Rinde, entfernten Ästen und dem Laubwerk, oder Nadelbehang der gefällten Bäume am Rande der Zeltsiedlung. Der Duft frischen grünen Holzes, mischt sich mit dem der aufgewühlten Erde und dem Schweiss der hart arbeitenden Männer und Frauen.


    Auch ein fast blindes Huhn findet mal...

    ...einen alten Kessel. Blechern gab er ein Echo zurück, als Esme´s Gehstock gegen den oberen Rand stieß, der nicht halb im Dreck vergraben, oder verschüttet verborgen lag. Sogleich wurden resolut einige Neubürger zusammengetrommelt um ihrerseits unter neunmalkluger Aufsicht (versteht sich) die verbeulte Blechtrommel aus dem Grund zu bergen. An den Bach geschleppt, gründlich gewaschen und ausgeschrubbt musste sie werden, ehe das schwere Utensil mit Holz umschichtet nicht nur einen festen und windgeschützten Platz, sondern auch einen Feuerring im Lager bekam.

    Wer sich händereibend auf eine kräftige Brühe freute, wurde schon beim ersten Schnuppern enttäuscht, kaum dass das eingefüllte Bachwasser und der Inhalt sich erhitzten. Der dumpfe Geruch einfacher, billiger Talgseife glotzte dem neugierigen Späher ebenso entgegen, wie einweichende karierte Hemden, geblümte Unterhosen und die grimmige Konzentration der alten Esme, die unermüdlich im Waschtrog rührte und stocherte. Sicher fand sich fortwährend jemand, dem es auf die Nerven zu gehen galt, musste Feuerholz hergeschafft, schwere Wäschestücke ausgewrungen werden und einfache Seile gespannt. An dem Gespinnst der gespannten Seile, die weder Plan, noch Logik im Verlauf folgen und gezwungen sind jedem Fixpunkt zum Anknoten zu folgen, flattern alsbald Hemden und Hosen. Leibchen und Buxen, Kopftücher und Schürzen und so manche Schneutztücher, die vor der Wäsche kaum noch in der Lage waren, noch mehr Schweiss von nasser Haut zu wischen. Feinsäuberlich getrennt trocknen Damenwäsche und Männerbekleidung und es wird kein Geheimnis und kopfschüttelnd bedachtes Gemurmel sein, dass die alte Vettel stur den Zorn der Götter und sieben Jahre Pech prophezeihte, sollte sich Unsittlichkeit und Unzucht auf den Wäscheleinen andeuten und schamlos zur Schau gestellt werden. Früher war eben nicht alles besser.

    Mit einfachen Mitteln müssen sie sich behelfen und so manches Gut spielt ihnen der Zufall zu, doch mögen die flatternden Wäschestücke so manchem vielleicht das Gefühl von wiedererlangter Normalität, Alltag und einem Zuhause geben. Viel gibt es noch zu tun, die Tage sind lang und die Menschen nach getanem Werk müde, doch trägt jeder seinen Teil bei - wie auch immer er aussehn mag.

  • Nachdem der archäologische Fund in der kleinen Zeltstadt bekannt und sein zukünftiger Nutzen offenbart wurde, stand die freche Blonde mit dem Seitenzopf schon zur Stelle um der alten Esme zur Hand zu gehen. Anfänglich wurde dem jungen Küken sicherlich die Anteilnahme verwehrt doch als sie sich bereitwillig der schweren Arbeiten annahm ließ man Lenti dann doch an die Wäsche.

    Erwähnenswert sei hierbei, dass obwohl böse Zungen behaupten mögen sie hätte beim Aufbau der Zelte nur rumgestanden und die Kerle die Arbeit für sie machen ließ, sie mit der Wäsche zum Fluss ging um diese schließlich von der Lauge zu befreien und auszuwringen. Sie hätte gar darauf bestanden diese Aufgabe der Alten abzunehmen!
    Beim aufhängen ließ man sie dann wieder mitmachen....die Olle, sonst wäre vermutlich sogleich die erste Blutfehde heraufbeschworen worden.

    Auch wenn es zwischendurch mehr oder minder lautes Gekeife bezüglich der Art und Weise wie man die perfekte Wäsche erreicht schienen die beiden doch zumindest am Ende zufrieden über das Ergebnis und dem Anblick der wehenden Kleidungsstücke.

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