Naturpoesie

  • Am heutigen frühen Abend wird ein wenig gewerkelt am Melandruschrein:


    - Vier Staffeleien werden von den beiden Yarim-Cousinen aufgebaut, an denen passende Gemälde zum heutigen Themenabend zu sehen sind - Jeweils daneben findet sich der ein oder andere Text.




    - Kleine bepflanzte Töpfe (mit lilafarbenen Waldveilchen und bunten Stiefmütterchen, als auch mit Thymian, Minze und Rosmarin) werden in unregelmäßigen Abständen auf dem Schreingelände verteilt, die für bunte Farbtuper im Grün und heimelige Düfte sorgen.



    - Für eventuelle tierische Besucher werden außerdem von den beiden Mädchen etwas abseits des Brunnens Wasserschalen in verschiedenen Größen aufgestellt.


    - Eine gewachste Wolldecke wird mittig des Geländes vor dem Brunnen gelegt, darauf vier Sitzkissen platziert.

  • Die Gedichte des Abends:
    (Alle Dichter sind eingeladen, ebenfalls ihre Werke hier zu posten, so sie wollen)

    Fremdgedichte:


    Frühlingsgefahren

    Kräuter schießen, Vögel schlagen,
    Gräser stechen rings heraus,
    Strahlen blitzen, Wolken jagen,
    Alle Zweige schlagen aus.


    Ei, in diesen Frühlingstagen
    Was ist das für ein Saus und Braus!
    Mag sich da noch einer wagen
    In dies wilde Tun hinaus?


    (L. A. Stöber)



    Aufbruch


    Langsam schwimmt
    Ein blaues Boot
    Der frische Wind
    Malt Wolkenrot
    Langsam fliegt
    Ein Falter fort
    Ein Abschied
    Ohne Abschiedswort


    (M. Zaglmaier)




    Hannahs Gedichte:


    Auf der Suche
    Eiche und Efeu


  • Levis Gedicht/Lied:


    -hat keinen Namen-


    Ein leiser Hauch, lieblich Gesang, riss mich aus meinemTraum.
    Es war mir Angst, ein bisschen bang, war doch allein im Raum.
    Nicht Kindlein wars, nicht Hund noch Katz, nicht Bote aus derStadt.
    Nicht Brötchenmagd, nicht Mais, nicht Spatz, nicht jungesEichenblatt.
    Es grämte mich, so ungewiss war ich schon lang nicht mehr.
    Vielleicht ne Maus, ein Kukukskind ein dreister Eichelhäher?


    Die Neugier griff nach mir im Zuge dieser Narretei, sie hobmich aus dem Bett,
    Ich dacht so viel darüber nach, an dieses, jenes, allerei, imGrunde wars ganz nett.
    Doch als ich an das Fenster trat, im jungen Sonnenschein,
    Den Morgen gar um Hilfe bat, zeigt er mirs Liebchen mein.
    Da saß sie auf der Bank vorm Haus, das Haar von güldnemGlanz.
    Ich streckte meinen Kopf hinaus, grad als sie hob den feingeflochtnen Ährenkranz.


    Doch wessen Lied war es denn nun, das mich aus meinemSchlummer hob?
    Wessen warmes, liebes, unbescholtnes Tun, das mich fort bisans Fenster schob?
    Ich sag es euch, es war mir Wunder und Vergnügen, in diesemstrahlenden Moment gefangen,
    Lieb wars mir, wärs anders müsst ich lügen, zu sehn wieletzter Glanz des Mondes am Himmelszelt gehangen.
    Es war sein milchig weißes Licht, sein heimeliger Schimmer,warm auf eigenartig Weise,
    Der sang von Schönheit, Reinheit, Liebe und drang bis in meinZimmer, fast lautlos, säuselnd leise.


    Oh liebste meine Sonne
    Strahlend goldne Lebenswonne.
    Ziehst du die Welt in deinen Bann,
    Melandru weist dir wo und wann,
    du deine Strahlen fallen lässt...
    Ich halte dich...halt dich ganz fest.


    Wenn junges Grün die Köpfe streckt,
    sich deinem Glanz entgegen reckt.
    Ziehst du die Welt in deinen Bann,
    Melandru weist dir wo und wann,
    deine Wärme Heilung bringt,
    aus Wasser, Licht und Erde Leben springt.


    Oh liebste meine Sonne,
    strahlend goldne Lebenswonne.
    Ziehst du die Welt in deinen Bann,
    Melandru weist dir wo und wann,
    du deine Strahlen fallen lässt...
    Ich halte dich...halt dich ganz fest.


    So sang er stille Stund um Stund und wohl den ganzen Tag, bisspät zum Abend hin.
    Die Sonne lauscht, ich weiß es wohl und dacht mir, dass siesmag, auch wenn ich Niemand bin.
    Als dann die Dämmerung wohl kam und mit ihr erster Sternenglanz,der Mond streckte die Hand,
    bat seine goldne Sonne zart und bittersüß zum Tanz, bevor siein der Nacht verschwand.
    Da wusste ich bei mir, der Winter war wohl lang vorbei, fortdes frostgen Prinzen Pein.
    Es war nun Frühling, Sommer, Herbst, das Leben gänzlich frei,so schlief ich friedlich ein.

  • Stiefmütterchen


    Stiefmütterchen, Stiefmütterchen,
    was sehr ihr mich so an?
    Mit Euren schwarzen Augen, den bunten Rändern dran?
    Stiefmütterchen, Stiefmütterchen,


    Seht aus wie bunte Großväterchen
    Mit diesem Schnauzbart den ihr tragt
    Wie ein Stamm fieser Kobolde
    Der aus dem Erdreich ragt


    Da lacht ein Bübchen
    "Schau wie fein!
    Jedes Blümchen mit Gesicht!"
    Da wird mir klar, es sind nur Blümchen
    So fies wie Stiefmutter beileibe nicht!


    G. Bocksbeutler

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