2. Palast der Finsternis - 1331 AE - Tagesthemen

  • Rothaarige über Bord?!

    In der Tat, könnte man glauben, denn seit dem Morgengrauen sind die beiden Rötschöpfe nun auch verschwunden. Sang und klanglos?
    oh Nein.
    Während es um Andra und Sahrela regelrecht ruhig geworden ist die letzten Tage und die Hünin 'handzahm' zu nennen war, sowie dennoch pflichtbwusst beim Schiff verblieben um bei den kommenden Verhandlungen zu helfen, wie angekündigt, wird man sich doch nun sehr wundern über ihr Verhalten.


    Am gestrigen Abend im Eilschritt kamen die beiden zurück in den Hangar und nicht einmal Andra mit ihrer feinen Nase beschwerte sich über den Fischgeruch, so penetrant er auch war. Vielleicht lag es dennoch daran, dass sie so 'eifrig' packte?
    Ihre kaputte Golemrüstung, sowie ihre gesamte Habe und eine 'alte Rüstung', grobschlächtig und schwer anmutend, mit dicken Panzerplatten beschmiedet die fremdartig wirkten, packte sie zusammen. Die 'alte Rüstung' wurde dann sogar angelegt und ließ die Rote wirken wie einen 'Charrpanzer auf zwei Beinen'. Wiederrum, merkte man ihr aber die entbehrliche Reise auch an. Die ersten Schritte waren mehr ein Wanken von einem auf den anderen Fuß und sie kam kaum vorwärts. Doch Sturheit siegt, hatte sie nun endlich etwas anderes an,als die abgewetzte und zu knappe Kleidung und scheinbar auch nötig. Auf einen Karren, den die Rotschöpfe am Abend zuvor noch gemietet hatten, kamen alle Sachen drauf, auch Sahrelas. Und ob der Problematik die eigene Rüstung tragen zu können, zog nicht Andra, sondern ein 'Normales Yak' diesen dann in Richtung Portal nach Götterfels noch ehe die Sonne aufgegangen war.


    Kaum ein Wort des Abschied, höchstens jene die sie während der Wache antraf, wie Juno zb. oder Druul oder wer auch immer vielleicht des Nachts auf dem Schiff anzutreffen gewesen war. Sie hatte nämlich die ganze Nacht nicht geschlafen und wohl nur aus organisatorischen Gründen bis zum Morgen mit der Abreise gewartet. Ein paar Leute, hatten eine kurze Nachricht erhalten, mehr auch nicht. Dann waren sie weg, alle beide. Soviel zum Thema helfen bei den Luftschiffverhandlungen, schöne erste Offizierin.
    Wer ihr aber ins Gesicht sieht und vielleicht die Nachricht lesen mag, wenn er eine bekommen hat - Maven zb. wurde offiziell gebeten sich um Atif, ihren Raptor zu kümmern - wird sich seinen Teil denken können.

  • Geschäftige Agentin

    Und Alexa? Auch die Agentin ist in diesen Tagen wohl ziemlich beschäftigt und pendelt mehr oder weniger zwischen Löwenstein und Götterfels. Wenn es die Zeit zulässt, übernimmt sie mal für ein, zwei Stunden eine Wachschicht auf dem Schiff. Ansonsten beschränkt sie sich wohl nur auf kurze Besuche, um nachzusehen, ob es allen die noch im Schiff campieren, gut geht. Erledigt - wenn sie eh schon unterwegs ist - wohl gerne auch die eine oder andere Besorgung.


    Frägt man sie, was sie so umtreibt, kann man erfahren, dass sie gerade an mehreren Fronten kämpft: Einerseits trifft sie ihrerseits Vorbereitungen für den geplanten Kauf des Luftschiffes und die Verhandlungen mit dem Konsortium. Geschäftsbeziehungen spielen lassen, Ratschläge einholen. Ein neutraler Gutachter muss her, um den Wert des Schiffes zu schätzen. Das alles läuft wohl über ihre eigentlichen Brotgeber, das Haus Aisawa. Zusätzlich besinnt sie sich wohl auf ihre alten Tage als Privat-Detektivin und wälzt im Stillen Paragraphen. Versucht wohl das eine oder andere rechtliche Schlupfloch zu finden, um das Geschäft so wasserdicht wie nur möglich zu machen. Daneben werden wohl schon die ersten Vorbereitungen für die Rückkehr ihrer Cheffin, der Lady Aisawa, getroffen. Es wird wohl auch nicht mehr lange dauern, bis sie mit der kleinen Handelsflotte wieder in Löwenstein einläuft.


    Und als wäre das alles nicht genug, so beschäftigt sie wohl - trotz allem - auch noch ihre Arbeit beim Pakt. Wer sie in einer ruhigeren Minute erwischt und sich die Zeit nimmt, ihr zuzuhören, kann wohl erfahren, dass das Pakt-Schlachtschiff, dass am Tag ihrer Ankunft abflog, längst überfällig ist und nicht wie geplant im Fort der Dreifaltigkeit einlief. In diesen Momenten wirkt sie so, als wünsche sie sich glatt wieder nach Elona zurück. Dort gab es wohl - trotz allem - ein paar Sorgen weniger.

  • Sand...


    ...genau das berührten ihre Stiefel nach der langen Enge des Schiffs. Verdammten Sand. Sand der sich verdammt nochmal genau so anfühlte, wie der in Elona. Und dennoch...meilenweit entfernt. Was wohl passieren würde, wenn sich der elonische Sand mit dem Löwensteins vermischt? Entstünde ein ganz neue Sandart? Ein neuer Kontinent? Elonastein? Sie beschloss den neu entstanden Flecken gemischten Strandes schlichtweg Bob zu nennen, schliesslich war es ihre ureigene Schöpfung. Zurück in Löwenstein also. Na fein.


    Es hatte sich gelohnt noch etwas dort zu verweilen, wo nicht nur sprichwörtlich der Pfeffer wächst. Interessante Geschäfte, interessante Kontakte und Ruhe. Lohnenswert in vielerlei Hinsicht, fürwahr, auch wenn sie nicht fand, was sie ursprünglich überhaupt ins Land ihrer Ahnen führte. Familie. Ihre Familie. Ihr Blut. Verwandte. Irgend etwas, das sich vertraut anfühlte. Etwas, dem sie sich verbunden fühlte. Freunde hatte sie gefunden. Wirklich? Waren es denn Freunde geworden, oder nur mehr Leute, die ihr auf den Wecker gingen und denen sie auf den Wecker ging? Oft genug bekam sie es ja gesagt, wie nervig sie wäre, wie wenig man mit ihr zurecht kommen würde. Was wussten die denn schon. Egal. Vielleicht sollte sich sich trotzdem umsehen, ob sie mit ihrem Flugschiff überhaupt angekommen waren. Nur, um sicher zu gehn. Dann. Später. Morgen...mh...nächste Woche vielleicht. Sie würde schon nachsehn.


    Bis Pip´s Schiff wieder kehren würde, war nur eine Frage der Zeit gewesen und der kleine Schnatterkopf seinerseits scheinbar heilfroh aus der staubigen Hitze Amnoons fort zu kommen und bekannte Gesichter wieder zu sehn. Dass sie ihn bei ihrer Abreise vergessen hatten, schien dem kleinen Wesen keinerlei emotionales Kopfzerbrechen zu bereiten. Für diese Eigenschaft mochte sie ihn. Wer weiss...vielleicht war er ja selbst schuld gewesen, den Anschluss zu verlieren, vielleicht hatte er eigene Pläne gehabt. Vielleicht wurde er einfach nur unterschätzt und war viel durchtriebener, als es den Anschein hatte. Auch dafür mochte sie ihn. Zumindest sparte die unversehrte Übergabe an seine angestammte Crew ihr die Kosten der eigenen Überfahrt. Sie wußte nicht recht, was sie von der Besatzung der Drifter halten sollte, erstmal im Auge behalten. Einfache Handelstreibende mit bunt gemischter Crew? Schmuggler? Freibeuter gar, oder Halsabschneider? Was kümmerte es sie. Wer ihr den Hals durchschneiden wollte, müßte schon früher aufstehen. Das Schiff war groß und große Schiffe müssen sich erst einmal rentieren. Seit die Route nach Elona wiederentdeckt wurde, herrschte reger Konkurrenzkampf unter den Seeleuten, was den Im- und Export anbetraf, hatte sie sich sagen lassen. Zumindest ein Reeder, der regelmäßig zwischen Amnoon und Löwenstein pendelte und bereits Kontakte geknüpft hatte, die diesen Umstand aufrecht erhielten. Eine zuverlässige Route zurück, oder hin und her wärs allemal. Nur für den Fall, dass sie es sich anders überlegen sollte.


    Die neue nautische Bekanntschaft konnte sich vielleicht als lohnenswerter Glücksgriff heraus stellen. Sie würde mit den Leuten in Kontakt zu bleiben, auslooten was für sie drin war. Exotische Güter versprachen seit je her guten Absatz und lukrativen Gewinn. Es gab immer Leute die genug Münze hatten, sich derart seltene Güter zu leisten. Seltene Güter, wie Raptoren. Anders, als Gewürze und Früchte fand man Raptoren allerdings eher selten an Ständen, verpackt in Körben und Säcken. Jene, die in Amnoon angeboten wurden, waren sündhaft teuer, auch die Elonier waren nicht blöd. Allerdings zu teuer, um damit wirklichen Gewinn zu machen. Also müßte man Raptoren auf anderem Wege finden und genau das konnte sie.


    Zwei hatte sie während ihrer Wartezeit gefunden. Ein stattliches Männchen, das sie schon verkauft hatte, ehe sie und die Echse auch nur einen Fuß auf löwensteiner Boden gesetzt hatten. An den Käpt´n der Drifter. Oder die Käpt´n. Sagte man das so? Ihr letztes eigenes Kommando wäre die Überfahrt gewesen, dann würde ihr Sohn das Schiff übernehmen. Des Alters wegen oder so ähnlich. Den Jungen den Weg bereiten, für eine neue Familiengeneration...irgendwie so. Blahblah...was für eine Ehre dabei gewesen zu sein...es war ihr vollkommen egal, wer das Schiff steuerte, solange es ankam.


    Der zweite Raptor war etwas eigen wohlwahr, doch es gab für alles irgendwo einen Käufer und dieser passte noch in ihr Budget. Statt praktisch gedeckter Schuppenfarben fiel dieses Männchen auf, wie ein bunter Hund. Rot-Weiss gestreift gäbe er eine ausgezeichnete Krönung für einen gigantischen Berg in Fett gebackener Kartoffelstäbchen ab. Nicht gerade eine gute Wahl, um mit der Umgebung zu verschmelzen, aber vielleicht würde ja einer der Krytaner beim Anblick dahin schmelzen, weil er gar so farbenfroh war. Vielleicht eine Götterfelser Lady, die wimpernklimpernd die Börse des Liebsten lösen würde, um ihr den störrischen Schuppenesel abzunehmen. Vielleicht wurde er als Ei einfach etwas zu viel geschüttelt. Dennoch mochte sie ihn, weil er anders war. Eigensinnig. Schon an Bord des Schiffes hatte sie mit dem Sattel- und Halftertraining begonnen, um an Land direkt mit dem Einreiten weiter machen zu können. Je eher die beiden verkauft beziehungsweise übergeben werden konnten, umso weniger Haltungskosten fielen für sie an.


    Da war es also wieder. Löwenstein. Unverändert, bunt, laut, aber glücklicherweise nicht so erbärmlich heiss, wie Amnoon. Dennoch wirkten die Palmen nicht so farbenfroh, das Wasser in der Bucht nicht so kristallklar, der Sand nicht so fein und die Stimmung rauer. Vielleicht wäre das gar keine schlechte Idee. Das Pendeln zwischen hier und Amnoon, Raptoren importieren und das beste aus zwei Welten haben.


    Morgen würde das Schiff entladen werden, morgen musste sie einen Platz für die drei Echsen haben. Sie hatte schon so eine Idee, sie hatte immer eine Idee. Die glückliche Fügung gute Gelegenheiten in den Schoß gelegt zu bekommen. Sabra suchte nie wirklich, sie fand. Einen siebten Sinn, wie man so schön sagte. Gemächlichen Schrittes machte sie sich auf zu ihrem alten Lager in der löwensteiner Peripherie. Vermutlich hatte sich niemand dort hin verirrt und wenn doch...es war ihr egal. Ein Platz war so gut, wie jeder andere. Im Mondschein machte sie eine helle, vierbeinige Silhouette aus, die sich eben so gemächlich auf sie zu bewegte. Da hatte wohl noch jemand einen siebten Sinn. Hallo Hund, ahai mein treuer Freund, dir scheints gut ergangen zu sein. Da bin ich wieder...sie lächelte still.


    Zuhause.

  • Hatte Leza sich bisher auch rar gemacht seit der Rückkehr nach Löwenstein vor einigen Wochen, so lockt sie jetzt aus dem Müßiggang der Freizeit.


    Mitten in der Nacht ist es, als sie in den Hangar geschlichen kommt und einen Brief auf der Brücke des Schiffes auslegt, für jeden frei zugänglich.



    Doch nicht nur im Schiff wird der Schrieb ausgelegt, sondern auch Jenen zugestellt, deren Adresse sie hat, oder deren Aufenthaltsort sie weiss.
    Ausser Andra. Andra bekommt die Einladung auf altvertraute Art zugestellt, damit der kleine Schreckmoment zum Erhalt, ganz der Tradition gerecht, gewahrt bleibt.

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