Hallo zusammen in die Runde.....
für gewöhnlich bin ich ein Stiller Mitleser und ein Forum-Scheues Wesen.
In den vergangenen Wochen hat allerdings eine Idee an Form gewonnen die ich gerne vorstellen und diskutieren möchte.
Bei der Idee geht es um ein Konzept zur Förderung des Open RP im Schwerpunkt Unterschicht/Gossen/Straßen RP. ich Selbst RP nun seit an die 10 Jahren vorzugsweise im Bereich Straße/Gosse/ Untergrund und das auch in verschiedenen Spielen sodass die Idee aus der von mir persönlich gesammelten Erfahrung und daraus subjektiven Interpretation heraus reift.
"Ebonfalker Gassen"
unter dem Namen Ebonfalker Gassen soll ein Open RP Konzept für Charaktere mit dem Schwerpunkt Unterschicht/Gossen/Straßen/Armen RP entstehen.
Hintergrund :
ich hab ein der Vergangenheit immer wieder erlebt das es nicht ganz einfach ist einen Charakter von der Straße zu spielen und diesen Konsequent von Anfang an zu bespielen.
Die Probleme die dabei aufgetreten sind, waren vielseitig, so dass z.B. bei Konsequenter Spielweise es nicht möglich war einen Charakter ohne weiteres in ein Open RP im Rahmen bespielter Projekte einzuspielen.
Hintergründe können dabei sein das sich der Charakter den Besuch in der Taverne eigentlich nicht leisten kann oder das die Einrichtung Charaktere (entsprechend Gekleidet) in der entsprechenden Einrichtung nicht zulassen sodass sich die Möglichkeit mit einem Solchen Konzept in bekannt und gut bespielte Projekte zu bewegen oftmals von der Konsequenz und Charakter Logik nicht so einfach gestalten. Dazu kommt das es explizit für den Bereich "Unterschicht" vergleichsweise wenig bis Kaum bespielte Projekte gibt (ich bin hier gern offen wenn doch ^^).
Soll heißen der Adel ist gut abgedeckt ebenso wie die hart arbeitende Mittelschicht im Rahmen von Gewerken und Projekten, für die Unterschicht fehlt dies oftmals oder ein solches RP ist verbunden mit Crime RP sodass ein solches Spiel oftmals innerhalb von Gruppen stattfindet und ein IC Einstieg in diesem Bereich nicht immer einfach ist und erst recht nicht für Neulinge.
Um also Abhilfe zu schaffen ist die Überlegung einen immer wiederkehrenden "Termin" zu schaffen der einen Hotspot für Unterschicht Charaktere bietet - „Ebonfalker Gassen“.
Der Name Ebonfalker Gassen rührt initial daher, dass ich in den vergangenen Wochen immer wieder das Straßen-Leben von ärmlichen Charakteren in Ebonfalke bespielt habe.
Der Name ist dabei allerdings keines Wegs ein Indikator dafür das sich das Spiel nur und ausschließlich in Ebonfalke abspielt. Viel eher ist es der Konzept Gründung geschuldet mit der beiläufigen Intention auch das Spiel in Ebonfalke etwas zu fördern.
Wie soll das Ganze nun aussehen ?
Die Ebonfalker Gassen sind sogn. "Offene Gossen" RP Termine die immer wieder im Kalender angelegt werden sollen und damit Spielern mit entsprechenden Konzept eine regelmäßige Anlaufstelle mit gleichgesinnten zu bieten in denen Charakter Pflege/ Entwicklung und Kontaktknüpfung im gewünschten Setting zu ermöglichen. im Grunde wie der immer wiederkehrende Termin einer Taverne bei der jeder Weis "Ach heute ist der 6. Donnerstag im Monat da ist doch immer....".
Anders als klassisches Tavernen RP jedoch findet das Spiel nicht in geschlossenen Räumen und damit einer bestimmten Räumlichkeit statt sondern an wechselnden Standorten die konsequent für ärmliche Charaktere erreichbar sind. Dieses Konzept soll also eine Regelmäßigkeit und damit einen Anker bieten als aber auch gleichzeitig dynamisch von statten gehen, was den Vorteil hat dass ein Charakter unabhängig vom Gewicht seines Geldbeutels an den jeweilig angesagten Spots ins RP stoßen kann. Ergänzend kommt hinzu das auf diese Art und Weise auch die schön gestaltete Welt von GW2 in das RP hinein gezogen werden kann.
Im Beispiel sieht das so aus :
Termin 1: Bettlergasse. Man trifft sich trinkt , redet und schimpft über den tristen Alltag, beobachtet die Menschen, die vorbei kommen und überlegt sich, wie man den Tag übersteht.
Termin 2: Der große Baum vor der Ebonfalker Taverne. Ein schöner Punkt an dem Händler vorbei kommen oder auch Kaufleute aus der Taverne die bereits gut voll sind und ggf einfach zu erleichtern.
Termin 3 Vor den Toren der Stadt einfach mal die Seele Baumeln lassen, den Lärm der Stadt und der Schikane der Wachen zu entkommen.
Dabei handelt es sich lediglich um Beispiele, die aufzeigen dass die Örtlichkeit einen Einfluss auf die IC möglichen Tätigkeiten der Umgebung bieten. Der immer stetige Wechsel der Locations soll dabei frischen Wind bringen, den Einstieg erleichtern und ggf auch das Spiel zwischen den Schichten und Projekten fördern.
So kann ein Gassen Termin auch mit bespielten Projekten abgehalten werden sofern z.b ein Projekt mit dem Spielschwerpunkt Wache/Millitär Lust darauf hat einfach mal eine Razzia durch zu führen, oder Reisende werden auf dem Weg zu einem Termin um eine Milde Spende angebettelt... der Fantasie ist mit dem offenen Konzept letztlich kaum eine Grenze geboten.
Kurz und knapp:
Ein immer wieder kehrender Termin mit Schwerpunkt: Unterschicht RP der an stetig wechselnden Locations stattfindet um einen konsequenten Einstieg und ein dynamisches Spiel zu ermöglichen.
Zusatz und Erfahrungswerte:
Mögliche Schwierigkeiten die in der Vergangenheit bei Konzepten der Unterschicht auftraten:
Ein Jeder Charakter entwickelt sich auch wenn er stur ist...soll heißen RP und vor allem der Charakter unterliegt einer Stetigen Wandlung.
In dem Leben eines bespielten Charakters geschehen Dinge aus Gründen, die Einfluss auf sein Fortbestehen seine Emotionen oder Handlungen haben. Darüber hinaus, hat jeder irgendwelche Ziele für einen Charakter der ganz unten ist. Es ist oder kann ein solches Ziel sein, nach oben zu kommen.
Schafft ein Charakter den Aufstieg so gehört er nicht mehr zum eigentlichen Kern der Unterschicht (klar warum betteln wen man Geld hat ?). Das wiederum hat zur Folge dass in der Vergangenheit ähnliche Projekte oftmals nur temporärer Natur waren da die persönliche Entwicklung des Charakters letztlich diesen aus der Gosse zieht und damit auch Spiel aus dem Konzept.
Einen Beitrag zu dieser Entwicklung leisten dabei auch Charaktere aus anderen Schichten und die bei Kontakt zur Unterschicht die Spendierhosen sperrangelweit offen stehen lassen.....da zahlt man gut und gerne für ein lumpiges Glas Wasser 10 Silber "Man hat's ja schließlich" oder wirft eine großzügige Spende in die Dose von dem der Charakter die nächste Woche leben kann...oder man hat gar einen Job zu vergeben bei dem ein Bett und warme Mahlzeiten sowie ein Dach über dem Kopf inklusive sind....das alles sind Situationen die bei konsequenter Spielweise so einen Armen Schlucker schon verführen können denn "wenn ich mit einer Flasche Wasser 10 Silber machen kann warum soll ich dann noch klauen gehn ?" oder "Wieso hier auf der Straße sitzen, wenn ich auch ins warme Haus der hübschen Baronin könnte?"
Was für das Konzept eines anderen ein Erfolg ist weil er etwas "wohltätiges" getan hat, ist für ein anderes Konzept Gift, da es eine Entwicklung beschleunigen kann die Spiel in entsprechendem Setting minimiert.
Auf Gut Deutsch heißt das: Trifft du auf einen Bettler wirf nicht mit den Hunnis um dich
Der Aspekt der Reichen Wohltäter hat in der Vergangenheit in einigen Spielen immer wieder dazu geführt das die Charakterentwicklung so beschleunigt wurde das das Spiel in der Gosse meist schnellebig und temporär war weil Geld für einige Charaktere keine Mangelware darstellt was für ein konsequentes Konzept zum Untergang werden kann.
RP ist ein Spiel mit Klischees von Zauberer und Drachen, Trolle bis Killer Hühner in Ebonfalke, ebenso verhält es sich mit dem "Gossen RP" dort sammelt sich Klientel aus ärmlichen Verhältnissen welche die harte Schule des Lebens jeden Tag am eigenen Leib spüren, Charaktere die krank, verkrüppelt oder Arm sind. Leute die einen rauen Umgang pflegen und ihn gewohnt sind. Von Bettlern, Streuner und Vagabunden, vom Dieb zur Hure bis zum Hehler sind viele zwielichtige Konzepte unterwegs.
Dabei ist eines Wichtig: Der Spieler dahinter sucht es sich aus und will genau dieses Spiel ! Ihm ist nicht dadurch geholfen in dem man IC all seine Schulden begleicht oder eine Spenden Gala für die Bettler am Kastrellmarkt einberuft. Viel eher ist das gewollte Resultat eben genau der Konflikt mit dem Gesetz, der tägliche Kampf um etwas zu Essen und zu Trinken. Die Suche nach einem Dach über den Kopf und die Verbundenheit zu anderen, die das gleiche Schicksal teilen und daraus entstehende Gemeinschaften - der verklärte Charme der Straße eben.
Damit so ein Projekt also Chancen hat sollte man sich vorher im Klaren sein das die IC Plausible Sicht des Charakters sein wird "ich will da raus" und eine konsequente Spielweise mit dem Zutun anderer würde diesen Weg vermutlich auch ziemlich bald ebnen, wie die Erfahrung zeigt.
Was hier gut funktioniert hat ist das Prinzip "Play to Lose" oder ähnliche Konzepte aus dem LARP, bei welchem der Charakter 2 Optionen hat und man sich für die entscheidet, die einen Nachteil verspricht
z.b hat der Charakter keinen Sinn für den Umgang mit Geld, weil er es nie gelernt hat. Was zur Folge hat, dass wenn er einmal ein bisschen was hat, er es direkt verbrät z.b auch durch eine Sucht oder Schulden bei den Bösen Leuten...auch Spieler aus anderen "Schichten" sollten sich bewusst sein, dass sofern sie an einen solchen Open Spot kommen, dass das gesucht und angebotene RP eben oben beschriebene Inhalte sucht und folgt, kein Heiliger Sankt Martin benötigt oder ggf gar erwünscht ist und dass ein rauer Umgangston durchaus ok ist...ein Spiel mit Klischees in einer hier zur Einfachheit in schwarz weiß dargelegten Art..ich denk und hoffe ihr wisst was ich mein ?
Zusammengefasst :
- Ein Open RP Konzept für Unterschicht Charaktere mit Augenmerk auf Beständigkeit durch Konsequenten Zugang und dynamisches Spiel durch wechselnde Orte aber wiederkehrende Termine
- Das Bewusstsein über möglichen Konflikt in konsequenter Spielweise bei dem Kontakt mit anderen Schichten
- Das Bewusstsein über die Charakterentwicklung und das bewusste und konsequente Steuern jener um das Spiel zu erhalten.
so soweit zum Konzept gemischt mit ein paar Erfahrungswerten, was meint ihr ?
gruß Cero