Seebär und Sandprinzessin

Sie kam zu spät.


Die Nachricht hatte sie zu einer götterlästerlichen Zeit erreicht, hatte sie am Schreibtisch aufgeschreckt und überstürzt aufbrechen lassen. Sie hatte kaum etwas mitgenommen, hatte keine Zeit verloren und doch – sie kam zu spät.


Nun stand sie am Pier, über dem Wasser, dessen Wellen am moos- und muschelüberwucherten Holz leckten und salzige Gischt hinaufsprühten, die sie klamm und kühl einnebelte, und blickte in die Ferne. Zum Horizont, in das spätnächtliche Dunkel, dorthin, wo sie immer wenn es einen Wellengipfel kreuzte, die Lichter des Schiffes auszumachen glaubte. Sie war zu spät gekommen – er war schon fort.


In der rechten hielt sie, zusammengeknüllt, ein dreckstarrendes, zerknautschtes Hemd aus grobem Leinen. Mit Schnüren und Falten, wie Seefahrer es trugen. Der Nachtwind riss an ihrem Haar, zerrte blonde Locken aus den Haarnadeln und bauschte ihre Röcke, wie er sein Segel mit Luft befüllte und ihn fort, weg von diesem Ort trieb.


Sie wusste nicht, weshalb sie gekommen war, wusste nicht, warum sie ihm hatte Lebewohl sagen wollen. Abschiede waren nicht das Ihre, ebensowenig wie sie das Seine waren. Und doch…
Sie wusste, dass er sie nicht hören konnte, wusste, dass ihre Worte sein Ohr niemals erreichen würden.


„Wo du auch hinsegelst mein Freund, ich wünsche dir dass du einen sicheren Hafen findest.“
Ihr Blick hob sich vom Horizont, wo nurmehr nichts als Schwärze zu erblicken war, hinauf in das Sternendach, hin, zu dem einen, dem hellsten Stern von allen.
„Mögen deine Sterne dich leiten, wie du für kurze Zeit mich geleitet hast. Polarstern.“


Lange stand sie dort am Pier, das Stadtfräulein mit den Goldlocken, die ahnungslose Landratte, bis sie sich frierend und von der Gischt durchnässt, das schmutzige Hemd über die Schultern zog, und den Weg zum Portal anstrebte. Zurück in das Meer aus Stein und Lüge, welches nun auf unbestimmte Zeit einen seiner leichtsinnigsten Seemänner verloren hatte.

"Give a man a gun and he can rob a bank.
Give a man a bank and he can rob the world."


Sneshana Iorga: 'Liz-mit-dem-Pferdearsch Lis? DIE Liz? Das Heck von Götterfels? Big Booty Liz? Twerkthatbutt-Liz? Der Arsch Lyssas? DAT BUTTLIZ?'


[align=center]"Das geht mir so am Arsch vorbei - und bei meinem Arsch will das was heißen."

Kommentare 7

  • Ich mag wie die Wellen am moos- und muschelüberwuchernden Pier lecken. Du weißt immer wie man ein Kunstwerk mit Worten malt.

  • Heh. Ihr seid süß ^^ Danke!

  • Also ich steh ja total drauf.

  • Hä? I don't get it, klär mich auf =D

  • Und wenn nicht, dann Pirates of the Carribean-Style. x)

  • Gut geschrieben, wie ich finde. Und Tara passt schon auf ihren Piraten auf, ansonsten zerrt sie ihn an den Ohren wieder zurück.


    Eine schöne Szene zum Abschied.

  • Holy shit! Du hast ernsthaft... gosh. <3


    Unfassbar schöne Szene!


    Auch phantastisch geschrieben. Gerade die kursiven Worte berühren mich sehr.


    Vielen Dank!