In Omnia Paratus

Es war ein eisig kalter Wintertag in den Zittergipfeln, in einem der abgelegenen Gebirge beim Tal der Einsamkeit, das für seine gefährlichen Stürme, aggressiven Svanir und eisigen Temperaturen bekannt war. Inmitten dieses unwirtlichen Ortes befand sich Jelena. Sie hatte sich verirrt und kämpfte verzweifelt gegen den eisigen Wind an, der ihr schmerzlich ins Gesicht peitschte und die Wangen rot glühen ließ.


Jelena eine nicht mehr ganz so abenterlustige Frau. Doch war sie aus anderen Gründen hier. Sie war wegen des Esprits des Lebens wiedererleben hier. Sie war bereitwillig hier her gekommen um sich wieder Lebendig zu fühlen. An diesem Tag hatte sie allerdings ihre Grenzen überschritten. Blondie hatte den Weg verloren und war nun inmitten eines Schneesturms gefangen. Die Kälte kroch in Gliedmaßen und ihre Kräfte schwanden mit jedem vorankommen langsam dahin.


Jelena versuchte, ihre aufkeimende Angst zu unterdrücken und weiterzugehen, doch ihre Beine wurden immer schwerer, und sie konnte kaum noch einen Schritt vorwärts machen. Die Kälte fraß sich noch mehr in ihren Körper und ihren Gedanken, denn diese wurden trüb. Klar denken war kaum möglich und die Blondie wusste nicht, wie sie sich retten sollte.


Die Dunkelheit brach herein und der Sturm begann mit noch mehr Wucht zu toben. Die Angst wurde zu Verzweiflung. Jelena Vernom - einst Floristin - konnte nicht begreifen, dass sie ihr Leben so verlieren sollte, inmitten eines Schneesturms, alleine und ohne Hoffnung.


Eine Erkenntnis machte sich breit. Sie wird hier in den nächsten Stunden erfrieren. Niemand würde kommen um sie zu retten. Höchstens um sie zu bergen.

Und während sie ihr Urteil akzeptierte, ließ sich die Frau auf die Knie sinken um hier zu verenden wie ein verwundetes Tier, dass seinen eigenen Tod billigte.


Allgegenwärtig bemerkte die ehemalige Floristin jedoch etwas Seltsames. Ihre Hände begannen zu kribbeln und ein warmes Gefühl durchströmte ihren Körper. Verwirrt besah sie ihre Hände und erkannte, dass sie eine normale, natürliche Farbe hatten. Geschah es jetzt? Wurde man verrückt? Oder war es ihre eigene Magie, die zu Tage kam? Jetzt, wo sie ihre Not erlitt und ihren Tod akzeptiert hatte?


Mit neu gewonnener Hoffnung konzentrierte sich Jelena auf ihre Fähigkeiten. Sie stellte sich vor, wie eine wärmende Aura um ihren Körper entstand. Nur mühsam spürte die Frau, wie die Kälte langsam von ihr abfiel und die Wärme sie umgab.


Mit ihrer entdeckten Fähigkeit schaffte Jelena es, sich vor dem Erfrieren zu retten. Sie fand irgendwann einen geschützten Ort, wo man sich aufwärmen und ausruhen konnte.

Während sie dort saß, dachte sie über ihre neu entdeckte Fähigkeit nach und was es für die Zukunft bedeuten könnte.


Jelena Vernom hatte schon immer eine starke Verbindung zur Natur gespürt, aber nie zuvor hatte sie so etwas Magisches erlebt. Sie beschloss, ihre Fähigkeiten weiter zu erforschen und zu lernen, wie sie ihre Elementarmagie kontrollieren konnte.


In den folgenden Wochen und Monaten absolvierte Jelena brutales Training, dank des harten Drills ihrer Lehrmeisterin Manon Lablanes. Sie lernte, wie sie ihre entdeckte Feuermagie wie ein Werkzeug zu nutzen konnte. Und sie erkannte auch, dass ihre Fähigkeiten nicht nur ein Werkzeug waren, um sich vor der Kälte zu bewahren, sondern auch eine Möglichkeit war, anderen Menschen in Not beizustehen.


Jelena war ab sofort allzeit bereit, ihre Feuermagie einzusetzen, um Licht und Wärme in die Welt zu bringen, wo immer sie gebraucht wurde. Ihr Wille zu Leben war wieder entfacht und sie würde jedem ein Licht sein wollen, der genauso wie sie durch die Dunkelheit musste.


Den Wunsch trug die Blonde fest in ihrem Herzen.