Justiz-System in Kryta

  • Hallo liebe Community. Ich bräuchte in einer Sache mal euren Rat und wollte nachfragen ob es auch denkbar wäre, dass die Königin einen oder mehrere Vertreter hat, die sich um Dinge in ihrem Namen kümmern, die weniger große Tragweite haben. Oder ist das in dem Sinne schon die Rolle, welche das Ministerium ausübt? Wenn die Seraphen beispielsweise Jemanden verhaften: Wer klagt ihn dann an? Die Königin selbst? Oder gibt´s da einen separaten Gerichtshof, der für die Krone agiert? Oder übernimmt in dann das Ministerium solche Fälle? Denn wie das Regierungssystem in Kryta genau funktioniert, wird ja nur oberflächlich beschrieben. Würde einen Minister zu bespielen beispielsweise auch bedeuten, dass der dann unweigerlich durch seinen Beruf mit der Königin in Kontakt kommt? Oder gibt es da nur einen Legat-Minister der dann mit der Königin spricht?
    Und an wen würden sich die Seraphen wenden, wenn sie mit dem Befehl eines Ministers nicht einverstanden sind? Hätte ein Hauptmann einer Komnpanie die notwendige Autorität, um einem Minister zu widersprechen? Oder müsste der dann zur Königin (oder zu Jemandem der auch in ihrem Namen sprechen darf) gehen? Denn bei einem Land mit tausenden von Einwohnern würde man sich wohl fragen, wann Jennah denn schläft, wenn sie sich wirklich um jeden einzelnen Belang aus dem Volke kümmern würde. Ich frage das vor allem, weil im Rp ja das Amt des Ministers von mehreren ausgespielt wird. Mit etwas mehr Klarheit würde sich dadurch vielleicht auch mehr gemeinsames Rp ergeben zwischen Seraphen und Ministerum. Oder gab es in der Vergangenheit bereits etwas, dass sich die Community zusammen ausgedacht hat und auf das sich geeinigt wurde?
    So viele Fragen... sorry dafür.

    Jedenfalls schon mal danke im voraus für eure Antworten. :)

  • Vielleicht beantwortet der Wikieintrag hier schon einige deiner Fragen: Hier her!

    Das Ministerium selbst ist im Rollenspiel unterteilt auf ihre verschiedenen Zuständigkeiten. So gibt es eben auch ein "Büro für Justiz". Das wäre die Anlaufstelle, auch für etwaige Beschwerden bezüglich getroffener Entscheidungen von ministerialer Seite.

    Bespielt wird das ganze, zumindest meines Wissens nach (spiele ja selbst einen Anwalt.. xD), ähnlich wie im RL. Es gibt einen Staatsanwalt der klagt an (oder ein Anwalt formuliert die Anklageschrift und reicht sie ein). Es gibt Richter und eben auch Pflichtverteidiger, usw.

    Es wird aber auch sicherlich den ein oder anderen Plot geben, bei dem ohne die Involvierung des Ministeriums oder bereits bespielter Anwälte gespielt worden ist.


  • Vielleicht beantwortet der Wikieintrag hier schon einige deiner Fragen: Hier her!

    (...)

    Vorsicht: Das deutsche Wiki ist hier teilweise grob falsch übersetzt oder interpretiert.


    Beispiel: "Da sich nur Landbesitzer bei der Wahl für den Ministerposten aufstellen lassen können, ist Ascalon, aufgrund des eingeschränkten Landbesitzes, häufig unterrepräsentiert."


    Im Englischen heißt es jedoch: "Only those who own land are afforded a vote, so Ascalonian ministers are sparse, there being very little human territory remaining there."

    - https://wiki.guildwars2.com/wiki/Ministry (Primärquelle hierzu habe ich mal gesucht, da heißt es "No land, no vote")


    Deutsche Quellen, insbesondere das Wiki, immer mti Vorsicht beurteilen und gerne die Primärquellen suchen, wenn man Sicherheit will. ;)



    On topic:


    Ich versuche es mal für mich in zwei zu teilen: Wie funktioniert das Rechtssystem Krytas sowie wie ist die Gewaltenteilung Seraphen/Ministerialwacht?


    1. Zum Rechtssystem: Grundsätzlich ist es so, dass Adlige ein echtes Verfahren bekommen, vor dem Ministerium durchgeführt. Gewöhnliche Bürger bekommen eine Anhörung, aber kein "komplettes" Verfahren - wo genau der Unterschied ist, ist etwas undeutlich, kann aber das Thema Rechtsanwälte etc. beinhalten, möglicherweise auch nur Teile des Ministeriums (Ratsherren?). Das ist aber viel Interpretation. Außenstehende - Nicht-Krytaner, Nicht-Menschen - bekommen lediglich eine Anhörung vor den Seraphen.


    Quellen:

    - https://wiki.guildwars2.com/wiki/Ministry (Nicht Primärquelle)

    - Ghosts of Ascalon, Dougal Keanes Verhandlung

    - https://wiki.guildwars2.com/wiki/The_Trial_of_Julius_Zamon


    2. Zur Aufteilung Seraphen-Ministerialwache gibt es ingame viele Andeutungen, aber wenig Komplettes. Auch hier muss man also mit Interpretationen leben, im Zweife absprechen. Am interessantesten ist wohl:


    "Typically seen only in Divinity's Reach, it is their task to keep the peace in the ministry and provide personal security for the Krytan ministers and their aides. This usually also translates into being protectors of the nobility of Kryta, most of whom are heavily involved in the ministry."


    Die Ministerialwache ist also immer dann zuständig, wenn Minister involviert sind - weil viele Minister eng mit dem Adel verbunden sind (aber nicht alle), bedeutet das oft, dass Adelsangelegenheiten von der Ministerialwache bearbeitet werden.


    "The Seraph are the army, the police force, and the protectors of the populace."

    - https://wiki.guildwars2.com/wi…_Military_Orders_of_Kryta


    Die Grenzen verschwimmen offensichtlich - das führt offensichtlich zu Konflikten. Wird in der Menchengeschichte ja oft dargestellt - und erfordet daher ingame einiges an Kommunikationsgeschick (ooc), wenn man derlei glaubhaft darstellen will.


    Und, wichtig: In anderen Nationen (Löwenstein, Cantha etc.) gilt das selbstverständlich keineswegs so!



    Ich hoffe, das hilft ein wenig. Es waren in der Tat viele Fragen und auf viele spezifische gibt es schlicht keine definitive Antwort, deshalb habe ich es mal allgemein gehalten und versucht, die Quintessenz zu extrahieren. ^^ Alternativ rate ich natürlich immer, diese Quellen mal zu lesen - und ja, möglichst die englischen.

  • Das war in der Tat schon mal sehr hilfreich, vielen Dank! :D
    Ich wusste zum Beispiel gar nicht, dass in bestimmten Angelegenheiten auch die Seraphen dann Regeln. Wie du beispielsweise bei allen Nicht-Menschen und Nicht-Krytanern gesagt hast. Also wenn jetzt beispielsweise ein ascalonischer Schmuggler in Götterfels von den Seraphen festgenommen wird, dann könnten die dementsprechend auch das Strafmaß für den Gesetzesbrecher festlegen. Habe ich das richtig verstanden? So etwas ist beispielsweise für das Rp schon ziemlich hilfreich. Auch die Tatsache, dass es bei bürgerlichen Krytanern dann zu einer Anhörung kommt. Da könnte man also gut mit diversen Spielern zusammen spielen, die eben einen Anwalt im Rp darstellen. Finde ich ne super Sache. :)

  • Tatsächlich gibt es für diesen Fall eines Nicht-Krytaners sogar ein Beispiel im Buch "Guild Wars - Die Geister von Ascalon". Da wird ein Ascalonier von einem Seraphen verhört und direkt auch verurteilt


    [...]

    "Bekomme ich kein Verfahren?"[...]
    "Ihr bekommt eine Anhörung. Das war sie. Im Namen von Königin Jennah, der Stadt von Götterfels und der Nation Kryta werdet ihr für schuldig befunden. Morgen früh werdet Ihr zu einer Arbeitsgruppe in den Norden der Stadt eskortiert."

    [...]



    Quelle: Buch "Guild Wars - Die Geister von Ascalon, Seite 53"

    In den schwersten Zeiten ist es gut, Freunde zu haben, die einem den Rücken stärken.

  • (...)

    Ja, genau. Sicher werden die für das Strafmaß gewisse Grenzen bekommen haben, aber entscheiden können die dann selber.


    Wie gesagt, wie nun so eine Anhörung aussieht, ist m.W.n. nicht ganz klar. Es klingt für mich nicht nach "Rechtsanwalt", aber ein rechtskundiger Beistand vielleicht? Wie gesagt, das sind dann sicher auch Sachen, die man dann mit den Betroffenen besprechen kann.


    Seraphen - oder Ordnungshüter allgemein - spielen ist eine besondere Herausforderung, vor allem wegen der ooc-Kommunikation. Aber toll, dass du / ihr das auf euch nehmt, ich sehe sowas auch als Community-Service! :)

  • Wenn es um Gerichtsverfahren und Anhörungen vor einem Magistraten angeht, darf man sich vertrauensvoll an das Ministeriumsprojekt wenden. Unsere Justizler freuen sich, wenn es mal ein Fall tatsächlich vor die offiziellen Stellen schafft. Wir handhaben das, in aller Kürze zusammengefasst, in etwa so:


    Gerichtsverfahren finden statt, wenn ein Adliger angeklagt wir, der von Standes wegen ein Anrecht darauf hat, oder wenn ein Magistrat oder einer seiner Vorgesetzten aus dem Justizressort befindet, dass die Sache selbst ein formelles Verfahren rechtfertigt (z.B. bei Kapitalverbrechen), während die Magistratsanhörung jedem krytanischen Bürger zusteht und am ehesten als "vereinfachtes Gerichtsverfahren" bezeichnet werden könnte. In der Regel sind Magistratsanhörungen kürzer und können je nach Fallumständen auch in teilweise oder vollständig schriftlicher Form durchgeführt werden. Magistrate können auch Nicht-Richter aus dem Justizressort sein, aber einer Gerichtsverhandlung sitzt immer ein Richter oder die Leitung des Justizressorts (Minister oder Ratsherr) vor. Anwälte sind in beiden Verfahrensformen zulässig. (Edit: Und so ganz OOC freuen wir uns natürlich darüber, dass es inzwischen auch ein paar bespielte Rechtsanwälte gibt, die dann hoffentlich auch mal zu solchen Terminen mitgeschleift werden. Werbung Ende. ;) )

  • Ohne jetzt tiefer in dem Rechtssystem oder den bestehenden, wenn auch vagen, Informationen zu stecken. Könnte es nicht auch sein das diverse Rechtsfälle auch von kleineren Institutionen abgehandelt werden?

    Worauf ich konkret hin möchte ist wie es ja auch bei uns früher war wo jemand der ein Huhn gestohlen hat nicht oder selten dem König vorgeführt wurde sondern das wurde dann eher von Dorfvorstehern/Bürgermeistern oder ähnlichen Posten abgehalten. Ähnlich hat es Locce ja schon beschrieben, wenn es sich um kleine Vergehen handelt, nur halt noch ein, zwei Posten niedriger dann.


    So könnte ich mir zum Beispiel auch vorstellen, was hier im Spiel nicht explizit dargestellt wird, das es im Fall von Götterfels auch durchaus Posten geben könnte die für die einzelnen Stadtteile zuständig sind, oder die Vorstadt Shaemoor auch. So das diese Posten dann auch in rechtsfragen, solange es nichts kapitales ist, die erste Anlaufstelle sind bevor es überhaupt zum Ministerium reicht.

    Das ist natürlich auch, aufgrund des fehlens (soweit ich weis) jeglicher Hinweise das eine eventuelle Stadtteil orientierte Regierung/Führung vorhanden sein könnte, ledigliche spekulativ gesehen.


    Weil ich kann mir halt auch gut vorstellen das es in dieser Welt nicht unbedingt die Norm ist das jeder Gossenschleicher einen Anwalt bekommt wenn er einem Adligen vors Schienbein tritt. Immerhin sind solche Leute teuer und, wenn man wieder zum Altertum blickt, nicht selten selber adlig oder mit diesem verbunden. Was sie sozusagen "abhebt vom Pöbel" um es mal etwas überspitzt auszudrücken.

    Ist halt aber auch schwierig hier in dieser Welt da diese Grenzen zwischen den sozialen Schichten oftmals eher schwamig sind.

    Achtung! ▬|████|▬ This is a Nudelholz! Take it und hau it on the Kopp of a bekloppt Person to give you a better Gefühl than vorher!

  • Könnte man vermutlich, aber das würde bedeuten, die Community müsste sich einig werden und das wird nicht passieren.

    Ich würde in solchen Fällen wie zb bei "Ich wurde beklaut!" immer die Seraphen einschalten, oder im Falle eines Adeligen eben die Ministerialwache und die leiten das dann an die entsprechende Stelle weiter.

    Was das verurteilen durch Seraphen angeht, würde ich schon aus OOC respekt einfach zumindest mal den entsprechenden Minister anschreiben und fragen, obs ok wäre selber zu verurteilen bzw was für ein Strafmaß für angemessen hält etc. Es muss ja auch nicht aus jeder Kleinigkeit eine 2 Wöchiges RP werden.

  • Erst einmal vielen Dank für eure Antworten! Die haben mir sehr weiter geholfen! :)
    Was mir bei diesen ganzen Strafgeschichten mit am Wichtigsten ist, ist natürlich erstmal die Kommunikation mit dem betroffenem Spieler selbst.
    Wenn dieser von Adel ist, dann gehe ich mal stark davon aus, dass die Ministeriums-Spieler mit involviert werden. So würde ich es zumindest handhaben.
    Bei bürgerlichen Charakteren, was in meinen Augen eben auch hauptsächlich die Crime-Charaktere mit einschließen würde, würde ich mir für ein Verfahren einen Anwalts-Spieler suchen. Auch das natürlich nur unter der Prämisse, dass der Spieler des angeklagten Charakters mit der Handhabe so einverstanden ist. Dann wahrscheinlich ohne das Ministerium einzuschalten. Denn die fühlen sich für den Pöbel ja nicht zuständig. So habe ich es zumindest verstanden. Aus IC-Sicht. Eine Interessante Frage wäre dann natürlich wie man es mit Nicht-Menschen handhabt, die einen Wohnsitz in Götterfels oder irgendwo im Einflussbereich der Königin haben. Zählen die als Krytaner? Oder haben die bloß eine Art Aufenthaltsrecht? Sollte man es in so einem Fall dann einfach bei der Devise belassen, dass Vergehen von Nicht-Menschen von den Seraphen bearbeitet werden, egal ob sie beispielsweise in Götterfels wohnen oder nicht? Das würde die Sachen natürlich vereinfachen. Denn hätte ich nämlich erstmal drei Kategorien:


    1.) Adel und sonstige reiche feine Pinkel - in Zusammenarbeit und Absprache mit dem betroffenem Spieler und mit den Ministeriumsspielern/Ministerialwache


    2.) Bürgerliche Charaktere (ja damit seid auch ihr stinkenden Gossenratten gemeint :P ) - in Absprache mit dem betroffenem Spieler und in Absprache und Zusammenarbeit mit einem Anwalts-Spieler


    3.) Alle Nicht-Menschen und Nicht-Krytaner - obliegen der Gerichtsbarkeit der Seraphen und somit nur in Absprache mit dem betroffenen Spieler.


    So wäre das für mich erstmal ein grober Leitfaden mit dem man im Rp arbeiten könnte. Etwaige Details kann man dann ja immer noch untereinander klären.


    Aber was würdet ihr raten?

  • Was Nicht-Menschen angeht und Menschen, bei denen nicht ganz klar ist, ob sie im Sinne des Gesetzes als Krytaner betrachtet werden können, wäre mein Vorschlag den Zugang zu den jeweiligen Rechtsverfahren nach dem wahrscheinlichen Sinn der Regelung zu beurteilen:


    1.) Wer keinen Wohnsitz in Kryta hat oder sich nur kurz (also erst seit Kurzem oder jeweils nur wenige Tage) hier aufhält, sollte per Seraphen-Anhörung abgehandelt werden. Das ist im Zweifel der schnellste Vorgang, und wenn keine Haftstrafe o.ä. verhängt wird, kann der Beklagte so auch wieder schnell seiner Wege ziehen und wird nicht unnötig in Kryta aufgehalten, und umgekehrt besteht keine erhöhte Gefahr, dass sich jemand, dem beispielsweise eine Geldstrafe droht, sich dieser durch eine Rückreise in seine Heimat entzieht, wenn die Seraphen diese Geldstrafe im beschleunigten Verfahren selbst verhängen.

    Eine Ausnahme wären Fälle, die geeignet sind diplomatische Komplikationen heraufzubeschwören (z.B. weil der Beklagte in seinem Volk ein hohes Amt bekleidet). Wenn ein Seraph den Botschafter Rata Sums in den Steinbruch schickt ohne das Ministerium über den Fall zu informieren, bekommt jemand im Ressort für Äußeres einen Herzkasper. ;)


    2.) Wer in Kryta "Wurzeln geschlagen hat", also überwiegend in Kryta lebt und schon mindestens ein Jahr lang seinen Lohn bzw. seine Gewinne in Kryta versteuert, gehört nicht mehr zur unter 1.) dargestellten Risikogruppe. Es wäre also im Sinn aller Beteiligten ihm eine Anhörung beim Magistraten zu gewähren.

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