Gedanken eines Aussteigers über GW2

  • Also ich muss sagen, das Guild Wars 1 mein Lieblingsspiel ist und bleibt. Es war fordernd, es gab immer etwas neues zu entdecken und wenn es nur, wie bereits erwähnt, das austesten neuer Skillungen war. An sich finde ich Guild Wars 2 vom visuellen her wunderschön, ich mag die Welt, die Darstellung etc. aber wie man bekanntlich weiß, macht eine gute Grafik und schöne Darstellung schon lange kein gutes Spiel.

    Die Geschichte finde ich leider wirklich langweilig, genau wie die meisten teile der lebendigen Geschichte (von denen ich einige schlichtweg ausgelassen habe, weil sie mir persönlich zu blöd waren. Unter anderem auch die Marionette).

    Der Punkt aber ist, dass wir viel von Guild Wars 1 schwärmen können, aber auch nicht vergessen dürfen, dass das spiel von dem wir schließlich in den 2. Teil eintauchen durften, auch nicht von Anfang an das war, was es jetzt ist. Die Anfänge in Sachen Kontent waren auch schleichend und nicht perfekt, nur habe ich das Gefühl, dass Arenanet wirklich mehr für die Community gearbeitet hat. Es wurde verbessert, verschönert und angebaut. Ich habe Prophecies wirklich geliebt, aber bei allem was nach kam, Cantha, Elona, Eye of the Norh, hab ich jedes mal das Gefühl gehabt vor etwas zu stehen, was ich erkunden, erleben und schaffen will bis ich jede kleine Ecke dieses neuen Teils gesehen habe. Vor allem in Cantha. Jetzt jedoch kommt es mir wie ein einfacher Kampf um wirtschaftszahlen vor. Wir füttern die Spieler mit Kleinigkeiten, bis die Konkurrenz fertig mit ihren Neuheiten ist, dann holen wir unsere versteckten Kniffe hervor um unsere Schäfchen im Stall zu halten.

    Leider habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass Arenanet nichts so großes auffahren kann, bei dem was sie bisher geboten haben, um gegen anderes neues zu bestehen und diesen "Aha-Effekt" aus Guild Wars 1 erneut zu entfachen. Ich hoffe einfach, dass wirklich etwas in der Hinterhand gehalten wird, sonst denke ich, ist dieses MMO-Kapitel leider sehr früh abgeschlossen und dem Vorgänger nicht im geringsten ebenbürtig ist.

    Momentan ist es bei mir auch so, dass mich das RP und meine Gilde, sprich die netten Leute im Spiel halten und weniger der Kontent selber :thinking_face:

  • 2) War Guild Wars 1 eigentlich auch schon so vielfältig ohne seine Add Ons? Ich muss mal anmerken dass Guild Wars 2 bisher ausdrücklich gar keine(!) Erweiterungs-Updates hatte. Die Südlicht-Bucht könnte man zwar zählen, aber sie wurde als Event gelistet, nicht als Erweiterung.

    Hier werden sich die Meinungen wahrscheinlich spalten in Bezug auf die späteren AddOns, aber der erste Teil der GW1-Reihe, Guild Wars Prophecies war meiner Meinung nach sehr abwechslungsreich. Du hast sehr viel Zeit in dieses MMO gesteckt und das damalige Leveln hat einige Zeit in Ansprucht genommen. GW1 ist in Missionen strukturiert, die dir einen gesamten Geschichtsverlauf erzählen. Du startest im Ascalon vor dem Großen Feuer, kämpfst dich durch das zerstörte Ascalon, kämpfst dich über die Zittergipfel nach Kryta von dort aus in den Maguuma-Dschungel, dann in die Kristallwüste, zurück in die Zittergipfel und dann auf die Feuer-Inseln. Das alles wird in einer sehr schönen Geschichte verpackt und erst nach 3/4 der Geschichte warst du Level 20 (max. Level). Die späteren AddOns, vor allem Nightfall, haben den Level-Prozess verschnellert, aber der erste Teil hat von Anfang an viel geboten.

    Zitat

    laut den Entwicklern wollen sie Erweiterungs-typischen Content per "Living Story" liefern. (Also... würde die Geschichte und zb. nach Cantha bringen und damit gäbe es neue Rüstungen, Waffen, vielleicht Fähigkeiten, gebiete und co. So in etwa soll das wohl aufgebaut sein) Der Gem-Store läuft wohl so gut, dass sie keinen Grund sehen dass Geschäftsprinzip auf die alten Erweiterungen zurückzuschrauben -

    Laut meinen Informationen ist diese Aussage nichtig. Man hat überlegt den AddOn-Content per Living World zu liefern, aber man scheint einen seperaten, kaufbaren Erweiterungs-Gedanken nicht aufgegeben zu haben.

  • Wobei ich kein Problem hätte für eine Erweiterung Geld auszugeben.

    Und so geht's wohl allen die wissen, was A-Net unter "Erweiterung" versteht, wenn sie sich treu bleiben.

    Denn eines muss man sagen:

    Die Erweiterungen in Guild Wars 1 brachten verdammt viel Inhalt für ihren Preis.

    Count your age by friends, not years
    Count your life by smiles, not tears.


    *stalkt Ensia mit jedem Beitrag

  • .Ich verstehe ehrlich gesagt nicht ganz, woher die Sehnsüchte zu GW1 stammen.

    Schwerer als Guild Wars 2 ist es nicht. Der Schwierigkeitsgrad in beiden Spielen definiert für sich der Spieler. Wenn man zu zweit oder zu dritt Katakomben von Ascalon im Entdecker Modus macht, ist es ungefähr genauso, als würde man in Guild Wars 1 Unterwelt zu fünft machen. Meiner Meinung nach war Guild Wars 1 sogar wesentlich einfacher in diesem Punkt. Die Gegner hatten Fähigkeiten, die man als Spieler meistens auch hat und die man kannte und jede Spielerfähigkeit kann umgangen werden, so funktionieren ja auch eintönige PvP Builds. Denkt doch mal an die UW Gruppen, die mit Trap Waldis da rein gegangen sind. Was war das? Sowas ist nicht ungeläufig gewesen in GW1, denn für alles gab es ein Build, mit das man seinen effektivsten Nutzen hat. Das hat GW2 nicht. In GW2 kann ein Schwertmesmer Vorteile und Nachteile haben, ebenso wie der Stabmesmer und Großschwertmesmer, das selbe verhält sich mit der Ausrüstung+Stats+Talenten. Die Balance zwischen den Waffen und dessen Fähigkeiten, Rüstung und den Talenten ist das beste überhaupt in GW2 und hebt sich von GW1 ab. Denn hier darf ich wirklich entscheiden, was ICH spielen möchte und stehe dabei immer gut da. Egal ob ich einen Heilmesmer, Tankmesmer oder DD Mesmer spiele, egal in welcher Subart. Das habe ich in WoW und GW1 nicht.

    Die Addons in GW2 waren auch nicht vielfältig. Sie waren sehr detailliert, aber sie waren nicht wirklich vielfältig. Eine Mission->nächste Mission->nächste Mission->Außenposten->zur nächsten Mission durchrennen. Als Nightfall kam, zockten meine Freunde und ich das an einem langen (und schönen) Wochenende durch und es ist ein großartiges Addon, keine Frage. Aber so großartig ist es auch nicht unbedingt gewesen, denn irgendwann änderte sich in den Missionen nichts mehr. Man hatte zuerst Korsaren und später Margoniter und bis zur letzten Mission änderten sich die Gegner nicht und entsprechend musste dann auch das Build nicht geändert werden. Vielfalt ist das nicht unbedingt.

    Was stimmen mag ist, dass die Addons viel an Inhalt boten. Cantha und Elona waren groß und man konnte die Karte fast zur gänze ausforschen, wobei man so manches entdecken konnte.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Immerwieder schön von dir zu lesen. Ich kann mich noch an den Geschichtenwettbewerb erinnern, wundervoll.

    Kann dir bei deiner Schilderung nur zustimmen. Ich selbst habe ja auch ziemlich bald nach Release GW2 für ein halbes Jahr zur Seite gelegt. Seit ein paar Monaten wieder da und ich hoffe immernoch dass sie es noch hinbiegen. Allen vorran fehlt mir die hier teils geschilderte freiheit des Builds/Rüstungswahl, in meinen Augen ist es absolut nicht so. Auf WvW/PvP bezogen, was auch immer man sagen möchte Berserker (präziser gesagt crit + critdmg) ist für die meistenSetups over the top. Support hin oder her, eine gute Berserkergruppe zerlegt dir eine Supportgruppe methodisch innerhalb von Sekunden. Und in Dungeons/Fraktalen habe ich als Dieb meistens keine Wahl, entweder spamme ich mit meinen Shortbow für Gruppen oder nehme xbeliebige Waffe für den Boss und switche zu shortbow weil der meeleaoe einfach zu krass und nicht sichtbar ist durch zig andere Effekte.
    Ich habe bisher noch nicht ein einziges Mal die notwendigkeit gesehen Utilityskills auszutauschen, geschweige denn Traits anzupassen für Bosse. Das ist nur der Anfang von Versprechungen die mir auch noch Heute fehlen.
    Ich finde sie haben richtig begonnen, aber konnten ihrem Hype und ihren Versprechungen bei weitem nicht gerecht werden. Werbungshype hin oder her, ich bin schwer enttäuscht von Anet.

  • Natürlich nicht. Ich spiele Berserker, weil ich damit klarkomme und es damit am sinnvollsten ist. Ich empfehle anderen ihre Ausrüstung nach Erfahrung zu wählen. Berserker, wenn sie klarkommen, und mehr Soldier rein, wenn sie es nicht tun.

    Jacklyn Nought, Yarissa von Nebelstein, Rani Heriot

    'My name is Ozymandias, king of kings: Look on my works, ye Mighty, and despair!'

  • Da es schon angesprochen wurde bitte ich nochmal darum beim Thema zu bleiben. Sofern noch Austauschbedarf über die andere Thematik besteht dann bitte in einem entsprechenden Thread dafür. Danke.

    Grüße Yena

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