Präteritum oder Präsens?

  • Zitat

    Was mich viel mehr irritiert is, wie einige permanent "würde" verwenden. Würde passt dann, wenn man sagen will, was passieren wird, wenn der andere Spieler es zulässt. (Vor allem im Kampf via Emotes.) aber... manchmal lese ich auch so Emtoes wie "Sie würde dann zu dem Tisch gehen und die Tasse nehmen. Dann würde sie wieder zurück kommen."
    Wieso würde? Sie tut es doch? Oo


    Ich kenne einige, die sich allgemein regelrecht aufregen, wenn man "würde" schreibt, auch bei Handlungen, die man eben ... ja, tun würde! :D Weil man ja irgendwie immer etwas tut und nicht tun "würde", aber wenn man das "würde" nicht schreibt und Dinge einfach tut wirkt es poweremotig. *wirr*



    Weshalb man im Präsens schreibt wurde nun ja schon zu Genüge gesagt, in meinen Augen ist es zusätzlich auch viel angenehmer zu lesen. Man ist praktisch mittendrin :)

  • Also ich persönlich kann Vergangenheits-Rps ganz und gar nicht ausstehen. Ich spiele meinen Char grade, just in diesem Moment aus. Daher beschreibe ich auch was er aktuell tut. Wenn ich schon sehe "Trank seinen Tee" oder so was, bin ich immer kurz davor zu fragen. "Er trank seinen Tee? Wann? Vor einer Woche?". Wir spielen Chars in der Gegenwart aus. Warum also dann alles in die Vergangenheit setzen? Wir schreiben ja auch nicht in der Zukunft mit "Wird seinen Tee trinken" oder vielleicht sogar "Wird dann seinen Tee getrunken haben" =O


    Viele machen das ich weiß. Doch meines wird das nie sein.=(

  • Mal davon abgesehen was man hier als falsch oder richtig bezeichnen möchte.
    Nur weil man selbst dieser oder jener Meinung ist heißt es nicht dass man recht hat. Denn EIGENTLICH wäre die Vergangenheitsform für Emotes logischer, denn EIGENTLICH können wir sie erst beobachte aka. lesen wenn sie schon passiert sind. Mit power-rp zu begründen ist dementsprechend sinnlos, denn wofür gibt es retrospektives rp?
    Auf den selben Punkt weiter aufbauend müsste man dann auch sagen dass "würde" die ultimative Form davon ist. Da man als Ausspielender nicht weiß ob man diese Handlung die man beschreibt auch abschließen wird. Ich kann ja nicht wissen ob da nicht vielleicht noch etwas dazwischen kommen wird.
    Anstatt hier also zu sagen was "falsch und richtig" ist sollte man vielleicht versuchen zu verstehen WARUM jemand schreibt, wie er nunmal schreibt?


    "Ich sehe in den Spiegel und sah mein vergangenes ich"

  • Das "Würde" ist wohl als Abstimmungsangebot zu verstehen. Allerdings ist es auch vollkommen überflüssig, unhandlich und falsch.


    Wenn man schreibt, "Würde X schlagen" hat man wie sicher schon erwähnt, eben nicht geschlagen, denn offensichtlich bedarf es noch irgendwelcher besonderen Umstände, dass das passieren würde.
    Wenn mans ganz genau nimmt wird nicht mal die Intention zu schlagen transportiert, denn auch die hängt mit an diesen nicht näher benannten Umständen die das "Würde" durch seine Verwendung ausschließt.

    - insofern ist die Verwendung falsch


    Der andere muss dann, um das falsch genutzte "Würde" real zu machen, erst alles wiederholen und irgendwie in sein eigenes Emote einbauen.
    - insofern ist die Verwendung unhandlich


    Schlussendlich lässt sich so ein Emote des Schlagens auch ohne die Verwendung des "Würde" konstruieren. Beispiele:
    Schlägt X nach seinem Gesicht.
    oder noch einfacher...
    Schlägt nach X.
    - insofern ist die Verwendung von "Würde" überflüssig.



    Was die Vergangenheitsform anbelangt ist das wohl Geschmacks und Stilfrage. Allerdings ist auch hier zu bedenken dass die generelle Verwendung der Vergangenheitsform gewisse Beschreibungsmöglichkeiten unterbindet.


    Schreibe ich alles im Präsens, kann ich nämlich die Vergangenheitsform nutzen um vielleicht nicht mehr passende Emotes nachträglich zu berichtigen oder eben Klarstellungen hinterher zu schieben ohne dafür extra ins ooc wechseln zu müssen und damit die Immersion zu stören.


    Zu Achas Einwänden:


    Zitat

    Denn EIGENTLICH wäre die Vergangenheitsform für Emotes logischer, denn EIGENTLICH können wir sie erst beobachte aka. lesen wenn sie schon passiert sind.


    Krankt nur daran, dass die Emotes und Handlungen erst in der Beschreibung ihrer selbst passieren. Wenn du also die Vergangenheit nutzt, beschreibst du etwas das eigentlich erst mit der Beschreibung jetzt gerade "wirklich" wird, weshalb die Vergangenheitsform für den Schreiber zumindest als unangemessen bezeichnet werden könnte. Da sich aber weder aus der Vergangenheitsform noch aus dem Präsens im Spiel schlimme Konsequenzen ergeben bleibts eher Geschmackssache.^^


    Zitat

    Auf den selben Punkt weiter aufbauend müsste man dann auch sagen dass "würde" die ultimative Form davon ist. Da man als Ausspielender nicht weiß ob man diese Handlung die man beschreibt auch abschließen wird.


    Ich weiß nicht, ob die von mir beschriebene Handlung vom Gegenüber auch akzeptiert wird. Das bedeutet aber nicht, dass darum "würde" genutzt werden muss. Wie gezeigt gibt es andere Wege dem anderen eine Handlung anzubieten.
    Außerdem hat das Wort "würde" nichts mit Nichtwissen zu tun. Wenn ich nicht weiß wie die Lösung einer Gleichung ist, sag ich auch nicht: Die Lösung würde 3,5 sein. "Würde" zeugt stattdessen davon das man etwas weiß. Ich würde unter solchen und solchen Umständen das und das tun. Und wenn man das weiß, kann mans auch einfach emoten. Nur nicht so weit dass das Gegenüber dadurch gleich mitemotet wird. Denn was das Gegenüber tun würde, weiß man ja nicht.


    [i]"Let me whisper sweet nothings in your ears." - [The Pinky Pie]

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  • Zitat

    Der Konjunktiv II wird auch Irrealis genannt. Der Konjunktiv II wird verwendet, um unmögliche und unwahrscheinliche Bedingungen oder Bedingungsfolgen zu benennen oder um auszudrücken, dass unter mehreren, an sich möglichen Folgen, infolge menschlicher Entscheidungen durch Ermessensgebrauch eine bestimmte Folge ausscheiden werde.Durch die Formulierung von Bedingungen und ihren Folgen lassen sich auch Vorstellungen und Wünsche, die wahrscheinlich nicht eintreten werden oder unmöglich sind, oder die Zweifel des Sprechers an bestimmten Sachverhalten zum Ausdruck bringen.


    Da würde aber nun die future activ Version davon ist, tadaaa alles richtig.
    Würde X schlagen - er hat es vor, aber weiß nicht ob es eintrifft da der Gegenüber reagieren könnte.
    Edit: Um das vl. etwas verständlicher zu formulieren in zusammenhang mit dem obrigen Zitat. Die oben erwähnte Bedingungsfolge unter welcher der Schlag ausgeführt wird, wird vom Schreiber eines "würde" in die Zukunft gestellt, namentlich an den RP-Partner der mit seiner Reaktion den Schlag nun entweder zulässt oder eben nicht.


    Das was du beschreibst ist wäre, "Wäre das und das passiert, hätte ich dies und jenes getan"

  • Zitat

    Da würde aber nun die future activ Version davon ist, tadaaa alles richtig.


    Edit: Korrigiert, ja alles richtig, mein Fehler.


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  • <seufzt> Ich dachte es ist klar dass wir von Konjuktiv reden? Es steht sogar in meinem Post drinnen siehe Zitat.. darauf hab ich mich ja bezogen..


    Konjunktiv II Futur I Aktiv
    ich würde rufen
    du würdest rufen
    er/sie/es würde rufen
    wir würden rufen
    ihr würdet rufen
    sie/Sie würden rufen

  • RP-Sprache ist Präsens. Eine Vergangenheitsform beschreibt etwas, was in der Vergangenheit ist. (Wie überraschend!) Der interaktive Charakter des RPs wird dadurch schlicht nicht repräsentiert. Außerdem stellt sich bei Vergangenheitsformen die Frage nach dem Wann. Im Präsens ist es klar: das Emote ploppt auf, also geschieht etwas. Im Präteritum hingegen: Etwas passierte? Wie lange ist das her? Warum habe ich nichts getan um das zu verhindern (oder zu helfen)?
    In den Vergangenheitsformen kann man wunderschön Dinge erzählen. Aber die Kommunikation geht dabei in eine Richtung. Ich beschreibe, was geschah, der andere hört zu. RP ist allerdings eher mit einer Verhandlung zu vergleichen. Etwas passiert. Jetzt. Tu was, wenn du willst.
    Für jemanden, der mit Pen&Paper-RP großgeworden ist, dürfte sich die Frage auch gar nicht stellen. "Ich schlug dem Anführer der Räuberbande mit meinem Schwert den Kopf ab." Spielleiter: "Eh, nein, das tatest du nicht. Erst einmal möchte ich hier ein paar Würfel sehen." :P

  • Edit: Da mir mein Missverständnis deutlich peinlich ist nehme meine Schreibe hiermit zurück. Es bleibt ja Jalis treffende Feststellung.


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  • Ernsthaft jetzt?


    Zitat
    Der Konjunktiv II wird auch Irrealis genannt. Der Konjunktiv II wird verwendet,...


    Da würde aber nun die future activ Version davon ist,(davon, da von dem ding das ich da oben gepostet habe, dem Konjuktiv II um den es ja ging) tadaaa alles richtig.


    Was daran ist nicht klar? Was hat das activ damit zu tun, Konjuktiv II Future I activ is genauso eine valide Form. Ich sehe nicht wohin du damit gehst, würde ist richtig verwendet ob dir das nun gefällt oder nicht ist etwas anderes.

  • Wenn nicht du, dann wäre es jemand anderes gewesen. Denn viele hier im Forum sind genau deiner ehemaligen Meinung und davon überzeugt dass würde falsch verwendet ist.


    Und noch schlimmer ist es mit der Meinung zu den Emotes in Vergangenheit. Es ist absolut nicht falsch, aber in der eigenen gottgegebenen ignoranz ist man nicht fähig andere Meinungen zu akzeptieren.
    Dafür kann man mich gerne schief ansehen, aber ich finde das ist echt ein krasser und weitverbreiteter makel.

  • Doch, doch. Vergangenheit in Emotes ist faktisch einfach falsch, insofern ist das keine Frage von anderer Meinung.


    Vergangenheit in Emotes ist, als würde man in einem Telefonat während man die Straße entlang geht sagen "Ich ging die Straße entlang". Wir sind nicht der Erzähler, der eine Aktion beschreibt. Wir sind der ausführende, der die Aktion in diesem Moment ausführt.

    Jacklyn Nought, Yarissa von Nebelstein, Rani Heriot


    'My name is Ozymandias, king of kings: Look on my works, ye Mighty, and despair!'

  • Ich glaube, das missverstehst du etwas, Achas. Eine Meinung als ebensolche zu akzeptieren, ist nicht das selbe, wie sich ihr anzuschließen.
    Wenn jemand der Meinung ist, dass es unheimlich toll ist mit Wasserstoffperoxid zu gurgeln, kann ich diese Meinung akzeptieren und ihm sogar dazu beglückwünschen, dass er eine eigene Meinung hat.
    Wenn mir allerdings Mediziner und Chemiker mit guten Argumenten erklären, dass das Gurgeln mit Wasserstoffperoxid ganz und gar keine Idee ist, dann neige ich eher dazu mich deren Meinung anzuschließen.

  • "Ich sehe in den Spiegel und sah mein vergangenes Ich"


    Vl. missverstehen wir uns auch nur, ich rede von Emotes, das beschreiben einer Handlung, würde man einen Dialog in der Vergangenheit schreiben, stimme ich dir zu, das wäre falsch angewand. Doch bei einer Handlung die man erst beobachten kann nachdem sie passiert ist, trifft das nicht zu.


    Das ist eine philosophische Diskussion in der niemand recht haben kann.


    Folgend dem Zitat oben kann ich wissenschaftlich argumentieren dass alles was ich "sehe" schon passiert ist, auch wenn es nur eine Nanosekunde in der Vergangenheit liegt. Somit ist es passiert und nichtmehr in der Gegenwart. Wenn sich jemand dazu entschließt diesen Sachverhalt in seiner Wahl der Zeitform zu berücksichtigen oder nicht steht es niemanden zu es als falsch abzustempeln.

  • Vergangenheit in Emotes ist, als würde man in einem Telefonat während man die Straße entlang geht sagen "Ich ging die Straße entlang". Wir sind nicht der Erzähler, der eine Aktion beschreibt. Wir sind der ausführende, der die Aktion in diesem Moment ausführt.


    Bin ja auch eher dafür nicht die Vergangenheit zu nutzen, aber wenn wir die Ausführenden der Erzählung sind, während der Charakter genau im selben Moment durch die Erzählung ausgeführt ist,...
    ...spricht da irgendwas dagegen, dass wir dann die Erzähler sind?


    Anders als bei der Beschreibung des eigenen Telefonats erzählen wir hier ein fiktives Geschehen und geben dem Gegenüber keine aktuelle Zustandsbeschreibung und da kann man den Erzählstil doch prinzipiell frei wählen.


    Edit: Was man mit der Vergangenheitsform auf jeden Fall verfehlt ist die mitgefühlte Aktualität der Entwicklung eines Geschehens im Rollenspiel. Mittendrin statt nur dabei und so. Aber faktisch einfach falsch find ich die Vergangenheitsform darum nicht unbedingt.


    [i]"Let me whisper sweet nothings in your ears." - [The Pinky Pie]

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  • Zitat

    Folgend dem Zitat oben kann ich wissenschaftlich argumentieren dass alles was ich "sehe" schon passiert ist, auch wenn es nur eine Nanosekunde in der Vergangenheit liegt. Somit ist es passiert und nichtmehr in der Gegenwart. Wenn sich jemand dazu entschließt diesen Sachverhalt in seiner Wahl der Zeitform zu berücksichtigen oder nicht steht es niemanden zu es als falsch abzustempeln.


    Nein, das funktioniert so nicht. Du siehst jetzt. Das was du siehst kann vergangen sein. Das Zitat ist einfach falsch.



    "Ich sehe in den Spiegel und sehe mein Vergangenes Ich" ist richtig. Dein aktuelles Sichtbild ist immer "momentan". Nur das was du siehst kann älter sein. Du siehst auch wenn du in den Himmel guckst jetzt Sterne, wie sie vor (typischerweise) bis zu 1000 Jahren erschienen sind, aber du siehst sie immernoch _jetzt_.



    edit: Und typischerweise sind Aktionen andauernd, können also während sie geschehen beobachtet werden, nicht nur nachdem sie abgeschlossen sind. Wie zum Beispiel das Gehen über die Straße und die meisten Emotes die wir eben so tun.

    Jacklyn Nought, Yarissa von Nebelstein, Rani Heriot


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