Fragerunde zum Hintergrund der MENSCHEN

  • Ich hätte eine Frage bzgl. der Lore des Adels.... und zwar geht es mir um die Rangfolge. Nun sehe ich bei den NPCs Titel wie "Fürst", "Baron" oder "Lord", aber wie ist denn in GW2 die Reihenfolge der Titel bzw. welche Titel gibt es, welche nicht? Denn aus dem Stand heraus wüsste ich jetzt nicht ob ein Lord einem Baron höher gestellt ist, oder umgekehrt... :confused_face:

  • Eine Rangordnung im Sinne der Lehenspyramide gibt es im heutigen Tyria nicht mehr - da es im heutigen Tyria auch keine Lehenssystem mehr gibt. Da nicht mehr von der Königin betraute Adelige das Königreich verwalten, sondern das Ministerium, ist generell die politische Bedeutung des Adels auf ein absolutes Minimum gesunken. Damit einhergehend sind die Ränge auch faktisch wertlos geworden und werden wohl nur noch von den Traditionalisten mit Bedeutung versehen. Tatsächlich ist in dieser tyrianischen - ich nenn's mal - "Titulararistokratie" ein Graf ebenso hoch gestellt wie ein Baron und beide zusammen auch nicht mehr oder weniger wert wie ein Fürst.

    Fazit: Auf Titel kann man sich loregestützt eigentlich nicht mehr berufen, um sich höher zu stellen als andere. Da müssen schon Einfluss und Leistung dahinterstecken denn nur der Name macht es nicht mehr.

  • Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass der Großteil des Adels letztlich irgendwie im Ministerium aufgegangen ist und dort seinen Platz gefunden hat, kann aber partout die Textstelle dazu nicht finden.

    "Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt." - Péter Esterházy

  • Macht insofern Sinn, Pinky, als dass man mit adeligem "Boost" leichter ins Ministerium und dort weiter kommt. Das Ministerium dürfte hauptsächlich aus Adel bestehen. Insofern sind es natürlich immer noch die selben Leute - bzw. die selbe Schicht - wie damals, die auch heute noch die Geschicke des Reiches lenken. Es ist aber dann eben nicht mehr die Lehenshierarchie, die irgendwen überordnet, sondern dann eher ministeriale Ränge wie Beamter-Ratsherr-Minister, pipapo.

  • Ein paar interessante Dinge zum Adel, die man vielleicht mit ins RP nehmen könnte.


    Adel hat Vermögen
    Das meiste Geld dürfte sich auf den Adel verteilen. Demnach dürfte auch die Hauptsteuerlast auf dem Adel ruhen - etwas was wir glaube ich kaum beachten im RP. Geld öffnet viele Türen, welche einfacheren Leuten verschlossen bleiben. Allen voran ist hier sicherlich die Bildung zu nennen.

    Adel hat Bildung
    Führungsposten werden vorzugsweise mit gebildetem Personal besetzt. Es macht daher Sinn, dass Minister aus dem Adel kommen. Einen ähnlich hohen Bildungsstand dürften eigentlich nur noch Klerikale aufweisen. Ausbildung in Kriegsstrategien oder Kampfkünsten kann übrigens dazu gehören. Nicht selten dürften es auch Adlige sein, die im Militär weiter oben stehen.

    Adel verpflichtet
    Interessanterweise kann man eine Adel-verpflichtet-Strömung in GW2 beobachten. So fühlt sich unser Menschen-Charakter dazu berufen etwas zu tun, einzugreifen in den dunkelsten Stunden, wenn wir den Adel als Vorgeschichte wählen. Auch Lord Faren stürmt vielleicht nicht gern an die Front, aber er hat das Herz am rechten Fleck und ist sich nicht zu fein auch gegen Schurken loszuziehen. Das macht insofern Sinn, als dass der Adel leichter die benötigten Mittel für einen wie auch immer gearteten Widerstand aufbringen kann.

    Konstruktive Kritik: Der manipulative Versuch durch psychologische Taschenspielertricks seinem Gegenüber die eigene Ansicht überzuhelfen.

  • Adel hat Vermögen
    Das meiste Geld dürfte sich auf den Adel verteilen. Demnach dürfte auch die Hauptsteuerlast auf dem Adel ruhen - etwas was wir glaube ich kaum beachten im RP. Geld öffnet viele Türen, welche einfacheren Leuten verschlossen bleiben. Allen voran ist hier sicherlich die Bildung zu nennen.


    Kasmeers Vater ist die Ausnahme der Regel, nehme ich mal an.

  • Nicht ganz, er ist verarmt, weil Kasmeers Bruder spielsüchtig war/ist. Der hat alles verzockt und irgendwann kamen halt die Seraphen und haben die Schulden eingetrieben. Das muss so viel gewesen sein das sie sogar das Haus gepfändet haben.

  • "Adel hat Vermögen" heißt nicht zwangläufig "Jeder Adelige hat Vermögen". Wenn die Einkommensquelle des Adeligen (Güter, Manufakturen, Handelswege, Minen, etc) zb. weilwegen Krieg, Verwüstung, Drachen, etc. versiegt oder das Erbe aufgebraucht ist, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass Adel verarmt. Der Großteil ist vermutlich zu einem gewissen Grad und darüber hinaus vermögend - aber nicht jeder Adelige ist automatisch vermögend.

  • Bedeutet das, dass es Sippenstrafen gibt?


    Ich denke vor allem in adligen Familien haftet nach krytanischem Recht das Familienoberhaupt für die Straftaten der Familie, ebenso wie Streitigkeiten immer in der Familie geklärt werden.
    Wäre also die Pflicht von Kasmeers Vater gewesen ihren Bruder von der Spielsucht fernzuhalten. Das fällt aufs Haus zurück und das Haus muss dafür blechen.

    Deswegen "kümmern" sich Adlige auch um ihre Familie - und dürften ihnen auch eine strengere Erziehung angedeihen lassen. Und verpflichten jedes Mitglied des Hauses und jeden Angestellten immer so zu handeln dass es kein schlechtes Licht auf das Adelshaus wirft.

    Das hat natürlich nicht nur rechtliche Gründe. Auch weil Titel allein wie schon gesagt nur noch pro forma sind zählen Besitz, Einfluss und vor allem Ansehen viel mehr.
    Wer sich den Respekt der Gesellschaft verdient darf im Zweifelsfall auch auf Unterstützung/Hilfe zählen. Wer seinen Respekt in den Augen der Gesellschaft verliert, steht schnell allein da.

    Und es gibt sowohl verarmten Adel als auch neureiche Bürger - vor allem wenn es solche Paris Hilton - Verschnitte als Familienerbe gibt die immer mit der goldenen Gabel gespeist haben und nie gelernt haben ihr hartes Brot selber zu verdienen wird die Familie immer ärmer... und die Schneider und Schuster in der Umgebung immer reicher x)


    The one who puts the "laughter" in "slaughter"
    And the "fun" in "funeral"!


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Nationalismus keine Alternative, sondern eine Katastrophe ist.

  • Gut, dass Adel auch verarmen kann, habe ich jetzt nicht extra erwähnt, weil ich es naheliegend fand. Kryta ist kein Wohlfahrtsstaat, wer sein Geld nicht zusammenhält, fällt schlicht hinten runter - Adel oder nicht. Ich wollte nur Anregungen für den Normalfall geben. Ich denke, das mit der Sippenhaft ist gut möglich, man erbt oder übernimmt eben auch die Schulden seiner Vorgänger. Da können die Griechen ein Lied von singen und die bekommen auch keinen Schuldenschnitt. ^^'

    Finde, Jokerine hat das gut erklärt.

    Konstruktive Kritik: Der manipulative Versuch durch psychologische Taschenspielertricks seinem Gegenüber die eigene Ansicht überzuhelfen.

  • Bedeutet das, dass es Sippenstrafen gibt?

    Anmerkung:
    Das Recht beinahe jeden Staates kennt den Grundsatz, das man auch Schulden erbt, sofern man ein Erbe annimmt. Das hat eigentlich nichts mit Sippenstrafe zutun, sondern mit den Eigenschaften von Schulden als übertragbare und erbbare Verpflichtungen.

  • In ihrem Fall war es glaube ich auch so, dass der Vater sein gesamtes Vermögen aufgewandt hat um den Sohn zu retten und sie einfach plötzlich ohne Geld dastand. Eigenes Vermögen hatte Kasmeer wohl nicht.

    "Es ist elend schwer zu lügen, wenn man die Wahrheit nicht kennt." - Péter Esterházy

  • Zitat

    Das meiste Geld dürfte sich auf den Adel verteilen. Demnach dürfte auch die Hauptsteuerlast auf dem Adel ruhen - etwas was wir glaube ich kaum beachten im RP. Geld öffnet viele Türen, welche einfacheren Leuten verschlossen bleiben. Allen voran ist hier sicherlich die Bildung zu nennen.

    Die Reichen zahlen auch mehr? Ahahaha was fürn Wunschdenken. Die meisten Adeligen werden ihr Geld - sofern sie welches haben - sonstwo in ner Steueroase parken.

    Dazu sei auch gesagt: bespielt gibts nicht grade wenige Bürgerliche, die durchaus Vermögen besitzen. Auch nicht wenige Bürgerliche sind höher und höchst gebildet. Grade höchst gebildete Berufe wie Ärzte, Lehrer (Pomeranzen), Forscher, sind idR. nicht Adelig. Wohl haben sich aber gewisse Adelige schon immer mit einem naturwissenschaftlichen Hobby geschmückt.

    GW2 befindet sich an der Grenze von dem, was wir klassisch mit Feudal/Adelsherrschaft beschreiben (auch wenn das nicht so zutrifft wie mans gern hätte) zu dem, was wir als Industrie"adel" kennen. Während Titel fast kein Gewicht mehr haben (weniger als es für meinem Geschmack immer bespielt wird - aber ich lass dem Adel gerne seine letzten Spielereien kurz vom Sterben :winking_face: ), Lehn- und tatsächliche Feudalwirtschaft nicht mehr exsitiert, tut sich ein anderer Weg der Machtbildung aus und die steht auch den Bürgerlichen offen. Die Zukunft von Kryta wird vermutlich der Geld"adel" der unblaublütigen Fabrikbesitzer bestimmen. Aber das ist noch eine Weile hin. Die Entwicklung allerdings zeichnet sich bereits ab (und wird teilweise so bespielt).

    Letztendlich bleibt dem Adeligen auch nichts anderes übrig. Ohne Lehnwesen und Abgaben der Untertanen, muss man eben selbst irgendwas auf die Beine stellen, was Geld abwirft. So ein Erbe hält nämlich nicht ewig. Aber was auf die Beine stellen, können eben nicht nur Adelige.
    Und wenn das Erbe als letzte Ressource verbraucht ist und die Erben verpeilt haben Investitionen zu tätigen, dann haben ihre Nachkommen zwar immer noch einen irgendwie nutzlosen Titel aber keinen Penny in der Tasche.
    Und was macht man da? Arbeiten. Ganz normal arbeiten.

    GW2 bietet - zum Glück - logische Nischen für arme Adelige und reiche Bürgerliche. Die drei Punkte sind daher nett, aber nutzlos, weil sie die gegebene Situation nur einseitig wiederspiegeln.

    Ich mag die Punkte persl. eigentlich überhaupt nicht, weil sie sugestieren das NUR der Adel Geld und Bildung besitzt, was so schlicht und ergreifend nicht stimmt und auch nicht so bespielt werden sollte. Alle drei Punkte sind Dinge, die der Adelspieler mit sich selber für seinen Char ausmachen.

    Wir spielen halt nicht Mittelalter - und selbst da wars nicht so. Hansestädte, Bürgertum, zahlreiche arme und ärmste Ritter und Adelsfamilien und die Fugger bewiesen es schon damals.
    Und oben drauf: Ich erinnere mich, das der franz (Hof)Adel im Absolutismus faktisch insolvent war.


    Das sich am Ende das meiste Geld dennoch bei wenigen Personen sammelt, dürfte klar sein. Ich kann mir aber wirklich gut vorstellen das 1/3 davon sich bereits bei Unadeligen anreichert.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."

    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Anmerkung:
    Das Recht beinahe jeden Staates kennt den Grundsatz, das man auch Schulden erbt, sofern man ein Erbe annimmt. Das hat eigentlich nichts mit Sippenstrafe zutun, sondern mit den Eigenschaften von Schulden als übertragbare und erbbare Verpflichtungen.


    Das ist bekannt, im Falle Kasmeer ist nur da noch keiner gestorben, also wäre es Sippenhaft. Aber Pinky hat den Hintergrund ja umfassend erläutert.

    @Sneshana Iorga:
    Du verwechselst den Adel in GW 2 mit dem Adel im damaligen RL. Der Adel in GW 2 kümmert sich in der Tat, hat eine Verantwortung, sehr wahrscheinlich tun viele Adlige auch soviel fürs Volk um sich zu profilieren, gerade dieser Tage, weil sie gelegentlich vergessen, dass sie ihren Titel nur aufgrund herausragender Verdienste um das Volk erhalten haben. Der Adel im RL damals hat tatsächlich oft nur für sich gelebt. Leider wird der Adel von GW 2 im RP viel zu oft auf den RL-Adel reflektiert, die Volksnähe des Adels wird im RP in den vielen Fällen nur in irgendwelchen Dekadenten Galas dargestellt oder, was deutlich schlimmer ist, in Gestalt rumhurender oder rumprügelnder Adliger in irgendwelchen Kaschemmen. Selbst wenn also die Adligen genau so wären wie sie damals im RL waren, dann werden sie immer noch falsch ausgespielt, denn die damals haben sich nicht auf der Straße mit Fäusten geprügelt.

    Einmal editiert, zuletzt von S. V. Bell (14. April 2015 um 09:25)

  • Da muss ich allerdings einen Punkt zu unterschiedlicher Wahrnehmung einwerfen: Ein Spielkonzept lebt stets von zwei Seiten: Dem, der es bespielt UND denen, die es erleben - ergo mitbespielen. Volksnähe als Adel zu bespielen scheitert also (aus eigener Erfahrung) ganz genau so am Volk selber. Nichtadelige nämlich sind auch und als allererste GANZ vorn dabei, einem Adeligen mit Volksnähe erstmal von skeptisch bis ungläubig entgegenzutreten. Es ist also beileibe nicht nur der bespielte Adel, der hier (meiner Erfahrung nach) übertrieben gezeichnet wird, sondern auch der Nicht-Adel, der sich seine Grafen&Co alle arrogant, reich, snobistisch und elitär abgehoben bespielt - egal wie weit weg das vom Gegenüber ist, das einen anderen Tonus (stimmiger in die Welt gefügt) anschlagen will. Und da rede ich jetzt nicht nur von mir.

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