Ich würde an dieser Stelle gerne einen kleinen Absatz über meine Sicht zum Charr-RP schreiben, nachdem ich eure ganzen Posts gelesen habe.
Als ich mich vor einem guten Monat das erste Mal mit Guild Wars 2 und damit mit dem RP beschäftigt habe, bin ich natürlich als allererstes im offiziellen Wiki gelandet. Ich habe mich zu den einzelnen Rassen und deren Geschichte informiert und versucht mir eine Rasse herauszupicken, die mir am sympathischsten ist und mir am besten gefällt. Nachdem ich mich also in die ganze römisch angehauchte Welt der Charr begeben habe war klar, dass es dieses Volk werden sollte. Und im Verlauf des Spielens bestätigte sich meine Entscheidung als richtig. Ein kriegerisches, militärisches Volk, das aber dennoch mehr zu bieten hat als simplen Kriegswahn. Seien ist die witzigen Sprüche, die manche Charr zum besten geben "Wollt Ihr Gemüse zum Steak?" - "Wozu?" oder Teile der persönlichen Geschichte
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wo man sich mit Schrottern trifft, die ein Artefakt nicht bergen können, wegen mörderischen, ascalonischen Geisterkühen. "DAS MUUUHEN. ICH HÖRE IMMER DIESES SCHRECKLICHE MUUHEN."
Also ein Volk, dass durchaus kriegerisch und streng durchorganisiert ist, aber einen Hang zur Selbstironie hat.
Und ich denke, das erwarten sich auch viele neue (Rollen-)Spieler von den Charr. Ich selbst war ehrlich gesagt sehr enttäuscht, als ich im Forum kein einziges ziviles Projekt fand. Und das meiste, reine Charr-RP wirkte auf mich extrem angespannt und überstreng. Ich will um Himmels Willen NICHT sagen, dass wir Charr anfangen sollten im Kreis zu tanzen und Blumenketten zu flechten, aber ich glaube, dass es sehr viele, potentielle RPler abschreckt einen Charr auszuspielen, weil sie das Gefühl haben, sie müssten sich einem ganz konkreten, nicht zu verhandelten Charakter-Konzept verschreiben. Ernst, streng, militärisch, kein Sinn für Humor und so weiter.
Dass die Charr ein schwer zu rollenspielendes Volk sind, ist mir bewusst. Deswegen habe ich sie auch gewählt. Aber ich versuche es aus der Sicht eines Neulings (Also eigentlich meiner ^^) zu betrachten. Jedes andere Volk in Guild Wars 2 stellt einem vor die Wahl wie man seinen Charakter ausspielen möchte. Insbesondere die Menschen (So wie in fast jedem Spiel) sind unheimlich wandlungsfähig. Aber auch die Sylvari, Asura und Norn besitzen diese Möglichkeit auch das Gegenteil ihrer eigenen Kultur zu repräsentieren. Bei den Charr habe ich dieses Gefühl nicht wirklich. Was zumindest die Reaktion von manchen anderen Charr-RPler im RP betrifft. Das militärische und kriegerische Erbe der Charr ist deren Basis. Ohne Frage. Aber ich weigere mich zu glauben, dass ein Charr nichts Anderes in seinem Leben hat.
TL; DR: Wir sollten es Neulingen nicht unnötig schwer machen und sie ein bisschen an die Hand nehmen. Es mag vielen Spielern sicher Spaß machen in die Rolle eines strengen Generals zu schlüpfen, aber viele Spieler wie ich, brauchen eine Auszeit von dem ohnehin strengen und teilweise von Regeln militärischer Härte durchzogenen Lebens.
Wir sollten uns allen öfters erlauben mehr "Monthy Python" zu sein als nur "Shakesspear"
Ich danke euch für das Lesen und bin gespannt auf eure Reaktionen und Feedback dazu. Dass das ganze hier etwas off-Topic ist, ist mir klar. Aber ich aber trotzdem das Gefühl, dass diese Hin- und Hergerissenheit zwischen Authentizität und Spaß ein wichtiger Knackpunkt in diesem Projekt ist.
Ich möchte am Ende noch klarstellen, dass ich niemanden beleidigen oder kränken wollte. Ich bin ebenso ein Freund von der strengeren, seriöseren Art des RPs und will ebenso wenig die Charr-Kultur "entehren". Das ist meine rein subjektive Sicht der Dinge, die womöglich nicht alle Leute teilen. Und das ist auch gut so. Denn von Unterschieden und Vielfältigkeit lebt das RP.
Vielen Dank.