Der Wiedergänger - Lore (und Theorycrafting?)

Wie meine Interpretation (und erstes Spiel damit) vorerst aussieht:

1. Ich denke, der Wiedergänger kann die Stimmen kanalisieren wann er will. Es sind Echos in den Nebeln, mit an sie gebundenen Kräften. Mir ist eigentlich fraglich warum eine streng gläubige Lyssapriesterin einen Dämon des größten Verräters an ihrem Glauben beschwören will, aber gehen wir mal kurz davon aus:

Mallyx wird gerufen. Zitaten von Shiro nach zu urteilen ist dieser Prozess nicht immer ganz freiwillig und man nutzt ihre Kräfte ohne Einwilligung, wobei die Persönlichkeit mit ins Geschehen gerissen wird. Die Fähigkeiten dieser Legenden sind immer mit gewissen Konsequenzen verbunden, wie dass Mallyx' pure Präsenz Qual (unter Feinden) verbreitet, was ja eventuell schon verhindern könnte dass diese arg pazifistische Lyssapriesterin spezifische Kräfte von Mallyx einsetzen will.

Ich vermute schon dass die Legenden versuchen den Wiedergänger zu 'korrumpieren', wenn sie ein Interesse daran haben. Besonders Mallyx redet einem ja immer ein dass seine Macht die ultimative Macht ist.

Shiro ist einfach eine Kämpfernatur, eventuell diesmal nur daran interessiert sich zusammen mit dem Wiedergänger zu beweisen, wenn er schon keine andere Wahl hat als mit zu ziehen (er ist ja derjenige der fordert frei gelassen zu werden). Shiro könnte Wiedergänger antreiben sich zu verbessern, zu stählen und wahrscheinlich wird er ihnen auch moralisch fragwürdige Sachen empfehlen, wenn auch nicht so extrem wie Mallyx.

Glint und Ventari sind weise Propheten, die sich mit dem Wiedergänger philosophisch auseinander setzen würden. Das waren einfach schon ihre Persönlichkeiten in GW1.

Jalis... ist einfach der größe Bro den ein (Menschen-)Wiedergänger haben kann. Ständig am Raufen und Lachen interessiert.

2.
Hier muss ich sagen hat ANet etwas versagt. Vor Release wurde gesagt Rytlock unterrichtet die Wiedergänger, aber in der Story ist nichts davon zu sehen. "Ich erklär's später" und andere praktische Sätze, mit denen sich die Schreiber aus der Pflicht nehmen. Jedoch wurde auch gesagt es gab schon einige seit ewiger Zeit die einfach kein Aufsehen erregt haben. Ich vermute also, dass es möglich ist diese Fähigkeiten selbst zu entdecken. Vielleicht ja sogar nach Rytlocks Auftauchen aus den Nebeln mehr als vorher. Er könnte ein neuer Lord Odran sein, der mit seiner Transgression die Nebel für andere zugänglicher gemacht hat.

3.

Es wurde schon gesagt dass Wiedergänger nicht blind sind. Tatsächlich ist es eher so dass sie mehr wahrnehmen als Andere, und die Augenbinde tragen um sich auf das Spirituelle zu konzentrieren und die Reizüberflutung aus der physischen Welt auszublenden.

Was die augenbinde angeht, im blogpost zum widergänger auf der gw2-website wird ausdrücklich gesagt, dass widergänger nicht blind sind. (außer natürlich dein char ist eh blind.)

*Platzhalter für den Artikel*

Was mich jetzt noch interessieren würde, wäre, ob das wirklich nur diese legenden sind. Dass der heldenchar solche legenden bekommt, ist klar, aber was ist mit den anderen widergängern? Bekommen die zum beispiel jetzt nen toten bauern oder sowas? Ich habs nicht so mit beispielen...

Zitat von Doofe Nuss

Was die augenbinde angeht, im blogpost zum widergänger auf der gw2-website wird ausdrücklich gesagt, dass widergänger nicht blind sind. (außer natürlich dein char ist eh blind.)

*Platzhalter für den Artikel*

Was mich jetzt noch interessieren würde, wäre, ob das wirklich nur diese legenden sind. Dass der heldenchar solche legenden bekommt, ist klar, aber was ist mit den anderen widergängern? Bekommen die zum beispiel jetzt nen toten bauern oder sowas? Ich habs nicht so mit beispielen...

Jeder Wiedergänger sollte Zugriff auf dieselben Legenden haben, auch wenn diese persönlich nur mit ihm reden. Es sind Echos, die endlos in den Nebeln wiederhallen. Da die Nebel alles sind was je war und je sein wird, gibt es dort wohl auch mehrere Kopien eines Echos einer Legende, für jede Millisekunde derer Existenz. Da ist genug für alle da

Theoretisch müsste man dann allerdings nicht nur auf diese 5 beschränkt sein.

Hier der blogpost, den ich versprochen hatte!
Hidden Arcana: Role-Playing the Revenant | GuildWars2.com

Der vom Nüsschen gelinkte Blogpost erklärt eigentlich so ziemlich alles, was man über das Kanalisieren, die Beziehung zu den Nebeln und die Thematik der Augenbinde wissen muss.

Kurz und knackig:
- Legenden sind tatsächliche Individuen, die als Echo aus den Nebeln beschworen werden. Entsprechend "reiten" diese den Widergänger und beeinflussen durchaus subtil dessen Verhalten.
- Die Wahl, welche Legenden kanalisiert werden soll ist von Widergänger zu Widergänger verschieden. Es kann also durchaus auch Resentiments geben!
- Es gibt natürlich weitere Legenden als nur die in der Engine.

- Widergänger zu werden bedeutet sich bewusst auf diese Profession einzulassen. Man wird nicht zum Widergänger gemacht, man lernt das Kanalisieren bewusst. Einzig wirklich relevante Vorraussetzung scheint es also zu sein, bereit zu sein, sich mit den Nebeln auf "professioneller" Ebene zu beschäftigen.
- Da Widergänger sowohl Heroen als auch Antagonisten beschwören, ist es ebenso schwer eine klare Position in Puncto Moral für Widergänger zu definieren wie für Nekromanten oder Mesmer. Sie sind ambiguitiv.

- Die Augenbinde ist (wie bei Ritualisten) nur ein optionales Hilfsmittel.
- Widergänger sind zwar eine Soldaten-Profession, dennoch finden sich auch gelehrsame Charaktere unter ihnen, die die Natur ihrer Profession und der Nebel erforschen wollen.

Es heißt Widergänger, nicht Wiedergänger. Sorry für diese Spitzfindigkeit.

Zitat von Zarrk

1. Wie wirkt sich das Kanalisieren einer Legende auf den Wiedergänger, bzw. konkreter dessen Persönlich und umgekehrt aus?
Was meine ich damit? Beispiel: Wiedergänger a) ist eine streng gläubige Lyssapristerin, Pazifistin und am liebsten wäre es ihr, wenn überall Friede Freude Eierkuchen herrschen würde. Wiedergänger b) ist ein Charr der blutrünstigen Sorte, der darüber hinaus auch noch alles mögliche töten und zerstören will.
Beide versuchen Mallyx zu kanalisieren. Fällt es dem einen leichter als dem anderen? Oder würde sich Mallyx (sofern er kann!) sogar weigern, einem der beiden zu helfen?
Das ist der erste Teil der Frage: Wie wirkt sich die Persönlichkeit des Wiedergängers auf das Kanalisieren der Legenden aus?
Der zweite Teil ist eigentlich das genaue Gegenteil: Der Wiedergänger hat bereits eine Legende kanalisiert. Nur was passiert jetzt mit ihm? Hört er einfach nur ab und ein Stimmchen, dass sich meldet oder wird er gar "korrumpiert" von der Legende (hier natürlich dann der Unterschiede zwischen den einzelnen Legenden, aber es geht prinzipiell ums Allgemeine)? Sprich, wenn eine Friedfertige Person Mallyx kanalisiert, wird sie irgendwann "böser"?

Auch ich finde die Beispiele etwas unpassend gewählt. Eine streng gläubige Priesterin, egal welchem der Sechs sie angehört (wobei Lyssa besonders pikant sein könnte, nachdem Varesh Ossa in Abaddons Namen einen ganzen Tempel voll von ihren Priestern massakriert und geopfert hat), würde in meinen Augen niemals solche Kräfte verwenden, die man je nach Blickwinkel sehr leicht als Ketzerei und Verrat am Glauben betrachten kann.

Ich denke ebenfalls, ähnlich wie Mika, dass der Revenant je nach seiner eigenen Willenskraft von den Eingebungen seiner kanalisierten Legende beeinflusst und verdorben werden kann, auch wenn die Klasse an sich darauf aufbaut, diese Kräfte zu nutzen, ohne dass die Legenden selbst das verhindern können.

Die Frage danach, wie leicht der Zugriff fällt, ist da schon wichtiger. Revenant-Kräfte haben, so mutmaße ich, keine wirkliche Skalierung, denn der Output ist mehr von der Legende abhängig als vom Widergänger selbst. Es gibt kein Power-scaling innerhalb dieser Profession - außer Lernhürden in Hinblick darauf, diese Kräfte stabil zu kanalisieren. Das wäre in der Tat davon abhängig, wie gut der jeweilige Widergänger mit dieser Magie zurecht kommt.

Zitat von Zarrk

2. Wie entsteht ein Wiedergänger? Wie lernt er seine Magie?
Die Frage ist klar verständlich, aber wohl deswegen nicht einfacher zu beantworten... Rytlock schweigt da ja ziemlich stoisch

Zitat aus dem bereits von Ensia geposteten Blog: "All that’s necessary to begin training as a revenant is knowledge of the profession, the faith and will to reach into the Mists, and an open mind." Schwache Erklärung, aber das ist, was wir haben. Effektiv wäre es also am Sinnvollsten, Revenants erst dann entstehen zu lassen, wenn man davon gehört hat, was Rytlock so Neues kann. Es sei denn man spielt ein erwachendes Naturtalent - dafür fehlt allerdings die Lorebestätigung.

Zitat von Zarrk

3. Die Augenbinde... Werde Wiedergänger blind? bzw. können sie die reale Welt nicht mehr "sehen"? Oder dient diese Binde lediglich als Unterstüzung, damit man sich besser auf die Nebel konzentrieren kann?

Die Augenbinde würde ich als Fokusgegenstand bezeichnen. Blind sind die Widergänger wie schon gesagt bestätigtermaßen nicht. Rest wurde bereits gesagt.

*geht seine Widerängertheorie in die Tonne kloppen*

YES! endlich wird das Thema angeschnitten! *gleich mal abonieren geht*

Kann man also sagen, dass der Widergänger eine Klasse ist, wie jeder andere (Ich sage jetzt mal vorsichtig) Magier auch? Sprich man muss sich "nur" auf die Klasse einlassen um die Fähigkeiten zu lernen?

In Hinblick auf dieses Detail - ja. Deswegen sollte allerdings noch nicht generell davon die Rede sein, dass der Widergänger ein Magier wie jeder andere ist.

Widergänger sind per Definition eine Profession wie jede andere. Ob man sie als "Magier" klassifizieren will hängt davon ab, was man darunter versteht. Geht es dabei um die Thematik der Magie in Tyria, dann: Ja!

Zitat von Agroman

In Hinblick auf dieses Detail - ja. Deswegen sollte allerdings noch nicht generell davon die Rede sein, dass der Widergänger ein Magier wie jeder andere ist.

Gut Magier war vielleicht doof ausgedrückt, aber es ist eine Profession welche jeder mit genügend Willenskraft und den Glauben an sich selbst lernen kann. So versteh ich das zumindest jetzt

Die Magie scheint dabei ja auch direkt aus den Nebeln zu kommen, ist vielleicht also auch unabhängig von den magischen Strömen in Tyria.

@Ragnasan:
Das steht doch explizit im Blogpost, eigentlich muss es Niemand mehr bestätigen! Also ja. *g*

Ich wäre dennoch vorsichtig mit der Formulierung, der Widergänger sei eine Klasse wie jede andere. Er ist es gameplaytechnisch und vom Limit des Machtpotenzials her. Die Lernkurve ist allerdings schwer mit einem Mesmer oder Elementarmagier zu vergleichen, der nach und nach einzelne Zauber erlernt. Und natürlich ist der Widergänger 'neu'. Auch vom Auftauchen in der Lore her. Das bietet nicht minder Potenzial zu Skepsis wie etwa die Offenbarung der Sylvari als Drachendiener, wenn man nicht gerade zu jenen seltenen, heroischen Individuen ala Paktkommandeur und Destiny's Edge 2.0 zählt, die offen für alles Neue sind. Niemand weiß, was das für Kräfte sind. Niemand weiß, welche Risiken sie bergen. Etc., etc.

Meine persönliche Meinung: Es wäre besser, wenn alle interessierten Widergänger-RPler warten würden oder gewartet hätten, bis Rytlock einmal den Mund aufbekommt und Tacheles redet. Das Spiel liefert bisher nahezu garkeine Lore zum Werdegang Rytlocks und dem der Widergänger generell. Da wir aber nicht wissen, wann ArenaNet sich dazu einmal bequemt, kann das natürlich von Niemandem verlangt werden.

Und ist nicht notwendig, Agroman. Der Blogpost liefert auch eine explizite Antwort auf die Rezeption des Widergängers und daher die nötige Grundlage im RP, dass sich niemand auf den Schlipps getreten fühlen muss, wenn man auf diese neue Profession mit Skepsis reagiert (IC). Inklusive der klaren Ansage, dass Widergänger natürlich eben erst mit der Zeit sich in der Wahrnehmung Tyrias etablieren müssen.

Zitat von Agroman

Meine persönliche Meinung: Es wäre besser, wenn alle interessierten Widergänger-RPler warten würden oder gewartet hätten, bis Rytlock einmal den Mund aufbekommt und Tacheles redet. Da wir aber nicht wissen, wann ArenaNet sich dazu einmal bequemt, kann das natürlich von Niemandem verlangt werden.

Abwarten und Tee trinken heist da die Devise! Immerhin weis ich nun, dass ich meine Interpretation für den Widergänger gänzlich in die Tonne kloppen darf, was aber nicht schlimm ist.

Angier:
Der Blogpost liefert effektiv kaum etwas. Er liefert die Grundbedingungen, die nötig sind, um Revenant zu werden, und beleuchtet die Art und Weise der Profession. Tatsächliche Ansätze für den Werdegang eines lernenden Widergängers sind nicht gegeben.

Unsinn. Für keine der Professionen ist das in einem hinreichenden Maße gegeben. Wir haben jedoch die explizite Aussage was NÖTIG ist, um Widergänger zu werden. WIE das dann von statten geht ist also als Teil des jeweiligen Charakterkonzepts zu klären.

Ich bin leider nicht ganz dem Englischen mächtig und habe den Blogpost also kaum richtig verstanden, aber eine Frage hätte ich trotzdem (auch wenn sie vielleicht dumm klingen mag).

Ist es dann schwachsinn zu sagen, dass der Widergänger kurz vor seinem Tod in die Nebel gezogen wird um das Wissen und die Fertigkeiten der Legenden sich anzueignen? Denn mit dem Tod hat der Widergänger nach den bisherigen aufzählungen absolut gar nichts zu tun.

Widergänger sind keine Todesritter, nein. In die Nebel zu reisen ist keine Voraussetzung, sondern mehr eine Möglichkeit gewesen wie Rytlock 'zufällig' und schnell an diese Fähigkeiten kommen konnte.

Interessant, Angier, wie du erstmal etwas als Unsinn deklarierst, nur um dann effektiv zu bestätigen, dass es so ist. Die Tatsache, dass andere Professionen ebenfalls wenig Ausbildungs-Lore haben, ändert die Umstände nicht wirklich.

Wie genau man Magie studiert, ist in der Tat offen für Interpretation. Über gängige Magieformen wissen wir allerdings zumindest, dass sie teilweise mit langen Studien verbunden sind (und sogar mit universitären Professuren verglichen werden, wenn man eine Magieschule in ihrer Gänze meistern will), dass man individuelle Zauber nach und nach lernt.

Beim Widergänger ist das etwas anders. Er öffnet eine Tür mittels seines offenen Geistes und die Legende ist da. Der Pool, aus dem seine Kräfte bezogen werden, wird direkt von der Legende geliefert, auf die er eingestimmt ist. Deswegen behaupte ich, hat der Widergänger keine vergleichbare Lernkurve zu denen der anderen Magier.