Plattenrüstung - Gewicht und Beweglichkeit

  • Tharissan: Nein, das war es nicht.


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    Das war das, was ich meinte.

  • Die modernen Mediävisten - egal aus welchem Bereich - stellen ihre Forschung quasi unter der Devise "Mut zur Wissenslücke", denn anders kann man kaum verfahren. Das gefällt natürlich so manch einem, der gerne etwas praktisches (RP, Reenactment etc. pp.) machen möchte, nicht, lässt sich aber von "der Wissenschaft" nicht ändern, wenn diese weiterhin seriös bleiben möchte. Und ja, unseriöse Aussagen werden im wiss. Diskurs knallhart verrissen, das erreicht nur häufig nicht die Öffentlichkeit - und in deinem Falle hast du dann, pardon, wirklich nicht weit genug studiert.


    Das will ich keineswegs in Abrede gestellt haben. Mein Hinweis ist im Prinzip lediglich, dass Historiker eine Menge Unsinn über Waffen schreiben. Nicht über ihre Verbreitung im historischen Kontext und derlei, aber über den Umgang damit. Das hat noch nichtmal zwingend etwas mit lückenhafter Quellenlage zu tun, sondern vor allem mit einer fehlenden praktischen Erfahrung. Was auch nur natürlich ist, immerhin ist das nicht der Job des Historikers.


    Man hat einfach einen vollkommen anderen Bezug zu einer Waffe, wenn man den Umgang mit ihr längerfristig beobachtet oder sich selbst daran versucht hat. Das ist natürlich auch kein Garant für irgendetwas, aber meiner Meinung nach enorm wichtig. Jeder gute Historiker, der sich mit entsprechenden Themen befasst, bezieht solche Faktoren natürlich mit ein. Aber meist 'reicht' das trotzdem nicht, sodass Kenner der Praxis sogut wie immer merken werden, dass bestimmte Dinge nicht ganz korrekt abgedeckt werden.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

  • Das will ich keineswegs in Abrede gestellt haben. Mein Hinweis ist im Prinzip lediglich, dass Historiker eine Menge Unsinn über Waffen schreiben. Nicht über ihre Verbreitung im historischen Kontext und derlei, aber über den Umgang damit. Das hat noch nichtmal zwingend etwas mit lückenhafter Quellenlage zu tun, sondern vor allem mit einer fehlenden praktischen Erfahrung. Was auch nur natürlich ist, immerhin ist das nicht der Job des Historikers.


    Man hat einfach einen vollkommen anderen Bezug zu einer Waffe, wenn man den Umgang mit ihr längerfristig beobachtet oder sich selbst daran versucht hat. Das ist natürlich auch kein Garant für irgendetwas, aber meiner Meinung nach enorm wichtig. Jeder gute Historiker, der sich mit entsprechenden Themen befasst, bezieht solche Faktoren natürlich mit ein. Aber meist 'reicht' das trotzdem nicht, sodass Kenner der Praxis sogut wie immer merken werden, dass bestimmte Dinge nicht ganz korrekt abgedeckt werden.

    Nein, es ist nicht der Job des Historiker, eigentlich der des Archäologen. Dennoch ist es heutzutage zwingend nötig, interdisziplinär zu arbeiten, was auch getan wird. Es gibt auch selten Leute, die nur eine Kulturwissenschaft studiert haben. Bei mir kommt bspw. noch die (Alt)Germanistik/Skandinavistik hinzu. ;)


    Und doch, es ist in erster Linie eine Sache der Quellen und erst in zweiter Linie eine der Praxis. Warum, habe ich im letzten Post eigentlich schon angedeutet. Der "Kenner der Praxis" steht nun einmal selber vor dem Problem, nicht zu wissen, wie es denn nun konkret war.


    Ja, er kann sich die Waffen lange genug anschauen, er kann auch logische Schlüssen ziehen, er kann im Bezug auf's Spätmittelalter auch in Fechtbücher schauen * und er kann mit ihr praktisch was anfangen und sie auf Herz und Nieren testen. Dennoch ist er kein Mensch, der eine Zeitmaschine hat. Ob das, was er da so veranstaltet, auch wirklich so vor langer Zeit auch gemacht worden ist, wissen wir aufgrund der leider miesen Quellenlage nicht! Punkt aus.
    Mit seiner Hilfe kann das Bild von Waffen ergänzt werden zusammen mit dem, was "die Wissenschaft" aus den Quellen zieht. Hier ist wieder das magische Wörtchen: Interdisziplinär!


    Komplett auf den "Kenner der Praxis" zu vertrauen und das Know-How eines Historikers (oder eines Wissenschaftlers anderer Richtung) einfach so in Frage zu stellen, halte ich für gefährlich. Das hat man im übrigen schon im 19. Jh. gemacht. Dort hat man Sportfechtern mittelalterliche Schwerter gereicht und die haben diese für unbrauchbar erklärt. Warum? Sie haben die Dinger wie im Sportfechten des 19.Jh. benutzt. Das hat dann im übrigen nichts mit Dummheit zu tun, sondern schlicht mit dem Erfahrungshorizont des Menschen des 19. Jh.


    Zum Glück erweitert sich unser Horizont. Das geht jedoch nur gemeinsam. Nicht einzeln und schon gar nicht gegeneinander.


    *Wenngleich Fechtbücher nochmal ein eigenes Thema sind und auch auf keinen Fall vollständiges Vertrauen genießen sollten.

    "In omnibus requiem quaesivi et nusquam inveni nisi in angulo cum libro" - Thomas von Kempen

  • Komplett auf den "Kenner der Praxis" zu vertrauen und das Know-How eines Historikers (oder eines Wissenschaftlers anderer Richtung) einfach so in Frage zu stellen, halte ich für gefährlich.


    Was ich nicht getan habe.^^ Ich wies lediglich darauf hin, dass auch der Historiker, ebenso wie der Reenactor, seine gewissen Lücken bzw. Anfälligkeiten hat.


    Ich spreche übrigens weniger vom Anschauen und Schlüsse ziehen, sondern von der tatsächlichen Handhabe (gemäß dem, was historisch belegt ist und auch darüber hinaus).


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.


  • Was ich nicht getan habe.^^ Ich wies lediglich darauf hin, dass auch der Historiker, ebenso wie der Reenactor, seine gewissen Lücken bzw. Anfälligkeiten hat.


    Ich spreche übrigens weniger vom Anschauen und Schlüsse ziehen, sondern von der tatsächlichen Handhabe (gemäß dem, was historisch belegt ist und auch darüber hinaus).


    Mag sein. Dein erster Post zum Thema klang nur nach den üblichen Wissenschaftsressentiments, die es unter Rollenspieler/Fantasy-Fans und Co. gerne gibt. Aber dann wäre das ja geklärt.


    Zum zweiten...siehe meinen letzten Post. Ist weniger gut belegt, als man glauben mag. :D Aber gut, lassen wir das offtopic. ^^

    "In omnibus requiem quaesivi et nusquam inveni nisi in angulo cum libro" - Thomas von Kempen

  • Alter, toter Thread - aber ich hab'n so schön passendes Video dafür im Backburner, das ich's hier nicht vorenthalten will.


    I am not a vegetarian because I love animals; I am a vegetarian because I hate plants.


    Es ist alles eine Verschwörung.




  • Danke, Redrum!
    Ich vergleichs auch gerne mit Übergewicht. Wenn man übergewichtig ist, fällt man auch nicht gleich nach 2 Schritten tot um. Ist alles eine Frage der Fitness und der Ausdauer.

  • Danke, Redrum!
    Ich vergleichs auch gerne mit Übergewicht. Wenn man übergewichtig ist, fällt man auch nicht gleich nach 2 Schritten tot um. Ist alles eine Frage der Fitness und der Ausdauer.


    Jain. Die Rüstungen sind mit Bedacht auf Beweglichkeit des Trägers konzipiert und entwickelt worden.

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    Ein Fund von Vish, ich hätte fast gänzlich vergessen, es hier zu posten.


    Was dieses Video an Beweglichkeit in Platte zeigt, hat mich selbst ziemlich überrascht und RP-technisch korrigiert. Ganz offensichtlich kann ein gut trainierter Rüstungsträger in voller Plattenrüstung sogar Klettern, ein Rad schlagen und Saltos hinlegen. ._.


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


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