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Kassis hob seinen Oberkörper an und packte den Ast an welchem er wie eine Fledermaus hing, zog die Beine vom Gehölz und ließ sich einfach ohne jedwede Eleganz einfach in das Gebüsch unter sich fallen. Stych blieb auf acht Meter Distanz dazu stehen, richtete den Flammenwerfer darauf aus und ließ unter fauchenden Geräuschen den nächsten Schwall an Feuer hinüber walzen. Das flackernde Rot erhellte das offene Hundemaul, das sich mit gefletschten Zähnen schützend um Düse und den beiden Ventilen legte. Auch der Besitzer wurde in grauenhaft unstetes Licht gehüllt und begann dabei wie so oft sehr amüsiert zu grinsen, was unangenehm breit ausfiel. Der zuvor noch besetzte Ast fing sofort an knisternd zu brennen und die leckenden Flammen fraßen sich zur Baumkrone hinauf, während einiges an brennender Substanz auch zum Boden tropfte und auch das Gebüsch in Feuer hüllte. Grauer Rauch quarzte stark hervor, als würde man nasses Holz verbrennen und der Zaishen hatte mit seiner schnellen Reaktion Glück, da ihm aus dem Dickicht ein grober Stein entgegen geworfen wurde. Einen Hebel unter dem Abzug vorschiebend, blockierte er das Ventil und somit den Zulauf für den Schlauch wodurch das notwendige Brandgemisch nicht mehr herausgerückt werden konnte. Stych sprang nach links zur Seite, aus der Flugbahn des Steins und weg vom dunklen Waldabschnitt. Mortis stürmte laut scheppernd an ihm vorbei auf den beschriebenen Kultisten zu, der sich unversehrt aus dem Gebüsch erhob und selbst den direkten Nahkampf mit ihm suchte. Sennis war jedoch weitaus schneller. Bevor der Streiter des Grenth überhaupt wirklich an Stych vorbei war, stand das gewaltige rote Monster mit dem gehörnten Helm bereits über die Anwesenden ragend seitlich vor dem bleichen Soldaten und holte mit der massiven geflügelten Axt aus. Die derbe Waffe wurde über die rechte Schulter gehoben und flog hell sirrend auf den Nacken des Mannes zu.
Die Schneide der Axt verkeilte sich mit einem lauten Knall in einer eisigen Sphäre, die plötzlich zwischen den beiden gerüsteten Wesen erschien und zerschmetterte dadurch diese statt dem Streiter den Kopf von den Schultern zu reißen. Das gefrorene Gebilde zersprang in sämtliche Richtungen und die dadurch entstehenden Geräusche ließen Mortis instinktiv davon wegspringen, nur um auf den Knien ankommend sofort das Schwert schützend quer über sich zu nehmen. Kassis nutzte die Chance um mit sich zwischen seinen teilweise verhüllten Fingern sammelnden grünen Schlieren auf ihn loszugehen. Im Sekundentakt folgte Handlung auf Handlung, weswegen selbst Marktur seine Schwierigkeiten hatte dem allem zu folgen. Zuerst haschte sein Blick mahnend gen Eisruf. „Ihr habt Eure Befehle!“, brüllte er zum Priester hinüber, der ihm ein tiefes Raunen entgegen brachte. „Ich werde nicht zusehen, wie mein-!“ „IHR HABT EURE BEFEHLE!“, wetterte der Soldat regelrecht stur ob der Situation. Kassis brüllte erschrocken auf, als er im vollen Lauf von seinen Beinen gezogen wurde. Dogrem hatte sich ihm entgegen geworfen und riss ihn nun mit sich auf den Boden, weg von Mortis der auf einmal verschwand und einige Meter weiter hinten wieder auftauchte. Stych klappte den Hebel zurück und wandte sich mit aggressiv verzerrter Grimasse Sennis zu, richtete den Flammenwerfer auf die Soldatin Menzies aus und festigte breitbeinig seinen Stand. Es zischte erst wieder laut, dann dumpf und schließlich gluckerte es unheilvoll im Rucksack herum. Mit einer Bewegung des Daumens unter dem Abzug wurde das Ventil auf einmal wieder geöffnet, wodurch sich der gestaute Unterdruck ruckartig nach draußen bewegte und seinen Oberkörper ordentlich weit nach hinten warf. Sennis wollte Mortis just in dem Moment bereits wieder hinterher und die Umrisse von dem hünenhaften Wesen verschwammen dabei sogar, bevor der Unterdruck das ketzerische Wesen packte und trotz all der Eigenmasse zur Seite wegriss. Es toste laut und metallen, als das Monstrum stürzte.
Kassis warf Dogrem von sich, der erneut in die Schatten verschwand und Mortis begann den nächsten Ansturm auf den halbnackten Kultisten. „Welch Euphorie, welch Elan!“ Die Stimme Ritams schallte erneut über das Plateau und ließ die beiden Kleriker aufmerksam werden, bevor sich Eisruf besann und die nächste unterkühlende Fläche hervor rief, dieses Mal allerdings etwas weiter entfernter vom Kampfbereich. Cornerstone grummelte tief, sah immer wieder skeptisch umher und verblieb dann doch dabei das Gefecht aus sicherer Distanz zu beobachten. „Marktur.. gebt mir einen Befehl, irgendetwas.“ „Nein.“, murrte der Angesprochene und verengte seine Augen etwas. „Es hält sich momentan noch alles im Rahmen, das werde ich nicht riskieren aufzugeben.“ „Nicht?“, hinterfragte Ritam der plötzlich schmunzelnd an jener Stelle stand die zuvor der Mesmer eingenommen hatte. Auf die unbekannte Stimme reagierte der Priester des Balthasar damit, dass er sein eigenes Schwert zog und sich rasch herum drehte, nur um dem amüsiert dreinblickenden dritten Kultisten die Klinge durch den Rumpf zu stoßen. Der Streich gelang auch, doch pfählte er damit nicht Ritam sondern Cornerstone. Der Graumantel starrte Marktur reichlich geschockt an und wurde dabei von einem genauso verwirrten Ausdruck begegnet. Dann zersprang der Mesmer in einige Kristalle und erschien zwei Meter wieder, tastete sich durchatmend an der Front ab und starrte den Priester an. „Ihr überschätzt Euch und Eure Taktik gänzlich!“, feixte er ungehalten und ließ den klerikalen Soldaten tief knurren. „Ihr wollt einen Befehl? Löst Eure Blockaden!“ Daraufhin reagierte Cornerstone längere Zeit nicht, nur um das Gesicht zu einem sehr fahlen Grinsen zu verziehen. „Weißt du was?“, raunte er ihm zu. Die Haltung des Blondschopfes entspannte sich und langsam trat er rückwärts vom Szenario weg, den Kopf leicht schüttelnd. „Macht euren Scheiß hier alleine.. ich habe noch etwas vor zu leben.“ „CORNERSTONE!“, brüllte Marktur und hetzte ihm hinterher, hielt allerdings inne da sich der Mesmer leise lachend in Kristalle auflöste. „Lebt wohl, alle miteinander.“ Dann war er fort.