Familienbesuch

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Jona zupfte stetig an Celestes Rockzipfel. Sie allerdings stierte angestrengt in die Kälte heraus am großen, bodenlosem Fenster und als das Kind "Mammama-map!", brabbelte, senkte die Mutter den Blick um ihren Schatz die Hände entgegen zu strecken. Jona ächzte und konnte unter Anstrengung aufstehen, aber dafür sehr gut stehen, wenn Jona sich dann aufgerichtet hatte. Ein Jahr war vergangen seitdem Jona auf dieser Welt wandelte und ihr das Glück auf dieser Welt schenkte. Celestes Blick wurde sofort warm. Jona brabbelte inzwischen unentwegt und konnte sich mit Kopfschütteln und einzelnen Worten mitteilen. Der absolute Renner war das Wort Papa. Es war eben leicht auszusprechen und Jona erfreute sich an den milden Zügen von Papas Gesicht, die er annahm wenn es gesagt wurde.


Celeste liebte ihre eigene, kleine Familie.


Sie liebte es nur nicht, wenn solche Gepflogenheiten wie Besuche anstanden. Das stand nämlich auf dem Tagesplan. Mutter Camille, Vater Theron, Bruder Adrian, Tanten Charis und Anisa mit ihrem Mann Tristan wollten kommen. Auch Kenan, ihr Cousin wollte kommen, war allerdings verhindert da er sich eine Grippe eingefangen hatte.


Alles Personen für die sie eine perfekte Frau und Mutter mimen musste. Nun, immerhin stand Celeste wieder etwas besser dar als die sonst so geliebte Delia die nun in Ungnade gefallen war. Am liebsten war ihr, wenn alle einfach Zuhause blieben und die Zeit zurück drehen. Zeit die sie viel lieber alleine mit ihrer eigenen Familie verbringen wollte.


Ausserdem war jeder Kontakt nach außen hin riskant. Eichenbruchs Erbe - Jona - war Don und Celestes teuerster Schatz. Beide wollten ihr Kind vor alles und jeden schützen.



Plötzlich riss die sich öffnende Tür sie aus den Gedanken. Es war Olivia, die hineingetreten war. Celeste musste das klopfen nicht gehört haben. Olivia hielt sich für gewöhnlich inzwischen an Regeln.


"Liebes, wir wollten dich doch noch einkleiden damit sie alle glauben das du hier in absolut besten Händen bist.", schmollte Olivia. "Du trödelst schon wieder.", setzte sie nach und trat an ihre Schwägerin und Jona heran. Jona reckte eine Hand gen Olivia, während die andere Hand noch Celestes Hand hielt um stehen bleiben zu können. "Viah!", giggelte Jona und Olivia's Mundwinkel hoben sich weit. Sie konnte das arme, leidende Kind nicht am ausgestreckten Finger verhungern lassen und nahm Jona in ihre Arme. "O-li-vi-a!", versuchte sie es und kitzelte dem Mini-Mensch den Bauch der dabei aufgluckste.


Celeste betrachtete die beiden warmherzig, nickte Olivia zu und vertraute ihr das Kind an. "Ich mache mich dann eben frisch.", ließ sie Olivia wissen und schenkte ihr noch einen Schulterstreich um zu verschwinden.


...

Kommentare 2

  • Ich kenne mindestens einen Charakter der Celeste dazu helfen könnte, ebenfalls in Ungnade zu fallen. Dann hätte sich das mit den Besuchen auch erstmal erledigt! :D