Punktekatalog zu den Forenrichtlinien

  • Moin!

    Als Moderationshandhabe für uns und zur besseren Transparenz für alle haben wir das Punktesystem überdacht und in eine erste Form gegossen. Wir wollen es gerne alle gemeinsam festigen und dazu geben wir es hier zur Diskussion frei. Vorerst freuen wir uns also über Feedback und Anregungen. Im Laufe der nächsten Woche hängen wir eine Umfrage an, in der abgestimmt werden kann, ob das Punktesystem so in Gebrauch geht.

    Hier unsere erarbeitete Version:

    Zitat

    Auflistung der zu erwartenden Punkte für bestimmte Vergehen:

    • Avatar/Signatur: 1 Punkt für 2 Wochen
    • Beleidigung: 2 Punkte für 4 Wochen
    • Crossposting: 1 Punkt für 1 Woche
    • Drohung: 2 Punkte für 4 Wochen
    • Fremdwerbung: 1 Punkt für immer
    • Hetze/Rassimus: 6 Punkte für immer
    • Missachtung der Bereichsregeln: 1 Punkt für 2 Wochen
    • Missachtung der Forenregeln: 1 Punkt für 2 Wochen
    • Neueröffnung eines geschlossenen Threads: 1 Punkt für 1 Woche
    • OffTopic/Spam: 1 Punkt für 1 Woche
    • RL-Drohung: 12 Punkte für immer
    • Schwere Beleidigung: 3 Punkte für immer
    • Trolling: 1 Punkt für 4 Wochen

    Sperrungen treten ein:

    • 24 Stunden: ab 3 Punkten
    • 3 Tage: ab 6 Punkten
    • 2 Wochen: ab 9 Punkten
    • Permanent: ab 12 Punkten

    Einschränkungen:

    • Bei Wiederholungstätern werden Strafen gedoppelt, sofern diese vorher von Moderatoren per PN oder im Thread auf ihr Vergehen hingewiesen wurden.
    • Sollte uns ein Avatar/eine Signatur negativ auffallen, kann es auch zu einer Sperre des Avatars/der Signatur kommen.
    • Fremdwerbung beinhaltet Anpreisung einer anderen Seite mit gleichem Inhalt oder Verlinkung auf unsittliche oder rechtswidrige Webseiten.
    • Multiaccounts für Projekte sind erlaubt. Sollten sie allerdings der anonymen Provokation und Hetze dienen, werden diese umgehend gebannt.
    • Über diese Verwarnungen hinaus können auch individuelle Verwarnungen gegeben werden, die auf bestimmte Situationen angepasst sind. In dieser Situation entscheidet das Mod-Team intern, wieviele Punkte und welche Dauer er für angemessen hält.

    Schießt los! :smiling_face:

  • Was genau versteht ihr unter Crossposting?

    Edith: Ups, Lidey war schneller :grinning_squinting_face:

  • Crossposting ist eine Art von Spam. Es bezieht sich auf Postings, die mit exakt dem gleichen Wortlaut in unterschiedliche Threads gepostet werden.

    Dank aktuellster AetherKom-Technik per Handgerät geschrieben

  • Weil wir "damals" noch keinen Katalog hatten und aus der Sache auch gemeinsam gelernt haben.

  • Nicht final, es entstand in dieser Zeit. Final ist es auch jetzt nicht, deshalb der Thread. Wir möchten einsehbare Punkterichtlinien zur Verfügung stellen - diese entstehen aber nicht von einem Tag auf den anderen. Was dort oben zur Diskussion steht, ist das gemeinsam erdachte Produkt der letzten Zeit.

  • Zitat
    • OffTopic/Spam: 1 Punkt für 1 Woche
    • Trolling: 1 Punkt für 4 Wochen

    Ich weiß nicht wie rigoros ihr diese Dinge seht, und ich weiß nicht, welche Atmosphäre ihr hier schaffen wollt. Aber wenn ich Angst haben muss, für einen dummen Spruch in einem Thread Verwarnungen zu kriegen, dann werde ich nicht mehr lange hier posten.

    Mich zu Tode versteifen kann ich auch an der Uni.

    Wenn sich das nur auf exzessive Fälle entgegen Anmerkungen von Mods oder dergleichen bezieht, ist das noch was anderes. Aber dann bräuchte ich bitte eine genauere Erläuterung für "Offtopic/Spam".

    Jacklyn Nought, Yarissa von Nebelstein, Rani Heriot

    'My name is Ozymandias, king of kings: Look on my works, ye Mighty, and despair!'

  • Der Offtopic/Spam Punkt bezieht sich hauptsächlich auf die Fälle, wo es immer wieder dazu kommt. Jedem sei mal HUYEEEEE! gewährt, aber wenn es sich in Diskussionsthemen zB. trotz Bitte zur Rückkehr des Themas wiederholt, Leute in den Threads absolut nichts anderes als Offtopic und Spam betreiben und dergleichen, dann wird entsprechend bepunktet.

  • Bisher ist das aber auch noch nie so herb vorgefallen. Sobald jemand bat, zum Thema zurückzukehren, wurde das meines Erinnerns nach auch immer getan. Es hätte auch wenig Sinn, ein paar lockere Sprüche zwischendrin zu bepunkten wie Marienkäfer. Niemand von uns hätte daran wirklich Spaß - oder Gewinn.

  • Ich finde manches auch etwas zu unüberdacht und voreilig. Ihr solltet vielleicht einige Definitionen zu einigen Bereichen aufstellen, damit man nicht das Gefühl bekommt, hier wird nicht subjektiv aufgefasst, also wo man sich nach einer Ermahnung/Bestrafung denken kann: "Meine Güte ist der/die zynisch ..." Das gilt vor allem für Hetze/Rassismus und RL-Drohung.

    Eine Frage zu Avatar/Signatur.

    Wann ist da eine Punktevergabe? Ist ein Avatar, wo man etwas Popo sieht, sofort unanständig für das ganze Forum? Ist ein Avatar, wo man etwas Blut sieht, unangemessen für das Forum? Ist eine Signatur, wo man daraus etwas exotisches/brutaleres ablesen kann, sofort abstößig? Was genau ist das?

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Eine Sorge die ich in Bezug auf die Einführung des Punktekatalogs hatte, ist die dass versucht werden würde die Forenregeln durch Definitionen und Kategorisierungen klar einzugrenzen. Nur weil es jetzt einen Punktekatalog gibt, heißt das nicht dass man für Dinge die vorher unproblematisch waren, jetzt mit dem Megalaser weggebrutzelt wird. In Moderator steckt immerhin "moderat" und gutes Augenmaß schlägt einen Punktekatalog jederzeit 24/7.

  • Definitionen grenzen keine Forenregeln ein, sondern erklären den Forumsnutzer lediglich, was unter einer Belästigung, RL-Drohung usw. verstanden wird.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Schreibt und postet mit eingeschaltetem Menschenverstand und Anstand und es wird keine Probleme geben. Das gilt auch für Avatar, Signatur, Benutzertitel: hier können keine exakten Regeln aufgestellt werden außer den Üblichen (Penisse, Hakenkreuz, usw.). Das hier ist ein öffentliches Forum, kein geschlossener Freundeskreis.

    Dank aktuellster AetherKom-Technik per Handgerät geschrieben

  • -Strafe-
    Egal was gemacht werden soll, der Zweck ist, dass das Forum "sauber" bleibt, man soll sich nicht jedes mal fühlen, als ob man in eine Jauchegrube steigt. Es läuft letztendlich also auf einen respektablen Umgang miteinander und eine angenehme Allgemeinstimmung hinaus. Kleine Ergänzung wäre, dass Freiheiten freigeräumt werden müssen, um ehrliche Meinung möglich zu machen. Man möchte im Umkehrschluss Unstimmigkeiten wie versteckten Frust, emotionale Ausbrüche und eine giftige Atmossphäre vermeiden. Es darf daher nicht übersehen werden, dass die Strafe deswegen ein Letztes Mittel sein muss, weil sie selbst zu diesen Unstimmigkeiten führt. Kommt man also von einem Drei-Tage-Bann wieder zurück, so ist es verständlich, unvermeidlich und vorhersehbar, dass dieser bittere Nachgeschmack in der einen oder anderen Form sich nachträglich bemerkbar macht. Schließlich ist mit dem Ablaufen der Strafe nichts ungeschehen gemacht worden. Man möchte mit der Strafe warten, bis dieser Preis der nachträglichen Bitterkeit das kleinere Übel ist, zwischen dem und dem unbestraften Verhalten. Strafe erweist sich daher als regelmäßig angewandtes Mittel recht unwirksam, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Man packt die großen Waffen nur in Kriegssituationen aus, besser, wenn man gar nicht in diese Lage kommt.

    Ein weiteres Argument gegen die voreilige Nutzung der Strafe ist außerdem die der Geeignetheit. Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu die jüngsten Ereignisse als Beispiel hergezogen habe und es nun erneut herziehe. Ich habe Vertrauen in Eisenschild, dass er meine Worte nicht als Waffe missbraucht und ich hoffe, dass Llarrian die Geduld aufbringen kann, mir zu folgen und meine Absichten nachzuempfinden. Es ist dazu gekommen, dass ein Kraftausdruck gegen eine Person angewendet wurde, die selbst nicht im Forum aktiv ist. Dem benutztem Worte wird eine verurteilende, herabsehend und herablassende Botschaft impliziert, vor allem ist sie aber eine, die den Menschen in seiner Würde und Anerkennung zutiefst verachtet. Es ist aber auch so, dass gemeintes Wort sich ins alltägliche Wortgebrauch geschlichen hat, das Wort wird mit Verlaub auch für Lappalien verwendet wird, der Kontext ist daher ausschlaggebend. Eisenschild hat sein Kommentar zurückgezogen, als er auf offensichtliche Missbilligung stieß. Ich kann Llarrians Bestrebung verstehen, da einen Schnitt zu setzen und klar und unmissverständlich zu machen, dass eine Grenze überschritten wurde, die sie nicht bereit war, hinzunehmen. Ich verstehe den Drei-Tage-Bann als dem-Zufall-nichts-überlassende-Reklameschild. Wie die Weiße Wölfin jedoch bereits im anderen Thread anmerkte, hätte eine Ermahnung und einige harte Worte gereicht. Ein Statement an ihn und die Allgemeinheit braucht man nicht durch einen Bann deutlich zu machen. Bei Missachtung kann man nachträglich sagen, man erntet, was man säte. Aber wenn die Community nicht den Eindruck macht, als würde sie bald es sich zur Gewohnheit machen, mit Kraftausdrücken zu "schießen" und Eisenschild sogar Geschriebenes zurückzieht, was man allgemeinhin nicht tut, wenn da nicht der kleine Funke Entblößtheit ins Gefühlspsektrum schleicht, dann erfüllt der Bann schlichtweg keinen Sinn, den die einfache und allgemeine Mahnung nicht auch erfüllt.

    -Intervention-
    Ein urteilsfreies, aus der Notwendigkeit der Situation entsprungenes Mittel. Was ich damit meine?
    Jeder Thread im alten und im grünen Forum, die die Moderatoren gezwungenermaßen geschlossen haben, damit die Gemüter wieder abkühlen können, sind alles perfekte Beispiele. Das klappte bisher sehr gut. Eine Aufforderung, sich zu benehmen, eine Warnung, dass eine Intervention ansteht, und dann die Intervention selbst. Man sagt dem User urteilsfrei "Yo Dude, chill." verwehrt ihm kurzzeitig zu posten, damit er weg vom PC gehen kann, eine raucht oder einen Spaziergang tut, ohne langzeitige Konsequenz. Aufkochende Emotionen passieren eben, und dahinter steht für gewöhnlich kein böswilliges Vorhaben. Sollte der User auch dabei das Gefühl bekommen, er werde zu Unrecht Mundtot gemacht, kann man nun antworten, dass er die Freiheit hat, etwa in 3 Stunden wieder zu posten und sich gerne Gedanken machen kann, wie er das ihm verwehrte in Worte fasst und nachträglich postet. Er soll es nicht persönlich nehmen, schließlich wollte man nur ein Feuer löschen, was anfing aufzuglühen. Das tolle dabei ist, dem Moderator steht es frei, angemessen auf die Situation zu reagieren. Er braucht lediglich die Anzahl der Aufforderungen und Vorwarnungen hoch und runter zu schrauben, so wie die Gegebenheiten es eben braucht. Muss ein Lauffeuer sofort unterbunden werden, dann haut man eben sofort die Vorwarnung und/oder die Intervention raus, man bleibt ohnehin nur für ein paar Stunden still.

    -Punkte-
    Die User hier sind größtenteils miteinander vertraut. Die Mitgliederzahl ist noch nicht so groß angewachsen, dass man ein unpersönliches, bürokratisches Gesetzeswerk auffahren muss. Haut jemand auf die Kacke, so kennt man meist den User noch von anderen Threads und Gesprächen, wahlweise auch aus dem RP. "Don't be a dick." reicht als Leitregel. Die GW2-RP Platform sollte jedoch keine Privatveranstaltung sein. Wir sind kein geschlossener Verein, wir teilen erstmal nur eines, RP als Hobby. Um etwas die unvermeidbare Willkür der Moderation entgegen zu wirken, schließlich sind das Menschen mit variierendem Urteilsinn, bekommt man als User einen Puffer, egal ob bekanntes Gesicht oder Gast und Neuling mit 2-3 Beiträgen. Ein kompliziertes System mit feinstens abgewägten Punktgewichtungen hat jedoch die Implikation, dass die Notwendigkeit dafür besteht, die Community zu zähmen. Wie bereits angemerkt kommen diese Fälle nicht oft vor, trotzdessen überproportionell viel Aufmerksamkeit aber auf die Punktzahl zu legen, erweckt den falschen Eindruck, dass das Augenmerk nicht auf die Förderung von gutem Benehmen gelegt werden kann, sondern der Moderation schlicht nur nur noch bleibt, falsches Benehmen zu unterdrücken. Der User fühlt sich von so vielem, was er sich merken oder bewusst sein muss, recht wahrscheinlich erschlagen und beobachtet, unter Druck gesetzt. Ein simpleres, einheitliches System wäre eher angemessen.

    Zitat

    Auflistung der zu erwartenden Punkte für bestimmte Vergehen:

    • Drohung: 1 Punkte
    • Hetze/Rassimus: 1 Punkte
    • Schwere Beleidigung: 1 Punkt
    • Böswilliges, Thread oder zeitlich übergreifendes Trolling: 1 Punkt
    • RL-Drohung: Punktezähler wird 5 gesetzt

    Sperrungen treten ein:

    • 5 Punkte, 1tes mal: 2-Wochen-Sperre
    • 5 Punkte, 2tes mal: Account-Sperre


    Die ersten zwei Punkte: Die Kennenlernphase, die sind geschenkt.
    Nur schwerstes Vergehen wird "geahndet", daher die drei Punkte der Hauptphase. Es verweht ein Punkt nach einem Monat ohne nennenswertem Vergehen. Die Aufwärmphase bleibt davon unberührt.

  • Ich halte es für wenig hilfreich mit einem Fall, bei dem ausdrücklich nicht das vorgestellte Punktesystem benutzt wurde, weil es da noch nicht existierte, für oder wider jenes Punktesystem zu argumentieren. Das gilt auch und vor allem dann, wenn bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit von Strafe die Gefühle des Bestraften als wesentlicher Faktor herangezogen werden. Geht ein Dieb straffrei aus, wenn er die Beute zurückgibt nachdem er erwischt wurde, weil er durch seine Entdeckung entblößt wurde? Man kann's ja mal versuchen, hm? Werden nur solche Leute mit Haftstrafen belegt, deren Gefühle dadurch zum Positiven verändert werden? Man kann sicherlich darüber streiten, ob in dem als Beispiel genannten Fall die Strafe notwendig war, aber angesichts der Tatsache, dass der Bann bereits abgesessen ist, wäre das ein Streit um die goldene Ananas und in einer Diskussion um das Punktesystem bestenfalls irreführend.

    Intervention und Strafe schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Auch bedingt das eine nicht zwingend das andere. Ich konnte aus den Erläuterungen jedenfalls nicht herauslesen, dass jedes Mal, wenn ein Thread geschlossen wird, dafür jemand in Form von Punkten bluten muss. Auf der anderen Seite ist es selbstverständlich möglich, dass jemand, der in einer bestimmten Form Interventionsmaßnahmen notwendig macht, dadurch ganz fleißig Punkte kassiert, und das ist meines Erachtens auch ganz richtig so.
    Im GruntSquad-Punktesystem, wo die Intervention für viele Verstöße nicht ergänzend zur Strafe sondern an Stelle dieser eingesetzt wird, gäbe es doch erhebliche Lücken, durch die sich "brave" Forennutzer zu Recht veralbert vorkommen dürften. So kann jemand die Mods praktisch rund um die Uhr interventionsmäßig auf Trab halten indem er Fremdwerbung postet und Threads hemmungslos zuspammt und dafür nicht einen einzigen Punkt kassieren. Zudem wäre jemand, der sich vielleicht in seiner Anfangszeit etwas zu sehr ausgetobt und dadurch 4 Punkte verdient, sich danach aber zwei Jahre lang absolut vorbildlich verhalten hat, immer noch nur ein Trolling von einem 2-Wochen-Bann entfernt.
    Simpler ist simpler, aber eben leider auch oft ungerechter.

    Letztendlich gilt es, zwei eigentlich unvereinbare Standpunkte zusammenzubringen. Die einen sind grundsätzlich gegen ein Punktesystem oder zu genau definierte Verstöße, die anderen finden es aber zu willkürlich, wenn sie für etwas auf die Strafbank geschickt werden, was nirgendwo ausdrücklich steht. Wenn man sich dabei irgendwie zumindest in Sichtweite aufeinander zubewegen will, braucht man ein ordentliches Punktesystem, das auch noch etwas Augenmaß ermöglicht. Dazu gehört meines Erachtens auch, dass störendes Verhalten auch dann ahndungsfähig ist, wenn wir uns noch nicht im Bereich deutschen Strafrechts bewegen, und dass schwerere Vergehen in jeder Hinsicht schwerer wiegen als leichte Störungen. Dass diese nicht nur mehr Punkte bringen sondern auch längere Verjährungszeiten haben können, finde ich da sehr angemessen.
    So viel Vertrauen, dass das Ganze nicht in einen bürokratischen Albtraum ausartet und nicht jede humorvolle Bemerkung sich auf dem Punktekonto niederschlägt, habe ich zu unseren Mods, gerade weil wir keine große anonyme Masse sind sondern eine eher überschaubare Gemeinschaft.

  • Ich halte es für wenig hilfreich mit einem Fall, bei dem ausdrücklich nicht das vorgestellte Punktesystem benutzt wurde, weil es da noch nicht existierte, für oder wider jenes Punktesystem zu argumentieren. Das gilt auch und vor allem dann, wenn bei der Beurteilung der Sinnhaftigkeit von Strafe die Gefühle des Bestraften als wesentlicher Faktor herangezogen werden. Geht ein Dieb straffrei aus, wenn er die Beute zurückgibt nachdem er erwischt wurde, weil er durch seine Entdeckung entblößt wurde? Man kann's ja mal versuchen, hm? Werden nur solche Leute mit Haftstrafen belegt, deren Gefühle dadurch zum Positiven verändert werden? Man kann sicherlich darüber streiten, ob in dem als Beispiel genannten Fall die Strafe notwendig war, aber angesichts der Tatsache, dass der Bann bereits abgesessen ist, wäre das ein Streit um die goldene Ananas und in einer Diskussion um das Punktesystem bestenfalls irreführend.

    - Punktesystem: Das Beispiel dort soll sich nur auf die Sinnhaftigkeit irgendwelcher Strafen beziehen, ob mit oder ohne Punkte. Nur mein dritter Abschnitt befasst sich mit den Punkten, alles zuvor sind generellere Überlegungen.
    - Gefühl des Angeklagten: Das beispiel des Diebes verfehlt die gesamte Sache denke ich, ich muss jedoch zugeben, dass ich deinen Punkt da nicht recht verstehe, nenne mir vielleicht eine anderes Beispiel. Folgende Gedanken zu diesem Absatz, angenommen, ich habe nichts missverstanden: Gestohlene Güter und ausgesprochene Wörter sind in ihrer Eigenschaft ganz unterschiedlich. Man hat mehr Kontrolle darüber, ob man ein Gegenstand bewegt, gibt oder stiehlt. Es ist eine unentschuldigbare, bewusste Entscheidung. Meinungen und Wörter sind viel flüchtiger. Jedes mal, wenn man etwas schreibt, kann einem etwas, wie Ärger oder Vorurteil, dazwischen kommen, was die Botschaft und damit die Wahrscheinlichkeit, dass "die Grenze" überschritten wird, beeinflusst. Es ist ein Puffer dem User gegenüber. Wie alles andere kann man auch die Rücksichtnahme überdosieren. Ich hoffe, die ganzen Relativierungen in meinem Text verdeutlichen, das ich Strafen nicht abschaffen möchte. Beide Szenarien, in der Welt des Diebes und bei uns im Forum, regeln eine gewisse... "Ökonomie"(?). Dieb oder non-Dieb, sie brauchen Güter/Geld, der RPler braucht Kommunikation zu den anderen. Aber während ich in der physikalischen Welt damit zufrieden sein kann, dass ich das Geld oder das Gut direkt bei mir habe, und ab dann der Andere mir egal wird, funktioniert das Straf-System mit Kommunikation - vor allem auf einer RP-Platform - nicht. Ich kann vom Dieb das gestohlene Gut zurücknehmen, der materielle Schaden wäre auf Null gesetzt. Der Schaden bei uns ist aber breitflächiger, nicht nur, dass das ausgesprochene Wort nicht wirklich zurücknehmbar ist, Eisenschild hat eine Freundesgruppe, die natürlich schon aus Solidarität ihm den Rücken deckt und sich auf seine Seite stellt. Man kann eben nur hoffen, dass ein "Es tut mir Leid" reicht und man vergibt. Die Maßnahme der Strafe mag ja den Schaden bei einem Dieb ganz gut wirken, sei es bei Prävention oder Schadensausgleich, aber die Strafe bei uns "behebt" nichts, und zur Prävention trägt die Strafe in keinem Maße bei. Wir besinnen uns, die Moderation soll nur die Kommunikation pflegen. Die Leute, die einem Hobby nachgehen, größtenteils anonym im Internet, und daher weniger die Konsequenzen bedenken. Keine Entschuldigung, die durchgehen kann, natürlich. Aber es ist eben eine Tatsache, die man ebenso wenig ignorieren darf, ich bin der Meinung, da hilft nur die klare Botschaft, dass "Wir Anderen" falsches benehmen schlicht nicht akzeptieren, Kommunikation. Die Strafe trägt nicht zu der Kommunikation bei sondern reißt sie einseitig für eine kurze Weile ab. Ich gebe aber gerne offen und ehrlich zu, mir sind die Gefühle unseres Diebes tatsächlich wichtig (genug, dass ich sie in meine Gleichung einbeziehe). Gutes Feeling, schönere Atmossphäre.
    -Goldene Ananas: eeh... ja, i messed up. Ich hätte hinzufügen sollen, dass ich nicht gezielt Vergangenes wieder aufkochen will. Besagtes Statement von der Weißen Wölfin, die ich fest in meine Argumentation gesponnen habe, die ich selbst aber nicht nochmal wiedergab:

    [...}Eine Verwarnung hätte es auch getan mit Androhung anderer Strafen, sollte es noch mal vorkommen. [...]. Nun.. die Strafe ist verhängt, sollte heut auslaufen, aber vielleicht für's nächste Mal drüber nachdenken, ob eine Strafe gerechtfertigt vergeben wird, oder ob eine Mahnung ausreichend ist. Sollte noch mal etwas vorkommen, kann man immer noch weitere Schritte einleiten.

    Mein Blick ist nach vorne gerichtet, nicht zurück.

    Intervention und Strafe schließen sich ja nicht gegenseitig aus. Auch bedingt das eine nicht zwingend das andere. Ich konnte aus den Erläuterungen jedenfalls nicht herauslesen, dass jedes Mal, wenn ein Thread geschlossen wird, dafür jemand in Form von Punkten bluten muss. Auf der anderen Seite ist es selbstverständlich möglich, dass jemand, der in einer bestimmten Form Interventionsmaßnahmen notwendig macht, dadurch ganz fleißig Punkte kassiert, und das ist meines Erachtens auch ganz richtig so.
    Im GruntSquad-Punktesystem, wo die Intervention für viele Verstöße nicht ergänzend zur Strafe sondern an Stelle dieser eingesetzt wird, gäbe es doch erhebliche Lücken, durch die sich "brave" Forennutzer zu Recht veralbert vorkommen dürften. So kann jemand die Mods praktisch rund um die Uhr interventionsmäßig auf Trab halten indem er Fremdwerbung postet und Threads hemmungslos zuspammt und dafür nicht einen einzigen Punkt kassieren. Zudem wäre jemand, der sich vielleicht in seiner Anfangszeit etwas zu sehr ausgetobt und dadurch 4 Punkte verdient, sich danach aber zwei Jahre lang absolut vorbildlich verhalten hat, immer noch nur ein Trolling von einem 2-Wochen-Bann entfernt.
    Simpler ist simpler, aber eben leider auch oft ungerechter.

    Der letzte Part ist nicht richtig, es würde, wie ich es vorgeschlagen habe, 2 Monate dauern, bis er auf 2 Punkte runtergeht. Aber ob das so Sinn macht, ist etwas anderes, da mag man an den Punktzahlen etc herumdrehen, ich hätte da keine großen Einwände. Eher habe ich diese Punkteliste nur angefügt, damit man nicht nur abstaktes Kauderwelsch von mir liest, sondern auch mal eine genaue Darstellung sehen kann. Der war eigentlich nicht intendiert, aber ich dachte, wenn ich jemandes Überlegung kritisiere, sollte ich mich ebenfalls etwas entblößen und etwas vorschlagen.
    Was mich zu deiner Kritik mit dem Spam bringt. Ich habe das unter dem Punkt des Trollings verstanden. Man trollt schließlich die Moderation böswillig, über verschiedene Threads hinweg, und wahrscheinlich auf Dauer, daher meine Ergänzung in der Beschreibung. Der wird natürlich solange er das Spielchen spielt, Punkte einsacken, bis er gesperrt wird. Daher schließen sich auch für mich Intervention und Strafe nicht aus.

    Letztendlich gilt es, zwei eigentlich unvereinbare Standpunkte zusammenzubringen. Die einen sind grundsätzlich gegen ein Punktesystem oder zu genau definierte Verstöße, die anderen finden es aber zu willkürlich, wenn sie für etwas auf die Strafbank geschickt werden, was nirgendwo ausdrücklich steht. Wenn man sich dabei irgendwie zumindest in Sichtweite aufeinander zubewegen will, braucht man ein ordentliches Punktesystem, das auch noch etwas Augenmaß ermöglicht. Dazu gehört meines Erachtens auch, dass störendes Verhalten auch dann ahndungsfähig ist, wenn wir uns noch nicht im Bereich deutschen Strafrechts bewegen, und dass schwerere Vergehen in jeder Hinsicht schwerer wiegen als leichte Störungen. Dass diese nicht nur mehr Punkte bringen sondern auch längere Verjährungszeiten haben können, finde ich da sehr angemessen.
    So viel Vertrauen, dass das Ganze nicht in einen bürokratischen Albtraum ausartet und nicht jede humorvolle Bemerkung sich auf dem Punktekonto niederschlägt, habe ich zu unseren Mods, gerade weil wir keine große anonyme Masse sind sondern eine eher überschaubare Gemeinschaft.

    Es sind nicht die Mods, die ich misstraue, sondern viel mehr, die User, die wahrscheinlich sich das Ganze einmal runterrattern und nach einigen Wochen wieder vergessen. Wen will man denn da verübeln?! Man geht standartmäßig davon aus, dass man sich benimmt. Wenn dann der Moment kommt, wo man den Dampf in einen Thread pfeffern möchte, wird, behaupte ich, niemand davor sich noch "rechtlich" informieren.

    Zu sagen, da stehts, hättest dich schlau lesen können, bringt uns am Ende auch kein Gewinn.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!