Exzelsior,
Die Einfachheit sich dem Rollenspiel anzuschließen ist die eine, ein Forum zu finden eine ganz andere. Wenn man das Forum nicht kennt, wird das mit den Mentoren auch nicht bemerkt.
Letzten Endes ist es auch eine Vertrauensfrage. Ich nenne das Mentoren-Gedöns mal salopp "nice to have". Wenn der Mentor und der "Padawan" sich nicht mögen wird man sich einen neuen suchen. Daher ist die Aussage von Lischi "Viele kümmern sich darum" nicht gänzlich abwegig.
Die nächste Frage, die sich mir zudem stellt. Wer qualifiziert sich als qualifizierter Mentor? Und wer überwacht die Wächter?
Ich sehe das persönlich genauso. Vom ersten Gedanken her ist die Idee ein Mentorenprojekt zu begründen nicht schlecht. Aber wenn man etwas darüber nachdenkt, stellt sich mehr die Frage, ob das alles auch wirklich Sinn macht. Im Thread Kleines Mentorprojekt für Neulinge - bitte zuerst offiziellen Einsteiger-Guide lesen! wurde schon angegeben welche Anforderungen an einem Mentor seitens Mindfreezer gestellt werden. Ich persönlich finde sie etwas übertrieben, da nur wenige Spieler so viel Zeit erübrigen können, wie es laut Text erwartet wird. Und ich nehme auch an, dass nur die Wenigsten ihre gesamte Zeit die sie auch für eigenes RP verwenden könnten, für die Ausbildung von Neulingen zur Verfügung stellen.
Generell soll ein Mentor ja ein Lehrer für die RP-Neulinge sein. Allerdings gibt es hier meiner Meinung nach zwei Probleme:
- Wirkliche Neuanfänger wissen nichts von diesem Forum und testen sich mit beliebigen Charakteren vorsichtig in einfachen, kurzen und konzeptlosen Play´s an das Rollenspiel heran, um zu ergründen ob RP überhaupt etwas für sie ist. Nicht alle haben PnP-Erfahrung. Sie ergründen durch Ausprobieren ob diese Spielart zu ihnen passt.
- Neueinsteiger (z.B. RPler aus anderen MMORPG´s) lesen sich in der Regel erst einmal in die Lore, welche sie für ihr Konzept benötigen. Die restlichen Grundfertigkeiten die ihnen hypothetisch ein Mentor vermitteln könnte besitzen sie ja bereits.
Neuanfänger (RP-Neulinge) von Anfang bis Ende zu betreuen halte ich persönlich nicht unbedingt für den sinnvollen Weg. Rollenspiel eignet sich recht gut dazu, selbstständig Erfahrungen zu machen und Stück für Stück eigene Kompetenzen zu erlangen. Verständnis und Rücksichtnahme der "Veteranen" sollte hier in vielen Fällen ausreichen. RP-Neuanfänger sowie GW2-Einsteiger suchen sich meist auch eine private Bezugsperson (wenn nicht sogar von Anfang an vorhanden) um von ihr Tipps und Erfahrungswerte zu erhalten.
Im Sinne des selbstständigen Lernens halte ich eine Komplettbetreuung für etwas übertrieben. In der Regel können auch komplette Neulinge recht gut schreiben und genug "Veteranen" brauchen eine Schreibsprachausbildung. Neuanfänger haben meist auch weniger Scheu mit ein oder zwei Spielern ins RP zu kommen als bereits erfahrene Spieler. Sinnvoller halte ich eine Liste von Spielern, die von anderen Spielern (egal ob "Veteran" oder Neuling) befragt werden können. Wenn möglich zu einem Spezialgebiet.
Davon abgesehen finde ich einen wichtigen Punkt nicht wieder und das ist die Konzeptionsgestaltung von Charakteren. Dies ist ein Anliegen bei dem vor allem Neulinge aber auch Veteranen mehr als oft Hilfe benötigen könnten.
Unter Konzeptionsgestaltung eines Charakters verstehe ich, wie ein Charakter von einem Spieler gestaltet wird. Das beinhaltet Volk, Fraktion, Geschichte, Wissen, Charakterzüge, körperliche Eigenschaften und Fähigkeiten sowie persönliche Einstellungen. Ein Mentor sollte vor allem Tipps und Ideen für Einsteiger und Veteranen vorschlagen, jedoch nichts vorschreiben oder fertig ausarbeiten. Das anleitende Lehren ist wie bereits geschildert für das Rollenspiel eher ungeeignet und zwar aus dem Grund, dass Spielern so von Anfang an die Selbstständigkeit genommen wird, die ihnen im Nachhinein nicht leicht beizubringen ist, wenn sie diese nicht schon von Anfang an besessen haben.
Fazit:
Ich würde eine Liste an Spielern veröffentlichen die Fragen zur Lore, allgemeinen Rollenspielverhalten und Charakterkonzeptausarbeitungen beantworten können und gewisse undefinierte (da individuell) Hilfestellungen leisten. Eine großangelegte und stark strukturierte Konzeption, die das gezielte Lehren von Neuanfängern durch Lehrkräfte beinhaltet, fördert und organisiert, halte ich für übertrieben. Kaum jemand kann so viel Zeit aufbringen (wahrscheinlich auch Mindfreezer nicht). Zumal Neuanfänger sich erst bei Mindfreezer per PN melden sollen/können um dann einen Mentor zugewiesen zu bekommen.* Einfacher wäre es wenn ein Spieler auch ohne Forenanmeldung einen Namen in einer Liste erblickt und InGame betreffenden Spieler kurz um Zeit und Hilfe bittet. Ich weiß aber auch, dass sich Spieler sehr gern strukturierte OOC-Konzepte einfallen lassen und an ihnen teilnehmen um das RP zu unterstützen. Das bedeutet aber nicht, dass sie auch immer notwendig und sinnvoll sind.
In diesem Sinne: Learn to play is learning by doing.
LG. Trigal
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ZitatWenn ihr einen Mentor für euch beanspruchen möchtet, hinterlasst mir eine private Nachricht und / oder antwortet direkt hier im Thread, am besten mit einer hauchzarten Andeutung, in welche Richtung euer erster Charakter gehen soll (Rasse, Beschäftigung). Der zuständige Mentor wird sich dann hoffentlich in Kürze an euch wenden.