(NornRp // Klan) Schlappmaul Jonna und andere Labertaschen - Klatsch und Neues vom Klan

  • Klopfen und Hämmern II

    Neben der prächtigen, neuen Tür der Klanshalle geht ein zweites Stück Handwerkskunst fast verloren - obschon es nicht in Konkurrenz zu dem anderen Meisterwerk steht, es ja gar nicht erst versucht. Vor vielen Tagen begonnen, scheint das Werk der rothaarigen Kriegerin nun endlich beendet - ein prächtiger Tisch ist es geworden, mit stämmigen Beinen, einer großen, platzbietenden Tischplatte - und zahlreichen Runen und Bildern, die Rand und Beine des Tisches zieren. Abbilder der Tiergeister finden sich ebenso wie stilisierte Blätter und Ranken, liebevoll mit Details ausgearbeitet. Lange hat sie sorgfältig an dem Stück gearbeitet, offenbar bemüht, dass Beste aus dem Holz heraus zu holen, zu dem sie im Stande ist. Nicht ohne Stolz wird das Werk betrachtet - das Wort wurde gehalten.

  • „Ho…Jonnah..?“ ruft eine vertraute Stimme in den leeren Schankraum hinein.
    „Rrrrrrunaaah!“ zwitschert die blonde Wirtin, und kommt freudig zu dem heimgekehrten Bärenfuchs herbeigelaufen, sie in die fleischigen Arme schließend und daraufhin eindringlich begutachtend. „Jetz‘ sach‘ aber ma an, bei Dolyaks franselig’n Zotteln…was soll das denn hier?“ Mit fettigen Fingern zuppelt die Heimkehrerchefin an einer Haarsträhne der jungen Norn herum. Wo sich früher goldenes Fuchsrot die Hüften herunter ergoss, hängen nun ebenholzfarbene, dunkle Strähnen herab.
    „Es hat sich so einiges geändert Jonn…und desweg’n müsst ich auch in Ruhe mit dir reden. Hast du Zeit..?“
    „Hrrr…ja klar.“ Ihr nachdenklicher Blick wandert über die Züge des Mikkonen-Sprößlings, ehe sie hüfteschwingend zu der Sitzbank um die Feuerstelle schlendert. Runa nimmt an ihrer Seite Platz, das Gesicht der Wirtin offen zugewandt.
    „Ich komm gerade von meiner Anhörung bei den Ältesten. Der Bärenschamane hat bestätigt, dass ich…wiederhergestellt bin und keine akute Gefahr darstelle. Auch wenn ich weiter betreut werde. Eskjas Vergebung wurde stattgegeben.“ Erklärt die Jungbärin ruhig.
    „Na das doch prima, hoo!“ grinst die ältere Frau pausbäckig. „Wann kannste wieder losleg’n?“ Freudig klatscht Jonna der Norn mit breiter Handfläche auf den Rücken.
    „Uffz…Hm…ja, darüber wollt ich mit dir reden. ‘ch… werd nichtmehr hier arbeiten. Es tut mir leid Jonna..ich will dich nicht hängen lassen. Aber es wird sicher jemand meinen Platz einnehmen. Luci vielleicht oder einer der jungen Burschen oder…“
    Große Augen blicken mit ungewohntem Ernst der jungen Norn entgegen. „Arsch der Bärin!!... Scheisse, warum denn?!“
    „Ich will wieder Verantwortung übernehmen. Mehr als zuvor. Andere als zuvor. Deswegen hab ‘ch Pläne gemacht. Wies weiter gehen soll.“
    „Was denn für Pläne….“ Es klingt weniger nach einem Fragen, als nach einem ehrlichen, tiefen Seufzen.
    „Hab alle meine Ersparnisse zusammengekratzt und mir nochwas von Alrik geben lass’n. Dazu nen Darleh’n aus der Klanskasse. Ich hab vor, mich mit dem Mikkonen Vieh und nen paar zusätzlichen Tieren am Schneekirschhof einzugliedern. Die Viecher müssen raus… wie ichs auch muss. Hier is einfach nicht genug…Platz.“
    „Hrrrrm..“ Nachdenklich streicht die Wirtin über den knochigen Rücken der Norn herunter. „Bei Griswaldt dem alt’n Muffelbart? Un‘ Malte der Trottel, is der auch noch da?“
    Sachte nickt die Norn. „Ja. Wär ganz gut, wenn jemand frischen Wind auf den Viehhof bringt. 'S Gelände auch vollends nutzt und sich kümmert. Wenns gut läuft, fallen ausreichend Waren für den Heimkehrer ab. Wir vergrößern den Handel, und verfügen dann vielleicht selbst über mehr Angebot.“
    Ein seltener Moment, da Jonna schlicht den Mund hält und still über die Worte der Norn sinniert. Das würde sie erstmal verdauen müssen. Dennoch, nach einem langen Moment des Schweigens, tätschelt die Ältere der Jüngeren wohlwollend auf die Schulter.
    „Was sein muss, muss sein.“ Gibt sie ungewohnt leise von sich, erhebt sich von ihrem Platz und zwinkert Runa gutmütig zu, ehe sie sich abwendet um ihrer Arbeit wieder nachzugehen.

  • So wie in den letzten Wochen die braunhaarige Gerberin in der hellen Rüstung zunehmend immer seltener im Viertel gesehen werden konnte, so ist sie nun ganz weg. Schwer bepackt mit großem Rucksack und ihren Äxten hat sie vorgestern in der Früh Hoelbrak verlassen. Nicht, ohne sich von der guten Jonna verabschiedet zu haben. Von dieser soll sie sich 2 - oder warens doch 3? - Schläuche gefüllt mit unbekannter Flüssigkeit geholt haben; Wasser war es sicherlich nicht.
    Wenn sich neugierige Ohren bei Jonna genauer umhören, so kann sie erzählen, dass die große Norn in den Norden aufgebrochen ist. Reisen, die Welt sehen will sie und ganz besonders ihre Kampfkünste verbessern. Und was ist mit den anderen? Von denen hat sie sich nicht verabschiedet, ist einfach so ohne ein Wort zu sagen gegangen? Ja, genau das. Sie würde große Abschiedsszenen nicht mögen und man müsse ja kein großes Trara drum machen. Ist ja eh bald wieder zurück. In ein paar Wochen. Oder Monaten. Oder Jahren.

  • "Sach ma Jonna... Wad isn dat fü'n Selt da drausen", frägt ein Norn die Wirtin, starrt zu den schmucklosen Gebilde, dass so gar nicht in die Umgebung passen will. Dunkelgraue, wetterbeständige Plane auf einem metallenen Gerüst, gehalten von stramm gezurrten Seilen, welche fest von stabilen, in die Erde getriebenen Heringen gehalten werden. "dat war gestern noch net da!" "Mh? Zelt?", hebt die Wirtin eine Braue, schaut dann nach draußen, folgt dem Blick des Norn, "ach das! Da wohnt jetzt Ryk, hat er heut morgen aufgebaut. Das war vleicht ein Anblick! Eben noch n leerer Platz und n Haufen Zeug, im nächsten Moment räumt der Kater da sein Zeug in n Zelt rein!" "Wie? Ryk? Meinst den Cha'? Hat da net wo andas ne Bleibe g'habt? Der wa' ja schon ewig hier!" "Sicher, sicher, nur gewohnt hat er hier nicht. Zumindest nicht in was eigenem. Immer nur rumgestreunt is er. Aber jetzt hat der wohl n eigenes Dach... Warum wohl?", rätseln die Wirtin und der Norn weiter.

    Lebtwohl, Mutter Legion.
    Deine stählerne Faust,
    Deine mächtigen Soldaten.
    Geboren im Feuer,
    Ein Licht im Dunkel.
    Lebwohl, Mutter Legion.
    Niemals kehren deine Söhne heim.

  • "Nein, er ist nicht da...." genervt schiebt Jonna eine junge Norn im Teeniealter beiseite und versucht sie abzuschütteln. "Er darf Runa auf dem Hof helfen und wenn der alte Griswaldt zustimmt, bleibt er da... Und ja, er wird dann weniger hier sein. Geister, dann geh doch zum Hof, wenn du ihn sehen willst....." Jonna rollt mit den Augen, wenn auch ein Schmunzeln darin zu sehen ist. Ihr Fini wird noch ein richtiger Herzensbrecher werden, das sieht sie schon. Wenn er nur bloss nicht so wie der Mikkonensohn wird, der alle Nase lang eine Andere in die Felle zieht. "Ja-ha! Er pennt da auch momentan, hat gesagt, da ist ein Tier krank und er wird deshalb unten im Borealiswald bleiben..." Meine Güte, dieses Jungvolk! Wieder wird die nervige Jungnorn zur Seite geschoben. Was Fin da eingewickelt in eine Decke zum Hof geschafft hat, das hat sie noch nicht herausgefunden. Lars sagt, es war ein Rattenbär, den Fin im Holzlager der Schmiede untergebracht hatte für eine Nacht. Hässliches Vieh. Jonna muss lachen, Fin hatte schon immer ein Herz für Viecher, egal wie hässlich sie sind, er hat alles mit nach Hause geschleppt, was nicht schnell genug weglaufen konnte, als er ein Welpe war. "Und wenn du zu ihm gehst, sag er soll heut Abend Eier mitbringen!" ruft sie der schmachtenden Jungnorn hinterher, die eilig den Heimkehrer verlässt, wohl auf dem Weg zum Schneekirschenhof.

  • Wer hat denn nun mit wem...?


    Als Jonna morgens den Weg zum Heimkehrer bestreitet, stolpert sie regelrecht in eine aufgeregte Meute Nornweiber. "Morgen! Was ist denn hier los?" "Moin Jonna! Sag bloß, du weißt das nicht!" "Was wissen? Hats was mit den Tributen zu tun? Die warn doch gestern, oder?" "Ach der Flachländerkampf!"; mischt sich das nächste Weib ein, "das intressiert doch keien mehr!", werden wild die Arme gewedelt. "Genau! Ist was viel, viel besseres passiert!", kommt es aus drittem Munde, "die warn gestern nämliche alle nochmal hier!" Fragend hebt Jonna eine Braue, doch bevor sie auch nur den Mund aufmachen kann, kommt es schon vom nächsten Klatschweib: "Alle, alle! So erzählt man doch nicht! Sie weiß ja gar nicht, wen du meinst! Pass auf! Luci, Alrik, Eik und so ne dunkelhaarige Norn warn gestern noch im Heimkehrer!"; "Vergiss den Charr nicht!" "Wie könnt ich den vergessen!", schüttelt sich die Erzählerin kurz, "die sind rein, ja? Total niedergeschlagen!" "Genau! Stickig wurds wegen denen dadrin! Glaubst du nicht!" "Pscht! Ich erzähl! Also! Die sind da rein, ja? Und dann ham die angefangen zu trinken", "Komm zum Punkt!"; wird wieder ins Wort gefallen und die Sprecherin wechselt, "Luci hat die dunkelhaarige Norn zu sich in die Hütte geschleift!" "Iwo! Das war der Charr! Der hat sich die beiden Weiber gekrallt! Und bestimmt richtig durchgenommen! Wetten die sind total zerkratz heute? Aber wenns ihnen spaß macht..." "Was erzählst du n da für Mist! Das warn die zwei Weiber die den Charr mit geschleift ham, nicht umgekehrt!" "Aber nur, weil der er sonst über Eik her wär!" "Haha! Der über Eik? Eher anders rum! Der Skalde bespringt doch alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist!" "Ihr habt ja keine Ahnung! Alrik und Eik! Das war das Paar! Direkt drin am Feuer ham sies getan! Da liegt sogar noch das Fell!"
    "KLAPPE!"; donnert Jonna mit schmerzendem Kopf dazwischen, "Schnauze halten und zur Seite! Ich muss erstmal s Herdfeuer anmachen!"; zwängt sie sich durch den Weiberauflauf, öffnet die Tür zum Heimkehrer.
    Am Feuer liegen einige leere Schnapsflaschen, und auch besagtes Fell.
    Nur von den Übeltätern fehlt jede Spur.
    Die Wirtin seufzt, schüttelt den Kopf und krempelt die Ärmel hoch. Na wartet! Ihr könnt noch was erleben!

    Lebtwohl, Mutter Legion.
    Deine stählerne Faust,
    Deine mächtigen Soldaten.
    Geboren im Feuer,
    Ein Licht im Dunkel.
    Lebwohl, Mutter Legion.
    Niemals kehren deine Söhne heim.

    Einmal editiert, zuletzt von Rykvalnir ()

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