“Das hier könnte noch gut für dich ausgehen, halte aber still..”
Eine dreiste Lüge, er kann so etwas.
Die Ermahnung des jungen Mannes mit dunkelbraunem und kinnlangen Haar lässt den Knieenden in der Tat inne halten.
Unweit von ihm entfernt steht ein Holztisch, Stühle, aber auch ein kleiner zu schiebender Wagen, welcher als Helfer gedacht ist.
Der Knieende ist ein Bursche, schlecht rasiert, zerzaustes Haar und unbekleidet.
Ein Knebel hält ihn still und Fesseln aus Metall an einem Ring am Boden.
Die Luft riecht nach Heu, kitzelt in der Nase.
Als hinter ihm Schritte erklingen, erhebt sich Lucas aus der Hocke und wendet sich um,
wobei er den Eintretenden mit einem Handschlag begrüßt und sich ein Grinsen nicht verkneifen kann.
“Dir wird Gefallen was ich dir heute zeige, Adya..”
Er bedeutet ihm hinter dem Kerl stehen zu bleiben,
Lucas derweil tritt zu dem Wägelchen herüber um eine entsprechende scharfe Klinge auszusuchen
und damit zu Adrian zurück zu kehren.
“Einige Recherchen später bin ich auf diese Art der Hinrichtung gestoßen..”
Näher heran tritt er, wobei er die Klinge in die Hand seines Freundes legt und an die Schulter deutet, die Linke, von dem Geknebelten aus.
“Hier hinter dem Schlüsselbein dringt die Kleine ein, durchtrennt alle wichtigen zum Herzen führenden Gefäße,
das Herz selbst und schließlich die Lunge. Der Clou an der ganzen Sache allerdings…”
Er macht eine kleine Pause um von der Schulter des Mannes wieder zu Adya zu schauen.
“Es wird kein Blut nach außen treten, die so Verletzten bluten nach innen, einzig der feine Schnitt an der Schulter wird auffallen.”
Statt zu zeigen, greift er die Schulter jetzt, denn der junge Mann der dort kniet, windet sich.
Unbarmherzig hält der Cazardieu den Kerl unten.
“Ich dachte es könnte dir gefallen das keine Sauerei entsteht.”
fügt er an und seine Augenbrauen wippen der Situation entfremdet, spielerisch.
Es kommt ein ‘Aber’, man erkennt es an der Art wie der Satz endet und er weiß das es wenig geschätzt ist.
Lucas allerdings hält sich damit nicht zurück, wie gewohnt und gleichzeitig schonungslos äußert er seine Meinung.
"In der Literatur die ich dazu fand, wird es als Hinrichtung ohne Entehrung festgehalten.”
Kurz geht sein Blick zum Gesicht des Kerls, welcher vor einigen Wochen Adrian und Lucas ans Bein pissen wollte.
Grund: Sie haben sich mit seiner Schwester vergnügt. Erst der Iorga, dann der Cazardieu, von ihr blieb nicht mehr viel als ein Schatten übrig.
Das der Iorga kurz nachdem 'Aber' die Klinge ansetzt und gekonnt ins Fleisch des Mannes schiebt, ist Antwort genug und Lucas Blick wechselt
von Adrian herüber in das Gesicht des Sterbenden. Er schnappt nicht nur nach Luft, er bekommt schlicht keine.
Kaum eine halbe Minute später liegt der Männerkörper auf dem Boden, den Kopf gedreht und das Gesicht zum Ausgang gerichtet.
Die Augen sind weit aufgerissen, wie es der Kampf um das Leben so oft erforderlich macht.
Erst jetzt schaut er wieder herüber zu Adya, Lucas lächelt selten, aber so ein Moment entlockt es ihm, nebst einem Schulterzucken.
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