ZitatAlles anzeigenEhre sei dem Kriegsgott,
und möge Sein Feuer uns voran tragen. Der Aufenthalt in Tarir gestaltet sich länger als geahnt. Weniger nur aufgrund meiner Verwundung, auch Thrymaer scheint beeinträchtigt, der offensichtlich ein Schädeltrauma erlitten hat, während die Agenten sich aktuell rar machen, immerzu unterwegs auf ihren Spähmissionen im Umland und wenig informativ, wann immer man sie im Lager antrifft. Das allerdings kann uns nicht aufhalten, die weitere Planung ist soeben vollendet.
Heute Nachmittag gab es einen Großangriff auf die Stadt, die Mordrem müssen sich durch den Untergrund Zugang verschafft haben - ein weiteres deutliches Indiz dafür, dass man in diesem Dschungel nirgends wirklich sicher ist. Die Erhabenen schirmten den zentralen Bereich Tarirs mit mächtigen Schutzzaubern gegen ebenso gewaltige Rankenschmarotzer ab, die die Mordrem als Torbrecher einzusetzen scheinen. Schlussendlich konnte die Schlacht siegreich vollendet werden, die Erhabenen und Überlebenden des Paktes hier mögen nicht mehr zahlreich sein, wissen jedoch eindeutig was sie tun und durchstehen Angriffe wie diesen nicht zum ersten Mal - auch wenn ich für den Fortgang der Mission nur hoffen kann, dass man hier in der Expansion genauso glänzt wie in der Verteidigung.
Ich kämpfte mit meinen Leuten in den Randbereichen des nördlichen Hofes, wo wir erfolgreich den Wehrgang verteidigen und einen Zivilisten des nicht kämpfenden Personals vor dem Tode bewahren konnten. Neuerliche Verwundungen auf unserer Seite fallen leicht bis mittelmäßig aus, der Großteil des Gefechtes fand abseits unserer Position statt. Bislang keine weiterführend erschwerenden Faktoren, abgesehen davon dass mein Zündnadelgewehr zu Bruch ging. Genügend Schützen haben wir. Stych hat eindeutig seines Vaters Blut, er erliegt im Gefecht gerne spontanen Höhenflügen des Größenwahns und muss zur Ordnung gerufen werden, auch wenn ich es ihm im Herzen nicht verübeln kann. Die Feuerkraft, die der Sprengmeister ins Feld führt, ist in der Tat beachtlich und wird uns noch von großem Nutzen sein.Ich gedenke nicht, auf die Truppe des Gerüchte-Ordens zu warten, obschon ich mir sicher bin, dass Mathyra zur rechten Zeit wieder zur Stelle sein wird, um uns einen Weg durch den Dschungel zu finden. Immerhin haben wir eine Vereinbarung. In der Zwischenzeit befinden wir uns endlich wieder im Kriegsgebiet und es ist mir möglich, eigenständiger zu planen. Die Erhabenen kennen den Tempel des Balthasar und haben dort laut Harbal sogar ein Runensystem auf Basis von Vergessenen-Magie eingerichtet, um den Zugang zu erleichtern.
Zu meinem Grimm bedeutet dies, dass der heilige Boden meines Gottes von den Ranken bedrängt und entweiht ist, doch ich ahnte es bereits. Wie könnte Mordremoth einen Ort der Macht wie diesen ignorieren. Die Erhabenen bestätigen mir, dass die flammende Kraft Balthasars dem Tempel noch innewohnt, womit die zuvor bereits vernommenen Gerüchte sich bestätigen. Es scheint einen uralten Wächter zu geben, der zur Verteidigung des Tempels gegen die Drachen-Korrumpierung erwacht ist. Ich finde keine Ruhe mehr in Erwartung, welches Geschöpf Balthasars uns begegnen könnte.Bastionskämpfer Harbal - welcher auch derjenige Erhabene ist, den ich zuerst mit einem Mursaat verwechselte - hat sich bereit erklärt, mir im Sinne der Mission Zugang zur Runenlehre Tarirs zu verschaffen. Im Gegenzug müssen wir den Erhabenen weiterhin mit dem Kampf um ihre Goldene Stadt helfen, wozu ich mich ebenso bereit erklärt habe. Morgen werden wir zum Außenposten 'Südwacht' ausrücken, der unter konstanter Bedrängnis steht. Ohnehin führt unser Weg dort entlang, und es ist nur recht und billig, einige Tage für fokussierte Kriegsführung zu investieren, eh wir womöglich blindlings in den Tod ziehen.
Der Moment der Wahrheit naht. Der Zustand des Ausbilders hat sich augenscheinlich verschlechtert, und ich kann nur darauf bauen, dass er es mithilfe Stychs und Khanlos noch bis zum Tempel schafft. Ich habe nicht vor, den Alten sterben zu lassen, doch wenn es sein soll, so möge er der Mission bis aufs Letzte als Waffe dienen und im Bestreben ihrer Erfüllung mit Ehre fallen. Dietrich und Verjeni sind noch relativ fit - ein Produkt des zweifelhaft ausweichenden Führungsstiles auf dem Weg hierher. Dennoch zumindest ein Vorteil, den es weise einzusetzen gilt.
Möge Balthasar mit uns sein, in Stärke und Unbeugsamkeit.