Tag 10; Kirschtörtchen
Heute gab es eine Überraschung, ich erhielt Antwort Post auf meine los geschickten Briefe, neugierig öffnete ich den Umschlag, es würde noch eine Weile dauern bis ich mich daran gewöhnt hatte das ich eine Nummer besaß von heute an und keine Adresse mehr. Ich zog mich nach dem Frühstück zurück und fing an zu lesen, Ulu hatte wohl den Leserlich Schreibkurs in der Schule geschwänzt, war das ein gekrakel.
Aber wenn ich an meine derzeitige eigene Handschrift dachte, lächelte ich nur müde, ja ich war im Moment auch nicht sonderlich gut darin.
Die Zeilen schockierten mich, sie konnten nicht mal wirklich atmen? Gut feucht warmes Klima lies modern schneller passieren und ähnliches, es musste stinken, noch schlimmer als bei uns hier. Immer wieder las ich die Zeilen und musste weinen darüber, ich drückte mich heute auch vor dem Kochen, ich wollte den Anderen das icht antun, ich verstaute den Brief in meiner Tasche und ging herum suchend nach allen anderen Tätigkeiten, ich half beim graben nach Wurzeln und ähnliches. Und doch kam ich nicht heraus aus der Denkspirale.
Sorge erfüllte mich, was wenn Sokkarr dort gelandet war und längst verloren, sterbend irgendwo... genau wie meine Brüder...
Immer wieder brachen die Tränen hervor die ich mühselig versuchte zu verstecken. Es musste schon später Nachmittag gewesen sein als ich schließlich an das Lagerfeuer zurückkehrte an dem mein eigenes Zelt grenzte, dort warteten schon ein paar Norn, sowie Kaliyah, Kirschchen und Alanna, alles redete gleichzeitig auf mich an. Letztlich musste ich ihnen die Absage geben mit dem Essen was ich gestern Abend Nika noch nicht hatte sagen wollen. Varos, brachte mich doch noch ins Staunen an diesem Abend, als ich ihm von Aquila erzählte sagte er ich sollte die Tasche an mich nehmen. Sie sieht fast aus wie meine alte, ist nur ein bisschen Größer, darin ist wohlverwahrt wohl etwas, ein Ei.
Aber ich denke nach genauster Inspektion, das schlüpft nicht bis ich mich in wärmere Gefilde aufgemacht habe, so lang muss ich es gut eingepackt lassen. Es gab mir Hoffnung, wie das kleine schlafende Wesen in der Tasche musste ich wohl mich selbst betrachten. Schlafend bis die Zeit reif war wieder stärker zu sein.
Ich setzte mich zu Kali, erzählte ihnen die noch am Feuer geblieben waren und nicht zum Ritual der Fassnacht aufgebrochen waren, von Ulus Brief und das es nicht so gut um die Blutstromküste stand. Immer wieder trieb es mich um an diesem Abend, ich hatte keine Ruhe, rastlos ging ich durch die Reihen des Lagers, immer noch aus Angst Sokkarr übersehen zu haben. Ich nagte meine Unterlippe auf bis ich Blut schmeckte. Es durfte nicht sein, es konnte nicht sein. Es wäre ungerecht.
Und was war nur aus Tucci geworden, leider hatte ich auch das Armband nicht mehr, ich musst es bei der Flucht verloren haben wie meinen Rucksack.
Sonst hätte ich Sokkarr wohl schnell finden können. Aber so, blieb mir nur das auf und ab gehen zwischen den Zelten durch den Schnee. Vielleicht sollte ich doch dem Winter meine Sorgen mitgeben, vielleicht sollte ich mich trauen dem Ritual beizuwohnen. Doch bevor ich den Weg dorthin einschlagen konnte sah ich den kleinen Tumult im Lager und ging hin, mein Steuermann war da und ein paar Andere.
Eine mehr als übel zugerichtete Sylvari war dort, mir wäre wohl schlecht geworden hätte ich an dem Tag schon etwas gegessen. Ich wartete, bis die gute Kathleen Winters ihre Fähigkeiten ein weiteres Mal eingesetzt hatte. Und nachdem die Sylvari versorgt war und auch Steuermann und Kali noch einen Tee eingeflöst bekommen hatten wollte ich gerade zum Ritual als Schnodder und Kirschchen mir entgegen kamen.
Das Ritual war vorbei, natürlich, war ich zu langsam gewesen, zu unentschlossen. Ich brummelte vor mich hin. Schon wieder drückte diese verdammte Tränendrüse, manchmal hätte ich sie am liebsten herausgeschnitten, allein schon weil sie so sehr brannte, das es weh tat.
„ Wenn du ein offenes Ohr möchtest.“ Bot mir Kirschchen an und so ergab ich mich, ich nahm die angebotene Hand, es fühlte sich gut an, Menschenhände, es war immer noch merkwürdig das ich mich den anderen Völkern zugehöriger fühlte als meinem eigenen. Ich konnte nicht verschweigen das ich seit meinem Leben im Löwensteiner Alltag wesentlich mehr Asuras kennen gelernt hatte als damals im Konzil.
Doch, es war geblieben, das Gefühl der Fremdheit zwischen allen die gleichgroß und ähnliche Ohren hatten wie ich. So war mir Kirschchens Gesellschaft ganz angenehm, wir kletterten auf meinen kleinen lieblings Spähplatz von wo aus man wunderbar über den Pass blicken konnte. Lilly war auch dabei, aber im Rucksack, sie schien zu schlafen. Es war das erste Mal das ich wirklich über Aquila sprach, das ich sie in Löwenstein verloren hatte, das ich immer noch wartete, auf so viele.
Kirschchen tat das Leid, ich wollte nicht das es ihr leid tat, es war für mich so wunderbar zu sehen wenn es ihnen gut ging. Es half mir mehr als wenn
mich jemand mitleidig von oben herunter ansah. Ich hatte den Rotschopf mit dem weißen Moa so lieb gewonnen wie kaum jemanden in so kurzer Zeit. Uns verband allein schon die Liebe zu den Tieren über die feuerrohte Mähne hin zu dem das wir beide einfach vielleicht am besten konnten für andere da zu sein.
Ich war ihr unendlich dankbar für das Gespräch und vor allem für die Umarmung in der ich mich so wohl fühlte.
Kirschtörtchen...
Ja genau das würde ich für sie backen wenn alles vorbei war. Es passte ja, sie das Kirschchen ich das Törtchen nach Spitzname.
Es war schon spät als wir zurückkamen, aber ich wollte unbedingt noch rüber, jetzt mehr denn je, denn Lilja erzählte mir das es drüben noch Bier gab, gutes dunkles Bier. Da konnte ich nicht nein sagen. Egal wie verkehrt es vielleicht sein mochte in der jetzigen Situation dieses Ritual zu feiern, was sollten wir sonst tun?
So half ich noch beim erklären wo die überschüssigen Vorräte hinkommen durften welche man uns mitgebracht hatte für das Flüchtlingslager.
Dann folgte ich hinüber, nachdem ich noch den Tee getrunken hatte den Madame Teekännchen fürm ich eingeschenkt hatte. Auf dem weg über die Treppe der Abtei rannte mich Nhyrra über den Haufen. Dieses verplante etwas Asura war völlig mit den Nerven blank.
Ich sah es ihr an in der Sekunde wo sie mir in die Augen sah, also musste sie wohl jemand da weg holen, ihr würde ein wenig Bier auch gut tun. Und vor allem die Ablenkung. So nahm ich die kirschsüchtige Asura mit der auffälligen Frisur mit und gemeinsam machten wir es uns bei den Norn gemütlich.
Sprachen über die anderen Lager, hier erfuhr ich auch das der olle Blechhelm gut angekommen war in den Gendarran Feldern. Und Nhyrra hat wohl an diesem Abend ihr Totem gefunden zumindest war der Herr Eulerich sehr angetan von ihr und sie von ihm. Manchmal fragte ich mich wie Nhyrra durch die Welt kam mit ihrer verpeilten und unaufmerksamen art, bis mir klar wurde, sie hatte seit dem ich sie das erste mal getroffen hatte, immer wieder mich gesucht. Geister helft mir,
ich lächelt schief, diese Asura zu betreuen würde schwerer werden als Tendaran beizubringen das mein Ohr keine Kauleiste war.
Dennoch, es war eine Aufgabe eine weitere, der ich mich widmen konnte, bis endlich wieder Licht ins dunkel kommen würde.