Verbrannte Hoffnung 9

Tag 11; von Lindwürmern und ein neues Kru Mitglied.


Der arme Postkerl, hielt auch heute wieder bei mir und überreichte mir einen Brief, ich runzelte die Stirn, nach Post aus den anderen Lagern sah das nicht aus. Ich legte meine momentane Arbeit beiseite, der versuch eine der Schüsseln zu flicken mit Harz, nahm die Post entgegen und suchte mir eine ruhigere Ecke. Das war wiederum ein Unterfangen das extrem schwer war, es dauerte auch ein ganzes Weilchen.
Da mir aber niemand in den Ohren lag ich musste bis dann und dann meine Arbeit fertig haben machte ich mir darum keinen Kopf, setzte mich auf ein kleines Mooskissen das ich von Schnee befreite und öffnete den Brief. Papier, es fühlte sich merkwürdig an auf der Haut, jene war inzwischen rissig und rau von der Kälte und der harten Arbeit wie aber auch schon zuvor verschwielt vom Training.
Ja ich machte es jetzt wie Toomar, nur meine Weise, die man mir beigebracht hatte. Ich hatte mir ein Holzstöckchen und ein kleines Ästchen gesucht und damit trainierte ich. Jeden Tag, nach dem Aufstehen, meist noch wenn die anderen alle schliefen. In diesen Momenten waren mir zumindest meine Freunde nah, all jene die mich immer wieder korrigiert hatten, die mich trainierten und bereit gemacht hatten. Vielleicht war das Schicksal doch kein so übler Gefährte, immerhin,
ohne all diese Hilfe im voraus wäre ich wohl in Löwenstein gestorben.


Und zu meiner Überraschung war der Brief aus Götterfels, ich lächelte und las die Zeilen als wären sie die Türen in eine andere Welt. Besonders der Schluss hatte es mir angetan ich las ihn immer und immer wieder und es machte mich einfach nur Glücklich vertrieb die ganze Welt um mich herum.


Halt dich tapfer Shii. Tendaran geht es gut, ich kann allerdings nicht nachvollziehen, weshalb du behauptest das er sich mit dem Mäuse fangen nicht auskennt.
Seit ein paar Tagen traut sich keine Maus mehr in meinen Keller. Die meiste Zeit liegt er nur träge rum, was angesichts seines vollen Bauchs wohl auch normal sein dürfte. Aber er lebt noch. Und das soll dir ein Zeichen sein, das selbst in der dunkelsten Zeit noch etwas Hoffnung besteht. Und dieses kleine Licht kann ein Feuer
entfachen.


Mein kleiner Taschenlindwurm musste bei so viel Futter inzwischen wesentlich gewachsen sein und Toomar hatte ihm das Jagen beigebracht, ich war so stolz auf beide. Es war schon weit nach Mittag als ich zurück ins Lager ging, immer noch mit dem leichten Lächeln auf den Lippen, dieses bisschen Papier und Tinte hatte mich beflügelt. Wo gestern noch Finsternis geherrscht hatte war dank der Zeilen Licht entfacht worden. Und dieses brauchten wir auch, ehe ich noch richtig kapierte warum alle das Zelt anstarrten kam daraus ein furchtbares Brüllen das mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Schnodder kam heraus gestolpert ein paar
Atemzüge später und kippte einfach um.
Magier Krankheit...
Ich wusste es ja, hatte ich es doch oft genug erlebt, gut das mir Aurelia die Schokoladenkekse überlassen hatte, das würde helfen. Gwyneth brachte die fast bewusstlose Schnodder in das Zelt der Mädels und ich setzte mich zu ihnen. Und lernte an diesem späten Nachmittag, das Menschenzähne ziemlich gemein waren
besonders wenn man mir in den Finger biss! Von nun an soll sie Schnodder Lindwurmtochter heißen! Für diese Aktion, aber immerhin ging es ihr schnell besser und mit Hasentopf von Flunsch dem Asura der hier ebenfalls vor ein paar Tagen gestrandet war gemeinsam mit noch ein paar anderen, war Schnodder bald wieder auf den Beinen.
Mir fiel ein das ich noch das Gebräu für den Haufen hatte zubereiten wollen, in letzter Zeit hatte es viel Konkurrenz zu Schnodders geschniefe gegeben und da wir uns hier keine Erkältungswelle leisten konnten, würde ich vorsorgen. Wegwarte, Schafgabe und Brennnessel, sie würden es ein wenig abschwächen wenn ich Glück hatte, weniger Glück hatte ich mit unseren Vorräten. Wir mussten an mildere Gefilde heran dafür, aber wir bekamen größtenteils medizinische Versorgung ich konnte die Heilkräuter nicht dafür ab zwacken präventiv Arbeit zu leisten.
Der Lornarpass hatte solche Zonen, wir mussten nur ein Stück nach Süden, eine Aufgabe die für meine Kru kein Problem darstellen sollte.
Aber ohne Aurelia...


Ich hatte eigentlich gehofft sie als schlagfertigen Part mitnehmen zu können, aber sie war noch nicht wieder hier her gekommen, was irgendwo auch ganz gut war, die junge Dame sollte sich nicht zu lang dem Lager anschließen. Es machte mürbe. Da fiel mein Blick auf meine Charr – Freundin und ein Plan begann sich in meinem Kopf zu regen.
„ Kann einer von euch vielleicht?“ Ah, das Halbwüchsige kleine Asura Ding, sie hatte sich die heftige Wunde zugezogen und Krankenpflege hieß eben auch waschen, das man hier noch den Firlefanz anfing mit „ oh ich will nicht von einem Kerl gewaschen werden“ verstand ich nicht. Aber gut, Mama hatte es mir beigebracht, im Konzil unter Isabeaus Anleitung hatte ich es perfektioniert. Nachdem erst mal alle ihr Gebräu erhalten hatten, verschwand ich in dem Zelt um die junge Asura zu waschen. Sie starrte mich an, zwar freundlich, aber ich wusste, ich war fremd, also machte ich die prozedur so schnell und gründlich wie es ging ehe ich ihr die
neuen Klamotten anzog sie fest einpackte und ihr sagte sie solle einfach schlafen.


Viel mehr ging eh nicht wenn man so schwer verletzt gewesen war, ich wusste es, fuhr über meine rechte Seite und versuchte mich dann wieder daran alle so gut es ging zu versorgen. Der Legendensänger Eik brachte uns noch ein paar Hasen und nahm seine Weißpelz mit sie wollten in die Gendarranfelder weiterziehen. Ich war froh, je weniger Norn umso weniger Verschleiß an Vorräten, auch wenn das wirklich gemein zu denken ist. Aber es war eine Tatsache das wir uns irgendwie über Wasser halten mussten. Zusammen mit Tzosh machte ich mich daran den zweiten Hasentopf anzusetzen für den heutigen Tag, wir stellten gemeinsam fest das wir ein Defizit an Wissen hatten über das Gerben von Fellen, wir mussten es ändern, aber wen fragen? Nun auch dafür würde sich noch eine Lösung finden lassen.


Die kleine Asura hatte es sich in der Zeit erbettelt nach draußen kommen zu dürfen, in ihrem Zustand, ich fand es bedenklich, aber wenn weder Kathi noch Schnodder eingriffen, nun dann würde ich garantiert nichts dazu sagen. Die Heiler waren die Heiler und ich war nur Helfer.
Nachdem mit Gwyneth und Trigal alles geklärt war und ich noch Rucksäcke für uns organisiert hatte erklärte ich dem Steuermann meinen Plan, wir kamen überein das wir jemand drittes brauchten und genau jene saß zwischen den anderen und war deprimiert wegen allem was mit ihrer Legionärin passiert war. Immer noch kochte in mir der Hass auf wenn ich daran dachte was sie Kaliyah angetan hatten, welche Gründe das auch immer sein mochten.


„ Kali, kommst du mit uns mit?“
Die Charr schien nicht abgeneigt zu sein.
" Dann sei aufgenommen in die Kru, als Feuerwerkerin.“ Schutz durch die Elemente sie war eine gute Gefährtin für unsere Kru ich war zufrieden.
Zufrieden mit dem Tag und mit meinem Tun, brachte das Eulchen noch ins Bett, Nhyrra hatte sich völlig in den Eulerich verknallt von der Norn.
Ich schmunzelte nur, es war schön zu sehen das sie sich einen fedrigen Begleiter wünschte, vielleicht waren die Geister gnädig und wenn Nhyrra die Augen offen hielt, dann konnte das wunder noch passieren.
Nachdem die junge Abteilerin auch endlich aufgebrochen war um in ihrem Zimmer endlich schlafen zu gehen.
Für eine kleine Weile setzte ich mich noch zu Alanna und Kirschchen, erzählte ihnen von meinem kleinen Schützling der noch in seinem Ei schlief. Ein Skal, es war ein Skal- Ei, ich war so gespannt, auf den Kleinen, aber noch war es noch zu früh.
Die Zeichen noch nicht gut genug, ein flüchtlingslager war kein Ort um den kleinen aufzuziehen.
Ich verkrümelte mich in mein Zelt, hatte das gut verpackte Ei samt Tasche bei Alanna und Kirschchen gelassen, dort schliefen sie. Caait, Tzosh und noch ein paar Andere. Ich legte mich zu Caait und schnuckelte mich an die vertraute Freundin nur um tief und gut schlafen zu können, wenn ich denn schlafen konnte.