Flucht aus Löwenstein - Neues aus den Lagern

  • Was des nachts noch ein Haufen Chaos war, verwandelt sich im Lauf der ersten Tage in kleine Zeltdörfer. Flüchtlinge aller Völker finden sich zusammen, tragen ihre Nöte und Sorgen auf einen Haufen. In jedem der Lager wurde ein Platz zum Suchen und Gedenken eingerichtet. Schon füllen sich die zusammengezimmerten Bretterwände mit Zetteln, Blumen und Erinnerungsstücken; besorgte Seelen sammeln sich davor...


    OOC:


    2 Mal editiert, zuletzt von Llarrian ()

  • Gerücht! Evakuierung aus Löwenstein


    Was wird erzählt/Was ist passiert?


    Nachdem das 2. Ministeriale Wachregiment unter der Leitung von Leutnant van Grondal eine Benachrichtigung über einen möglichen Angriff auf Löwenstein erhielt.
    Führte der rüstige Leutnant am Abend einen kleinen Trupp ausgewählter Wächter nach Löwenstein um sich einen Überblick über die aktuelle Lage zu verschaffen.
    Als spät Abends doch recht überraschend die Hölle über Löwenstein herein brach, soll der kleine Trupp Ministerialwächter alle Hände voll damit zu tun gehabt haben, Adelige, Minister und Ratsherren aus Götterfels, die sich zu der Zeit in Löwenstein befanden über durch die Portale hindurch zu evakuieren.
    Es heißt allerdings das der Trupp in der unerwarteten Heftigkeit des Angriffes und der schieren Unterlegenheit aufgerieben wurde und seid dem vermisst wird.
    Manch panische Zungen behaupten sogar das der kleine Trupp gänzlich zerschlagen wurde.


    Andere Stimmen behaupten der Trupp wäre in den frühen Morgenstunden in die Dienststelle zurückgekehrt.
    Allerdings nicht in voller Stärke wie er am Abend Götterfels verließ.
    Aufgrund des herrschenden Chaos, scheinen hierbei einige Botengänge aufgerieben oder gar völlig abgerissen zu sein, was zu den unterschiedlichen Nachrichten und keinen klaren Informationen führt.




    Wer spricht darüber?


    - Anwohner von Götterfels
    - Anwohner von Rurikstadt
    - Anwohner/Flüchtlinge aus Löwenstein
    - Wächter des 2. Wachregiments

  • Mit einem garstigen Brummen im Schädel und einem Gefühl von Wachs in den Ohren kam Gardistin Phloxxi zu sich. Als sie die Augen aufschlug, blickte sie gegen ein helles Zeltdach; sie blinzelte und versuchte den Kopf zu heben. Das Brummen wurde schlimmer und schwach ließ sie sich zurücksinken. Eine Hand berührte sie sacht an der Schulter: "Immer langsam, Gardistin. Ihr habt einiges abbekommen."
    Phloxxi versuchte der Stimme zu folgen und wandte den Kopf, bis sie die Robe einer Angehörigen der Abtei erblickte und darüber das freundliche Gesicht einer Sylvari.


    "Wa....was ist passiert? W...w...wo bin ich?"


    "Ihr befindet Euch im Flüchtlingslager auf der Sturmklippen-Insel. Was von der Löwengarde noch übrig ist, brachte verwundete Soldaten und Zivilisten hierher. Wir von der Abtei unterstützen die Garde so gut wir können mit Heilern und Vorräten. Und es kommen immer mehr aus Löwenstein. Sagt, was ist passiert dort?"


    Phloxxi schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern, die vorbeifliegenden Gedankenfetzen einzufangen und zu sortieren.


    "Ich weiß nur noch, dass ich im Fort war. Plötzlich wurde alles dunkel. Feuer regnete vom Himmel und überall war Rauch, Leute schrien und rannten panisch umher. Man konnte nichts sehen, jeder Atemzug brannte in den Lungen. Ich wusste nicht, wo die anderen waren. Aber dann stand da plötzlich Konstabler Grigg und rief mir zu, ich solle laufen so schnell ich könne. Das tat ich dann auch. Zusammen schlugen wir beide uns bis zum Löwenschatten durch. Gardist Dhéatach, Aánika und viele andere waren dort und kämpften, so schlossen wir uns denen an. Von Gardist Kraabsond und Hauptmann Weniger gab's immer noch keine Spur." Phloxxi machte eine Pause. Die Sylvari tupfte der Asura ein paar Schweissperlen von der Stirn und wartete darauf, dass diese mit ihrer Erzählung fortfuhr.


    "Dann rief jemand, wir sollten alle nach Süden fliehen. Wir rannten los, um uns herum alles Rauch und einschlagende Geschosse, Erde spritzt hoch und nahm uns die Sicht. Manche stolperten und fielen hin, dann haben wir ihnen aufgeholfen und sind weitergerannt. Dann war da so ein grüner Nebel und mir wurde schwarz vor Augen. Mehr weiß ich nicht mehr." Ein leises Schluchzen entrang sich der Asura, die nun kreideweiß in den Kissen lag. "Wo sind die anderen? Wo sind Grigg und Barri, Dhéatach, Kâra, Owen, alle anderen Kollegen und die Leute vom Löwenschatten?"


    Beruhigend legte die Sylvari ihre Hand auf Phloxxis Schulter: "Wartet einen Moment, ich will sehen ob ich einen Vertreter der Löwengarde finde und ihn bitten, mit Euch zu sprechen. Vielleicht weiß er ja Antworten auf Eure Fragen."


    Phloxxi nickte nur und sah der Sylvari hinterher, als diese das Zelt verließ. 'Soviel Not und Elend in nur so kurzer Zeit. Alle ihre gute Absichten, die Stadt gegen einen Angriff zu schützen - zunichte gemacht in einem Wimperschlag. Die Stadt ausgelöscht, die Bewohner tot oder heimatlos auf der Flucht, nur wohin?' Leise wimmernd drehte sich Phloxxi mit dem Gesicht zur Zeltwand, niemand sollte eine Löwengardistin weinen sehen.

  • (In anderen Topic verschoben)

    »Ich habe Dinge gesehen, die ihr Jungen niemals glauben würdet:
    Gigantische Luftschiffe, die brannten, draußen über den Ebenen von Ascalon.
    Ich habe Geschützfeuer gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Löwensteiner Portal.
    All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, wie Tränen im Regen...


    ...Zeit zu feiern

    4 Mal editiert, zuletzt von Arka Sha ()

  • Die "Krasse Krabbe" war voll in dieser Nacht. Billiger Champagner und scharfer Rum floss in Strömen. Kondenswasser perlte von den schäbigen Wänden der Kneipe am Markt vom Schweiß der feiernden Tänzer. Die Band gab wirklich alles und die Menge kochte, verlangte nach mehr und mehr. Mehr heiße Rythmen, mehr Alkohol, mehr abgefahrene Soli, mehr Birdy. Wie eine Prophetin des Untergangs hatte die dunkelhäutige Sirene in dieser Nacht die Gäste der Krabbe fest im Griff. Heizte sie auf mit dem wilden "Doppelhops", ließ sie mitgrölen bei "Kiel, wir kommen Nachts in dein Bett" und am Ende wehklagen, als die Nachtigall ihre Signatur-Nummer sang: Das zum Zerreißen geplärrte "Oh, wo ist mein Baby hin." Keiner sah die Ironie in den Zeilen des Liedes denn die Krabbe kochte und Birdy rührte den zähflüssigen Eintopf aus Unbekümmertheit und Abschied mit dem Kochlöffel ihrer Songs kräftig um. Es war einer dieser Abende, an dem morgens die Welt untergehen könnte, solange nur Musik, Rauch und scharfer Schnaps nicht ausgingen. Mit dem einen Unterschied, das an diesem Abend die Welt wirklich unterging...


    Birdy blinzelt. Genug geträumt. Die kurvige, dunkle Frau streift ihr Abendkleid mit den nun verkohlten Federn glatt. Ordnet sich ein wenig das zerzauste Schwarzhaar. Sie steht vor dem Karren mit der gebrochenen Achse im wirren, wuselnden Südlichtbucht-Lager. Rundherum wird geschrien und geweint, laut werden Namen von Suchenden gerufen. Der Karren, unbrauchbar nun zum Fahren, wurde in Windeseile zum Aushängeschild der letzten Hoffnungen Löwensteins. Zettel über Zettel hängen dort. Zerdrückte Blüten liegen am Boden. Die schwarzen Augen der dunkelhäutigen Sängerin ziehen blicklos über all die Hilferufe auf schmutzigem Papier. Da. Diese Krakel kennt sie. Schlanke Finger mit gesplitterten, roten Fingernägeln, rußig von der Flucht der letzten Nacht greifen nach einem Zettel. Nur eine schlichte Botschaft:


    "Birdy - Ninefinger und Broom haben es nicht geschafft. Treffen uns in Götterfels. Alle, die noch leben. - Blo'Boy"


    Birdy Nightingale zerknüllt den Zettel. Die Brust wird ihr eng, Flecken tauchen vor ihren Augen auf. Ninefinger...nein.... Und dann, inmitten der aufgehenden Sonne, die das Lager in ihr orangerotes Licht taucht, beginnt sie zu weinen.


  • In einer Koje eines Löwensteiner Miet-Dachbodens erklang ein Schnarchen dass jeden Oger neidisch gemacht hätte. Ein aschblonder Zopf hing aus der Koje. Es war Orla Kraabsond, die sich mal wieder bei ihrem Bruder eingenistet hatte. Die Fenster waren geschlossen, zitterten leicht. Hinter den Vorhängen leuchtete und schimmerte es orange.
    Grünschnabel kratzte an der Tür ins Untergeschoss. Orla brummte nur unwillig.
    Der kleine Moa drehte sich um, scharrte wie verrückt. Keine Reaktion vom Fütter-Wesen Nummer 2. Wie konnte es nur?! War es etwa schon tot? Und wenn ja, warum machte es so einen schrecklich schlimmen Lärm?! Erbost wuselte das kleine Wesen zur Koje, schnappte nach dem Zopf und heraushängenden Fingern. Quietschte, krächzte, biss, flatterte.
    "Klappe Staubfäng'r..." brummte etwas. Nun, eine Reaktion war besser als keine. Die Hand vor Grünschnabels Schnabel bewegte sich, kam in Reichweite. Ein kräftiger Biss und -
    "AH!! VERDAMMTES V-" Das Rummsen eines Kopfes gegen das Holzdach -"AU! DOLYAKMIST UND DRACHENKÖTTEL!! BARRIIIIII!!"
    Stille.
    "Barri?!"
    Rascheln. Zwei Füße und ein hellblaues Nachthemd erschienen in grünschnabels Sichtfeld. Er nutzte die Chance und schnappte nach dem Hemd, zerrte es zur Falltür. Ein unwirscher Tritt beförderte den Moa an die Seite.
    "Ist der verdammte Säufer noch immer nicht daheim...?" Wühlen, rascheln. Hörte dieses Futterwesen denn den Lärm nicht? Roch sie nicht dieses brennende, säuerliche Zeug, dass durch die Fensterritzen kam?!
    Oranges Licht flutete den Dachboden. Endlich! das Futterwesen hatte den Vorhang aufgezogen!!
    "Drachenköttel! BARRI?!!"


    Orla war noch nie so froh gewesen, dass ihr Bruder am Stadtrand wohnte. Noch nie! Die letzten Stunden...sie hatte sich ihren Seesack geschnappt, das Moavieh dass sie netterweise geweckt hatte, und dann die Beine in die Hand genommen. Die Luft hatte gebrannt, in ihren Lungen, ihren Augen, auf den Dächern ihrer Heimatstadt. Fast hätte sie es nicht rausgeschafft. Das atmen fiel ihr so schwer. Ihre Knie waren unter ihr weggeknickt, der moa fast aus ihrem Arm gefallen. Jemand half ihr auf, eine Menschenfrau in einem Kleid....welche Farbe hatte es? Hatte sie nicht sehen können, irgendwie war alles rot, gelb und orange. Beide hatten es aus der Stadt geschafft, irgendwie, zur Blutstromküste. Jetzt sah erkannte Orla ihre Retterin. Die Schreibtischtante des Konsortiums, unten beim Fraktal-Portal. Gehörte sie nicht letztes Jahr oder so zu den Bösen?


    Eine kräftige Hand schlug ihr auf den Rücken. Ein Kerl in Blau, Abtei?
    "Alles Gut?"
    Sie schüttelte den Kopf.
    "Und abgesehen von dem Angriff?" fragte er dann.
    "Mir is' nich viel passiert..." Sie hustete. Der Moa unter ihrem Arm zuckte zusammen.
    "Gibt's neues aus der Stadt?"
    "Flüchtlinge. Suchst du wen?"
    Sie nickte.
    "Meinen Bruder."

  • Verschwommen schien alles, was sich den gerade aufgeschlagenen blauen Augen bot, während ihr Atem in ihrem Kopf widerhallte wie kein anderes Geräusch sonst. Sie versuchte zu sich zu finden, ihre Glieder zu bewegen, doch schien ihr Körper sich nicht lenken lassen zu wollen. Hastig begann sie nach Luft zu schnappen, gefangen in einem Gefühl der Hilflosigkeit und der Bedrängung, bis sie es schaffte die illusionären Ketten, die ihren Körper nieder hielten zu sprengen. Rasch richtete sie sich auf, gar panisch, wie aus einem Traum gerissen. Sie sah an sich herab, verbände schlangen sich um ihren Oberkörper, verschwanden unter dem zerrissenen, dreckigen Stoff, den man einst Kleid nennen konnte. Wieder verschwammen ihre Blicke und Erschöpfung folgten, sie versuchte zwanghaft ihre Gedanken zu ordnen.


    "Legt euch wieder hin!" erklang die Stimme eines Asura, der gerade in das Zelt gelaufen kam "Ihr sollt euch schonen, vorerst solltet ihr in Sicherheit sein" erklärte er. Xelia folgte der Stimme mit ihrem Blick "Bin ich in Löwenstein? Ist etwas geschehen? Ich wollte aufpassen" faselte sie benommen vor sich hin, während die Welt langsam aus dem Wasserglas auftauchte, durch welches sie zu blicken schien. Sie war nur eine von vielen, die an diesem Ort, in diesem Zelt verweilten, die davon gekommen waren. "Löwenstein gibt es nicht mehr, nicht so wie wir es kannten" antwortete der Asura mit bedrückter Stimme während er die verbände der rothaarigen kontrollierte und schließlich zur nächsten Liege hinüber ging. "Hört auf mich, seid nicht störrisch, ruht euch aus und sucht nach Antworten, wenn euer Körper es zu lässt" riet er ihr, doch seine Worte wurden überdeckt von ihren schreienden Gedanken, gefüllt von Feuer, Rauch, Panik und vorne an der Frage, was mit denen passiert ist die sie kannte und denen sie beistehen wollte.


    "Achja, ihr fragt besser den Bogenschützen draußen in weiß, wenn ihr fragen habt, er hat euch schließlich her gebracht". Xelia nickte knapp und schloss noch einmal die Augen, die Hoffnung nicht verlierend aus diesem Traum aufwachen zu können, es ungeschehen zu machen, bestätigt zu werden, dass dies alles bloß ein Hirngespinst ihrer Sinne war.

  • Vor ein paar Minuten erreichte eine kleine Asura mit zwei Golems dabei dass nördliche Flüchtlingslager. Die Golems
    waren überladen mit Versorgungsgütern und Medikamenten. Die Asura bezog ein Zelt und stellte sich als Medizinerin
    Nalleji von der Aeroflux Kruperation vor. Sie will nach eigener Aussage dort bleiben und verletzte Asura versorgen und
    mit Versorgungsgütern ausstatten. Keine zwei Minuten nach dem dass zelt halbwegs bezogen war fing sie mit ihrer
    Arbeit an.

  • Müde und abgekämpft stapfte die noch immer schwer gepanzerte Norn in der russigen, zerkratzten Rüstung zu den aufgehangenen Zetteln. Mit Hoffnung in den tiefbraunen Augen wurde ein jeder beäugt und immer trüber wurde der Blick, je länger es dauerte. Nichts. Kein Zeichen all jener, die sie im Herzen trug und doch im Chaos der Löwensteiner Gluthölle verloren hatte.


    Laut hatte sie gebrüllt, immer wieder angespornt, damit man ins Zentrum vordringen konnte, um den Raben zu finden. Wie ein Wolfspärchen auf der Jagd eilten Eik und sie durch die Trümmer, begleitet von bestimmt sieben oder acht andere, die kurz zuvor noch Gäste im Löwenschatten waren. Man war überrascht worden. Mit dem was gekommen war, hatte niemand gerechnet. Auf den Strassen und Wegen, besser gesagt dem wenigen was davon überhaupt noch übrig geblieben war, roch es nach Tod und Feuer und doch ging man immer weiter, bahnte sich manchmal seinen Weg durch vereinzelte Feinde oder deren Überreste, doch je näher man dem Zentrum der Stadt kam, desto schwieriger wurde es.


    Hätten sie den Blick gehoben, sie hätten es längst gesehen, doch keiner wollte es jetzt schon wahrhaben. Erst auf einer Klippe, die vorher nicht da war, endete der Vorstoss schliesslich und die Köpfe wurden in die Nacken gelegt. "Ihr Geister, er ist einfach fort." kam es fassungslos und voller Entsetzen aus einer heiseren Kehle und mehr gab es nicht zu sagen, den mehr war nicht übrig von der Schiffsbrücke, die man einst als Moes Raritätenladen kannte.


    Wie gelähmt stand die Gruppe dort und eine ganze Weile dauerte es, bis wieder hektische Bewegung in die Reihen kam. "Ich riech was. Noch ist es schwach, aber es wird stärker." gab die feinste Nase Auskunft. Höchste Zeit sich davonzumachen, aber die Schritte wurden immer schwerer. Flucht? Floh man gerade? Hatte man nicht gesagt, man würde bleiben, bis es keinen Sinn mehr machte? Doch dieser Moment war längst gekommen, sogar weit überschritten worden. Hinweggefegt wurde die Stadt in einem Feuersturm.


    Und gerade, als man fürchten musste, die Luft würde nicht reichen, stolperte man in das eilig errichtete Portal und kalte aber klare Luft füllte die Lungen. Lornars Pass, am Fusse der Abtei Durmand.


    Mit zittrigen Händen hängte sie den eigenen Zettel dazu, achtete genau darauf keinen anderen zu überdecken und auch zwei weitere wurden mit der Bitte sie zu den anderen Flüchtlingslagern zu bringen, abgegeben.



    Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.
    Abraham Lincoln

  • Unter den unzähligen Flüchtlingen in Lornars Pass findet sich ein ordentlich gekleideter Sylvari wieder, der dem einen oder anderen bereits in Moe's Laden unter dem Namen "Neltom" aufgefallen ist. Im Gegensatz zur Massenpanik die deutlich bemerkbar ist, scheint er recht ruhig und besonnen.


    Meistens lehnt er an einer Säule oder einem Pfeiler, mit einem gefüllten Packsack an seiner Seite, und bietet den Flüchtlingen Medizin an.
    Und für so manchen Verzweifelten der sich nichts sehnlicher als eine Auszeit von dem Löwensteiner Albtraum wünscht, hat er gegen einen recht günstigen Preis auch die eine oder andere Substanz auf Lager.

  • Im Gedränge ging selbst der massige Hüne in seiner schweren roten Plattenrüstung hoffnungslos unter. Längst hatte Sentenzar es aufgegeben, seinen Streithammer wie üblich als Krückstock zu missbrauchen, um den Gehfehler seines linken Beins auszugleichen, und so drängte er sich mit einhändig geschulterter Waffe hinkend durch den schier endlosen Strom der Flüchtlinge. Leichter gesagt als getan, denn auch Norn und Charr kamen ihm entgegen. Der Priester Balthasars verabscheute Stimmgewirr und Menschenmengen, wenn es nicht gerade um aufeinander prallende Heere in der Schlacht ging.


    Zähneknirschend und schnaubend bullte er sich schließlich seinen Weg hindurch ins Zentrum des Lagers, rücksichtslos und verbohrt, die überlaufende Feste der Wachsamen hinter sich zurücklassend. Er fand sich inmitten eines riesigen, provisorischen Zeltlagers wieder. Es war ein hoffnungsloses Unterfangen, nach Ordnung und sauberer Organisation zu suchen, hier, wo die vermutlich größte Masse an Flüchtlingen aufgeschlagen war.
    Nach Norden, immer nach Norden zog es sie, blindlings. Ein weiterer von ihnen rempelte ihn versehentlich an, ein Sylvari in aufgerissenen, angesengten Kleidern. Auch der sonst vielleicht einschüchternde Anblick jenes grimmig dreinstierenden Kriegerpriesters konnte ihn nach dem erlebten Trauma nicht mehr abschrecken, während er einfach nur eilig seinem Tross hinterher eilte.


    Sentenzar schnaubte matt. Zu seiner Linken tat sich ein behelfsmäßes, nur mit Stoffplanen überdecktes Feldlazarett auf - es schien aus Nichts mehr zu bestehen als verstümmelten Leibern, gequälten Schmerzenslauten und übernächtigten Heilern, die Ärmel hochgekrempelt ob all des Blutes an ihren Händen. Die Leute starben einfach weg, reihenweise. Er wandte sich stumpf zum Weiterhinken, Panzerplatten und Zähne gleichermaßen knirschend, denn es gab Nichts, das er hier hätte tun können.


    Schlussendlich fand der Priester sich an einem Klippüberhang wieder. Mit mahlenden Kiefern und herabgezogenen Brauen starrte er in die Ferne, während der Panzerhandschuh sich fester um den geschulterten Streithammer ballte. Unter ihm breiteten sich die Neustrand-Felder aus, übersät mit Schlangen von Flüchtlingsströmen aus dem Süden. Dahinter kam der Kopfgeldsee. Und dahinter... ein schwarzer Himmel über fernen Glutherden, mehrere Meilen weit in der Distanz. Löwenstein brannte noch immer.


    "Du bist zu spät.. zu alt. Zu verbraucht. Du warst nicht da, als der Sturm los brach.", knurrte er gedämpft in sich hinein, das klobige Kinn starrsinnig angereckt. "Das dreckige Piratenloch Löwenstein steht nun in Flammen, aber Fort Marriner.. das heilige Portal des Herrn.. die Zaishen. Ich werde sie nicht aufgeben. Balthasar, gib uns Stärke. Uns allen.." Eine lange Weile stierte er noch in die Ferne, eh sich abgewandt ward. Die anderen warteten.



    _________


    Balthasar-Anhänger in Gendarran


    Während die Gerüchte über den Vernichtungsangriff auf Löwenstein sich wie ein Lauffeuer verbreiten, werden am Götterfelser Balthasarschrein eiligst Vorbereitungen getroffen, seit bekannt ist, dass das Asuraportal in der Oberstadt wieder eine Verbindung etabliert hat, wenn auch 'nur' zur Feste der Wachsamen. Einige der extremeren unter Balthasar-Anhänger haben es sich offenbar in den Kopf gesetzt, das Nötigste für ein Zeltlager zusammen zu packen, den Packdolyak zu beladen und aufzubrechen, um in den Krieg zu ziehen und zu retten, was von den in Löwenstein ansässigen Zaishen und eventuellen Verwandten noch übrig sein mag.


    Der hammerschwingende Kampfpriester Dronon und einige weitere Übereifrige sollen angeblich bereits vorzeitig alles stehen und liegen gelassen haben, um aufzubrechen und sich im Flüchtlingslager am Fuße der Wachsamen-Feste ein Bild von der Lage zu verschaffen. Außerdem ist man dabei, nebst der bereits von Stunde zu Stunde wachsenden Flüchtlingscamps ein provisorisches, kleineres Feldlager für all jene Anhänger des Kriegsgottes aufzustellen, die noch nachkommen wollen, um zu helfen und an eventuellen Gegenoffensiven teilzunehmen.


    Man scheint momentan noch recht offensiv gesonnen, während sich der Großteil anderer Fraktionen um die Versorgung der zahllosen Verwundeten und Sterbenden kümmert - die Zeit wird zeigen, wie viel ein Gegenkämpfen überhaupt noch bringt.



    Wer kann davon gehört haben?
    - Bürger von Götterfels, speziell an der Balthasar-Hochstraße und in der Oberstadt
    - Soldaten, Helfer und Flüchtlinge an der Feste der Wachsamen


    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."


    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

    Einmal editiert, zuletzt von Agroman ()

  • Ebenfalls im Lager im Lornars Pass ist soeben eine Charr aus einem der Krankenzelte getapst. Der ganze Oberkörper der recht kleinen braunen, weiß gestreiften Charr ist mit einem Verband umwickelt. Über ihrem rechten Auge sind 2 tiefe Kratzer zu erkennen, die noch versorgt werden müssen. Ihre Haltung ist etwas schief, als schmerze ihr der Rücken oder die Seite beim gehen.
    Sie wirkt recht desorientiert und schüchtern. An den Resten ihres Wamses ist kein Truppabzeichen zu erkennen. Fragt man sie nach ihrem Namen stellt sie sich aber als Nanthera Sturmrabe, der Raben-Kriegsschar zugehörig, vor.

  • Aus einen der Plätzchen, wo sich Heiler/Ärzte der Abtei bereit gemacht hatten, kommt ein glatzköpfiger Mensch mit langsamen Schritten die Gänge entlang. Um seine linke Schulter, bis hin zu einen der untersten Rippen und linken Elle, trägt er einen komplett frischen Verband. Seine Rüstung ist am größten Teil der Stelle anscheinend abgefackelt. Hinzu kommt auch noch, sein dauerhaftes starkes Husten, dass ziemlich unregelmäßig kommt. Sein Blick verrät seine Müdigkeit und die angespannte Lager seinerseits. Wenn er zu Wort kommt, spricht er leise und relativ langsam, der Blick dabei trübe gehalten. Einige könnten ihn als Defiann erkennen, der mit einigen vom Löwenschatten losgezogen ist.


    Nachdem die Gruppe aber im Pass ankam, schien er schon genug der giftigen Luft eingeatmet zu haben, dass es ihm miserabel ging, doch schien er mehr als nur dumm zu sein um nach der Prozedur der Asura wieder durch das Portal zu gehen. Knapp eine Stunde später, tauchte er wieder auf, taumelnd und ziemlich zugerichtet. Der linke Teil seiner Schulterpolster und seiner Rüstung war total abgefackelt, die Haut war ebenfalls weg und an seiner ganzen Rüstung klebte trockenes Blut. Er keuchte mehr als laut und schien total angespannt zu sein, kein Wort kam aus ihm heraus als man nach seinem Wohlbefinden fragte, oder ihn versuchte zu stützen. Auch wenn er nur mit fremder Hilfe zum Platz des Arztes kam.

    Die Kälte ist meine Wärme. Der Hass ist meine Liebe. Die Kälte ist meine Wärme.
    Wenn du nicht leben willst, dann zeigst du keine Schwäche oder Angst. Damit zeigst du nur, dass du keine Liebe kennst. - Max C.

  • „Verfluchte Scheiße..“



    Er konnte schon nicht einmal mehr seine Gedanken wirklich sammeln. Die Luft stand vor Hitze und
    dem Gestank nach Gift und Verbrannten, während die Geräusche bereits verklangen und sich
    entfernten. Schaufler und Flammenlegion hielten sie zurück, damit die wenigen Zivilisten und auch
    die Invaliden aus dem Fort Marriner flüchten konnten – zumindest die, denen es auch möglich war.
    Es hatte Opfer gekostet und das nicht wenige.



    Nichts hatte er sich mehr gewünscht, als wieder in das Gefecht eines Kampfes zu geraten, um an
    seine Grenzen zu kommen und sich noch einmal, ein letztes Mal, so richtig auszutoben, nur um in
    den gierigen Feuern seiner eigenen Zerstörung verschlungen zu werden. Arschlecken.



    Stattdessen waren sie auf der Flucht; weg von der Zerstörung und auch weg von den quellenden,
    roten Stöben, die in der Luft schwebten und einem das Fleisch von den Knochen zu nagen drohten,
    wenn man zu lange dort blieb. Es beginnt immer mit Husten, ging es ihm durch den Kopf und er
    knirschte mit den Zähnen, was unter dem lauten Knistern brennenden Holzes unterging, ausgehend
    von nahestehenden Palmen. Er tätigte sich in seinem gesamten Leben zu sehr mit alchemistischen
    Dingen, um nicht zu wissen, dass sehr viele Dinge 'mit einem Husten beginnen'.



    „.. das wäre nicht soweit gekommen, wenn..“



    Die Flucht war nur sinnig gewesen, denn so konnten sie die Überlebenden zählen und diese
    versorgen, nur um nach weiteren in den Trümmern der Stadt suchen zu gehen. Selbstmörderisch
    wäre eine gute Umschreibung dessen, wie man diesen Gedankengang hätte strafen können und
    trotzdem konnte er an nichts anderes mehr denken, während sie sich noch aus der brennenden
    Stadt entfernten. Retten was und wer möglich war.



    Sein vor Anstrengung verschwommener Blick hob sich auf die Rücken der Personen, die vor ihm
    durch den sich schmälernden Pass zur Blutstromküste rannten. Ein hünenhafter, in Platten gehüllter
    Charr stapfte dort, einen reglosen Leib mit sich tragend, der in zivil anmutende Kleidung gehüllt war.
    Neben diesem grotesken Anblick watschelte ein Asura mit einem Gewehr in der Hand, der nicht selten
    – fast schon paranoid – über die Schulter blickte, als würde er sich vergewissern wollen, dass die
    Gefahr auch wirklich weit entfernt war. Ob er da überhaupt richtig sah, oder, ob es bereits
    Halluzinationen waren die sein Urteilsvermögen betrogen, konnte er nicht einmal mehr abschätzen.
    Aber eines war ihm schon die ganze Zeit klar und ging ihm durch den von einem Spangenhelm
    besetzten Schädel.



    „.. Dronon uns nicht dauernd in so eine Scheiße reiten würde!“



    Er hörte seine eigene, raue und äußerst unangenehme Stimme in die laute Nacht brüllen und
    konnte noch sehen, wie sich die gewaltige, graue Gestalt kurz zu ihm umdrehte, dann jedoch weiter
    rannte, um nach Süden aus der Stadt zu eilen. Einen Kommentar dazu gab es allerdings nicht,
    denn es gab wichtigeres woran man seinen Atem verschwenden konnte – Flucht und Überleben.

  • Der Sylvari Dheatach beendet gerade seinen Patroullien-Gang mit seinem Kollegen und Freund Sanchyro als plötzlich Tumult losbricht. Hektisch greift er nach seinem Bogen, die Löwengarden-Waffen dabei nicht beachtend. Seinem eigenen Bogen traut er mehr. Und der Tumult klingt danach als würde er ihn brauchen. Als sie nach draußen kommen, herrscht heilloses Chaos. Leute laufen wild durcheinander, Schreie sind zu hören. Und plötzlich ist alles Rot. Rot und Orange. Und so heiß. Die Luft schwirrt. Sofort laufen sie los, versuchen zu helfen wo sie nur können. Als er sich zwischen den Kämpfen umsieht, ist Sanchyro fort. Einfach weg. Sein Kopf ruckt herum, er versucht den anderen Sylvari zu entdecken. Immer wieder ruft er nach ihm, bis er beinahe nicht mehr schreien kann. Doch er findet ihn nicht. Orientierungslos dreht er sich im Kreis, auf der Suche nach ihm. Schließlich stolpert er ziellos weiter, hilft Flüchtlingen, lässt sich zusammen mit Anderen in kleinere Kämpfe verwickeln. Irgendwann steht er plötzlich vor dem Löwenschatten, ein riesiger Wurm vor ihm. Und da sind Andere. Gemeinsam bekämpfen sie das Monster. Als kurz ein wenig Ruhe eintritt, entdeckt er Konstabler Grigg und erkundigt sich nach Sanchyro. Suchend blickt er sich dabei um, kann ihn aber nirgends entdecken. Nur andere Leute die er kennt: Aanika vom Löwenschatten, Phloxxi... dann laufen sie los, kämpfen wieder. Und er reagiert nur noch, kämpft, denkt aber nicht mehr nach. Nur laufen und kämpfen, den Leuten helfen, raus hier aus der Hölle.


    Als er plötzlich mit den Anderen in der kalten Luft des Lornar Passes steht, hebt er langsam den Kopf. Der Blick wandert suchend herum, die Bewegungen sind langsam. Wo ist er nur? Er fragt nach ihm, doch niemand scheint ihn gesehen zu haben. Verzweiflung macht sich breit. Er muss es doch geschafft haben... Als es weitere Kämpfe gibt, funktioniert er nur, greift an und versucht die zu schützen die sich selbst nicht helfen können. Reine Routine, ohne nachzudenken. Wieder rein in die Stadt. Doch dort verliert er die Anderen schnell aus den Augen. Wo sind die nur alle hin? Er läuft mit einer Gruppe von fremden Leuten und Flüchtlingen mit. Immer weiter laufen und kämpfen, bis ihn seine Beine aus der Stadt heraustragen. Richtung Blutstromküste.


    Blind stolpert er vorwärts, nimmt kaum noch etwas um sich herum wahr. Schließlich kommt er an einem der Flüchtlingslager an. Doch auch die Leute um sich herum bemerkt er kaum noch, murrt nur leise wenn er angesprochen und nach seinem Gesundheitszustand gefragt wird. "Dhe!", ertönt eine vertraute Stimme gar nicht so weit von ihm weg. Langsam hebt er den Kopf und blickt in das Gesicht des verlorenen Freundes. "Sanchyro?", kommt die leise Antwort, dann dringt Verständnis in sein Bewusstsein. Mit einer recht plötzlichen Bewegung läuft er auf ihn zu und schlingt seine Arme um den Hals des größeren Sylvari. "Du lebst!", der erleichterte Ausruf. Stürmisch küsst er seine Lippen und drückt sich dann an ihn. All die Verzweiflung die er in den letzten Stunden gespürt hat kommt hervor und er fängt hemmungslos an zu weinen. Löwengardist hin oder her. Der Stärkste war er ohnehin nie. Man hört nur noch sein leises Schluchzen und immer wieder die Worte "Du lebst, du lebst, du lebst..."

  • Ein lautes Grollen erwachte, der Boden erzitterte.
    Ich spürte wie der Boden und meinen stählernen Stiefeln bebte und Macht über mein Gleichgewicht gewann.
    Es riss mich zu Boden, mit aller Kraft den Griff meines Schwertes umschlungen.
    Der Boden brach nicht unweit von mir auf und riss einen Passanten in seinen tiefen Schlund.
    Hatte die Garde doch recht gehabt? War dies der erwartete Angriff?


    Feuer überzog das Land, den Boden und die mächtigen Gebäude.
    Gegnerscharen fielen ein, überzogen alles und jeden mit Leid und Tod.
    Ich musste etwas tun, die Menschen retten welche nun um ihr Leben bangen mussten.
    Ich kam um den Adel und die Minister zu schützen, heil zu Heim und Hof zu geleiten.
    Doch war die jetzt noch wichtig? Frauen, Kinder, verschiedenster Rassen.
    Hatten sie nicht das gleiche Recht auf Leben?
    Es war nur ein kurzer, flüchtiger Gedanke der mich durchzog.
    Ich wusste das ich ihnen helfen musste.


    Das Schwert in meinen Händen, die Wut über diese schändliche Tat war, die waren meine Waffen.
    Ich stelle mich ihnen entgegen, versenkte mein Schwert tief in ihren grausamen Leibern.
    Blut, der Geruch von Tod drang in meine Nase und Trieb mich an. Fachte mich an weiter zu machen, nicht aufzugeben.
    Sie mussten hier weg, raus....weg von Tod und Qual.
    Nicht unweit meiner Reichweite kauerten sie in eng umschlungen, warteten bis wir sie zum weitergehen führten.
    Ich ging auf sie zu, schrie sie an und trieb sie mit meinem fordernden Atem darauf die letzten Meter zu laufen.
    Sie erschraken, sprangen auf.
    Rekrut Mellin und ich sperrten den Weg der die Feinde von ihren trennte. Schlag um Schlag hielten wir sie von ihnen fern.
    Bis sie außer Reichweite des alles mordenden Giftes sich schützend wiegen konnten.


    Wie eine Welle aus purem Hass riss es mich von dem Füßen. Das Licht verschwamm für einen Moment, bis Feuer sich in meiner Nähe entfachten.
    Hitze, Gestank brannte auf meiner Haut.
    Bin ich getroffen?
    Die Kraft verließ meinen Körper, schwächte meinen Geist.
    Ich könnte sehen wie der Feind sich unnachgiebig näherte. Der Rekrut....keine Chance.
    Sie überrannten ihn als wäre er nie da gewesen.
    Nun ich? Nur unweit lag mein Schwert. Die Hoffnung an seiner Seite. Das Ende so nah?


    Ich viel in einen tiefen Gedanken. Ein Gedanke an sie.
    Meine Liebe, Mein Herz, mein Leben, mein.....meine Hoffnung?
    Ich nahm mir diesen scheinbar wachsenden Keim und labte mich an seiner Kraft.
    Wohlig warm durchströmte es meinen Körper, spendete mir Kraft, Mut und....Hoffnung.
    Meine Hand griff mein Schwert, die Beine standhaft und wieder erstarkt.
    Stelle mich ihnen entgegen, Zug um Zug, Schlag auf Schlag riss ich sie in den tödlichen Schlund aus dem der tosende Boden sie spuckte.
    Ruhe umgab mich.....Stille. Nur die Schreie und das tobende Feuer in der weiten Ferne.


    Ich musste weiter.....die Leute in Sicherheit geleiten....wollte zu ihr.
    Sie in den Arm nehmen, meinen schützenden Gedanken, der mir neue Hoffnung schenkte.
    Nie wieder würde ich sie los lassen.



    *Nachdenklich legte er den Kohlestift zur Seite. Stand auf. Noch immer in voller Rüstung. Blut verschmiert und mit verrußtem Gesicht. Nun wollte er nur noch zu ihr*


  • An Steuermann Tzosh


    Captain wartet auf dich am
    am Lornar Pass, im Flüchtlings-
    Lager, brauche dich.
    Finde den Weg, wo du auch bist,
    ich weis du findest ihn.
    gez. Shii


    Gesucht, meldet euch bitte;
    - Caait
    - Nhyrra
    - Kaliyah
    - Dizza
    - Nelli
    - S. Fuchsfeuer
    - Quercelius
    - Chryma Lun
    - Jillni


    Der Brief wurde zwei mal geschrieben und in der Blutstromküste wie im Flüchtlingslager der Gendarranfelder ausgehängt.
    Sobald die "Post" aus Lornar Pass eingetroffen ist.


  • "Uuund 21!" jubelte Brekk. "Her mit deinem Geld! Oder doch nochmal doppelt oder nichts?" Der bräunliche Asura mit dem angefetzten rechten Ohr grinste breit und fies. "Ja, ja. Doppelt oder nichts" murrte Neriik, seines Zeichens Sicherheitschef des Löwenschattens, und knallte seine letzten Münzen auf den Tisch, "Wann räumst du eigentlich endlich mal deine Bude auf? Und wonach stinkt das hier eigentlich?" "Nach 'nem Verlierer, du Lump. Ha! Ich zieh' dich noch ab heute", feixte Brekk, während er die Karten mischte und neu austeilte.
    Neriik blickte in sein Blatt - und war mehr als unglücklich. "Dreck", murmelte er - als es auf einmal draußen knallte. "Was war das'n?" "Ach bestimmt der olle Goggnac, der bast-" und wieder ein Knall. Und noch einer. Und noch einer. "Scheiße, was issen da los?!", fluchte Neriik und hechtete zum Fenster. "WHOA.. DIE STADT BRENNT! BREKKI! FEUER!" Hektik brach aus.Die Asura schnappten sich die Münzen und rannten aus der Wohnung. Erst fummelte Brekk noch nach seinem Schlüssel und wollte die Tür abschließen, gab es aber schnell auf. 'Weg von hier' lautete die Devise. Gemeinsam wurde sich orientiert. Sie waren am Hafen. Eigentlich..


    Aber was einmal Hafen war, sah nun komplett anders aus. Überall brannte es, Häuser standen lichterloh in Flammen oder stürzten schon ein. Leute schrien. "Wo sind die Anleger hin?! Die Schiffe?!", verwirrt blickten sich die Asura um. "Wir müssen hier weg!", rief Brekk, der schon die Beine in die Hand genommen hatte. Neriik hechtete hinterher. "Warte! Nicht so schnell!", er fing an zu husten - und verlor seinen Freund aus den Augen.


    Neriik lief durch die Straßen, dem Strom anderer Flüchtlinge hinterher. "Was'n hier los?", rief er fragend ein paar der Mitläufer zu. "Scarlet!", antwortete einer. "Die greift die Stadt an!" Verwundert blieb der Asura stehen, sich der Gefahr der Lage überhaupt nicht bewusst. "Aber warum.. Was.. Wieso?" Er blickte sich um.
    "Wo bin ich hier? Ist das der Markt? Wo is'.. Scheiße, Moe's Laden is' nich' mehr da!", ging es ihm durch den Kopf, als ihn plötzlich jemand am Kragen packte und sich auf die Schulter warf. Neriik wollte gerade anfangen, sich zu beschweren, doch auf einmal war der Himmel wieder blau. Es schneite. Die Luft war nicht mehr erfüllt von Brandgeruch, sondern von eisiger Kälte. "Willkommen bei der Abtei von Durmand", verkündete der unbekannte Retter.

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