Tiere gehören nicht in den Zirkus!

  • Ich sags mal so, jeder soll für sich selbst was bewegen. Wer andere anspornen will, ihnen seine Meinung aufdrängen will, erreicht nichts. Man sollte für sich persönlich darauf achten was man tut und damit basta. Es gibt immer Leute denen so etwas scheiß egal ist, aber selten kann man deren Meinung dazu auch ändern.


    Ich versuche so gut es geht, darauf zu schauen woher das Fleisch kommt welches ich esse und bevorzuge dabei auch gern den Örtlichen Bauern um die Ecke, den man kennt und man weiß was dort los ist. Wichtig ist aber auch zu sagen, dass "Tierfreundliche" Nahrung, sprich "fair" gehaltene Tiere eine gute Stange Geld kosten und ich auch zu gebe, das ich in der Ausbildung mit eigener Wohnung nicht die Kohle habe ständig alles zu kaufen, was sich als das beste entpuppt.
    Sprich Tierfreundlichkeit, Menschenfreundlichkeit und Fairtrade an sich bei Waren kostet eine gute Stange Geld, was man dazu bedenken muss. Wenn jetzt jemand darauf sagt "Dann isst man nichts!" dann viel Spaß damit und Facepalm.


    Den Zirkus habe ich als kleines Kind schon blöd gefunden, nicht wegen der schönen Artistik, sondern weil ich als Kind schon nicht verstanden habe, wieso Tiere an sonem Rumgeblödel und im Kreis gerenne Spaß haben sollten. Von daher kann man den Zirkus genauso wie den Stierkampf in Spanien gern abschaffen, das Ende ist schließlich das gleiche. Tiere die eingehen oder getötet werden, weil se durch das ganze Sinnfreie Trara durchdrehen.


    Ich muss aber auch sagen, das ich von Peta nichts halte. Das Engagement in allen Ehren, oftmals ists aber leider sehr albern und stellt manches alberner da als es ist.


    Btw. zu weniger exotischem


    50 Millionen Eintagsküken landen jährlich auf dem Müll

  • Wer mich (und meine Posts) kennt weiß, dass ich gerne dazu neige, starke Kontroversen hervorzurufen.


    Ja, mir ist durchaus bewusst, dass der Zirkus im Vergleich zu Massenviehhaltung, Legebatterien, Kükenverfrachtung oder Fleischwarenmassenproduktion ein relativ kleineres Übel ist.
    Oder verglichen mit wissenschaftlichen Tierversuchen.


    Diese beiden Dinge sind aber auf Konsumverhalten zurückzuführen und an dem ändert auch kein Aufruf so schnell etwas. Da hilft nur langwieriger, konsequenter und großflächiger Boykott und dementsprechend recherche und Aufklärung über die Zustände in den Betrieben.
    Das muss in die Köpfe der Leute sinken und daran wird nur die Zeit nach und nach etwas ändern können, bis auch der letzte Schlachtviehbetrieb respektvoll mit den Nutztieren umgeht, und das letzte Kosmetik/Pharmastudio nicht-schädliche Testverfahren verwendet (ja, es gibt Tierversuchsverfahren wo die Tiere eben nicht übermäßig gequält werden und qualvoll an den Tests verenden, sondern vielleicht 1-2 Wochen kontrolliert getestet werden und dann ein normales Leben führen können - aber diese Verfahren sind weitaus teurer und zeitaufwendiger).
    Solange bei den "Großen" der schnöde Mammon also mehr zählt als Respekt vor dem Leben wird dort nur sehr schwerfällig etwas geändert. Bis dahin bleibt Otto Normal nur der Fleischer seines Vertrauens und Pharmazie von Firmen von denen man weiß dass sie keine grausigen Tierversuche unternehmen.


    Bei Dingen wie dem Zirkus oder halt genannten Stierkämpfen aber kann eine solche Petition schon etwas bewirken. Vor allem weil man damit nicht dem Bürger den Burger aus der Hand nimmt, bekommt man eher die nötige Unterstützung zusammen. Und deswegen habe ich es erwähnt.
    Ich will auch niemanden zwingen oder überzeugen sich daran zu beteiligen. Ich spiele mich nicht als Moral-Apostel auf oder will jemandem meine Ansichten aufzwängen.
    Ich schrieb nur, dass ich es unterstützenswert finde, und habe einen Link gepostet über den sich jeder selber informieren kann.
    Ich verurteile auch niemanden, der nicht auf den Link klickt oder das ganze nicht unterstützen will (weil er PETA nicht vertraut oder wasauchimmer).
    Das kann jeder für sich selbst beschließen.


    Es diente rein zur Information für die Leute, die meine Ansicht teilen und das auch gern unterstützen würden.


    Dass Tierquälerei nicht gutzuheißen ist, ich denke da sind wir uns ohnehin alle einig. Das brauch ich nicht extra erwähnen oder einen Diskussionsthread darüber eröffnen.
    Ob man nun diese Aktion gut findet oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen.


    The one who puts the "laughter" in "slaughter"
    And the "fun" in "funeral"!


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Nationalismus keine Alternative, sondern eine Katastrophe ist.

  • Tierversuche haben nunmal etwas leichtes. Der Organismus eines Affen hat einen ähnlichen Aufbau wie der des Menschen und da ein Affe kein Mensch ist, sondern ein Tier und Tiere nicht sprechen können, nicht intelligent sind und sie keiner braucht, sind sie deswegen wertlos. Jeder, der sein Produkt an Tiere testen will, ist im Grunde auch nur zu faul, den Inhalt richtig zu verstehen und wissenschaftliche Anleitung dafür zu suchen - es gibt also auch Alternativen zu Tierversuchen.


    Ob da aber Peditionen helfen? Was wollen die denn schon erreichen? Wenn dem Konsument bewusst wird, was in Tierversuchslaboren, in rumänischen Schlachthöfen, wo kein technischer Standart herrscht wie bei uns und wie ein dänischer Großbauer seine Hühner hütet, was dann? Der Gedanke, dass Tiere leiden, ist deprimierend. Der Gedanke daran, dass Menschen dafür verantwortlich sind, ist deprimierend. Zu sehen dann, dass in unmittelbarer Umgebung soetwas stattfinden wird, ist depressiv und dann ist man auch nicht mehr objektiv und wenn man über Tiermisshandlungen sprechen möchte und etwas daran ändern will, muss man aufstehen und etwas daran ändern und zwar objektiv im richtungswechselnden Gedankensinn, der am Ende vielleicht der Wirtschaft nicht gut tut, dafür aber Tier, Mensch und Umwelt.


    Die besten Mitteln wurden schon genannt, die größte Instanz, der Gesetzgeber, könnte in naher Zukunft eine konsequentere Sanktionspolitik führen. Das könnte gehen, indem man jedes Kind heute erklärt, was Tiere und Tierhaltungen durchmachen müssen, aber wenn man auch will, dass diese Kinder später auch mächtige Krieger werden, muss man ihnen Wissen und eine Art aufzeigen, wie sie es ändern können. Peditionen erreichen soetwas aber nicht, eigentlich sind sie sogar ziemlich schlecht. Sie zeigen Bilder und Videos, die vor weiterem Kauf abschrecken sollen, tun sie aber nicht. Das selbe ist auch beim Rauchen so. Jede Zigarettenpackung hat eine Warnung und Bild auf, jede Raucher Doku ist negativ und trotzdem rauchen viele Menschen heutzutage, weil es sie nicht abschreckt, was sie sehen und befürchten müssen, denn sie werden davon ja nicht betroffen und/oder die Realität sieht eigentlich ganz anders aus und nicht wie bei den "irren Anti-Rauchern". - So das schlagenste Argument der Raucher und das ist auch das Argument des Fleischkonsumenten.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Also bei den Parallelen zwischen Rauchen und Fleischkonsum bin ich anderer Meinung.


    Raucher rauchen mit der Argumentation, dass sie dieses Risiko nur für sich selbst eingehen und andere ihnen nicht vorzuschreiben haben, was sie mit ihrer Lunge machen. So gut wie allen Rauchern ist natürlich bewusst, dass rauchen ungesund (und teuer) ist und würden vermutlich auch nichts anderes sagen. Aber solange sie anderen Menschen ihren Qualm nicht penetrant ins Gesicht blasen haben sie immerhin das Argument, dass sie nur sich selbst schaden und ihre Sucht andere Leute nichts angeht. Umgekehrt wollen Leute, die anderen das Rauchen ausreden wollen, in der Regel eben diesen persönlich helfen und nicht anderen Geschöpfen, die unter ihrem Laster leiden.


    Jemand, der andere Leute dazu bewegen will, weniger oder kein Fleisch zu essen, will in der Regel in erster Linie den Tieren helfen und nicht den Fleischkonsumenten, Das beliebteste Argument für Fleisch ist die Tatsache, dass Menschen Allesfresser sind und als solches auch Fleisch zu seiner Ernährung gehört. Hier wird der Mensch oft mit Tieren verglichen, die andere Tiere zur Nahrungsbeschaffung jagen und töten. Als Argument dagegen wird meist angeführt, dass sich der Mensch im Gegensatz zu einem Raubtier sehr wohl bewusst ist, was er dem Schwein, das zum Schnitzel wird, antut. Und natürlich die Bedingungen, die in der industriellen Fleischproduktion herrschen. Denn das Warzenschwein, das in Afrika im Gebiss eines Löwen endet, ist ein echtes Glückschweinchen verglichen mit der armen Sau, die in einem europäischen Mastbetrieb zugrunde geht.


    Der Mechanismus, der beim Fleischkonsum meistens zu Tage tritt ist ein Wegsehen und nicht wahr haben wollen. Die allermeisten Menschen wollen die schrecklichen Dinge, die bei der Fleischproduktion von statten gehen nicht wahrhaben und sich so wenig wie möglich damit beschäftigen. Viele Fleischprodukte sind sogar so gestaltet, dass man ihnen die tierischen Ursprung so wenig wie möglich ansieht, man denke an Fischstäbchen und Hühnernuggets. Die Mehrheit der modernen Menschen verdrängt das Töten so gut aus ihrem Bewusstsein wie nur irgendwie möglich, isst seinen Chickenburger aber nennt den Bauern, der ein Huhn schlachtet brutal. Viele Menschen haben mit Sicherheit ein schlechtes Gewissen und scheuen daher auch die Diskussion mit Leuten, die ihnen unliebsame Fakten ins Bewusstsein rufen könnten, weil sie genau wissen, dass sie in dieser Diskussion keine Argumente haben.

  • Auch wenn Geld dieser Tage knapp ist (auch bei mir), so kann man mit kleinen Dingen den Ess-Tieren (also nicht die im Zirkus) das Leben leichter machen.
    Ich selbst möchte nicht auf Fleisch verzichten, sehr wohl weiß ich aber, dass es den Tieren nicht gut geht, deren Fleisch man oft in den Supermärkten kaufen kann. Als Kompromiss habe ich mich dazu entschieden lieber ein paar Cent oder Euros mehr zu investieren und besonders auf die Herstellerangaben zu schauen. Vielfach kann man sehen wo das Fleisch herkommt, auch wenn es besonders bei Fleisch sehr schwer ist die Haltungsbedingungen rauszufinden.
    Ich greife lieber auf Eier aus Freilandhaltung zurück, schaue nach woher der Fisch für die Fischstäbchen kommt (der ist i.d.R. nie Zuchtfisch) und auch bei Fertigprodukten sind manche Hersteller so frei und schreiben die Herkunft ihrer Zutaten nieder.
    Ich denke, ein allgemeines Sensibilisieren auf solche Dinge wie Massentierhaltung ist sinnvoller als zum radikalen Vegetarier zu werden. Die Nachfrage bestimmt immernoch auf irgendeine Weise das Angebot.

  • Ich muss ganz offen sagen: Die Haltung der Tiere im Zirkus ist Mist. Es dient schlichtweg der Unterhaltung und befindet sich sowieso auf einem absteigenden Ast. Insofern ruhig weg damit. Aber gerade da es sich hier um ein "Unterhaltungsprodukt Tier" handelt, finde ich den Vergleich mit dem "Nahrungsmittel Tier" relativ überflüssig. Sicher ist die Massentierhaltung scheiße. Aber andersrum kann man es doch garnicht mehr bezahlen. Es gibt dafür einfach zu viele Menschen. Und nun die Menschheit bspw. auf Soja umsteigen zu lassen, weil es eines der wenigen Lebensmittel ist, die aufgrund des raschen Wachstums und der Verarbeitungsvielfalt vielleicht noch mit der Beliebtheit vom Fleisch konkurrieren könnten ist zum einen mit dem Willen der Leute, als auch zum anderen der Wirtschaft vermutlich nicht vertretbar. Zudem wird Gemüse immer teurer, Fleisch immer billiger. Die Qualität von beidem leidet zumindest bei den großen Supermarktketten immer stärker und wenn man sich woanders danach umsieht, wird es eben wieder kaum bezahlbar für die breite Masse.


    Kurzum: Der Vergleich Fleischindustrie - Zirkus ist in meinen Augen zu weit hergeholt.
    Noch schlimmer muss ich persönlich den Vergleich Tierversuche - Zirkus einstufen. Damit mach ich mich vl. unbeliebt, aber ich bin ein ganz strenger Befürworter von medizinischen (!!! ) Tierversuchen. Die Notwendigkeit in den präklinischen Phasen ist einfach gegeben, sei es nun bei der Arznei oder Medizintechnik. Zum Thema die Tiere nach den Versuchen überleben zu lassen, durch zB. niedrige Exposition: Bullshit. Sicherlich könnte man ne Labormaus ohne Immunsystem nach einem Tröpfchen Hustensaft einfach wieder in ihrer "natürliche Umgebung" entlassen, aber das wäre 1. Teuer und 2. nur der kleinste Teil von Testreihen, die man so in der Spate fährt. (3. sind die Labortiere oftmals dafür gezüchtet und haben soweit ab vom ursprünglichen Genotyp keine natürliche Umgebung. Labor / Nacktmäuse bspw. werden ohne Immunsystem gezüchtet, die erste Windböe legt die Tiere vermutlich um! ) Zumal man ja nicht nur die makroskopischen Ergebnisse sehen will ( hustet die Maus? ), sondern auch was im Inneren vorgeht ( macht der Hustensaft die Leber kaputt? Das Gehirn? etc. ). Natürlich ist zB. das Nagermodell vom Menschen über eine gute Distanz entfernt, aber so approximiert man eben notwendigerweise Stück für Stück. Kosmetika nehme ich mal außen vor, die haben die selbe Daseinsberechtigung, wie Unterhaltung. Insofern bin ich ganz froh, dass das mittlerweile in der EU verboten ist.



    Ist vielleicht alles nicht schön anzusehen oder moralisch richtig, aber los wird man es nicht.


    Derweil schweift das Thema allgemein etwas ab. Will man nicht einen "Fleisch vs. Gemüse" Thread aufmachen?


    [icon='fa-steam',32][/icon] S I E G - D U R C H - F O R T S C H R I T T[icon='fa-steam',32][/icon]

  • Auch beim Rauchern ist ein (kleineres) Wegsehen vorhanden. Wenn nicht ihre eigene Gesundheit, dann bei den anderen. Wenn nicht bei den anderen, dann bei kleinen Tabakbauern, die wegen größeren Bauern oder Konzerne in den Konkurs getrieben werden und für die es keine Subvention gibt, aber das ist nur so nebenbei. Mir ging es auch nicht darum, dass der Raucher wie der Fleischkonsument ist. Was beide aber nicht tun ist das, was sie miteinander verbinden: Sich nicht ändern. Der Raucher ändert sein Rauchen nicht für seine Gesundheit, der Fleischkonsument ändert sein Fleischkonsum nicht, zugunsten der Tiere, Umwelt und dem Menschen, weil ihnen die Folgen nicht abschreckt, weil beide glauben, das passiert ihnen bzw. bei ihnen nicht


    Thalzarr, dein Argument, wonach Tierversuche in medizinischen Verhältnisen gegeben ist, stimmt soweit. Ohne Tierversuche, gäbe es keine experimentelle Forschung, die darauf spezialisiert sind, Krankheiten, wie etwa Alzheimer heilen zu wollen. Man muss in einem Mechanismus eine Theorie erproben, denn sonst könnte man auch nicht feststellen, wie verträglich eine Mechanik auf eine Technik. Es ging aber glaube ich eher um Tierversuche für Schönheitsprodukte, wo Tierversuche an Affen usw. stattfinden.


    Wieso sollten wir einen neuen Thread aufmachen? Das haben Diskussionen nunmal ansich, dass sie ausschweifend sind.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Semiofftopic
    TL: DR; Bewusstsein dahingehend schaffen in ehren doch sehe ich persönlich nicht wie es etwas ändern sollte. Begründung.


    Ob nun Zirkus, Fleischkonsum oder Tierversuche. Bewusst sein dahingehend zu schaffen in ehren, aber ich sehe nicht wirklich inwieweit es zielführend ist.
    Es gibt soviele "berühmte" Beispiele (Ölpests?/Zurückgehaltene Medikamente weil nicht profitbringend?/Diktaturen?"Zivilisierete"Gesellschaft an sich <insert whatever you deem important>) die zeigen sobald eine "notwendigkeit" besteht, selbst wenn sie künstlich ist, oder Geld im Spiel ist, in welcher Form auch immer, wird es totgetrampelt. Man sieht es ja schon hier wie ein simpler Post eine Diskussion auslöst, nehmen wir nun in diese Diskussion auch tatsächlich betroffene Leute hinzu bewegt sich nichtsmehr in ihrgendeine Richtung.
    Es gibt soviele Missstände, Menschen wie Tiere betreffend. Man könnte sein ganzes Leben damit verbringen sie zu dokumentieren und ins Bewusstsein der Menschen rufen, solange jene nicht betroffen sind ist es dem Großteil egal.
    Um auf meine eigentliche Aussage zu kommen ist für mich soein Schritt zu klein um Tatsächlich etwas zu bewirken, es müsste sich auf einer viel grundlegenderen Ebene etwas gravierend ändern um diese ganzen Probleme anzugehen. Könnte man jetzt in eine Politdebatte ausweiten und ich die Meinung vertreten dass das ganze "zivilisierte" System schlecht durchdacht und veraltet ist aber..das is nun wirklich nicht das Thema.

  • Zitat

    Dass das, was in der Lebensmittelindustrie vor sich geht, nicht gut, ist denke ich für jeden Menschen, der ein Gewissen hat, unbestritten, aber nach der Logik der "Schlechtmenschen" ist es also OK, einem Elefanten einen Eisenhaken überzuziehen, weil der Chickenburger viel mehr Schmerzen hatte, als er noch ein Hühnchen war.


    Diese Unlogik muss man gar nicht nutzen, denn es genügt schlicht Doppelmoral aufzudecken, die offenbar wird, wenn man anderen etwas als "böse" vorwirft, ohne selbst vorher "gut" zu sein. Da könntest du auch gleich mit einem Chickenburger im Mund einen Vortrag darüber halten, wie schlecht sowas ist.^^
    Es geht also gar nicht darum, ob etwas real gut oder schlecht ist, sondern darum, ob die, die anprangern, selbst einen Standpunkt haben, von dem aus sie überzeugend anprangern können. Ansonsten heißt es eben: Dann mach mal vor. (Und zwar bei Fleischkonsum, bei dems dich in deiner Lebensführung betrifft, anstatt beim Zirkus, den du vielleicht sowieso nie besuchen magst und bei dem es nur andere treffen würde.)


    [i]"Let me whisper sweet nothings in your ears." - [The Pinky Pie]

  • Frei nach dem Motto: "Man tut was man kann" habe ich meine Stimme für die Petition abgegeben, werde aber trotzendem nicht auf Fleisch verzichten. Wie ein Heuchler fühle ich mich trotzdem nicht.


    Wenn ich einen Hund aus dem Tierheim adoptiere ist das auch eine gute Tat und wehe dem, der mich dann blöd anmacht, weil ich nicht nach Mallorca auswandere, nur um dort ein Tierheim zu eröffnen um alle herrenlosen Hunde dort auf der Straße aufzusammeln und dies zu meiner Lebensaufgabe zu machen.


    Ich finde gut, dass PETA etwas 'anbietet' wo man helfen kann, ohne gleich sein ganzes Leben umzukrempeln. Thumbs up!

  • Zitat

    Frei nach dem Motto: "Man tut was man kann" habe ich meine Stimme für die Petition abgegeben, werde aber trotzendem nicht auf Fleisch verzichten. Wie ein Heuchler fühle ich mich trotzdem nicht.


    Du versuchst anderen, die von Tieren leben (vielleicht sogar ohne diesen Tieren Leid zuzufügen) ihre Lebensgrundlage abzuändern (evtl. sogar kaputt zu machen) und lebst selbst vom Leid der Tiere. Frei nach dem Motto: "Man tut was einem selbst bequem ist."
    Hier wird nicht "blöd angemacht" wenn du nicht mehr machst als du schon tust, sondern wenn du selbst weniger tust, als du anderen aufbürden willst.


    [i]"Let me whisper sweet nothings in your ears." - [The Pinky Pie]

    2 Mal editiert, zuletzt von Weidenwacht ()

  • Doppelmoral ist gar nichts tun und mit dem Finger auf jene zeigen, die zumindest im kleinen helfen. Ein gutes Werk ist ein gutes Werk, auch wenn der, der es erbracht hat, nicht in allen Bereichen eine moralische Ikone sein kann.

  • Wiki hilft!


    Zitat

    Als Doppelmoral wird ein Normensystem bezeichnet, das gleiches Verhalten ethisch unterschiedlich bewertet, je nachdem, welcher Personengruppe die ausführende Person oder die betroffenen Personen angehören oder je nachdem ob diese sich in einer öffentlichen oder privaten Situation innerhalb oder außerhalb einer Sozialgemeinschaft befinden, ohne dass dafür ein sachlicher Grund vorhanden wäre. Die Doppelmoral kann sich dabei explizit in einem moralischen Code niederschlagen, der eine unterschiedliche Wertordnung abbildet, oder implizit im moralischem Empfinden, im Verhalten und in den Werturteilen Einzelner. Entscheidendes Merkmal ist, dass „mit zweierlei Maß“ gemessen wird.


    Gleiches Verhalten: Tieren Leid zufügen
    Soziale Akteure: gemeinsam organisierte Privatpersonen gegen Zirkusleute
    moralisches Empfinden: Empörung
    resultierendes Verhalten: Petition gegen Dritte unterschreiben anstatt beim eigenen Kaufverhalten anzufangen


    Zitat

    Ein gutes Werk ist ein gutes Werk, auch wenn der, der es erbracht hat, nicht in allen Bereichen eine moralische Ikone sein kann.


    Das sogenannte gute Werk ist in diesem Fall nichts, was nur für sich selbst steht und niemanden betrifft. Es richtet sich gegen eine Personengruppe und ihr Auskommen. Man muss darum nicht gleich in allen Bereichen eine moralische Ikone sein. Man muss sich aber in dem Bereich nach den eigenen Maßstäben richten, in welchem man andere einzuschränken gedenkt.


    [i]"Let me whisper sweet nothings in your ears." - [The Pinky Pie]

  • Chrrchrr.


    Man kann sagen was man will.


    Wenn der Thread-Ersteller "Heather Quinn" lautet, kann man eine hitzige Diskussion erwarten, auch wenns gar nicht als Diskussion gedacht war. *g*


    Weidenwacht hat ihren Standpunkt denke ich gut dargelegt und ich verstehe ihre Sicht der Dinge. Um es zu verdeutlichen:


    Weidenwacht sagt nicht, dass die Aktion an sich schlecht ist.
    Sie hinterfragt lediglich die Intentionen der Leute dahinter: Die Petition betrifft nur Leute die im Zirkus arbeiten, vom Zirkus leben oder gerne in den Zirkus gehen. Dompteure und Dresseure vornehmlich, da diese ihren Lebensunterhalt los wären. Zweitrangig die Besucher, da die keine Tigerschau mehr zu sehen bekommen.
    Da ist es für alle anderen natürlich einfach den mahnenden Zeigefinger zu heben und zu sagen "Tut das nicht". Aber da wo es einen selber betrifft, nämlich die Bequemlichkeit Fleisch aus dem Supermarkt oder von Namenhaften Schnellfresszellen (oder sog. Schachtelwirte :P) zu konsumieren ohne groß zu hinterfragen ob das Tier, dessen zusammengepresstes Fleisch man verzehrt, denn ein ausgeglichenes Leben hatte. Da sind dieselben Leute dann mucksmäuschenstill.
    Dem Tigerdompteur nimmt man leicht die Gerte weg. Dann muss der sich halt nen neuen Job suchen. Aber dem Tiger gehts besser. Aber den eigenen Burger aus der Hand legen?
    Da hat Weidenwacht Recht, das ist wie das sprichwörtliche "Wasser predigen, aber Wein trinken", Doppelmoral.


    Nur finde ich, hilft es nichts, in diesem Fall die Leute einfach weiter Wein trinken zu lassen. Wasser predigen, ja. Ich weiß, es ist schwer hier selbst auf den Wein zu verzichten.
    Aber wenn man sich ein wenig mit der Wasser-Wein-Geschichte auseinandersetzt, schmeckt der nächste Wein vielleicht nicht mehr ganz so gut und man macht sich Gedanken wo der Wein eigentlich herkommt.
    Jeder Tropfen Wasser, der statt Wein getrunken wird, hilft. Und hilft vielleicht auch die Einstellung gegenüber Wein zu überdenken.
    Um mal diese simple Metapher weiter zu verwenden.


    The one who puts the "laughter" in "slaughter"
    And the "fun" in "funeral"!


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Nationalismus keine Alternative, sondern eine Katastrophe ist.

  • tl;dr. :)
    Aber um den "ich kann eh nichts ändern"-Leuten mal auf den Schlips (oder in den Schlüpper) zu treten:


    Jeder sollte für sich tun und entscheiden, was er mit seinem eigenen Gewissen vereinbaren kann. Jeder sollte so leben, das er nichts zu bereuen hat. Aber um das tun zu können muss er sich auch ausreichend Informieren - und das ist heutzutage mehr als einfach - statt die Realität wegzuignorieren weil's bequemer ist.
    Schon Kleinigkeiten helfen.


    Ich geh jetzt unterschreiben. Whoop. :)

    "Das Ziel des Schreibens ist es, andere sehen zu machen." - Joseph Conrad (1857-1924)

  • Ich halte die Arbeitsplätze der Zirkusleute halt nur für ein sehr dünnes Argument. Sind dann die Arbeitsplätze in Pelztierfarmen auch schützenswert? Oder darf in keinem Land die Todesstrafe abgeschafft werden, weil der Henker dann seinen Job los ist?


    Was das Leben ohne etwas bereuen zu müssen angeht. Ich denke, es wäre gut, wenn man das könnte, aber ich glaube dafür bräuchte man wohl zumindest einen kleinen Bauernhof, auf dem man sich selbst versorgen könnte. Zuviele Dinge des täglichen Lebens und ich spreche hier beleibe nicht nur von Fleisch, werden in moralisch inakzeptablen Bedingungen produziert. Spüren wir denn Schweiß und die Tränen der Kinder, die die Kleider genäht haben, die wir tragen, schmecken wir den Peitschenhieb, der den Plantagenarbeiter getroffen hat, als er unseren Kaffee geerntet hat?


    Ich will damit sagen: Kein Mensch der modernen westlichen Welt ist frei von Schuld und wir sitzen alle im gleichen Glashaus, daher sollte auch keiner Steine werfen. Aber jeder Schritt, der diese Schuld reduziert, ist ein guter und lobenswerter.

  • Zitat

    Ich halte die Arbeitsplätze der Zirkusleute halt nur für ein sehr dünnes Argument. Sind dann die Arbeitsplätze in Pelztierfarmen auch schützenswert? Oder darf in keinem Land die Todesstrafe abgeschafft werden, weil der Henker dann seinen Job los ist?


    Ob Arbeitsplätze auf Pelztierfarmen schützenswert sind, musst du selbst entscheiden. Wenn du wie ich zu dem Ergebnis kommst, dass sie es nicht sind, dann wirst du diese Ansicht aufgrund bestimmter ethischer Maßstäbe erlangt haben. Wenn du diese dann nur auf die Arbeiter der Pelzfarmen anwendest, nicht aber auf dich selbst, bist du nur auf neue Weise ungerecht.


    Du hast dann das Leid der Tiere über das Unbill Fremder gestellt, während du das Leid der Tiere aber den eigenen Interessen unterordnest und das Leben der Fremden der eigenen Moralvorstellung. Wenn mans ungeschönt beschreibt, ist dies die egoistischste, selbstherrlichste Position die man einnehmen kann. Ich empfehle dir daher, deine Moralvorstellungen zu prüfen und dich in Zukunft vollständig an die eigenen Wertmaßstäbe zu halten. Ist doch nicht schlimm wenn du Vegetarier wirst. :)


    Zitat

    Kein Mensch der modernen westlichen Welt ist frei von Schuld und wir sitzen alle im gleichen Glashaus, daher sollte auch keiner Steine werfen.

    Genau!

    Zitat

    Aber jeder Schritt, der diese Schuld reduziert, ist ein guter und lobenswerter.

    Manch ein Schritt ist gut um den Tieren zu helfen und doch in anderer Weise unmoralisch. Wenn ich im Supermarkt Fleisch vergifte und du isst das, gibts Morgen weniger Fleischesser. Den Tieren ist damit geholfen, aber dir hätte ich ein großes Unrecht getan.


    Zum Henker sag ich jetzt nichts, denn das ist wieder ein ganz eigenes Thema und wie schon das Thema Tierschutz nur ein neues Fass ohne Boden.^^



    Edit: Okok, das echte Problem liegt darin, dass das Thema Todesstrafe licenced by Heather ist. Wir müssen Heather daher erst fragen ob wirs anschneiden dürfen. Vielleicht ists Heather ja auch lieb und macht nen neuen Thread dazu auf. :D
    Gibt aber auch noch andere Themen aus der "Heather wills wissen" - Reihe.


    Zum Beispiel:


    "Pränatale Diagnostik, DNA-Analyse und Abtreibung, von 'hätten wir das gewusst, wärst du nie auf die Welt gekommen!', bis 'Mein Kind soll blind sein, so wie seine Mutter. Sonst erzählt es ihr noch wie ich aussehe.'


    oder auch:


    "Gentechnik rettet die Welt. Aber ist es auch unsere? - Vom Angriff der Killertomaten in unseren Gemüsebeeten."


    dazu gibts sogar nen Film!


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    [i]"Let me whisper sweet nothings in your ears." - [The Pinky Pie]

    5 Mal editiert, zuletzt von Weidenwacht ()

  • Und mit dem letzten Post wird das Thema einfach nur ins Lachhafte gezogen. Egal wie man unterschrieben hat, ging ums Thema Zirkus abschaffen und aus, nicht um irgendwelche Leute die ihre Schweineschnitzel bei Lidl kaufen oder Weidenwacht die nun denken sie können jedem ihre Meinung rein drücken, von wegen Mensch muss Vegetarier werden.
    Würde ich auch mal schön meine Lappe halten zwecks Thema Doppelmoral, hier gings um was anderem und dann rein preschen und jedem die Mentalität vom Körner fressen auf zu pressen wollen.
    Ich esse übrigens auch schon immer Fleisch, arbeite sogar in der Fleischindustrie, bin aber auch schon etliche Jahre im WWF als Mitglied, hab Hunde, Katzen...Habe auch bei Peta unterschrieben und paar Euro gespendet.


    Wenn ich übrigens meinen Tieren nun ab morgen Körner hin stellen würde, mit einem Glas Soya-Milch würden sie mich fressen.


    Achja ich bin übrigens auch Raucher, Trinker sowieso, sowieso sind alles Tierquäler

  • Meine Meinung übrigens weswegen alle Formen der Tierhaltung zur Belustigung abgeschafft werden müssten, geht nicht beim Zirkus los, und hört auch nicht beim Stierkampf auf, nein das geht noch weiter: Könnte blutig werden!!


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