Unkonsequents oder aufgezwungenes Blümchen RP

  • Der Ruf nach Konsequenz ist manchmal berechtigt, manchmal auch nur das Verlangen nach Eskalation. Viel hängt dabei von der Situation, der ursprünglichen Aktion und der beabsichtigten Reaktion ab. Gerade, wenn wir vom Charaktertod reden, muss schon etwas Heftiges passiert sein, damit dieser als schlüssige Konsequenz und nicht als Eskalation bezeichnet werden kann.
    Versuche ich einen anderen Char zu töten oder begehe ich ein stark emotional aufgeladenes anderes Unrecht (Vergewaltigung, wesentlicher Angriff auf die Existenzgrundlagen etc.), muss ich damit rechnen, dass im Gegenzug ein Anschlag auf mein Leben stattfindet.
    Bei geringerem Unrecht (Diebstahl, Raub, Betrug) muss ich hingegen mit Gefängnisstrafen, Revangetaten (z.B. der Bestohlene holt sich sein Geld mit Zinsen zurück und verpasst mir noch eine Abreibung) oder ähnlichem rechnen. Der Tod wäre eine Eskalation. Der Tod ist immer die ultimative Eskalation.

    Es gibt natürlich Situationen oder vor allem Charaktere, zu deren Natur diese Eskalation gehört. In den Fällen weiß man aber dann doch vorher, was man sich einhandelt. Das sind die unberührbaren Zar Ivans und die Al Capones einer Welt. Wer zu Smodur marschiert und versucht ihn mit einem "Rull, rull! Na, mein kleines Miezekätzchen!" unterm Kinn zu kraulen, wird es auch ganz zu Recht als Eskalation empfinden, wenn er plötzlich mit seinem eigenen Arm totgeprügelt wird, aber so richtig überrascht kann er über die Reaktion wiederum nicht sein.
    Für die allermeisten Charaktere gilt aber, dass Leichen schlechte PR sind. Das Gesetz reagiert sehr viel humorloser auf tote Menschen als auf irgendeinen Gauner, der schwer zusammengeschlagen wurde. Und noch viel wichtiger für Unterweltgestalten: man verliert den Schutz durch "Gaunerehre". Wo normalerweise gilt "Heute erwische ich dich, morgen erwischst du mich." heißt es stattdessen "Wenn ich dich heute erwische, bringe ich dich am besten direkt um, denn wenn du mich morgen erwischst, bin ich tot."

    Manche Rollenspieler sind vielleicht auch zu unkreativ, um auf irgendeine Tat mit etwas anderem als Mord zu reagieren. Wer weiß? :winking_face:

  • Wie sieht es mit Wiederbeleben aus?

    In der Welt von Guildwars können Spieler wie NPCs jederzeit wiederbelebt werden, wenn es in die Story passt. Keiner der Ingame-Charaktere scheint sich daran zu stören, dass Manche wiederbelebt werden, Andere für immer sterben.

    In letzter Konsequenz müsste das doch auch für Rollenspielcharaktere einen Ausweg bieten, die Teil dieser Welt sind. Man könnte also schon den Tod des eigenen Charakters spielen, selbst wenn man ihn nicht für immer sterben lassen will. Vielleicht ergibt sich ja sogar eine schöne Wiederbelebungsgeschichte, wenn man mal versucht, eine herumliegende Leiche zu spielen? Zur Not könnte ein NPC zur Hilfe eilen und die Wiederbelebung auf die eine oder andere Weise in die Wege leiten. Oder man denkt sich sonst was aus, wie der Charakter doch überlebt hat oder wieder zusammengesetzt wurde. In einer Welt, in der Götter und Magie wirken, sollte da doch was machbar sein, ohne plump auf Wiederbelebungskugeln oder Ähnliches zurückzugreifen zu müssen.

    Zum Thema Konsequenz:

    Man sollte sich überlegen, wie man seinen Charakter überhaupt konsequent spielen kann, wenn man auf Konsequenz pocht. Je extremer man in eine Richtung geht, umso extremer sollte die andere Richtung ausfallen dürfen. Ein Charakter, der ständig allen die Köpfe abschneidet, wird selbst sehr schnell auf die eine oder andere Weise aus dem Verkehr gezogen werden, oder bestimmte Orte nicht mehr unerkannt betreten können. Dann gegen eine Übermacht den unbesiegbaren Unsterblichen zu spielen, hat weder mit Konsequenz noch mit gutem Rollenspiel etwas zu tun.

    Die beste Lösung finde ich immer noch, notfalls mal per Flüstern oder OOC nachzufragen, wie weit es in heiklen Situationen gehen darf. Man kann auch per Flüstern über den Ausgang eines Kampfs zwischen vermeintlich gleich starken Gegnern entscheiden. Notfalls per Zufallselement, oder mit einer Abmachung über den umgekehrten Ausgang bei der nächsten Begegnung.

  • Hatten wir das Thema so ähnlich nicht schon mal? Ich erinnere mich an eine Thread wo einer mit nem Messer zur Schießerei kam und sich beschwerte, dass er ne Kugel hätte abbekommen sollen.
    Wenn man einen kriminellen Bewaffneten provoziert, dann muss man mit den Konsequenzen rechnen. Es ist naiver Irrglaube, dass der eigene Char zwar labern kann was er will aber dann ein unantastbares Opfer verbleibt.

    Ich selbst habe oft genug erlebt, wie ein depperter Spaten das Maul derbe aufriss und sich dann ins OOC mit einem "Mimimi" verpisst hat um die Konsequenzen zu umgehen. Harte Worte, vielleicht, doch was für ein RP soll das sein?

    Jeder muss aufpassen was er mit seinem Char tut. Es wäre nett und vielleicht fair wenn der Gegenüber einen vorwarnt, frei nach dem Motto "hey, wenn du so weiter spielst, kann es sein, dass mein Char Mordgelüste bekommt", damit der Andere die Möglichkeit hat zu erkennen wo die Grenzen sind und er vielleicht noch mal die Kurve kratzt, manche raffen es eben erst wenn man mit dem Zaunspfahl zuschlägt.

  • So, wie ich Talis Anfangspost verstanden habe, sind die Vorzeichen hier eher andersherum. Ihr Charakter hatte wohl nichts getan, wofür man üblicherweise eine tödliche Antwort kassiert. Das ist noch einmal eine andere Hausnummer als wenn ein Mensch in einer Bar einen Norn so lange provoziert bis er eine gelangt bekommt, dass er seine Zähne in drei benachbarten Stadtteilen einsammeln kann, oder wenn einer mit dem redensartlichen Messer zur Schießerei kommt und sich hinterher beschwert, dass sein Charakter eine Kugel kassiert haben soll.

    Ganz konkret geht es also um die Frage: Muss sich ein Rollenspieler jedem Eskalationswunsch beugen? Oder: Ab welcher eigenen Aktion wäre es inkonsequent nicht den Charaktertod als Reaktion hinzunehmen?

    Meine Meinung dazu ist ganz klar: Wenn ich in ein Konflikt-RP eintrete, welches für mindestens eine Seite tödlich sein oder eine ähnlich ruinöse Folge haben kann, setze ich dabei auch das Leben meines Charakters ein. Wenn ich bewusst in eine sonstige lebensgefährliche Situation gehe, setze ich dabei das Leben meines Charakters ein. Und selbst dann sollten diese Konsequenzen bitte auch erspielt sein, also Nichts á la "Du hast meinen Char getötet, also muss deiner jetzt auch sterben."
    Wenn mir aber einer erzählen will, dass der Typ, dem ich gerade gesagt habe, dass seine Mutter auf einem Fischkutter als Geruch arbeitet, leider ein irrer Psychopath ist, und dass ich inkonsequentes Rollenspiel betreibe, wenn ich meinen Charakter nun nicht von ihm filetieren und an die Hunde verfüttern lasse, dann ist mein Vorschlag, wohin er sich seine Hunde stecken kann, das letzte Wort, was ich mit dem wechsle.

    Bei konsequentem RP geht es um das Akzeptieren von angemessenen Folgen für eigene Handlungen, die IC erspielt werden. Jemand, der als Konsequenz für eine Kleinigkeit den Charaktertod einfordert, ist in keiner anderen Situation als einer, der gänzlich ohne vorangegangenes Play anfragt, ob er diesen Charakter töten darf. Es ist sein Charakter, von dem die Eskalation ausgeht, und wenn er es nicht schafft rechtzeitig IC oder OOC Hinweise zu geben, dass sein Charakter so drauf ist, ist das sein Problem. Daraus erwächst keinerlei Anspruch auf vermeintliche "Konsequenzen".

  • Ich finde Konsequenz auch wichtig, aber meiner Erfahrung nach sind die die als erstes nach Konsequenz schreien auch die die es dann selbst nicht so genau nehmen wenn ihre ach so bösen Chars ihr Karma einkassieren sollen. Wenn ein harmloser Char mal einen Fehler macht und deswegen nicht gleich stirbt, ist das nicht Inkonsequenz, es ist halt Glück. Inkonsequenz ist wenn ein Char immer nur austeilt, aber nie einsteckt, ohne dass es dafür eine plausible Erklärung gäbe.

  • Um es mal zu verdeutlichen könnte ich die Namen schwärzen und den gescreenten Chatverlauf posten.
    Höhö bin selbst ma mit dem Dolch in der Hand angeschossen worden :smiling_face: nur zu kann ich da nur sagen. Wenn es um ANschießen geht bin ich echt für jeden Spaß zu haben, UMschießen allerdings finde ich kacke. Da mach ich aber auch kein Geheimniss draus.
    Ich mag Tali. und mal erlich, warum sollte ich nen Char töten der mit dem ich zwei Jahre schön gespielt hab und der mir noch immer Freude bereitet.

  • Wenn Tali jetzt nicht so ne recht passable Diebin wäre, sondern jemand von der ganz schweren Sorte, stünden hier schon alle möglichen Argumente warum sie irgendwann sterben müsste.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."

    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Ich mag Tali. und mal erlich, warum sollte ich nen Char töten der mit dem ich zwei Jahre schön gespielt hab und der mir noch immer Freude bereitet.

    [color=#491e7a]Siehe Abschluss meines Posts auf Seite 1. Deshalb sollst du nicht, aber du könntest sehr gut.


    Was ich nicht zuletzt in Rollenspielforen immer wieder interessant finde, ist, wie sich seitenlang gegenseitig Meinungen an den Kopf geschmissen werden, die letztlich niemand mehr produktiv einsetzt. Jeder scheint sich nur noch irgendwie profilieren zu wollen und möglicherweise sogar der irrationalen Hoffnung nachzueifern, dass seine Meinung auf andere abfärbt.

    Dementsprechend habe ich das Gefühl, dass der Thread (wie leider so üblich) eigentlich bereits nach wenigen Postings derailed ist - in ein bedeutungsloses Argumentationsschlachtfest, bei dem hauptsächlich Ich-Botschaften gesendet werden, die dann auch noch mit Provokationen einhergehen. Dazu werden Beispiele herangezogen und besprochen, die fern jeder sinnvoll zu besprechenden Thematik sind und wiederum nur ein emotionales Ventil bilden, das außer heißer Luft rein gar nichts transportiert.

    Ist die eingängliche Frage denn nicht geklärt? Es gibt darauf eine uneingeschränkt faktische Antwort, die meiner Beobachtung nach mehrfach gegeben wurde. Zudem habe ich zu Beginn auch noch einige wenige konkrete Lösungsvorschläge gelesen (und geschrieben), die der Problematik in Zukunft abhelfen können. Diese wurden jedoch von nachfolgenden Schreiberlingen wie oben beschrieben ignoriert, da es den meisten nicht um Problemlösung, sondern Profilierung und Provokation zu gehen scheint.


    Bitte lasst uns doch stattdessen in Diskussionen im Plenum nach einem gemeinsamen Nenner suchen und produktive Interaktionen führen. Ich möchte damit niemandem auf den Schlips treten und nehme mich selbst auch nicht aus der Verantwortung heraus, weil mir das durchaus auch häufig passiert, aber was ich hier in meiner kurzen Zeit der Rückkehr bereits gelesen habe, macht mich ein wenig niedergeschlagen. Das ist keine kollaborierende Community mehr.

    Steh ich auf dem Schlauch oder habe ich richtig beobachtet und kann der Thread dementsprechend möglicherweise zu einem Ende geführt werden?

    Miyi Mach dafür bitte einen neuen Thread auf, wenn dich die Frage interessiert. Das ist ein ganz anderes Problem, das durchaus auch in der Öffentlichkeit in Details ausgearbeitet werden sollte. Das würde mich auch interessieren.



  • Was ich nicht zuletzt in Rollenspielforen immer wieder interessant finde, ist, wie sich seitenlang gegenseitig Meinungen an den Kopf geschmissen werden, die letztlich niemand mehr produktiv einsetzt. Jeder scheint sich nur noch irgendwie profilieren zu wollen und möglicherweise sogar der irrationalen Hoffnung nachzueifern, dass seine Meinung auf andere abfärbt.


    Dagegen möchte ich einwenden dass es der Sinn eines Diskussionsforums ist, sich gegenseitig Meinungen an den Kopf zu schmeißen. Auch die Einschätzung dass sich die Teilnehmer profilieren wollen, lässt sich positiver interpretieren. Die Teilnehmer wollen eben ihre Meinung zum Thema mitteilen, auch dann wenn eine ähnliche Meinung bereits geäußert wurde.
    Was ist passiert? Jemand wurde mit einer Aufforderung konfrontiert die die Person irritiert hat und sie hat sich an die Community gewandt um Bestätigung zu erhalten. Was ihr weitestgehend gelungen ist, denn die meisten hier haben sie darin bestärkt dass die Aufforderung haltlos ist. Das klingt für mich durchaus nach einer kollaborierenden Community. Dass keine konstruktive Lösung gefunden wurde, liegt wohl daran dass es keine eindeutige Lösung gibt, letztlich ist es ja nunmal Ansichtssache.

    Produktiv könnte das Thema dadurch werden indem derjenige der der Meinung ist Tali sollte sterben, sich hier zu erkennen gibt damit wir seine Gründe diskutieren können. Ich bezweifle jedoch dass das passieren wird.

  • Ich würde schlicht und einfach sagen, dass es in jedem Fall auf beide Seiten ankommt in einer solchen Situation.

    Der potentielle Mörder steht meiner Ansicht nach in der Pflicht, seinen Charakter nicht sofort zu tödlichen Maßnahmen greifen zu lassen, egal, wie sinnvoll oder IC-logisch es dem Spieler dahinter erscheint, dass man dem Gegenüber einfach eine Pistole an den Kopf hält und ohne Umschweife abdrückt. Es ist jedoch ebenfalls seine Pflicht, in den Emotes klar zu machen (oder den anderen Spieler womöglich OOC darauf hinzuweisen) auf welch dünnem Eis sein Charakter sich gerade bewegt, da sein Charakter die Mordlust womöglich nicht ewig unterdrücken wird - alles andere wäre schließlich inkonsequentes Charakterverhalten.

    Der Spieler des potentiell zu erschießenden Charakters widerrum steht meiner Ansicht nach in der Pflicht, sich allerspätestens nach dem oben genannten Hinweis irgendwie aus der Affäre zu ziehen - oder eben den eigenen Charaktertod hinzunehmen, wenn er darauf besteht, konsequent weiterzuspielen. Und dabei ist es meiner Ansicht nach auch vollkommen egal, ob es gerade um einen betrunkenen Revolverhelden mit Agressionsproblemen handelt, der an der Bar dumm angequatscht wird, oder um irgendeine andere Situation, in welcher der Spieler des "Mörders" der Ansicht ist "Wenn der so weitermacht, bringt mein Charakter ihn um.".

    "Auch ein ehrenvoller Tod ist ein sinnloser Tod. Vergiss alle Ehre, und du wirst dein Schwert noch gegen hunderte weitere Feinde Balthasars erheben können."

  • Zitat

    Das ist keine kollaborierende Community mehr.

    Das finde ich (so komplett offtopic) einen sehr herben Schluss aus einer allgemeinen Themenwälzung, in der die Teilnehmer sich zivilisiert verhalten haben und es keinerlei gegenseitiges Angehen mit Quotewars oder sonstigen Sticheleien gegeben hat. Im Gegenteil: Hier wurde bestärkt und sich mitgeteilt und auch, wenn "Du könntest doch..." kollaborierender klingen mag, erfüllt doch "Ich finde, dass..." genauso seinen Zweck der Ratschlags- und Meinungsbildung.

    Jede Interaktion in jedem Forum ist am Ende Profilierung. Von der Anfangsfrage, die Bestätigung oder Erkenntnis sucht über jede einzelne, meinungsbasierte und daher zutiefst subjektive Antwort treten wir dabei hervor und verleihen unserem eigenen Standpunkt Profil. Solange wir uns dabei nicht auf dem Rücken anderer Meinungen hinaufheben, ist daran auch absolut nichts verkehrt. Und das ist hier, so wie ich das sehe, vernachlässigbar dezent passiert.


    Gesendet von meinem GT-P5110 mit Tapatalk

  • Zitat

    Bitte lasst uns doch stattdessen in Diskussionen im Plenum nach einem gemeinsamen Nenner suchen und produktive Interaktionen führen.

    Netter Gedanke, in der Praxis allerdings nicht so recht in einer freien Com eines MMOs ohne jegliche SL-Rechte durchführbar.
    Gemeinsame Lösungen und Nenner kann man nur in kleineren Spielergruppen durchsetzen und überhaupt finden. Bei größeren Ansammlungen wird es immer schwerer bis unmöglich. Zumal sich diese Com schon lange darauf "geeinigt" hat, das es kein allumfassendes Regelwerk zum spielen geben kann und soll.
    Was bleibt sind Meinungen und Tips.


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  • Ganz allgemein gesagt kommt es immer auf die Umstände an. Das kann man also nicht pauschal beantworten mit "ja Du musst Deinen Char jetzt töten lassen" oder "Du kannst Dir immer einen Ausweg suchen".

    Ich habe hier aber irgendwie das Gefühl, dass die ganze Thematik von der falschen Seite betrachtet wird. Hier geht es, wenn man das Eingangspost betrachtet, wohl eher darum, dass hier der Räuberchar in eine Situation geriet, wo der überfallene der Meinung war, dass der Räuberchar hätte sterben sollen oder zumindest ernsthafte Folgen hätte davon tragen müssen. Da ich keine Kenntnis des OOC-Schriftverkehrs habe, kann ich aber nur raten.

    Das ist eine verdammt heikle Situation, wo wir hier überhaupt nicht durchblicken können, was denn genau ablief. Man kann also nur allgemeine Ratschläge geben:
    - manövriere Deinen Räuberchar niemals in eine Situation, die er womöglich nicht überleben kann
    - lasse Platz für Plan B. Sprich: Sorge dafür, dass Du wenn Du schon an den falschen gerätst, dass Du da auch wieder rauskommst (also dass der Char spielbar bleibt). (Tipp: Miteinander reden und zwar bevor es eskaliert, soll helfen habe ich gehört)
    - kommt weg vom Gedanken, dass man immer der Sieger ist und man immer heil aus allen möglichen Sachen herauskommt (Stichwort: Mehr-als-ein-Mesmer)

    Ihr spielt gemeinsam ein Rollenspiel. Da gelten andere Regeln, als wenn man nur seine eigenen Geschichten schreibt. Es ist immer ein Geben und Nehmen, was sich irgendwie die Balance halten muss. Charaktere, die immer nur gewinnen, auch wenn sie noch so oft Mist bauen (Mord und Totschlag aber man kommt immer überall heil davon, nur weil man seinen Char so gerne hat und schon zwei Jahre spielt), müssen auf der anderen Seite Charaktere haben, die immer zurückstecken müssen, die sich ausrauben lassen müssen, die also verlieren müssen. Ihr seht selbst, dass das nicht klappen kann oder?

    Ist es nicht angebracht das man ooc. vorweg warnt das der Char total beknackt is und Leute umbringt und wenn du das nich willst dann höre lieber jetzt auf?


    Ja das ist durchaus angebracht. Hier hast Du aber auch nur die Wahl zwischen "ok ich mache weiter und ignoriere, dass Du mich jetzt umbringst, denn das lasse ich nicht zu" und "ok dann lass mich einen Ausweg suchen, damit ich hier heil herauskomme". Da würde ich lieber das zweite wählen und mal ehrlich, wäre das so schlimm gewesen? Vermutlich aber war die Wortwahl nicht gerade geschickt. Eventuell war er im Stress und das ist bei Konflikt-RP, wenn man darauf nicht vorbereitet ist, eher die Regel. Eventuell solltest Du noch mal das Gespräch mit ihm suchen. Später bei einer entspannten Situation klärt sich das deutlich besser als mitten im Stress. Vielleicht hatte derjenige auch nur Angst, dass Du ihn abmurkst. Da reagiert man schon mal über.

  • Aufgrund von Faulheit nach einem anstrengenden Wochenende zitiere mich mal ganz eitel selbst, aus dem anderen Thread:

    Ich sehe [...] z.B. nicht ein, warum man den eigenen Charakter aus diesem Grunde verdrehen sollte, wenn dieser zu entsprechenden Gewalttaten bereit ist. ABER man darf einen anderen Spielercharakter nicht einfach 'tot emoten' (wobei ich ich noch nichtmal von Poweremotes spreche), ohne zu wissen, ob das Gegenüber damit einverstanden ist oder nicht.

    Im Zweifelsfalle fragt man da einfach im entscheidenden Moment nochmal OOC nach. Wenn das Gegenüber nicht möchte, dass der Charakter stirbt, lässt man den Versuch der Tötung eben haarscharf daneben gehen - irgendein Grund findet sich immer.

    Ansonsten wurde hier schon aus so vielen verschiedenen Perspektiven alles gesagt, dass ich mir keine Mühe mehr mache. :grinning_squinting_face:

    Tante Edith schiebt das hier noch hinterher:

    OOC-Absprachen per Whisper werden nur dann nötig, wenn Zweifel an der spielerischen Wellenlänge besteht. Was in Konfliktsituationen sicher gerne mal öfter vorkommt, gewiss. Ich bin aber der Meinung, dass man auch unter solchen Bedingungen nicht explizit nachfragen muss, wenn man etwas emotet, das tödlich enden könnte, sondern erst dann, wenn man tatsächlich beabsichtigt, den eigenen Charakter einen anderen töten zu lassen.

    Denn streng genommen ist ein Charaktertod nur auf zwei Wegen möglich: Entweder indem der Spieler des Täters sich eines Poweremotes bedient, oder indem der Spieler des Opfers einen entsprechenden Ansatz gelingen lässt. In ersterem Falle ist das so oder so völlig inakzeptabel. In letzterem Falle hat das Opfer vorher immer noch die Möglichkeit, OOC etwas zu sagen. Wobei auch das in manchen Stresssituationen so rational nicht gültig sein mag.

    "Wer weder zögert noch zurückweicht, wird belohnt werden."

    [color=#000000]- Schriften des Balthasar, 48 V.E.

    Einmal editiert, zuletzt von Agroman (14. September 2014 um 20:04)

  • Interessant wäre zu wissen, welche Leute diese Inkonsequenz über den Tod des eigenen Chars so gern als "Druckmittel" verwenden. Mir ist selbiges schon öfter zu Ohren gekommen, wobei mir dadurch nur eine "Götterfelser Verbrecherorganisation" in den Kopf kommt... Aber Namecalling ist schätze ich auch bei Vermutungen nicht angebracht

  • Interessant wäre zu wissen, welche Leute diese Inkonsequenz über den Tod des eigenen Chars so gern als "Druckmittel" verwenden. Mir ist selbiges schon öfter zu Ohren gekommen, wobei mir dadurch nur eine "Götterfelser Verbrecherorganisation" in den Kopf kommt... Aber Namecalling ist schätze ich auch bei Vermutungen nicht angebracht


    Man muss abwägen.

    In den richtigen Fällen ist das Druckmittel angebracht. Dann gehöre ich auch zu denen, die tatsächlichen Gebrauch von diesem Druckmittel machen. Auch dann trifft jedoch alles zu, was ihr bisher in diesem Thread angesprochen habt, paar Beispiele:

    - Zwei Söldner im Besitz eines Revolvers haben sich darauf geeinigt, eine Meinungsverschiedenheit durch russisch (charrisch) Roulette zu beenden.
    - Zwei Banditen kämpfen um die Führung ihrer Truppe, Kampf bis zum Tod.
    - Ein Charr begeht etwas, auf welcher die Exekution ansteht.
    - Tollkühne Manöver in einem Kampf.

    In diesen Fällen hat das Opfer/der Einwilligende die Wahl,
    - das RP und den Charaktertod als mögliche Konsequenz hinzunehmen.
    - das RP abzulehnen um auf der sicheren Seite zu sein.
    - das RP zwar zu akzeptieren, aber die Konsequenz zu ignorieren.

    Entscheidet sich der Spieler für den dritten Pfad, dann kommt das Druckmittel ins Spiel. Wenn einem der "gute Ruf" unter den anderen Rollenspielern wichtig ist, dann könnte er dazu verleitet werden, sich umzuentscheiden. Falls nicht, wird er in den Köpfen einzelner Rollenspieler gedanklich in eine bestimmte Kategorie einsortiert, von dem Llarrian bereits gesprochen hat. Der Einzelne meidet ihn/sie und motiviert, selbst gut zu spielen.

    Es gibt nicht viele Fälle, in denen der Charaktertod zu 99+ % Wahrscheinlichkeit garantiert ist, ich kam eben bei der Suche nach Beispielen bereits ins Schleudern. Und selbst dann hat man ooC nicht die Möglichkeit, Spieler zu etwas zu zwingen, noch sollte man es. Aber ein Druckmittel zu haben ist eine gute Sache. Haarspalterei, ich weiß, wollte ich aber erwähnt haben.

  • Locce: Joar dann...seh ich das auch so. :smiling_face:

    @Mindfreezer: Schreibst du vom Profilieren eigentlich im selben Atemzug, in dem du dich mit einer anderen Schriftfarbe hervorzuheben suchst? :winking_face:

  • Zitat

    Aber Namecalling ist schätze ich auch bei Vermutungen nicht angebracht

    Namecalling ist nicht das man den Namen von irgendjemanden nennt, sondern ihn zu Beleidigen aka "Namen zu nennen" wies im altmodischen Deutsch heißt.
    "Du Arschloch" Namecalling
    "Klaus Dieter hat das uns das getan" kein Namecalling

    Typischer false friend des Englischen, ein Klassiker in Spielen, wird von den deutschsprachigen seit.... immer verhauen. (Seit prähistorischen Zeiten verschwinden Tickets die sich mit Denunzierung beschäftigen in der falschen Ticketsparte...)

    *fliegt davon*

    "Götterfelser Blubb" ist übrigens so subtil wie ein pinker Panzer auf der Hauptstraße. Dein "gewolltes" Verschleiern ist also selbst nur haarscharf an dem vorbei, was du fälschlich "Namecalling" nennst. Dezent, aber nicht dezent genug.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."

    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

    2 Mal editiert, zuletzt von Evan Verland (15. September 2014 um 10:43)

  • Das weiß ich Sheshana, nur ich dachte das hätte sich dennoch so in Foren als Umschreibung eingeschlischen :smiling_face:

    Fakten:

    Nur in Götterfels kommen so Probleme wirklich groß vor, da dies ein Ballungsgebiet ist und es meines Wissens nach in Hoelbrak, Löwenstein, Hain und der Zitadelle keine kriminellen Organisationen gibt, die groß Leute aud er Straße anfallen.

    In Götterfels gibts genug davon, welche sich also angesprochen fühlt, wird die richtige sein.

    Wieso ich von Kriminellen ausgehe? Ganz einfach! Wer außer dieser Individuen erschießt schon Leute oder will selbige einfach so umbringen?

    Ich Verbinde Gerüchte, Whisps und gelesenes und erhalte daraus eine verdächtige Gruppe, die gern Leute umbringen will, sich selber aber als unantastbar sieht, worüber sich überall hinterm Rücken beschwert wird.

    Damit endet meine Darlegung der Fakten und ich gebe die Akte weiter an das Gericht. *Detektivin Astrid fliegt hinterher*

    Nachtrag: Ich entschuldige mich für die Spitze und meinen verquehren Humor

    Einmal editiert, zuletzt von Astrid/ Jaevin (15. September 2014 um 11:18)

  • Das ist jetzt nicht nur ziemlich spekulativ, sondern auch der Diskussion nicht sonderlich förderlich - zumal deine "Fakten" auch nicht ohne Spitze auskommen. Muss nicht sein.

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