Briefkasten

  • Vor dem Anwesen der Familie Iorga, die den Meridian führt, stehen stets zwei ausdruckslose Söldner, Männer mit verlebten Augen, von denen doch nur ein Narr dächte, sie wären nicht mehr in der Lage, richtig zu sehen, was auf dem Platze vorgeht. Meist ist es Robart, ein Mann von starken, herben Zügen, der nie unfreundlich, aber auch nie wirklich freundlich ist. Ihn kümmert nicht, was Leute denken oder wollen, er tut nur seine Arbeit und entscheidet, ob er für einen Gast anklopft oder nicht. Und meist ist auch Eduard da, ein ähnlicher Mann, nicht viel gesprächiger, nicht wirklich jünger, vernarbt die Wangen und stoppelig das Kinn. Ab und zu geht er seine Runden oder wartet langmütig auf die Ablöse.


    Und neben ihnen, fast unbemerkt ob der abschreckenden Ausstrahlung der bewaffneten Posten, steht ein kleiner, heller Steinkasten für Briefe und Schreiben, die sich an die Familie richten und nichts mit dem Laden direkt zu tun haben. Und doch, genauso gut ist es möglich, die Nachrichten bei den Wachen an der Pforte abzugeben. Die Wahrscheinlichkeit ist aber nicht gering, dass diese schlichtweg den Arm ausstrecken, sich zur Seite drehen und den Brief selbst in den Steinkasten werfen, ohne überhaupt mit einem Gesichtsmuskel zu zucken.

  • *Ein behördlich besiegelter Brief der Seraphen wurde in den Briefkasten vor dem Meridian geworfen. Er trägt das Siegel der 5. Kompanie Silberschwinge und ist sowohl an Nicolaj Iorga, als auch an Florem Iorga adressiert.*



    Verehrte Herren Florem und Nicolaj Iorga,


    aufgrund von Ermittlungen in der Sie beide als Zeugen und Beschuldigte aufgeführt sind, lade ich Sie hiermit zur Vernehmung in die Dienststelle der Seraph-Wache an der Melandru-Hochstraße. Ich bitte um ein zeitnahes Erscheinen innerhalb von zehn Tagen ab Erhalt dieses Schreibens. Sollte das in dieser Frist nicht möglich sein, so bitte ich um umgehende Mitteilung mit Nennung eines neuen Termins.
    Gemäß der gesetzlichen Belehrungspflicht weise ich hiermit darauf hin, dass ein Erscheinen zur Vernehmung mandatorisch ist.


    Mit der Bitte um gefällige Kenntnisnahme
    Ehre der Krone

    Hankus Sarkander, OGefr.
    (Name, Amtsbezeichnung)

  • *Ein versiegelter Brief, der in seiner Aufmachung der Familie inzwischen bekannt sein dürfte, wurde in den Postkasten des Meridians geworfen. Der Brief stammt von der Kompanie Silberschwinge.*


    Verehrter Herr Victor Iorga,


    aufgrund von Ermittlungen in denen sie vorrangig als Täter aufgeführt sind, lade ich Sie hiermit zur Vernehmung in die Dienststelle der Seraph-Wache an der Melandru-Hochstraße. Ich bitte um ein zeitnahes Erscheinen innerhalb von zehn Tagen ab Erhalt dieses Schreibens. Sollte das in dieser Frist nicht möglich sein, so bitte ich um umgehende Mitteilung unter Nennung eines neuen Termins.


    Gemäß der gesetzlichen Belehrungspflicht weise ich hiermit darauf hin, dass ein Erscheinen zur Vernehmung mandatorisch ist.


    Mit der Bitte um gefällige Kenntnisnahme
    Ehre der Krone

    Hankus Sarkander, HptGefr.
    (Name, Amtsbezeichnung)

  • *ein versiegelter Brief, dessen Wachs das Zeichen des Handelshauskonsortiums trägt wurde in den Postkasten des Meridians geworfen. Er trägt keinen Empfängernamen im direkten sondern ist nur mit dem Vermerk "Der Geschäftsleitung zu übergeben" versehen*



    Werte Geschäftsführung des Meridian,


    wie vielleicht bemerkt worden ist, ist der Nachbar nun mit frischem Leben belebt worden und die Wunderlampe ist auch gerade dabei, ein paar kleine Veränderungen durchzumachen.


    Ein Teil davon sind neue Speisen und Tee's. Und da wir das beste Gewürzhaus und Teehaus direkt vor der Türschwelle haben, dachte ich mir, dass man sicher da etwas aushandeln könnte miteinander.


    Ich habe eine Legitimation Verhandlungen mit dem Meridian zu führen wegen einer eventuellen Geschäftsbeziehung die sicher für beide Seiten fruchtend sein könnte.


    Und darum auch dieses Schreiben. Ich würde gerne einen Termin ausmachen, an dem man sich vielleicht zu Verhandlungen treffen könnte, von Angesicht zu Angesicht. Da unsere Häuser so unmittelbar nebeneinander sind, könnten wir einfach kurzfristig entscheiden, ob wir eine unsere oder eurer Räumlichkeiten dafür nutzen wollen.


    Bitte hinterlasst doch einfach eure antwort bei Hugh oder einem der anderen Wirte und wir können so den Termin ausmachen.


    Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen und im Namen der zerbrochenen Wunderlampe


    Baruk Mjöddricka
    Wirt der zerbrochenen Wunderlampe

    Im Leben gibt es 3 zerstörende Kräfte: Hass, Neid und Langeweile.

  • Ein Brief findet seinen Weg in den Postkasten; beschrieben ist das Papier mit typisch krakeliger Dia-Handschrift:


    Hallo ihr Schnuckis!


    Da ihr gar nicht auf habt bestellen wir also:


    4 Säckchen Bärlauch
    2 Säckchen schwarzen Pfeffer
    2 Säckchen Chili; wenns gehts extra superscharf <(^o^)>
    1 Säckchen Safran
    500g Minze
    500g Hibiskus
    3 kg grobkörniges, trockenes Meersalz


    Habt ihr auch Holunderblüten? Wenn ja nehmen wir 500g davon.
    Ab ans Herzlich, bitte.


    Macht nicht so viel Blödsinn und bleibt fein gesund!
    Liebe Grüße,
    das Herzlich-Team

  • Ein Schreiben zu Händen von Trajan Iorga trifft über einen Boten am Heim der Familie ein. Das Siegel verrät bereits das absendende Fürstenhaus, so man sich ein wenig mit der Heraldik herauskennt, oder aber einen derartigen Brief schon in Händen hielt. Nach Siegelbruch wird eine saubere, geschwungene Handschrift einer Frau ersichtlich und man vernimmt einen zarten blumigen Duft.



    ((Bitte anklicken))

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