Alltags-RP, noch möglich?

  • Ich wollte deshalb keinen neuen Thread aufmachen und im weit gefassten Sinne ist es ja eine Frage an die alten Hasen bezüglich der (aktuellen) RP Situation.

    Ich bin jemand der mit GW2 RP aufgehört hat zu einer Zeit wo Adelshäuser wie das Haus Starfall fast täglich bespielt wurden und man nicht umher kam durch das Rurikviertel zu gehen ohne dabei einem Adeligen und/oder einer Wache zu begegnen. Ging man zum Flaschenhals fand man fast immer irgendeine Form von Gesocks dort vor (allen voran die Bande von Bro) und generell hat Götterfels einfach deutlich belebter gewirkt.

    Nun komme ich zurück und muss feststellen, dass sich die RP Kultur hier in GW2 gefühlt etwas gewandelt hat. Man sieht unglaublich viele Spieler mit 10+ Charakteren und generell beschleicht mich das Gefühl, dass man nur noch von Plot zu Plot, von Event zu Event und von Schenkentermin zu Schenkentermin existiert. Eine Form von „Alltags-RP“ scheint jedoch fast Non-Existent (zumindest im Vergleich zum damaligen Zustand).

    Viele Gilden (z.B.: Adelshäsuer) bestehen aus 9-12 Charakteren die aber nur von 2-3 OOC-Spielern bespielt werden und diese Personen haben aber dann nebenher noch andere Figuren und/oder bespielen andere Projekte aktiver. Es wirkt fast so als hätte jeder Charakter einen Wochentag wo er dran kommt.

    Für mich ist das bedauerlich. Plots sind natürlich sehr spannend und bringen auch Leute zusammen aber sie stellen eben auch das „leichte“ RP da (in diesem diffamierenden Zuge möchte ich allerdings die jeweiligen Spielleiter außen vor nehmen die hier entsprechend viel Zeit und Kraft reinstecken um das klassiche P&P Feeling hervor zu bringen und spannende Geschichten zu erzählen). Ich hingegen bin ein starker Freund des Alltags-RPs also eine Figur so zu bespielen wie sie lebt statt Momentaufnahmen zu bespielen von besonderen Abenteuern oder Ereignissen.

    Daher meine Frage – ist für einen RPler wie mich noch Platz? Übersehe ich etwas? Gibt es da draußen noch Leute mit meinem Mindset die lieber den Alltag statt die nächste, große Geschichte jagen wollen? Gibt es eventuell Gilden oder Adelshäuser die noch aktiv von mehreren Spielern bespielt werden? Oder hat sich dieses Kapitel für GW2 erledigt?

  • *kreisch* Du kannst doch sowas nicht fragen! Das ist wie mit den Pferden in GW2, über die man nicht reden darf! Gleich kriecht der erste mit langem, weißen Bart aus einem Loch, zeigt mit knorrigem Finger tattrig auf den Himmel und beginnt sowas zu rezitieren wie: "Und siehe, da war das Ende! Einem tiefen, tiefen, schwarzen Schlaf gleich, lag es tot darnieder, das RP!"

    Nein, das RP ist nicht tot! Bleibt in euren Löchern.

    Aber ja, es hat sich seit damals gewandelt, hier gibt es noch einige, die die Zeiten kennen. Man rennt nichtmehr überall jemanden über den Weg, dasist korrekt, und dennoch gibt es genügend Leute, die vornehmlich einen oder zwei Charaktere haben und damit auch ganz gemütliches Alltags-RP bewältigen. Ich weiß nicht, wie lange du schon wieder zurück bist, ich kann den Eindruck nachvollziehen den du hast, aber er ist nur die halbe Realität.

    Im Moment ist es in Götterfels zweifellos noch etwas leerer, weil einige Leute mit dem Queensdale-Plot beschäftigt sind, wo übrigens auch Lager-RP stattfindet neben den Eventabenden. Ob es noch sowas wie die Locksleys oder die Starfalls damals gibt kann ich ehrlich gesagt schwer beurteilen. Allerdings fällt mir auf Anhieb auch keines ein, das wirklich noch so groß bespielt würde.

    "Manchmal wandelt die Pflicht auf einer Straße, auf der das Herz ihr nicht folgen kann."

  • Naja, mir geht es wie dir.

    Der Unterschied ist, das ich halt nicht lange weg war, sondern Stück für Stück mitbekommen habe wie alles immer weniger wurde und es sich gewandelt hat (auch wenn jetzt wieder welche schreien das dem garnicht so wäre), im Endeffekt bestand aber meine Hauptbeschäftigung die letzten Jahre (mit Ausnahmen) semi-afk herumzustehen weil nirgends etwas los war, bzw in Grüppchen gespielt wurde.

    So wie damals wird es niemehr, das war einfach der Höhepunkt im RP. Kann mir auch niemand etwas anderes erzählen.
    In der Hinsicht muss ich dich also enttäuschen, aber natürlich gibt es immernoch Gilden und Häuser die von mehreren Leuten bespielt werden. Der Umfang der Spieler und Projekte, die Komplexität und alles drumherum ist aber insgesamt einfach nurnoch ein Schatten von dem was du wohl noch kennst...damals hatte ich mit Lia auch ein Netzwerk aus Informanten und Informationshändlern, überall gab es etwas zu tun und Kontakte zu knüpfen, Diebesbanden, Wachstuben, Adelshäuser, Politiker, Söldnergilden, alles potentielle Opfer und Kunden oder Auftragsgeber. Meine kleine Gilde aus Verbindungsleuten wusste quasi alles was vor sich ging, aber niemand kannte sie direkt weil alles nur Strohmänner waren die Kontakte aufgebaut haben...ja, solche verzweigten Dinge sind heute leider nicht mehr möglich.

    Kurzweiliges RP wirst du ohne Probleme finden, auch Plots und Gruppen-RP. Aber wie gesagt, die Zeiten von Damals sind vorbei.
    Zugegebenermaßen hält mich auch nurnoch die Nostalgie und das Rumblödeln mit Leuten die man noch so kennt in Gw2...und weil es halt irgendwie keinen Ersatz gibt.^^

    Count your age by friends, not years
    Count your life by smiles, not tears.


    *stalkt Ensia mit jedem Beitrag

  • Nein, das RP ist nicht tot - und, wer auch immer das behauptet, lügt oder übertreibt. (Jetzt erst kommt der Teil, wo ich mit einem langen Bart aus einem Loch krieche:) Dass das aktuelle RP - und somit auch das Open- und Alltags-RP aber durch diverse Unstimmigkeiten und sogar Intrigen konstant weniger wird, kann glaub' ich jeder erkennen, der sich nur mal eine Stunde lang mit diversen Debatten hier befasst hat. Leider. Fairerweise muss man auch dazu sagen, dass einige auch einfach die Lust am Spiel selbst verloren haben.

    Ich schließe mich damit Lianara an. Der große Aufschwung ist vorüber.

  • Ich persönlich mag an solchen Aussagen nicht, diese Abverurteilung von Spielern, die eben mehr als einen Charakter spielen, dazu gehöre ich auch. Jetzt will man meinen getroffener Hund, bellt und beißt, aber so ist das nicht. Auch mein Charaktere haben Alltag und auch ich spiele oft sogar einfaches Alltags-RP ohne große, spektakuläre Höhepunkte und ja, auch ich habe Main-Charaktere, die meine Hauptaufmerksamkeit haben.

    Allerdings habe ich auch eine andere Einstellung zu Spielern, die nur einen oder zwei Charaktere fest im RP spielen. Denn sehr oft in den über zwanzig Jahren Rollenspiel-Erfahrung musste ich feststellen, dass eben jene Spieler Eierlegendewollmilchsäue spielen. Beziehen wir uns mal auf GW, da gibt es die Gossen-Charaktere, die plötzlich in der Rurikhalle rumspringen oder zu anderen eher gehobenen Anlässen, obwohl man doch immer wieder betont, wo man eigentlich hingehört. Oder aber die Adelsspieler, die auf einmal, weil man überall dabei sein will als Spieler im Gossen-RP unterwegs sind. Oder der Mittelständer, der eigentlich einen Laden hat, aber nebenher noch mega trainiert ist, mega klug ist und mindestens eine Rüstung im Besitz hat.

    Oftmals habe ich erlebt, dass Spieler nicht in ihrer "Sparte" bleiben wollen und können, weil ein Event den Spieler interessiert wider allem guten Wissen, dass der eigenen Charakter da eigentlich nichts verloren hat. Da werden eigentlich einfach gestrickte Charaktere zu Helden, haben irgendwoher so viele Münzen, dass sie feines Stöffchen tragen können und, und, und.

    Ja, ich habe viele Charaktere, aber ich habe auch viele zum Ausschmücken. Sei es im Adelshaus, wenn Gäste da sind, man auch gern einen Diener da hätte, oder wenn der Adlige unterwegs ist, man gern eine Wache haben möchte. Und ja, ich stehe dann stundenlang einfach nur rum und bin Ausschmückung des Charakters.

    Oder sei es im Klerus, man will Unterricht machen, aber es gibt einfach nicht genug Charaktere, die alle Sparten abdecken. Also hat man zwei Priester, weil der eine das unterrichtet, der andere jenes. Ich finde es nicht verkehrt mehr als einen Charakter zu haben, aber auch wenn meine Worte so klingen mögen, möchte ich ebenso wenig dann abgestempelt werden, wie die, die überall mit einem Charakter rumspringen wider jeder Logik.

    Du suchst Alltags-RP, dieses gibt es, wenn man sich umschaut und ja, derzeitig sind viele Charaktere in einem Plot im Königintal und es wird langsam wärmer draußen, natürlich wird alles ein wenig weniger. GW2 ist auch nicht neu auf dem Markt, es kommen andere Spiele, sie locken Spieler weg, aber sind wir ehrlich, sehr viele kommen auch nach einer Weile zurück.

    Und noch etwas hat sich immer wieder gezeigt, die Gilden die schnell viele Spieler haben, das Projekt, was unheimlich viel Zuspruch hat, zerlegt sich meist in maximal einem halben Jahr.Es wird meist wahnsinnig viel Herzblut raus gehauen zu Anfangs und man lädt Spieler um Spieler, nur um am Ende von einem internen Streit, oder verschiedenen Ansichten zerrissen zu werden. Aus dem Grund bin ich zum Beispiel sehr wohl jemand, der genau darauf achtet, wer in "meine" Gilde kommt, wem ich welche Aufgabe geben wollen würde. Denn ich wünsche mir Beständigkeit, nicht Sprunghaftigkeit und noch weniger jemanden, der dann zur Karteileiche wird. Ich habe lieber drei Spieler mit mehreren gut gespielten Charakteren in meinem Umfeld als zehn, die nur ihr Ding im Deckmantel der Gilde machen wollen und die nicht bereit sind auch mal zu Gunsten dieser zurück zu stecken.

  • Danke für die ganzen Rückmeldungen und danke dafür mir nicht direkt für mein kontroverses Thema an die Gurgel zu springen.

    Zum Thema mehrere Charaktere: Ich hatte nicht vor irgendwem damit auf den Schlipps zu treten oder zu sagen "so wie du es machst gehört es sich nicht." - Wenn jemand mit seinen 10 Figuren mehr RP erhält und zufriedener mit der Situation ist wie ich mit meinen 2 Figuren der macht etwas offensichtlich (für sich) richtig oder ich etwas (für mich) falsch. Das sollte also nicht entwertend sein.

    Allerdings muss ich auf die eierlegenden Wollmilchsäue auch sagen - Henne und Ei sind hier schwer definierbar. Wenn ich einen Gossen-Char bespiele und aber die Gosse nur alle 2 Wochen von einem Event belebt und sonst ignoriert wird, dann KANN ich mit meiner Figur ja gar nichts anderes tun wie a.) auf unangebrachte Events zu gehen b.) mir mein kleines Grüppchen von Gossenleuten zu suchen oder c.) einen weiteren Charakter zu erstellen.

    Letzteres scheint sich in der GW2RP Com als die optimalste der Lösungen durchgesetzt zu haben, dicht gefolgt davon dass man nur noch in kleinen Gruppen arbeitet. Das sorgt für mich allerdings für folgende Ausgangslage und mögliche Lösungen: Ich kann nicht RPn was ich will und wie ich will also muss ich

    a.) Meine Figur (die leider vom Konzept her überhaupt gar nicht darauf ausgelegt ist auf irgendwelche größeren Abenteuer zu gehen) stilllegen

    b.) Neue Figuren zu erstellen (Etwas das ich persönlich nicht kann - ich kann mich immer nur auf eine, maximal zwei Figuren konzentrieren um deren Entwicklung gezielt zu steuern und diese "Verbindung" zu bekommen die einen [zumindest mich] so reizt zu RPn - Online zu gehen und RAFAs Leben zu bespielen. Nicht Leben 9 von 12 sondern wirklich dieses eine, alternative Leben.)

    c.) Versuchen mit Verbissenheit einen gezielt verfolgten Alltag zurück zu bringen.

    Und dann noch zum Thema Gildenintegrität und Streits - das ist leider etwas das sich nicht verändert hat in den letzten 4 Jahren sondern höchstens von einem Krieg zu einer Fehde abgeklungen ist da viele die Waffen niedergelegt und sich verzogen haben. Ich verstehe nicht weshalb gerade in GW2 die RP-Community so verbissen darauf ist OOC zueinander zu passen und weshalb es so vielen Spielern schwer fällt sich von dem OOC zu lösen und die eigene Figur mit den Figuren des OOC-Feindes zusammen zu bringen.

    Als wir damals noch im roten Forum unser Orden der Gerüchte Sub-Bereich bekommen hatten da waren wir davor mit der anderen, größten Gilde zusammenfusioniert und hatten teilweise Alt-Mitglieder übernommen. Das hat natürlich (wer hätte es gedacht) für Konflikte und teilweise sogar zu IC-Leaks von Informationen gesorgt aber - das war GEIL! Es war ein aus dem Nichts entstandender Konflikt und lag dem Zugrunde das die Figuren innerhalb der Gilde nicht kompatibel waren.

    Sowas gehört doch dazu. Man sortiert doch seine Cousins, Brüder und Tanten auch nicht aus nur weil sie einem nicht passen - sie sind und bleiben Familie und man teilt das gleiche Blut. Und so sollte das die RP Gemeinde eben auch sehen. Wir sind nicht hier um OOC miteinander zu kuscheln sondern unserer Figuren miteinander interagieren zu lassen - und das endet eben nicht immer gut.

    Man kann OOC Freunde und IC die größten Gegner sein genauso wie man sich OOC überhaupt nicht riechen können kann aber im RP die besten Freunde spielen (zumindest wenn man in der Lage ist zwischen sich selbst als Person und der Figur zu differenzieren). Hier in GW2 fällt es leicht Leute auszugliedern oder ausgesprochene RP-Regeln zu missachten aber in anderen Projekten die auf RP aufbauen und nicht innerhalb eines MMOs hochgezogen wurden, dort kann man sich im RP auch nicht aus dem Weg gehen nur weil man sich OOC nicht riechen kann - das nennt man nämlich Metagame und das ist pöse

    ---

    Unterm Strich (Pun intended) denke ich, ich werde es mir zum Ziel machen meinen Haupt-Fokus auf das Alltags-RP zu legen und zumindest was ich hier lese scheine ich damit kein gänzlich einsames Schicksal zu verfolgen.

  • Und dann noch zum Thema Gildenintegrität und Streits - das ist leider etwas das sich nicht verändert hat in den letzten 4 Jahren sondern höchstens von einem Krieg zu einer Fehde abgeklungen ist da viele die Waffen niedergelegt und sich verzogen haben. Ich verstehe nicht weshalb gerade in GW2 die RP-Community so verbissen darauf ist OOC zueinander zu passen und weshalb es so vielen Spielern schwer fällt sich von dem OOC zu lösen und die eigene Figur mit den Figuren des OOC-Feindes zusammen zu bringen.


    Das ist kein GW2 Problem, schau dich in anderen Spielen um, gleiches Problem gab es beim hochgelobten Black Dessert -selbst nicht gespielt, aber wahnsinnig viel erzählt bekomme- oder in WoW, wo ich selbst meine Erfahrung dazu gemacht habe.

    Es ist eine Illusion zu sagen, jeder vermag IC und OOC zu trennen. Ich bemühe mich, aber auch ich habe Menschen, die ich lieber weit fern von mir sehe. Begegne ich diesen aber auf einem Event spiele ich genauso mit diesen, wie mit mir geschätzten Spielern. Aber auch da steh ich in GW2 sicherlich nicht allein.

    Ich mag auch kein Drehbuch-Rollenspiel in dem alle wissen worauf sie hinspielen, es soll fließen und man sieht wie sich etwas entwickelt. Und ja, richtig gutes Konflikt-Rollenspiel, wo man OOC mit der Person über das IC-Verhältnis lachen kann, gibt es auch immer weniger.

    Dennoch bezog ich mich auf generelle Gildengefüge, von großen, schnell gewachsenen Gilden. Wie viele von diesen wirklich von dir erwähnten Gilden gibt es spielerisch noch? Meist haben sie sich zerlaufen, weil es zu viel geworden ist, man das Interesse verloren hat etc. Die Gilden in denen ich bin und die ich leite bestehen aber schon viele Jahre, weil man eben sehr genau drauf achtet, wen man reinholt ins Boot. Denn ganz ehrlich? Wenn du jemanden in der Gilde hast, der dir OOC gewaltig gegen den Strich geht, dann wird sich das über kurz oder lang hochspielen, selbst wenn man es nicht will. Man achtet noch genauer auf Charakter-Verhalten, sucht geradezu den Punkt wo man selbst ungerecht von eben jener Person behandelt wird. Und dann bleibt so ein Streit nicht zwischen zwei Spielern, dann werden Spieler drei und vier ins Boot geholt. Daran habe ich kein Interesse, lieber eine Gilde mit acht Chars und drei Spielern, aber dafür weiß ich auch, dass mein mir geliebtes Projekt sich nicht innerhalb von Monaten zerschießt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Diadrah (3. Mai 2018 um 13:10)

  • Das mit dem OOC zusammen passen liegt einfach darin begründet, dass Menschen ticken, wie sie ticken. Ich möchte auch nicht meine Freizeit mit jemanden verbringen, den ich absolut nicht ausstehen kann. Das Rp, so gut es auch sein könnte, macht mir dann keinen Spaß.

    Das ist wie bei der Ex zum Mittag essen, die kann wirklich gut kochen, aber sie tischt dir dabei auch jede deiner Unzulänglichkeiten auf. Das Essen kann noch so gut sein, es wird nur halb so gut schmecken.

    Wobei "Ooc passen" ja auch immer so eine Sache ist. Was meint man damit eigentlich? Jeder was anderes. Ja da mag jetzt der bärtige alte Realitätsverweigerer aus seinem Loch kommen um zu flöten "Aber wir wollen doch alle das selbe! Rp!" Nein, tun wir nicht, weil RP in sehr vielen Geschmacksrichtungen daher kommt.

    Und dann passt es halt nie.
    Oder nur bei 2-4 Leuten.
    Und dann ist man auch meist zufrieden miteinander, die Clique ist gebildet.


    Und überhaupt: was ist eigentlich Drehbuch-Rp und warum haben so viele was dagegen? Hab ich auch schon die unterschiedlichsten Dinge gehört, zb das man nicht auf Plots geht, weil das Ziel und das Ergebnis ja fest steht - hab ich in Plots aber noch nie erlebt. WAS ich erlebt habe ist, dass einige absolut 0 Charentwicklung machen und wollen. Zwei Personen MÜSSEN zusammenkommen, DANN ist es eine abusive Beziehung und wenn DANN jemand helfen will, tut sich absolut NIX damit man den Kram weiterspielen kann. Die können sich nur einander helfen weil nur das wahre Liebe ist und man nur seinen Partner braucht blubb... DAS ist für mich Drehbuch.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."

    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Und überhaupt: was ist eigentlich Drehbuch-Rp und warum haben so viele was dagegen? Hab ich auch schon die unterschiedlichsten Dinge gehört, zb das man nicht auf Plots geht, weil das Ziel und das Ergebnis ja fest steht - hab ich in Plots aber noch nie erlebt. WAS ich erlebt habe ist, dass einige absolut 0 Charentwicklung machen und wollen. Zwei Personen MÜSSEN zusammenkommen, DANN ist es eine abusive Beziehung und wenn DANN jemand helfen will, tut sich absolut NIX damit man den Kram weiterspielen kann. DAS ist für mich Drehbuch.

    Für mich ist Drehbuch, wenn man z.B. zwei Charaktere erstellt und man genau weiß, wie die Geschichte sich am Ende entwickeln soll (finden, ablehnen, leiden, abhängig sein, dann doch Liebe, große Liebe.. etc.). Plots müssen so nicht sein, aber ich habe auch erlebt, dass ein auf zwei Wochen ausgelegter Plot schon beim ersten Spiel den feststehenden Endhelden hatte. Niemand im Plot durfte -der Punkt an dem ich ausgestiegen bin- besser als eben Spieler A sein, der das große Finale für sich schon zu Anbeginn des Plots gebucht hatte. Sowas macht -mir- keinen Spaß, anderen geht es damit vielleicht anders.

    Ich mag Plots die einen Strang haben, also man weiß was die Charaktere zusammenbringt, gibt als SL Aufgaben zu lösen, aber lässt den Rest die Spieler lenken. Wir machen ja auch LARP-Veranstaltungen, selbst da haben wir nie nur "den" einen Weg zur Lösung, sondern lassen unsere Spielern bis zuletzt offen, wen sie am Leben lassen, was sie entscheiden und darauf bauen wir dann den nächsten Teil auf.

    Wie gesagt Rahmenbedingungen sind kein Drehbuch, aber ein vorgegebener fester Strang ohne die Möglichkeit mal nach rechts und links zu luscherln, sind einfach nicht mein Fall und ich spreche hier im übrigen immer über eigene Einschätzung.

    Meinem Mann und mir werden z.B. oft Gedanken unterstellt, dass wir Charaktere füreinander bauen. Das mag dann stimmen, wenn wir das Adelshaus bespielen und ich eine Dienerin spiele, die im Dienst des Fürsten ist. Dann ist diese Dienerin dafür erstellt.

    Aber es gibt auch die Ausnahmen. Einmal habe ich einen Charakter gehabt, den fand mein Mann unheimlich toll, er erstellte einen Charakter und bat um ein Spiel. Das Spiel endete darin, dass mein Charakter, seinen fast umgebracht hätte und wir nicht auf Biegen und Brechen ein Paar daraus gemacht haben. Die Charaktere sind ihrer Wege gegangen, beide wurden weiter bespielt und hatten andere Erfahrungen.

  • Das ist kein GW2 Problem, schau dich in anderen Spielen um, gleiches Problem gab es beim hochgelobten Black Dessert -selbst nicht gespielt, aber wahnsinnig viel erzählt bekomme- oder in WoW, wo ich selbst meine Erfahrung dazu gemacht habe.

    Alle Spiele die du aufgezählt hast haben eine Sache gemeinsam - Sie wurden nicht für RP sondern für das bespielen der Engine programmiert und dann im zweiten Schritt von RPlern als geeignet für RP entdeckt.

    Es gibt aber noch andere Projekte da draussen - Projekte wo zum Beispiel die Engine eines Spiels (GTA:San Andreas; Gothic 2: Nacht des Raben, etc.) genommen, verändert und dann auf einem eigenen Server geladen wurde.

    Das sind Projekte die NUR für das RP innerhalb der Engine existieren und wo Leute die nur die Engine bespielen wollen entsprechend keinen Platz finden. Hier gibt es definierte Regelwerke und Verhaltensregeln ab wann RP anfängt absurd zu werden, ab wann Meta- oder Powergame anknüpft und was die entsprechenden Konsequenzen sind (bis hin zum permanenten Projektausschluss).

    Und genau in solchen Projekten findet man dann eben, dass die Leute weil sie sich nicht aus dem Weg gehen KÖNNEN (zumindest nicht zwingend), sie lernen miteinander umzugehen und IC/OOC stärker zu differenzieren.

    Wenn du also sagst du glaubst das kommt so wie ich den Anspruch erhoben habe nicht vor, dann muss ich dir ans Herz legen dich mal auf solche Rein-RP-Projekte einzulassen. Dort sieht man nämlich wie wunderbar Spinne und Fliege im RP miteinander aus kommen und vernünftig miteinander RPn einfach weil sie es MÜSSEN um weiterhin Teil des Projekts zu sein.

    Hier gibt es leider keine Möglichkeit Leute gemessen an einem allgemeinen Regelwerk auszuschließen da wir keine administrativen Rechte in GW2 haben und genau deshalb findet sich hier alles von „wir machen prinzipiell nur Charaktere für E-RP“ bis hin zu „wenn du nicht regelmäßig Darmgase ausspielst bist du kein guter RPler“ und jeder verzieht sich in das Grüppchen das seinem Anspruch am meisten gerecht wird.

    Das Problem kann man aber wenn man keine administrativen Werkzeuge hat fast nur über die Vernunft der Spieler lösen in dem zum Beispiel jedes Projekt sicherstellt, dass seine Mitglieder Anspruch X gerecht werden (unabhängig davon ob man selbst bei Anspruch A oder Anspruch Z liegt) und so ein Mindest-Konsens erreicht – ein unmögliches Projekt.


    In diesem Sinne ist es also vielleicht tatsächlich kein reines GW2 Problem aber auf jedenfall ein MMO-RP Problem.

  • Es wäre sinnvoll, den längst in Grundsätze abgedrifteten Austausch auszulagern.

    Wer es verfolgen mag, kann es dort, aber ins Fragenkompendium "Alt hilft neu" passt es eigentlich nicht (mehr).

  • Ich mache einiges Rollenspiel, was nur für Rollenspiel ausgelegt ist. Allen voran LARP, da musst du auch mit denen spielen, die um dich sind ob du sie magst oder nicht.
    Und ich habe auch schon andere Projekte bespielt, aber in MMO's, wie du letztlich selbst einräumst, wirst du immer die gleichen Probleme unter den Spielern finden, die dort Rollenspiel machen.

    Und ja, man kann kein Regelwerk aufstellen, weil viele Spieler unterschiedliche Auslegungen an den Tag legen, manche ja nicht einmal der -nicht ganz gefüllten, aber vorhandenen- Lore folgen wollen. Man muss seinen Weg dazwischen finden, sich eingliedern in dem Bereich, der einem die Immersion des Spiels ist und ja, nimmst du eine Handvoll RP'ler kann es gut und gerne sein, dass du fünf Meinungen findest und keine sich mit der anderen deckt.

  • Gegenbeispiel: Schattenhain

    Hat keine Woche gedauert um zu wissen, wer wen nicht leiden kann und wer wen genau darum regelmäßig OOC und IC in die Suppe kotzt. Reine Rp Projekte haben nämlich noch immer einen Nachteil: Admins sind Menschen und Menschen sind beeinflussbar. Quasi nur Grüppchen-Rp, Neulingen und Fremden gegenüber so aufgeschlossen wie das Schweizer Bankengeheimnis.

    Und das schönste natürlich: die Admin und Mods haben sich natürlich alle wichtigen Posten gesichert und sitzen da drauf wie festgewachsen. Und weil die fast alle Belfen spielen, haben anderer Völker abseits von Menschen es sehr schwer.
    Ich wollte nen untoten Arzt spielen, wollte einen Termin um wenigstens mal IC vorstellig zu werden (auch wenn man ihn dann ablehnt) und es kam nicht mal dazu, WEIL er als Verlassener NICHT dort arbeiten kann. Nicht weil er unhygienisch wäre. Sonder weil ihn potenzielle Patienten nichtg akzeptieren könnten.
    Warum also überhaupt sich Zeit für Rp nehmen? Lohnt nicht - scheint die Devise der Person gewesen zu sein, die im Hospital sitzt - alleine, und regelmäßig weint, dass sie niemanden zum bespielen des Hospitals hat. Also. Niemanden der knatterbar wäre.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."

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    Einmal editiert, zuletzt von Evan Verland (3. Mai 2018 um 14:06)

  • Ich find's geil nicht mit Leuten spielen zu müssen, die in meinen Augen nur Mist zusammenspielen.
    Ich find's geil, dass ich derjenige sein kann, der für sich defineirt, was Mist ist und was nicht.
    Ich find's geil, dass niemand jemand anderem hier vorschreiben kann wie er zu spielen hat.
    Ich find's geil, dass wir keine Regeln aufstellen können.
    Ich find's bedenklich, dass du das anders siehst.

  • Wir haben Regeln. Wir haben sogar ne Serverlore. Aber der bärtige alte Mann glaub noch immer fest, das gäbe es alles nicht.

    @Xulven
    Na immerhin ist da die Front ja geklärt und ihr werdet nicht miteinander spielen *g*


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  • Und das schönste natürlich: die Admin und Mods haben sich natürlich alle wichtigen Posten gesichert und sitzen da drauf wie festgewachsen. Und weil die fast alle Belfen spielen, haben anderer Völker abseits von Menschen es sehr schwer.
    Ich wollte nen untoten Arzt spielen, wollte einen Termin um wenigstens mal IC vorstellig zu werden (auch wenn man ihn dann ablehnt) und es kam nicht mal dazu, WEIL er als Verlassener NICHT dort arbeiten kann. Nicht weil er unhygienisch wäre. Sonder weil ihn potenzielle Patienten nichtg akzeptieren könnten.
    Warum also überhaupt sich Zeit für Rp nehmen? Lohnt nicht - scheint die Devise der Person gewesen zu sein, die im Hospital sitzt - alleine, und regelmäßig weint, dass sie niemanden zum bespielen des Hospitals hat. Also. Niemanden der knatterbar wäre.

    Das ist unglaublich dämlich. Aber sowas habe ich auch mehr als einmal erlebt. Rollenspiel ablehnen, obwohl es eben Spiel hätte geben können und gleich mal OOC-Abwiegeln. Dabei hätte man ja auch eine Überraschung erleben können.

  • Ich bin da voll bei Evan, muss ich sagen, auch wenn der Vergleich mit der Ex, die Essen kocht, meinen Nerv nicht so ganz trifft. :winking_face: Ich finde aber auch, dass ich meine Freizeit nicht mit Menschen verbringen muss, die ich unsympathisch finde oder die irgendetwas getan haben, was ich mit mir selbst nicht vereinbaren kann, weil das in den Augen Mancher eben 'gutes Rollenspiel' und 'die Trennung von IC und OOC' ist.

    Bestes Beispiel ist für mich da immer noch der Spieler, den ich vor einiger Zeit auf einem Discord-RP-Server kennen lernte, der sich dann im OOC als ziemlich rechtsradikal entpuppte. Ja, es ist seine Meinung, ja, ich gehe mit dieser Meinung nicht konform, ja, er darf sie natürlich trotzdem behalten, aber nein: Mit so jemandem möchte ich meine Freizeit nicht verbringen, ganz einfach. Das hat für mich nichts mit der Trennung von IC und OOC zu tun, das hat bei mir einfach damit zu tun, dass ich als Spieler mit solchen Leuten generell nichts zu tun haben möchte, vor allem dann nicht, wenn des Öfteren Sprüche fallen wie: Scheiß Flüchtlinge, sind doch eh alles Vergewaltiger und Verbrecher. Oder auch: Das hier ist mein Land, ich will hier keine Ausländer haben, die sollen in ihren scheiß Ländern bleiben. Wer mich deshalb nun für einen schlechten Rollenspieler hält, der IC und OOC nicht trennen kann: By all means, be my guest.

    Trennung von IC und OOC ist für mich anders herum. Wenn der Charakter ein (im korrekten Setting) rechtsradikaler, ausländerfeindlicher Typ wäre, der Spieler jedoch nicht, würde ich wahrscheinlich sogar lobende Worte dafür aussprechen, dass jemand etwas Kontroverses bespielt, während ich mit dem Spieler zusammen über die Äußerungen des Charakters schmunzle und wir gemeinsam den Kopf schütteln. Eine unsympathische Rolle vor einem sympathischen Spieler ist super. Eine sympathische Rolle vor einem unsympathischen Spieler nicht. Für mich.

    Ich glaube, ich hab' das Ganze hier gerade ein wenig ad absurdum geführt. Verzeihung.

    Zum offenen RP: Als ich vor ein paar Wochen hier wieder angefangen habe, gab es für meinen Geschmack unheimlich viel offenes RP. Es gab keinen Abend, an dem nicht mindestens eine Taverne bespielt war, es gab keinen Abend, an dem nicht mindestens hier und da ein bis zwei Rollenspieler rumgesessen und gespielt haben, und ich hatte nie Probleme damit, Anschluss zu finden. Vielleicht unter anderem, weil ich sehr extrovertiert bin, was Kommunikation unter Spielern - also OOC-Gelaber - angeht. Ich habe kein Problem damit, Leute anzusprechen und ihnen zu sagen, dass ich ihr RP oder ihren Charakter ziemlich cool finde. Be excellent to each other sagte mal ein berühmter Mensch, und das versuche ich, zu leben. Das führt zu schnellem Kontakt untereinander, den ich als sehr angenehm empfinde, denn Rollenspiel ist letztendlich eine Geschichte, die man gemeinsam mit anderen schreibt. Nicht unbedingt nach Drehbuch, aber gemeinsam. Für mich gehört ein gewisser OOC-Kontakt dazu, so wie ich auch mit meinen Co-Schützen ins Gespräch komme, obwohl ich eigentlich nur zum Schießen auf dem Schießstand bin, wenn man ganz genau ist.

    Im Moment wird sehr viel und sehr oft in den Garnisonen (in der 2. und 3. meines Wissens nach, siehe Info im anderen Teil des Forums, in anderen bin ich selbst nicht) gespielt, eigentlich jeden Abend. Dort finden sich einige der Spieler, die sonst Götterfels belebt haben oder beleben würden. Solltest du einen Charakter haben, der dort vorbei schauen kann, empfehle ich das - es ist Alltags-RP mit Plot-Hintergrund. Man muss keinen Krieger, Magier oder so spielen, um Teil davon sein zu können.

    Edit: Ich wollte gerade um Entschuldigung bitten und darum, das zu verschieben, aber da war @Diadrah schneller als ich editieren konnte. Danke!

    Edit 2: Und irgendwie bin ich gerade auf der Pepperidge Farm und habe auf Dinge Antworten gegeben, die gar nicht mehr aktuell sind... oh Himmel. Ich schleich' mich. *g*

    Schrödingers RP.

  • Ich hab auch ein paar sehr angenehme Ex-Partner mit denen ich gerne zu Mittag essen, wenn es sich ergibt. Nur so als Dislcaimer. Mir ist nichts besseres eingefallen. Ja mir kam das mit den Nazi in den Sinn, aber dann dachte ich "Eh dann geht irgendwer nur DA drauf ab".


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."

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  • Wir haben Regeln. Wir haben sogar ne Serverlore. Aber der bärtige alte Mann glaub noch immer fest, das gäbe es alles nicht.

    Woher weißt du von meinem Bart!?
    Serverlore stimme ich durchaus zu, aber nachdem selbst die A-Net-Lore von jedem dritten anders ausgelegt oder alternativ ignoriert wird, wenn einem danach ist, sollte das irrelevant sein.
    Und was ist deine Definition von Regeln in dem Fall?

    @Xulven
    Na immerhin ist da die Front ja geklärt und ihr werdet nicht miteinander spielen *g*

    Ziemlich sicher nicht, aber das liegt wohl hauptsächlich an meiner Abwesenheit in GW2.^^

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