[h1]Der Graue Arbor und seine Saat[/h1]
Darstellung des Grauen Arbors nach dem Sylvari Lughnyr
Der Graue Arbor ist aus Erzählungen des Sylvari Lughnyr bekannt, der nach eigenen Angaben aus dem Maguuma-Dschungel flüchtete als Mordremoth fiel.
Der Graue Arbor war ein weitaus kleinerer Baum als der Blasse Baum. Dieser Baum wurde gepflegt und beschützt von gerade einmal sieben Sylvari.
Er wird als weidenähnlich beschrieben, der unter seiner weiten Krone Ruheplätze für die "grauen Sylvari" beherbergte. Anscheinend besaß der Arbor keinen Avatar, wie die Mutter des Baumes im Hain.
So fand wohl auch keine verbale Kommunikation zu den Sylvari statt, die den Arbor umsorgten.
Der Baum zeigte sich mit samtener Rinde, die silbrig grau erschien. Es traten Wurzeln bis an die Oberfläche hervor die als Versteck und Schutz dienten. Trotz, dass der Arbor nicht direkt zu seinen Bewohnern sprach, wussten sie nach dem Erwachen welche Aufgaben sie zu erfüllen hatten. Sie kannten kein "Richtig" oder "Falsch", da sie vollkommen unberührt von jeglicher Wertung erwachten, nur mit der Aufgabe, den Arbor zu erhalten.
Man glaubt, dass es nur noch ein Exemplar der Grauen Sylvari gibt, von ihm stammen die Erzählungen und dieser Sylvari dient auch als einzige Quelle von Sylvari außerhalb des Hains, die unter einem Baum lebten.
Dieser graue Baum erzeugte keinen Traum, oder Albtraum oder irgendeine Art von Vorhersehung oder Bestimmung des Lebenswegs seiner Emporkömmlinge, laut den Erzählungen funktionierten die Sylvari nur, sie nahmen eine Art Stellung als Diener für den Baum ein, der sie wiederum versorgte: aus den Blütenkelchen tranken sie, der Baum trug eine Art von Früchten, aber auch Informationen über Kannibalismus wurden laut. So wurden nichtentwickelte oder fehlentwickelte Kapseln den übrigen als Nahrung dargeboten.
Die Zahl sieben stellt wohl ein höher geordnetes Symbol dar, es waren nie mehr, nie weniger. Der Baum spürte wohl, wenn einer seiner Abkömmlinge starb oder sich abwendete, so wuchs ein weiterer Sylvari an den Ästen des Arbors heran.
Der Blasse Baum stand in keiner Verbindung zu dem grauen Baum im Maguuma, jedoch fühlte sie den Tod des Baumes als sie Lughnyr in Augenschein nahm.
Seltsamerweise stellte der Arbor wohl keine tiefere Verbindung zu seinen Sylvari, er ließ sich erhalten und belohnte seine Schöpfung dafür, machte sie dadurch abhängig. Die Sylvari um den Grauen Arbor waren eine Art Gesellschaft von Jägern und Sammlern, aber nur in einem Gebiet nahe im Umkreis ihres Baumes.
- Physiologie des Baumes – Grauer Arbor
Der Graue Arbor war ein Baum, ähnlich des Blassen Baumes, wohl nur von einer sehr kleinen Gemeinschaft bewohnt. Seine Gestalt wird als eine Art silbrig-grau erscheinenden Weide beschrieben, dessen Äste wie eine Kuppel den Bereich der dort lebenden Sylvari zeigte. Die starken Wurzeln boten Verstecke und Ruheplätze, auch Kammern, die ins Erdreich reichten um Vorräte zu verstauen. Er bot Unterschlupf für sieben Sylvari, jeder hatte an den Wurzeln einen eigenen Platz zum Ruhen. Dieser Baum schien nicht all zu alt gewesen sein, denn seine Größe wird als kaum größer als die Bäume im Caledon-Wald beschrieben. Es ist bekannt, das der Arbor keinen Avatar besaß, keinerlei verbale Kommunikation zu den Sylvari bestand, noch nicht einmal zum Alt-Drachen Mordremoth. Der Baum erzeugte wohl eine eigenständige Umwelt, ein eigenes System des Zusammenlebens. Manch einer denkt, es sei wie eine Art Termitenhügel. Der Baum stellt den Bau dar und die Sylvari die Termiten, die den Bau instandhalten und erhalten. So in der Art schien auch die Beziehung zwischen Arbor und seinen Sylvari stattzufinden. In dem sie ihn hegten und pflegten bot er ihnen Schutz und Nahrung in Form von Verstecken, nachwachsenden Früchten und necktargefüllten Blütenkelchen. Eine Verbindung zum Traum fehlte völlig, auch die erwachenden Sylvari kannten weder den Traum noch Albtraum, oder gar den Zustand vom Träumen. Es wird vermutet, der Baum stellte eine Art Individum dar, die dem Frühstadium eines Sylvari-Baums darstellte, eine primitive Form des Blassen Baums, die einfach erhalten bleiben will und den Drang hatte, heranzuwachsen. Der Arbor erzeugte nur eine begrenzte Anzahl an Sylvari, sieben an der Zahl wie bisher bekannt, die nur dazu da waren, ihn zu erhalten und zu pflegen. Vielleicht auch eine Form des Wachsens, denn es dauerte schließlich über 250 Jahre bis der Blasse Baum den heutigen Stand erreichte. Der Sylvari Lughnyr berichtete, er sei vor zehn Jahren erwacht (1322 A.E.), er kennt keine Richtlinien oder Maxime für das Leben, er sei erwacht um für den Arbor zu sorgen. Eine weitere Bestätigung der Theorie, die Bäume der Sylvari nutzten ihre eigenen Kinder um selbst zu wachsen. Die Größe wird auf nur 50 bis 65 Fuß geschätzt mit einer Krone von bis zu 160 Fuß. Nach der Beschreibung Lughnyrs ähnelt die Gestalt des Baumes sehr einer Weide mit glockenähnlicher Krone, mit langen Ästen die bis zum Boden reichten. Die Wurzeln bildeten ein Geflecht, was wohl einen begünstigten Aufbau für Kammern und Ruheräumen bot.
- Physiologie der Sylvari – Graue Sylvari
Da nur noch ein bekanntes Exemplar der Grauen Sylvari existiert, stützen sich jegliche Aufzeichnung auf seine Auskünfte. Sie sollen alle hochgewachsen und von schlanker Gestalt gewesen sein. Markant ist die dicke Borke, die Struktur an einer grauen Buche erinnert. Der Blattwuchs wirkt spärlich, es lag wohl daran, dass Lughnyr schwach und ausgezehrt war, als er den Hain erreichte. Laut seinen Schilderungen sahen die anderen Bewohner des Arbors ihm ähnlich, spärlich bewachsen und hauptsächlich in dunklen Grüntönen die auch ins bläuliche gingen und blassen Grautönen. Die Augenfarbe hingegen ist von hellen bis dunklen Bernsteintönen geprägt bishin zu Brauntönen. Die Fasern ihrer Gliedmaßen sind sehr kräftig ausgeprägt, es wurde im Caledon beobachtet, wie Lughnyr mit nur einer Hand eine Raupe aus dem Boden zog. Rüstungen und Waffen sind ihnen wohl fremd, sie schienen ein friedvolles Volk zu sein. Der Graue Sylvari berichtete jedoch, dass sie sich gegen den Dschungel wehren mussten, mit bloßen Händen. Vielleicht wurden auch größere Äste als Schlagwaffe eingesetzt oder Steine als Wurfgeschosse. Jedes Geschöpf, das sich dem Baum gefährlich näherte, wurde beseitigt. Das zeigt eine hohe Risikobereitschaft gegenüber dem Arbor, ihn mit dem Leben zu verteidigen.
Es macht den Anschein, als kannten sie keine Wut, kein Gut, kein Böse, als wären sie aufgewachsen ohne jegliche Wertung der Welt. Die Sylvari des Arbors kamen nie mit den Geschehnissen der Welt in Berührung, kennen keine Menschen, keine Charr, wussten nicht um die Existenz eines anderen Baumes. Andere Sylvari begegneten ihnen wohl, denkbar wäre es, es könnte sich um Mitglieder des Packts, unter dem Ruf Mordremoths stehende Sylvari oder gar vielleicht Sylvari von anderen Bäumen. Doch Lughnyr berichtete, er sah in seinen Leben nur eine Handvoll anderer wie er, die "dennoch anders waren". Die Grauen Sylvari erkannten andere Sylvari nicht als ihre Art aufgrund der sehr unterscheidenden Erscheinung, die Bezeichnung "Sylvari" hörte Lughnyr erst mit dem Erreichen des Haines. Für sich selbst hatten diese grauen Sylvari höchstwahrscheinlich nicht einmal einen Namen.
- Geselschaft unter dem Grauen Arbor
Es lebten sieben Sylvari unter dem Grauen Arbor. Sie alle waren eine Art Baumpfleger und besaßen die Fähigkeit des Formens, nutzten diese aber nicht um Behausungen oder Kleidung zu erschaffen, sondern nur um den Baum zu erneuern, zu heilen oder dessen Wurzeln zu bewegen. Die Sylvari lebten gemeinschaftlich, jedoch sorgte sich jeder um sein eigenes Wohl, es sei denn jemand wurde verletzt, litt unter Krankheit oder ähnlichem. Sie tauschten untereinander keine körperliche Nähe aus, jedoch aber gegenüber dem Baum schon. Sie berührten ihn, beseitigten Unkraut und Parasiten. Sie stellten aus toten Tieren sogar Dünger her den sie an den Wurzeln vergruben. Somit ernährte der Arbor sich nicht nur von den Nährstoffen aus dem Boden, sondern auch von Aas, wahrscheinlich so auch die grauen Sylvari. Sie lebten als Jäger und Sammler, sie jagten in unmittelbarer Umgebung um die Gefahren für den Baum zu minimieren, die erlegten Tiere wurden dann warscheinlich zerlegt und zum größten Teil dem Baum dargeboten, die Sylvari ernährten sich von dem, was der Baum ihnen schließlich gab. Die Sylvari unter dem Arbor waren also Allesfresser und gleichzeitig Aasfresser, denn auch tote Tiere wurden von ihnen verwertet.Der Sylvari Lughnyr erzählte ebenso, dass nicht geöffnete Kapseln den übrigen Sylvari als Nahrung dargeboten wurden, warscheinlich unentwickelte Sylvari oder gar noch schlafende Sylvari, die nicht erwachten. Es ist anzunehmen, dass der Arbor so sein überleben sicherte und die Abhängigkeit der übrigen Sylvari stärkte. Denn das Verzehren einer Kapsel würde die Gemeinschaft über Wochen hinweg sättigen, dass sie auch in schwierigen Zeiten für den Baum sorgen könnten. Werkzeuge oder gar Waffen waren eine starke Ausnahme, die Grauen Sylvari kümmerten sich weder um die aufstrebenden Mordrem, oder gar bekamen von der Eroberung des Maguumas überhaupt etwas mit. Sie lebten in ihrer eigenen Welt, aber jeder für sich und jeder für den Arbor.
Es gab aber auch Momente, in denen alle beisammensaßen und den Sternenhimmel deuteten. Sich ihre Sicht auf die Sterne erzählten oder mit Geschichten die Zeit vertrieben. Daraus ist zu schließen, dass diese Sylvari alle samt nachtaktiv waren, ebenso nur nachts erwachten. Der Graue Arbor stellt sozusagen den Mond, die Dämmerung und die Nacht da, im Gegenteil der Blasse Baum der mehrheitlich farbenfrohe Sylvari entsprießen lässt und sie im positiven bestärkt. Welche Botschaften der Graue Arbor verbreitete ist nicht weiter bekannt. Der Avatar des Blassen Baumes stand in keiner Verbindung zum Arbor, nur eine kurze empathische Verbindung bestand, als Lughnyr, der letzte der Grauen Sylvari, in Augenschein genommen wurde. Die Mutter sah wie der Baum fiel und fühlte die große Verzweiflung der Sylvari, die in alle Richtungen flohen, ziellos.
Gelehrte, die Lughnyrs Ausführungen lauschten, vermuten, dass die Verbindung zu Mordremoth so stark war, dass mit seinem Tod der gesamte Dschungel eine immense Erschütterung spürte und somit die verderbten Verbindungen gekappt wurden. Somit verlor der Arbor seine Kraft um sich zu halten oder war ein heranwachsender Abkömmling des Drachens. Eine genaue These ist leider nicht mehr möglich, da es nur eine Quelle dazu gibt und diese ist nur mündlich übertragen. Der Baum modert sicherlich versteckt im Dschungel und ist von den anderen Gewächsen dort nicht mehr zu unterscheiden. Es sollen allerdings die anderen Sylvari auf der Flucht verloren haben, es bestünde also noch die Möglichkeit, dass eventuell noch andere Abkömmlinge des Arbors gefunden werden, auch wenn die Chance darauf nicht sehr hoch ist.
Dinge wie Kunst, Handwerk, Militär und feste soziale Strukturen waren ihnen wohl fremd vielleicht sogar unbekannt oder gar nicht vorhanden. Sie beherrschen die Allgemeinsprache, nutzen jedoch andere Wortwendungen als die Sylvari vom Blassen Baum.
Die Bezeichnung Sylvari hörte Lughnyr wohl zum ersten Mal im Hain, sie waren sich wohl auch ihrer eigenen Herkunft gar nicht bewusst, wie denn auch, wenn sie keinen Gedanken daran verschwendeten woher sie kamen und was ihr Beitrag in der Welt zu bedeuten hat.
- Bekannte Phrasen der Grauen Sylvari
„Blätter schützen dich, Regen segne dich.“ - Dieser Satz wird zum Abschied aber auch als Ausdruck für große Dankbarkeit verwendet.
„Schützen, pflegen, ernähren.“ - Es ist anzunehmen, dass diese Worte als Leitsatz für das Zusammenleben unter dem Grauen Arbor zu verstehen ist und die Beziehung zwischen Baum-Sylvari und Sylvari-Baum deutet.
„Wir sind ein Teil von dir. Du bist ein Teil von uns.“ - Dies verdeutlich die Abhängigkeit der beiden Seiten, ohne den anderen kann der eine nicht überleben.
- Quellen
Es existieren keine schriftlichen Aufzeichnungen über den Grauen Arbor oder die Grauen Sylvari. Der Sylvari Lughnyr ist der letzte Sylvari, der noch Auskunft über den Baum und das Leben dort geben könnte. Er ist im Hain beheimatet und steht den Gelehrten und Wissbegierigen immer zur Verfügung.
Anmerkung:
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