Feuer.
Es brennt hell, spendet Licht.
Es brennt heiß, spendet Wärme.
Es brennt lodernd, spendet Schutz.
Feuer.
Es brennt hell, und hinterläßt Rußschwarze Schatten wenn es erlischt.
Es brennt heiß, verschlingt gleißend Holz, Haus und Fleisch gleichermaßen.
Es brennt lodernd, wandelt Schutz in Falle.
Für den Moment, knisterte und knackte das Feuer hinter der Ofenluke, spendete gerade genug Wärme um den Kessel mit Wasser oben auf der Platte heiß zu halten, und gerade genug Licht, alsdass sie sich im Erdgeschoss bewegen konnte ohne sich weitere Hämatome an den Oberschenkeln zuzuziehen weil sie einmal mehr in den windschiefen Tisch hineinlief.
Auf ihrem Tisch stapelten sich Kartoffeln, Lauchstangen, zwiebeln, Knoblauch und Karotten. Sie hatte das Gemüse gewaschen, doch sie hatten gut gepackt – es war kaum Blut daran. Sie hatte das Tor ungehindert passieren können – es war leicht gewesen. So leicht, dass sie mit einem Hinterhalt gerechnet hatte, der bisher nicht eingetreten war.
Endlich, als sich die brennenden Holzscheite leise Knisternd rearrangierten, öffnete sie die Luke, und blickte in die Flammen, die von hellem Orange und blassem Flieder waren, und verlockend sanft hätten wirken können, hätten sie nicht diese brennende Hitze ausgestrahlt, die heiß auf ihren Gesichtszügen glühte. Sie war vor dem Ofen auf ein Knie gesunken und griff nun in den ersten Sack hinein, um ein weißes, blutfleckiges Hemd hervorzuziehen.
Es hatte etwas feierliches, zeremonielles, als sie das Hemd zusammenfaltete, es Richtung Ofen streckte – und es dann doch kurz an die Nase führte um daran zu riechen. Doch der süßliche Blutgeruch übertünchte den, den zu erhaschen sie gehofft hatte, und so stopfte sie den Flammen beinahe angewidert die Nahrung ins klaffende Metallmaul.
Es war ihr von essentieller Bedeutung, zuvorderst das Hemd und den Frack zu entsorgen. Gleich danach folgten die Stiefel, ihre eigenen, die sie so lieb gewonnen hatte. Es würde dauern, bis das Leder verbrannt war, so schloss sie die Ofenklappe, und kehrte zunächst zum Tisch zurück.
Dort hob sie drei Löffel Tee in eine Tasse und wandte sich erst dann wieder dem Ofen zu, um den Tee mit dem Wasser aufzugießen, welches die letzte Hitze, den Siedepunkt erst dadurch erreicht hatte, dass die Spuren die man ihr selbst und Adrian anlasten hätte können, in den Feuertod übergingen.
Ein leises, grundberuhigtes Summen mischte sich in das dezente Knistern, als sie erst umrührte und den Tee dann zum Ziehen auf dem Tisch abstellte. Sie würde die ganze Nacht vor dem Ofen verbringen.
Sie würde zunächst Aleshas Kleidung, dann die von Lynn verbrennen. Als nächstes waren die Tücher und Laken an der Reihe, und erst ganz zuletzt würde sie Gwennis Kleid, ihren Pelz und ihre Schuhe den Flammen übergeben.
Falls man sie mit den Beweisen aufspüren würde, dann würde sie dafür Sorge tragen, dass allein die Schuldige von der Beweislast zerdrückt werden würde.
~*~*~ Some say the world will end in fire From what I've tasted of desire But if it had to perish twice
Some say the world will end in ice
I hold with those who favor fire.
I think I know enough of hate
To say that for destruction ice
Is also great and would suffice
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