Guild Wars 2 Spielemechanik

  • Warum ich GW1 hinterherweine? Lass mich erklären.


    GW1 war "tief". Genauer gesagt: Seine Spielmechanik war "tief". Spieltiefe bedeutet, dass es mir die Spielmechanik erlaubt, beudeutungsvolle Entscheidungen zu treffen. Welche Nebenklasse will ich? Welche Skills will ich? Welche Attribute brauche ich dafür? Welche Upgrades passen am besten? Darüber konnte man sich den Kopf zerbrechen. Ich niemand, der gerne 1:1 Builds aus dem Internet übernimmt, um möglichst wenig Gedanken verschwenden zu müssen. Im Gegenteil. Ich will Gedanken verschwenden müssen. Und in GW1 konnte ich das. Der Buildbau hatte so eine Spieltiefe, dass mir nach Jahren noch neue Sachen eingefallen sind. Kurzfassung: Theorycrafting macht mir Spaß.


    Dass ich die Fähigkeiten meiner Gegner umgehen konnte bzw musste, war also der große Pluspunkt! Natürlich konntest du vielen Content im Hirnaus-Modus spielen, wenn du umbedingt wolltest, indem du dein ganzes Team mit Nekromanten füllst, oder dich stur an Guides hältst, die dir jedes Detail genau vordiktieren. Das ist für mich aber wie das Durchspielen von Zelda mit offenem Lösungsbuch daneben. Die Kämpfe waren Rätsel. Rätsel, basierend auf einem komplexen Regelsystem, in dem ich die Lösung finden konnte - und wollte.


    Solche "Rätsel" stellt mir GW2 nicht. Alle Gegner verhalten sich ähnlich, und ihre Besonderheiten musst du im Kampf beachten, nicht beim Buildbau. Das verleiht den Kämpfen schon Tiefe - ich kann im Kampf bedeutungsvolle Entscheidungen treffen, egal, wie mein Build aussieht. Der Ablauf der Kämpfe hat sogar mehr Tiefe als die des Vorgängers, wo man eigentlich nur Builds rotieren musste!


    Allerdings sind es die "Rätsel", die mich so lange fasziniert haben. Natürlich lag das am riesigen Umfang von GW1, der sich schon entfaltet hatte, als ich eingestiegen bin. (Das war 2008.) Aber die Charakterentwicklung in GW2 ist so unumfangreich dass man damit keine großen Rätsel lösen kann. Letztendlich reicht das System nicht, um mich länger zu fesseln.


    Was Gw1 und GW2 außerdem noch unterscheidet, ist folgendes: GW1 war sich seiner elitären Mentalität und seiner Verkopftheit stets bewusst. Es wusste genau, was es sein wollte. Gw2 hingegen scheint das nicht zu wissen. (Kein Grind, Juhu! Äh wartet, Aufgestiegene Rüstung!)



    Gute Links über Spieltiefe:
    Extra Credits: Easy Games
    Extra Credits: Depth vs Complexity

  • Was lernen wir im Bezug auf Skilltiefe?
    Wenn Arena Net sein Versprechen hält, was die Horizontale Progression angeht ("Wir wollen, dass ihr verschiedene Builds auf verschiedene Situationen benutzt"*) dann könnten sich diejenigen, die gerne an einem Build basteln wohl über wneigstens etwas mehr Tiefe freuen.
    Da Guild Wars 2, wie Erias so schön sagte, seine Tiefe aber eher im Kampf findet, wird das Buildbauen wie in Guild Wars 1 wohl nie wieder in der Form für GW2 zurückkommen.
    Aber ein paar mehr Skills oder Eigenschaften könnten schon nicht schaden! (Außerdem wirkt das Spiel bisher wirklich so, als könnte man irgendetwas in den Eigenschaften anklicken und kann trotzdem alles meistern. Ein Spiel für Casual-Gamer, bei aller Liebe: Ein bisschen mehr Auswirkung auf die Kämpfe dürfen die Builds aber schon haben. Wobei, wenn die Werte wichtiger werden, wir immer der Gefahr laufen ein gewisses Tank-DD Meta zurück zu bekommen.)


    Mal sehen, was die Zukunft für GW2 zu bringt c:



    --
    *Absurd: Während die Entwickler solche Aussagen machen, lassen sie auf der anderen Seite die Aiugestiegene Rüstung auf die Leute los, welche uns, wenn man sie denn baut, an ein Build bindet. (Zumindest was die Rüstungswerte angeht)

  • Nette Gedankengänge und recht ausgiebig formuliert.


    Ich selbst stimme dem Großteil zu: Seit dem Tag, an dem ich mit dem werten Herrn Vulli die 100% in der Spielwelt erreicht hatte, war für mich die Motivation, andere Charaktere hochzuziehen, zunehmend geringer geworden.
    Während ich die Entwickler absolut schätze für das, was sie auf die Beine gestellt haben, so finde ich es schade, wie "verschlossen" sie gegenüber dem Thema Erweiterung erscheinen.
    Ich liebe die Welt rund um Tyria und hatte, schon mit den ersten Beta-Events und speziell beim Release ein Gefühl, das sich für mich am Ehesten mit dem "Ersten-MMO-Gefühl" beschreiben lässt, also sprich, einem schier nicht aufhören wollenden Tatendrang, ALLES im Spiel zu erkunden. Jeden NPC anzureden, die Dialoge zu lesen, sich einfach in einer neuen Welt zurecht finden, die so anders war wie das, was es bisher gab, und doch irgendwie vertraut.
    Dieses Gefühl ist bei mir, wie auch bei so vielen MMOs vorher, mit der Zeit abhanden gekommen. Was nicht viel heißen muss, denn manche MMOs schaffen es, mich auch ohne spannenden Spielinhalt zu binden. Das war mit WoW viele Jahre so, das war teils mit AoC so, so ist's auch mit GW2 im Moment. Die Tatsache, dass man nicht monatlich zahlen muss ist hierbei nur das Sahnehäubchen.
    Solange ich hier interessantes RP von interessanten Leuten finde, so lange kann und möchte ich noch gern "hier" bleiben.


    Nun jedoch zum dicken "ABER":
    Auf lange Sicht (sprich 1-2 Jahre?) wird das für mich vermutlich auch nicht mehr reichen, oder doch? Die Zukunft voraus sagen kann ich leider nicht. (+++BREAKING NEWS!!!!+++). Ich liebe zwar die Dynamik, die die Entwickler mit ihrer Lebenden Story in das Spiel packen und finde die Tatsache phänomenal, wie toll man manche Events in GW2 in sein RP packen kann. Hölle, sogar einer meiner Charaktere ENTSPRANG damals aus einer Idee, die mir eines der Lebende Story Events in den Kopf gesetzt hat (Hallo, Sveta!). Aber auf längere Sicht wird es wohl mehr als das brauchen, um auch abseits vom RP oder manchen Massenzerg-Events längerfristig interessant zu bleiben.


    Das, und die Tatsache, dass selbst manche Community-Stories bzw. Fanfiction-Verschwörungstheorien teilweise interessanter waren als das, was die Herren und Damen der Entwickler an Story in's Spiel gebracht haben. (Ernsthaft, ich fand die Idee, Scarlet sei eine Zeitreisende irgendwie viel cooler, als das "Ich hab' bei den besten Leuten überhaupt studiert und yadaya", das irgendwie wie "aus dem nichts" damals für mich kam).


    Genug gesenft. :love:

  • Zitat

    Solche "Rätsel" stellt mir GW2 nicht. Alle Gegner verhalten sich ähnlich, und ihre Besonderheiten musst du im Kampf beachten, nicht beim Buildbau. Das verleiht den Kämpfen schon Tiefe - ich kann im Kampf bedeutungsvolle Entscheidungen treffen, egal, wie mein Build aussieht. Der Ablauf der Kämpfe hat sogar mehr Tiefe als die des Vorgängers, wo man eigentlich nur Builds rotieren musste!


    Vielleicht unterscheiden sich da etwas unsere Spielerfahrungen. Denn für mich ist genau das Gegenteil der Fall.


    Die Mobs in GW1 haben großteils die selben Fähigkeiten wie die Klassen der Spieler. Das sind die Fähigkeiten, für die es auch ein "Anti" Build gibt und so bestand dann jede einzelne Mission aus einem bereits vorgefertigen Build. Ich sage nicht, dass man diese aus dem Internet wusste oder sonstwas, sondern man wusste es einfach, weil man die Missionen und Instanzen eben kannte und das ist nicht wirklich tief - aber auch nicht schlecht. Mir macht sowas sogar Spaß.


    Nur in GW2 hat man das nicht UND man hat eben den Vorteil, dass man kein Anti-Build braucht. Denn wenn man in GW1 kein Anti-Build hatte, konnte man nicht gewinnen. Im Klartext: Wenn du als Illusionsmagie Mesmer gegen einen Haufen Mobs kämpfst, die vor allem aus Castern besteht und dein Build mit Fähigkeiten wie Ungeschick, Trugbild beschwören, Unbeholfenheit, Sympathische Träume... bestand, hattest du es enorm schwerer, als wenn du Mesmer auf Beherrschungsmagie wärst und deinem Gegner die Energie wegnimmst, seine Casts unterbrichst und ihn mit Dots versiehst, die Schaden machen, wenn er zaubert(=Rückschlag).


    Das hat GW2 nicht. GW2 bietet mir in diesem Fall Freiheit, denn hier kann ich als Mesmer mit nahezu jeder Skillung im PvE gewinnen und so habe ich die Möglichkeit, vielseitig zu sein und vor allem auf etwas zu spielen, das auf mich abgestimmt ist.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Wenn du mit jedem Build gewinnst, welche Bedeutung hat dann die Wahl deines Builds? Keine? Zumindest keine, um die man sich Gedanken machen müsste. Es verkommt zur Geschmacksfrage.


    Und warum ist das Anti-Denken in GW1 keine Spieltiefe? Du musst dir schon Gedanken machen, wie du deine Gegner am besten ausstichst. Die Auto-Builds müssen irgendwo herkommen. Da steckt schon Denkarbeit dahinter. Wenn du jetzt sagst, dass es leicht war, diese Builds zu bauen, dann liegt das daran, dass du das Spiel begriffen hast.


    Wenn du wiederum die Anti-Denkweise nicht magst, dann hättest du dir vielleicht eine andere Klasse suchen sollen, als den Mesmer. Echt jetzt. Wer spielt schon Mesmer im PvE? *Wegduck* Der war ja weniger eine Klasse als eine Anti-Klasse.

  • Wieso ne andere Klasse?


    Ich spiel nen MMO um Spaß zu haben und dafür brauche ich eine Klasse die mir Spaß macht. Wenn das Spiel mit einer Anti-Build-Strategie (sprich: ich Mob A nut mit Build A umklatschen kann und Mob B nur mit Build B) daherkommt ist es trotzdem Bockmist.
    Ich mag Anti-Builds-Strategien auserhalb des PvPs nicht (wo sie nur bedingt nutzen haben - Hyperspezialisierung und so weiter). In einem Teil des Spiels will ich spielen, was ich spielen will und nicht was der beste Build aller Zeiten gegen Mobsorte X ist. Aber das ist ja nichtmal in GW2 gegeben (das ist nirgends gegeben), auch dort gibt es Builds sie besser sind als andere für Content X, aber da ist nicht so schlimm als das es länger nervt.


    Ich bastel auch gerne Builds, so ist es nicht, aber wenn ich zu viel Zeit da hineinstekcen _muss_ um etwas effektiv spielen zu können, dann ist das ab einen gewissen Punkt lässtig, jedenfalls wenn die Gegner "nur" NPCs sind.


    "A coin that always lands on the other side when flipped. Not heads, not tails, not the edge. The other side."


    "Sticks and stones may break my bones, but words are merely the smallest element of language capable of containing meaning and isolation and as such are can never directly produce the 4,000 Newtons force per square centimeter required to break bones."

  • Im WvW und PvP sind Bunker-Builds teilweise schon recht effektiv. Im PvE ist Berserker natürlich am stärksten, das ist auch so gewollt, da es auch die wenigste Defensive hat. Gute Spieler kommen mit der aktiven Defensive via Ausweichen und Skills aus, weniger gute Spieler brauchen passive Defensive, brauchen dafür bei den Kämpfen halt etwas länger.


    Selbstverständlich sind GW2 und GW1 grundverschieden. GW1 hat sich an Magic: The Gathering orientiert, daher waren die Kämpfe sehr taktisch. GW2 ist halt anders, es ist mehr Action-orientiert. Mir gefallen beide Systeme.
    Ganz ehrlich Erias, sei mir nicht böse, aber ich wusste schon 1-2 Wochen nach Release dass das Spiel nichts für dich ist. Genauso wie ich auch vor Release schon wusste dass 50% aller Leute die sich GW2 gekauft haben, enttäuscht sein würden. Nein, daran ist nicht der Hype schuld, daran sind die Spieler schuld die an ihn glauben. Viele haben sich ein GW1 gewünscht, viele ein WoW, beide sind enttäuscht worden weil sie ein GW2 bekommen haben. GW2 wollte aber nie etwas anderes sein als ein GW2. Und ich finde GW2 hat weitestgehend das erreicht was es erreichen wollte.
    Ja, die Story ist nicht der Wahnsinn. War sie aber in GW1 (und allen anderen MMOs die ich kenne) auch nicht immer. Ich finde es aber wirklich toll dass wir eine Lebendige Story haben. Das ist für mich viel viel besser als eine pseudo-persönliche Story.


    Natürlich gibt es schwächen im Gameplay. Das Traitsystem hat sich als weniger interessant herausgestellt als ich es mir gewünscht hätte und der Einfluss von Events auf die Spielwelt ist deutlich geringer als versprochen (was ich mir aber schon gedacht habe). Die aufgestiegene Ausrüstung war ein Einknicken vor den Leute die sich WoW gewünscht haben, obwohl ich sagen muss, jetzt wo ich meine erste aufgestiegene Waffe in den Händen halte... ist irgendwie cool.
    Wo ich zustimmen muss ist das endlich mal mehr Content außerhalb der LS kommen muss. Neue Skills, vielleicht auch neue Waffen, neue Gebiete. Ich will endlich Tengu spielen!


    P.S. Das WvW macht viel mehr Spaß als ich es erwartet hätte!

  • Nach dem letzten LS-Scarlet Abschnitt (also in anderthalb Wochen + X) soll wohl ein großer feature-mechanik-patch kommen. Ich bin mal gespannt, wie der aussehen wird.

    Jacklyn Nought, Yarissa von Nebelstein, Rani Heriot


    'My name is Ozymandias, king of kings: Look on my works, ye Mighty, and despair!'

  • Ganz ehrlich Erias, sei mir nicht böse, aber ich wusste schon 1-2 Wochen nach Release dass das Spiel nichts für dich ist.


    1-2 Wochen nach Release hätte ich dir am vehementesten widersprochen. Da hatte ich gerade richtig viel Spaß mit GW2. Der hat sich nicht gehalten, war aber sehr wohl da. Ich halte es also nicht für angebracht, GW2 als "das falsche Spiel" für mich zu bezeichnen. Nicht jedes Spiel, das ich spiele, muss GW1 sein. Ich spiele auch sehr gerne Devil May Cry oder Rayman Legends.


    Ich hoffe, dass aus meinem Text hervor gegeangen ist, wie sehr ich GW2 als kurzweiliges Spiel auch schätze.

  • Ich will es wirklich nicht in eine Diskussion ausschweifen lassen deswegen nur ganz kurz.
    WvW/s-tpvp full Bunkerbilds haben ihren zweck, sind aber absolut zweckgebundene Builds um Punkte zu halten und Rammen zu bedienen. Deswegen meinte ich ja auch für die meisten Setups.
    PvE wiederspreche ich dir wehement. Berserker rotzt einfach alles um, da gibt es kein dodgen mehr 25sekunden speedkills und solche scherze (ohne exploits) Hat nichts mit "skill" zu tun dass man da mit defstats Fehler ausgleichen kann. Natürlich kann man dadurch etwas mehr aushalten, aber das ist ein marginaler unterschied bei mehreren Klassen.
    Full Bersi oder funktional gebundener Bunkerbuild, aber wo ist die große versprochene hoch angepriesene Freiheit? Als Dieb sehe ich es besonders stark da ich mittlerweile 6 verschiedene Statsets und dazu mixes ausprobiert habe.. dein Dmg fährt sofort ins bodenlose wenn man auch nur ansatzweise auf defstats geht.
    Verzeiht das Offtopic :(

  • Und wieviel hält der Berserker aus?


    Ich spiele auch einen Berserker Mesmer. Es sind zwar sehr schöne Zahlen möglich, aber wenn michmal etwas angreift, bin ich schnell tot. Ich habe außer die defensiven Aspekte meiner Fähigkeiten nichts, um Schaden zu verringern oder zu vermeiden. Ich kann nur wegrollen oder das machen, was mir - neben meinen Dmg Skills - zur Verfügung steht. Wenn du mit 5 Berserker DDs eine Instanz machst, dann kannst du keine abschließen, jedenfalls nicht im Entdecker Modus. Ja, ich weiß , dass es Berserker Krieger gibt, die Giganticus Lupicus in 15 Sekunden schaffen, aber das ist etwas, was warscheinlich auch nicht so sein sollte.


    Ich weiß nicht, wo dein Dieb steht. Vielleicht kann er auch nichts anderes machen, außer Schaden? Vielleicht kannst du auf Zustände gehen, um den Gegner mehr zu ccen? Ich weiß es nicht. Bei einem Mesmer ist es aber so, dass er sogar tanken kann mit der richtigen Auslegung seiner Ausrüstung. Er kann moderat heilen und guten Schaden machen. Alles eine Frage der Ausrüstung und der Talente. Genauso wie beim Elementarmagier, der vielseitig ist. Ingenieur, Wächter, Nekromant. Es gibt ja nicht nur die 3 "Haupt"aspekte, sondern es gibt auch noch "Sub"aspekte, also wie macht man Schaden und da hat der Mesmer allein - ich beschäftige mich ausschließlich nur mit Mesmer - sehr vielseitige Möglichkeiten.

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  • PvE wiederspreche ich dir wehement. Berserker rotzt einfach alles um, da gibt es kein dodgen mehr 25sekunden speedkills und solche scherze (ohne exploits) Hat nichts mit "skill" zu tun dass man da mit defstats Fehler ausgleichen kann. Natürlich kann man dadurch etwas mehr aushalten, aber das ist ein marginaler unterschied bei mehreren Klassen.


    Das glaube ich erst wenn ich es sehe dass du ein Dungeon ohne Dodgen machen kannst. Außer solche bei denen man eh nur stackt, aber da würde ich schon nicht mehr von exploitfrei sprechen.

  • Noch zur Stat-Exkursion: Für Speedruns mag Berserker die beste Stat-Kombination sein, wenn die Gruppe es wirklich schafft, den Boss zu töten, bevor er gefährlich wird. Aber zu behaupten, es wäre im PVE allgemeingültig am besten, halte ich für extrem vermessen. Du verzichtest auf jegliche Verteidigung und das macht sich in längeren Kämpfen bemerkbar, zumal nicht alle Menschen die Reflexe haben, jedes Ausweichen perfekt zu timen. Ich habe beim Krieger Berserker mit dem versucht, was allgemein als "Meta" bezeichnet wird und damit keine sonderlich guten Erfahrungen gemacht, auch wenn die Zahlen an Trashmobs schön anzusehen waren. Inzwischen habe ich das Berserker-Gear wieder an den Nagel gehängt und bin sehr zufrieden mit Soldaten-Stats und Hammer. Ich sage es so: Es gibt so viele "beste" Builds wie es Spieler gibt. Und nebenbei: Viele Worldbosse zählen als Gebäude und sind somit immun gegen kritische Treffer. Berserker hat hier also 2 unnötige Werte und macht nicht mehr Schaden als Soldat, ist de facto also Soldat ohne Verteidigung.


    Was Erwartungen angeht, muss ich sagen, dass GW 2 meine bei weitem übertroffen hat. Das dürfte aber vermutlich daran liegen, dass ich nicht das bin, was man als typischen MMO-Spieler bezeichnen würde. Ich komme von Aion und liebe dort nach wie vor die Welt und die Gestaltungsmöglichkeiten. Den Endcontent eines Standard-MMOs, wie Gegenstandsverzauberungen, Gruppensuche im Dreiflatigkeitssystem und endloses Droplotto in Instanzen habe ich dabei immer als nötiges Übel empfunden, das man hinter sich bringt, aber das definitiv keinen Spaß macht. Am angenehmsten wars immer dann, wenn die materiellen (= wertetechnischen) Bedürfnisse des Hauptcharakters gestillt waren und ich mich auf die Suche nach Skins oder ans Leveln der kleinen begeben konnte.


    Dass Guild Wars auf Druck durch eine echte Itemspirale verzichtet und Gegenstände in erster Linie durch Skins begehrenswert sind, macht das Spiel für mich deutlich attraktiver als ein Standard-MMO. Ein Event für einen schönen Skin zu machen ist eben doch wesentlich befriedigender für mich als es für eine +10-Gegenstandsverzauberung durchzubeißen. Mir ist bewusst, dass es auch Spieler gibt, für die Itemspiralen motivierend sind, aber es wäre ja nicht so, dass es für diese Leute nicht genug Spiele gäbe. Das Kampfsystem ist ein weiterer Faktor, der mir hier deutlich besser gefällt, als in anderen Spielen, da ich das Dreifaltigkeitsystem für extrem unstimmig und unglaubwürdig halte. Dazu kommt hier im WvW noch ein gelungenes PVP-System, dass ich übrigens erst relativ spät ausprobiert habe, da mich das PVP in Aion dermaßen abgeschreckt hat.


    Zu GW1 kann ich relativ wenig sagen, ich habe es angespielt, aber erst nachdem ich GW 2 schon kannte, habe es also eher als interaktive Geschichtsstunde erlebt. Da mir Charaktergestaltung und optische Präsentation doch sehr wichtig sind, ist es für mich nicht so attraktiv wie der zweite Teil, auch wenn das Skil-System und die Möglichkeit einer Zweitklasse durchaus interessant ist. Was die Welt (oder Zeit) angeht, denke ich, dass es zwar gut ist den Hintergrund zu kennen, als aktiv bespielte Welt gefällt mir die des zweiten Teil jedoch besser, schon alleine ob der Völkervielfalt und der Notwendigkeit, dass sich alle Völker gegen die Drachen verbünden müssen. Ich würde mich jedenfalls in einer Welt, in der die Charr als Monster betrachtet werden nicht wohl fühlen.

  • a) Berserker ist insbesondere dann stärker, wenn die ganze Gruppe es nutzt und gut zusammenspielt.


    b) "Wenn du mit 5 Berserker DDs eine Instanz machst, dann kannst du keine abschließen, jedenfalls nicht im Entdecker Modus." absoluter Schwachsinn.


    c) Sämtliche Instanzen die es gibt und die nicht hohe Fraktalstufen sind, sind als Berserker problemlos ohne umzukippen abschließbar. Man kann im Notfall sogar kontrolliert downed werden und rallyen. Das ist Erfahrung, kein Gerücht. Gerade als Mesmer (S+F, Flurry) oder Krieger (GS Whirlwind), oder Guardian (Aegis, Blind, Aegis, Blind, Aegis, Blind) hat man als Berserker in typischen dungeons sogut wie keine Einbußen in der Überlebensfähigkeit. Vorausgesetzt man kann damit umgehen und WEISS was Gegner tun. Wenn man das nicht weiß ist das natürlich ein Problem.


    d) Cyraine, das bezieht sich auf einer synergetisch zusammengestellte, zusammenspielende Berserkergruppe die kontinuierlich fury und 25 machtstacks obenhält, und bosse einfach in quickness-phasen niederbrennt. Die müssen tatsächlihc nicht mehr dodgen, weil Dinge zu schnell sterben. Eine normale Gruppe, die eifnach nur aus Berserkern besteht, muss natürlich dodgen.

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    'My name is Ozymandias, king of kings: Look on my works, ye Mighty, and despair!'

  • Wenn es die gesamte Gruppe nutzt und die Reflexe hat, damit umzugehen, denn Mutter Natur ist nicht zu allen Menschen im gleichen Maß großzügig und Menschen werden auch nicht jünger. Wenn man in Instanzen schnell sein möchte und gute Reflexe hat, spricht ja auch nichts dagegen Full-Berserker-Builds zu spielen, aber man sollte sie nicht als das einzig sinnvolle im PVE überall und für jeden anpreisen, denn das sind sie nicht. Ich würde meinen Hammer-Soldaten-Krieger oder meine Tollwütigen Stab-Mesmer-Build nun auch keinem Speedrunner empfehlen. Was in der Flammenzitadelle mit der Stoppuhr optimal ist, muss in der großen weiten Welt noch lange nicht gut sein und umgekehrt.

  • Ich denke einfach, dass die Diskussion um Berserker oder nicht deshalb so stark polarisiert, weil es einige Leute gibt, die behaupten, es wäre das einzig wahre. Ich glaube nicht, dass jemand, der sich sich einigermaßen mit den verschiedenen Attributs-Kombinationen auseinander gesetzt hat leugnen würde, dass Berserker seine sinnvollen Anwendungsbereiche hat, aber es wird als störend empfunden, wenn, was du ja nicht tust, was man im offiziellen Forum und im Regionschat im Spiel sehr oft liest, diese Kombination als die universell beste beworben und jedes Build mit anderen Werten schlecht geredet wird.


    Und darum bin ich auch der Meinung, dass es im Spiel sehr wohl eine große Vielfalt an gut spielbaren Builds gibt. Denn das, was gemeinhin als "Meta" bezeichnet wird, ist nur in einem einzelnen Aspekt des Spiels optimal und nicht überall.


    Eine echte Herausforderung wäre es einmal, ein Build zu entwickeln, dass in allen Bereichen des Spiels gut ist.

  • Zitat

    "Wenn du mit 5 Berserker DDs eine Instanz machst, dann kannst du keine abschließen, jedenfalls nicht im Entdecker Modus." absoluter Schwachsinn.


    Schonmal mit 5 Stoff-Klassen eine geschafft?

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

  • Nein, das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich Krieger spiele und somit nie mit 5 Stoffklassen unterwegs bin. Ich habe aber sonst auch keinerlei Bedingungen außer "Mindestlevel erreicht" an meine Gruppenmitglieder (gehabt, ist ne Weile her dass ich meinen letzten dungeon gemacht habe.)

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  • Entweder die Gruppe mit 5 Berserker DDs sind allesamt gut aufeinander eingespielt, so das sie die mangelnde Verteidiungsfähigkeiten mit Schaden oder gutem Movement kompensieren können oder sie umgehen einfach mal die halbe Instanz durch Exploits bzw. rushen durch.


    Andernfalls kann ich mir aus balancetechnischen Gründen nicht vorstellen, wie das gehen sollte. Und wenn der Berserker auch leicht gespielt alles schafft, dann ist er in dieser Sache vielleicht zu stark. Das Grundkonzepts des Berserkers sollte es ja - denke ich - immerhin sein, dass seine Spielweise eine sehr offensive ist.

    [b]

    [color=#990099]Tragödien beruhen immer auf dem, was ungesagt bleibt.

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